Wir wollen kommendes Wochenende verlängert verreisen, Städtetrip innerhalb Deutschland. Freitag 24.03 hin, Montag 27.03. zurück. Zugtickets haben wir schon vor Wochen gekauft (mit Zugbindung, nicht stornierbar).
Ferienwohnung ist auch schon gebucht und nicht (mehr) stornierbar.
Am Zielort haben wir Tickets für eine Veranstaltung gekauft, die sind auch schon bezahlt und nicht mehr stornierbar.
Nun ist ja genau für den 27.03., also unsere Rückfahrt, ein bundesweiter General-Streik von Verdi angekündigt - u.a. sollen keine Züge fahren.
D.h. wir sind dann an unserem Urlaubsort und kommen vermutlich nicht mehr zurück.
Ich habe vorsorglich schon mit der Vermieterin der Ferienwohnung gesprochen, im Notfall könnten wir eine Nacht länger dort bleiben (mehr aber nicht, da sie danach schon weiter vermietet ist). Für Di haben wir nun beide vorsorglich noch Urlaub bei unseren Arbeitgeber beantragt.
Was gibt es sonst für Möglichkeiten? Können wir die Kosten für die zusätzliche Nacht der Bahn in Rechnung stellen (wenn der Zug nicht fährt)? Das Zugticket wird dann ja vermutlich auf den Folgetag umgeschrieben.
Unsere Tochter würde durch den zusätzlichen Tag dann auch ihren Sportkurs verpassen - aber dafür werden wir wohl kaum ne Entschädigung bekommen, ebenso nicht wie für unsere zusätzlich benötigten Urlaubstage, oder?
Hat da jemand Erfahrungen? Sonstige Tipps, wie sind unsere Rechte?
Bahn-Streik - Rechte und Möglichkeiten
Hallo,
also wenn gestreikt wird, dann wohl nur bis Mittag, denn da beginnen die Tarifverhandlungen. Ist noch nichts offiziell ... evtl. wird auch nur der Nahverkeht bestreikt oder die Leitstellen, dann steht alles ...
Ich würde einen Mietwagen organisieren, auf den Kosten bleibt man allerdings sitzen, gegenüber der Bahn hat man bei Streik keine Ansprüche (Hotel, Mietwagen, Fahrgastrechte usw.), ob die Zugbindung aufgehoben oder die Tickets auch noch am nächsten Tag gelten bzw. erstattbar sind, weis ich nicht, das wird die Bahn dann auf der Homepage mitteilen.
Beim Flug hat man Anspruch auf eine Ersatzbeförderung und Verpflegung, aber nicht auf Rückerstattung oder Kompensation nach EU-Recht, da bleibt man auf allen Kosten sitzen. Ist mir 2019 passiert, damals streikte Air Berlin, da man sich weigerte, die Gäste auf andere Airlines umzubuchen und das Personal abtauchte, buchte ich einen anderen Flug und blieb, trotz Anwalt, auf den Kosten sitzen.
https://www1.wdr.de/nachrichten/fluggastrechte-streik-warnstreik-entschaedigung-erstattung-100.html
Vergiss es, leider 😡 die DB hat mir letztes Jahr meinen Urlaub komplett geschrottet. Hotel gebucht und ein Konzert im Rheinland, Fahrkarten gekauft. Dann fiel der komplette Stuttgarter Bahnhof aus wegen eines technischen Defekts und sie bekamen weder einen Ersatzverkehr noch ordentliche Infos zusammen im Internet, Hotline null. Ich hätte aufs Geratewohl losfahren können, wäre aber evtl. nicht durchgekommen bis Koblenz, so blieb ich daheim. Fahrkarte wurde nach eeeendlosem Mailverkehr erstattet, Rest war alles mein Problem, auch die Kosten für den vorausgeschickten Koffer usw.
Ab Ende April ist übrigens der ganze süddeutsche Bahnverkehr für geschätzte 6 Monate beeinträchtigt bis hin zum befürchteten Totalchaos. Die machen Stuttgart wochenlang ganz dicht und ansonsten Verlegungen/Ersatzverkehre/Ausfälle mit Auswirkungen bis weiß der Kuckuck wohin. Urlaub bei den Freunden wieder gestrichen.
Die DB Agentur bei uns rät von Urlaub mit der Bahn direkt ab.
LG Moni
Ist leider so, hier wird in den Osterferien die Ruhrpott-Magistrale zwischen Essen und Duisburg komplett gesperrt, wer also Ostern mit der Bahn verreisen möchte, kann dies vergessen, auch die Pendler können zusehen, wie sie wegkommen, Der Preis fürs Monatsticket bleibt der Gleiche, obwohl in den letzten Tagen, Wochen, Monaten auf keiner Linie etwas pünktlich verkehrte ... die Ausreden werden immer skuriler.
Irgendwo im Großraum Koblenz wird ja auch noch gebaut, sagt meine Freundin; der Zugverkehr auf der anderen Rheinseite entlang geführt und dann wieder zurück - da kann man alles vergessen, wenn man in diese Gegend will. 😥
Mir tun echt die Pendler richtig leid! Im Großraum Stuttgart hat nicht jeder ein Auto, weil die Öffis ja funktionieren......wenn alles normal läuft. Ja - und was machen die alle dieses Jahr? Es können nicht alle einfach auf ein Fahrrad umsteigen. 😡
X Jahre haben sich die Bahnvorstände die Taschen vollgeschaufelt und nichts wurde investiert - jetzt ist alles marode und das Heulen und Zähneklappern ist groß.
Auch ohne Streik braucht es für Fahrten mit der DB seit Jahren einen Plan B und C und D. Ich bin über 10 Jahre lang monatlich von der Schweiz nach NRW gefahren. Die letzten Jahre gab es nicht eine einzige Reise, bei der ich nicht mittels Fahrgastrechteformular eine Teilerstattung beantragen konnte/musste. Einige meiner Reisetage fielen mit Streiktagen zusammen. Besonders mühsam....bis jetzt sind aber immer ein paar wenige Fernverbindungen aufrecht erhalten worden.
Hier ein paar Tricks: in dem Moment in dem die geplante Verbindung ausfällt oder sich eine grössere Verspätung abzeichnet, fällt die Zugbindung weg, auch bei Sparpreistickets. Das heisst du kannst jeden beliebigen Zug und jede beliebige Streckenalternative wählen. Auch mit früherer Abfahrt. Auch nicht stornierbare Tickets werden erstattet, wenn die Reise in Folge der Streckenlage nicht stattfinden kann.
In deinem Fall heisst das, ihr könntet auch Sonntagabend abreisen. Tatsächlich werdet ihr jedoch höchstens eine Kulanzentschädigung für die zuviel bezahlte Übernachtung erhalten, und dies auch nur, wenn ihr euch mit dem Kundendienst "rumschlägt"
Ein Streik ist ein Sonderfall, hier greifen nicht automatisch alle Fahrgastrechte, man muss abwarten, was kommuniziert wird ...
Bei den bisherigen DB-Streiks waren die Fahrgastrechte gegenüber den "normalen" Fahrgastrechten/Regelungen deutlich erweitert. Gehe davon aus, dass es auch diesmal so sein wird. Da ich diesmal ausnahmsweise gerade mal nicht betroffen bin, habe ich ehrlicherweise aber nicht recherchiert, wie die "Lösungen" diesmal aussehen.