Nächtliches Gedankenkarussel...

Möglicherweise falscher Forumsbereichaber naja bei Bedarf kann's ja verschoben werden ;)

Mein großer war Grad wach die kleine seelig am schlafen, fängt mittlerweile an im Schlaf vor sich her zu sabbeln oder das was man bei einem drei Monate alten Baby sabbeln nennen kann. Laute eben.
Und irgendwie wird's mir grad ganz schwer ums Herz. Weil ich weiß das ist das letzte mal das ich sowas jemals haben werde.
Und sie wird so schnell groß gar kein Vergleich mehr zu dem Mäuschen was noch vor kurzem bei mir im Arm lag. Und wo zum Teufel ist das erste Jahr von meinem Sohn hin? 18 Monate ist er nun schon alt. Und an was kann ich mich groß erinnern? An fast nichts mehr.
Dann hängt mir ein Satz die ganze Zeit nach. Mein Mann meinte ich hätte viel mehr Geduld mit der kleinen als ich es mit dem großen je gehabt hätte. Bedeutet das das ich die kleine lieber hab? Weil's nach 12 Jahren endlich das lang gewünschte Mädchen ist? Ich wollte immer Mädchen Mama sein. Von K1 an. War sogar bei beiden Geschlechtsoutings ein wenig enttäuscht das es hieß "Junge".
Bei ihr wusste ich es erst im OP nachdem sie per KS geholt wurde und einer tief MÄDCHEN. Ich hab kurz geweint. Bei meinem Jungen nicht. Warum? Weil ich es vorher wusste? Weil mein Wunsch nicht in Erfüllung gegangen ist? Wenn ich ihn anschaue fühl ich allerdings eine absolute Zufriedenheit und ich liebe meinen Jungen keine Frage. Trotzdem hab ich ein schlechtes Gewissen weil ich mein Mädchen vielleicht doch lieber hab.
Ich weiß Grad nicht was los ist. Noch die Hormone? Wochenbett ist doch schon Rum und hätte da nur Anfangs Gefühlschaos. Dann mein Partner der irgendwie mit der kleinen nicht richtig warm wird weil sie absolut an mir hängt. Oft so schlimm ich gehe aus dem Raum sie fängt an zu brüllen lässt sich von Papa nicht beruhigen kaum komme ich wieder ist sie ruhig. Von Anfang an. Mein Partner ist frustriert deswegen. Irgendwie fehlt mir da das Verständnis mittlerweile für auch wenn ich welches haben sollte. Im Gegenteil mich nervt sein fast schon distanzierter Umgang mit ihr. Er ist kein Babypapa das weiß ich. Das dass normal ist und viele Männer eher erst ab Kleinkind was mit den Kindern "anfangen" können weiß ich auch. Ich bin eigentlich selbst eher Kleinkind statt Babymama. Aber bei ihr ist das anders. Ich schäme mich schon ein wenig für die Gedanken aber ich kriege sie nicht aus meinem Kopf.
Und ich fühl mich schlecht dem kleinen gegenüber. Als hätte ich ihm nicht die Baby Zeit gegeben die er verdient hätte. Durch diese Aussage "bei ihm hattest du weniger Geduld und warst schneller mal genervt". War ich das wirklich? Ich weiß es nicht ich war und bin öfter mal am Ende. Nach Nächten ohne Schlaf und Tagen mit nur Geschrei. Weil's einfach anstrengend ist mit Baby und Kleinkind. Es gibt Tage da muss ich mich fast zerreißen um beiden gerecht zu werden weil beide fast dauerhaft irgendein Bedürfnis haben. Was ja okay ist aber trotzdem anstrengend. Es wird besser. Weil die Kinder ja auch größer werden. Aber ich fühl mich Grad wie eine Versagerin. Ich hätte doch auch bei meinem Sohn schon so ein dickes Fell und stressresistenz haben müssen. Keine Ahnung...
Wahrscheinlich voll der wirre Beitrag.
Sorry musste aber irgendwie mal niedergeschrieben werden hab niemanden dem ich das im RL anvertrauen könnte es würde keiner verstehen.

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Fühl dich erstmal umarmt 💕💕💕

Vielleicht hast du auch mehr Geduld, weil du jetzt ja viel mehr Erfahrung hast. Beim ersten Baby macht man alles zum ersten Mal. Jetzt ist es "Routine". Deswegen hast du auch die Kapazität für mehr Geduld.

Du sagst selbst, dass du den Kleinen auch total lieb hast. Man kann schwer sagen "den hab ich lieber" bzw will es nicht. Vielleicht hat man Menschen in verschiedenen Situationen unterschiedlich lieb. Ich würde das an deiner Stelle nicht ewig vergleichen, sonst wird man irre. Leichter gesagt als getan.

Sicherlich sind auch noch hormone im Spiel. Also lass dir Zeit. 💕

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"bei ihm hattest du weniger Geduld und warst schneller mal genervt".

Ich gehe davon aus, dass dein Sohn dir vieles rund um die Babyzeit beigebracht hat, dass du dich mit ihm weiterentwickelt hast und deshalb nun entspannter bist. Du wusstest, was mit Nr.2 auf dich zukommt. Du hast Geduld und Verständnis für ein Kind mit deinem Sohn bereits gelernt.

Ich würde mit deinem Mann über das Thema reden :) damit er weiß, was an dir nagt! Dafür geht man doch eine Partnerschaft ein!

Ich habe erst ein Kind, daher weiß ich noch nicht, wie die Liebe sich da verhält. Aber Nr.2 ist noch neu und aufregend. Vielleicht sind da noch die Schmetterlinge, die es am Anfang einer Beziehung hat und die sich mit der Zeit in eine andere, feste und beständige Liebe verwandeln. So dass du nun vielleicht zwei verschiedene Arten Liebe zu deinen Kindern verspürst und diese aber gar nicht stärker oder schwächer im Vergleich sind.

Baby + Kleinkind finde ich unfassbar anstrengend in der Vorstellung! Da ist es doch nur verständlich, dass das auch mal an einem nagt. Vor allem, wenn sich der Papa dann womöglich raus nimmt. Auch da hilft reden. Denn wenn du auch erst was mit nem Kleinkind anfangen könntest, wer kümmert sich denn dann ums Baby? Die Ausrede zieht doch nicht!

Ja, vielleicht liegt es innerlich am Ende auch etwas am Wunschgeschlecht. Aber auch das hättest du doch nun erkannt und agierst nicht dementsprechend. Dein Sohn ist dir ja nicht plötzlich egal, nur weil jetzt DAS Kind endlich da ist.

Ich würde die Gefühle einfach zulassen und am besten jemanden zum drüber sprechen suchen. Und natürlich spielen auch jetzt die Hormone noch eine Rolle :)

Ihr groovt euch ja noch ein, das wird mit der Zeit bestimmt alles besser!

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Ach du,

Ich verstehe dich.

„Mehr Geduld“: lass die kein schlechtes Gewissen einreden, vielleicht sieht auch nur dein Mann das so, weil er eben weniger den Kontakt zur Tochter findet.

Und ist doch toll, dass du dein lang ersehntes Mädchen hast. Das heißt ja nicht, dass du deinen Sohn weniger lieb hast.

Und wenn es bei 2 Kindern bleiben soll: es kommen andere tolle Zeiten. Ja, keine Babyzeit mehr. Dafür viele andere schöne Zeiten.

Bei uns bleibt es auch bei 2, wir sind auch schon ü40, also auch Vernunftssache, und ja, es schmerzt , da aber meine Große 12 ist, weiß ich, dass noch tolle Sachen kommen. 🥰

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Sie ist mein drittes der ganz große ist aber auch schon 12 wird dies Jahr 13.
Daher müsste ich doch den ganzen Baby Stress erst Recht kennen aber auch da muss ich sagen das ist so lange her und die allgemeinen Empfehlungen haben sich doch stark geändert (zB kein Fencheltee mehr bei Blähungen das fällt mir Grad am ehesten ein) das es bei meinem Sohn so war als wär er mein erstes... Dazu war er so unglaublich klein. Er ist ein SGA Kind 39+0-47cm 2250gr. War die Krankenhauszeit auf der Frühchenintensiv weil er so leicht war. Ich durfte nicht die ganze Zeit bei ihm sein nur zur 'Fütterungszeit' und nach einer Stunde wurde man raus gescheucht. Durch Corona. Dadurch fiel es mir schon schwerer eine Bindung aufzubauen. Er wurde mir im OP auch nur kurz hingehalten und dann mitgenommen ich hab nur ganz kurz sein Gesicht gesehen.
Bei ihr stand die Ärztin bestimmt 10 Minuten neben mir während die OP weiter ging. Alles so Kleinigkeiten die sich häufen.
Sie war direkt mit auf dem Zimmer.
Bei ihm hatte ich Flashbacks von der ersten Geburt und die ganze SS über Angst das es wieder passieren kann. Außer Kontrolle geratene Präeklampsie oder eher unerkannte mein damaliger FA meinte immer alles gut kein Grund zur sorge trotz Symptomen. Naiv und dumm hab ich ihr geglaubt. Schließlich ist sie ja die Ärztin.
Fazit Krampfanfälle bei 36+0 Notarzt Wasseransammlungen im Kopf, Sehnerv beschädigt, NotOp sofort sonst sterben beide. Ausgegangen ist es gut.
Mein jetziger FA der mich durch die beiden letzten Schwangerschaften begleitet hat hat ganze Arbeit geleistet. Ich konnte und wollte nicht mehr vertrauen das Baby aus Angst abtreiben. Er hat's geschafft das ich doch Vertrauen gefasst hab und mich für meinen zweiten Sohn entschieden hab.
Der Gedanke daran das ich es in Betracht gezogen habe anzutreiben. Dabei wird mir heut noch schlecht wenn ich ihn anschaue und der Gedanke wieder hoch kommt.
Die Schwangerschaft mit ihr? Total Tiefenentspannt keine Angst mehr nichts
Ich wusste ja es geht auch anders ohne Horror Ende.
Ach es ist so viel was auch einfach anders lief. Weswegen mein Gewissen Grad durchdreht.
Vielleicht sollte ich psychologische Hilfe in Betracht ziehen. Aber die halten mich doch sicher für total bescheuert schließlich gibt es super lange Wartezeiten und Menschen die das sicher dringender benötigen.

(Und ja es bleibt definitiv bei drei habe mich bei dem KS mit ihr sterilisieren lassen. )