Herzlichen Glückwunsch - es ist ein Pubertier!

Heyho,
meine große ist jetzt 14. Schon relativ früh ging es los mit den ersten kleinen Anwandlungen - aber was im letzten halben Jahr so passiert ist Phu.. ausgewachsene Pubertät würde ich sagen. Oder doch nicht?
Letztlich reichen die paar Jahre irgendwie nicht aus, man weiß sie wird kommen und wenn sie dann da ist. Einfach nur Chaos. Nu sind meine Lebens-Begleitumstände auch recht schwierig so das ich wirklich teilweise nicht mehr weiß wo mir der Kopf steht. Und ja mir ist bewusst das das was meine Tochter durchmacht auch für sie harter Tobak ist - aber was ist mit uns Müttern?
Vermutlich bin ich nicht die erste die einfach nicht mehr weiter weiß.
Meine eigene PUbertät hab ich noch ziemlich bildlich vor mir und auch das was dann erstmal aus mir wurde. Ich habe mich damals auch verletzt (ritzen und so) Selbstverständlich war ich damals auch der Meinung das es einfach keinen Ausweg gibt. Die Züge die es aber danach angenommen hat, Phu. Haben mich Jahre gekostet meinen KOpf aus dieser Schlinge rauszubekommen.
Das hat man natürlich immer im Hinterkopf fürs eigene Kind und will das vermeiden - aber was macht man wenn man das was bei einem selbst zu solchen Problemen geführt hat vermeidet bzw verhindert und es dann doch passiert?
Ich weiß es es einfach nicht. Sie hatte eine behütete Kindheit, keine Traumata, ist nicht misshandelt worden, nicht geschlagen worden. Hat grenzen erhalten, wurde aber leider von der OMa auch ziemlich verwöhnt und da sie teilweise sehr viel bei der Oma war.. nun ja.. hatte die da auch ziemlichen Einfluss. Letztlich hab ich letztins mit ner anderen Mutter geredet die auch meinte das ist erschreckend wie viele Teenies sich mittlerweile selbst verletzten - keine Ahnung ob das das ist was wir früher mit Alkokhol und Kippen gemacht haben. Da ich aber am eigenen Körper weiß was aus anfangs harmlosen Ritzen werden kann ist das einfach nichts was ich als "normal" sehen kann. Absolut nicht. Trotzdem scheint das irgendwie zugenomen zu haben und unter den Teenies fast schon salonfähig zu sein.

Fakt ist das die letzten 2,5 Jahre sicher nicht leicht waren. Umzug, neue Halbschwester, Mutti nicht mehr komplett für sich alleine weil die nen Partner hat usw. Trotzdem sind das Dinge die passieren im Lebe einfach und mehr als reden / den Rücken stärken, da zu sein kann ich nicht machen.
Werde aber eigentlich immer abgeblockt. Reden - geht gar nicht mehr. Ausser sie möchte was für sich. Dann kann sie ja zuckersüß sein. Aber in dem Moment wo sie es hat bekommt man die kalte Schulter. An Regeln halten? Nicht möglich. Konsequenzen (angekündigt) für Fehlverhalten durchziehen - kaum möglich weil sie sich dem allen entzieht und man dann damit rechnen muss das sie sich selbst verletzt bzw man das einfach im Hinterkopf hat.

Sie möchte zurückziehen - was aber nicht geht. Und ich habe das Gefühl sie setzt alles daran das zusammenleben hier so unerträglich wie irgendwie möglich zu machen damit ich sage "geh". Und das wird nicht passieren. Darüber haben wir auch schon geredet, ihr versucht das zu erklären warum nicht usw. Es ist egal. Sie will mit dem KOpf durch die Wand und schädigt sich damit selbst.

Leider ist die Schulsituation hier so schlimm - und es gibt keine Alternative die erreichbar ist. Das sie einfach zu "netten" oder sagen wir halbwegs normalen Gleichaltrigen keinen Kontakt findet. Auch wo wir vorher gewohnt haben hatte sie wenig LEute die sie regelmäßig getroffen hat wie man das so kennt. Seit dem Umzug sind genau die aber jetzt SO wichtig das ihr ganzer Lebenszweck daraus besteht auf die Ferien zu warten wo sie die Großeltern dort besuchen kann und damit ihre Freunde.

Der Versuch sie hier irgendwie über Reitverein o. ä. mit anderen in Kontakt zu bekommen scheitern. Sie will das nicht. Sagt sie auch so.

Ich mein sie ist mein erstes Teenie-Kind, ich hab da null erfahrung mit. Sie hatte ne PHase da war sie tagelang gar nicht dusche. Die olfaktorischen Eindrücke waren beeindruckend. Immerhin geht sie jetzt öfters duschen und sperrt sich stundenlang im Bad ein.. sorgt natürlich wenn man nur ein Bad hat teilweise für Konflikte. Dafür haben wir aktu das Problem mit der Wäsche.
Sie taucht einfach nicht mehr auf. Wochenlag keine Schlüppies, Socken etc zu waschen. Manchmal wochenlang gar keine Klamotten. Trotz erinnerung. Sie trägt 2-3 Teile und die wochenlang durch.
Jetzt kam sie auf die Idee sie brauche einen "neuen" Style. Also einige Teile gekauft die sie "bei meinen Freunden Trage, nicht so im Alltag" OKay.. solange sie zuhause, bei der OMa und in der Schule was straßentaugliches anzieht ist das okay.
Der Deal platze nun. Heute 30km zum EInkaufen gefahren damit sie ein paar normale Shirts und Hosen bekommt. Im Laden dann "das ist alles scheiße" obwohl sie nicht mal hinschaut. Und wie gesagt es geht einfach nur um simple Shirts.
Sie hat so einen Aufriss gemacht das wir unverrichter Dinge gehen und sie hat immer noch die KLamotten an seit Wochen die ich nicht waschen kann - weil sie sie nicht hat und die anderen Sachen "nicht findet".

Ey ich weiß nicht mehr weiter, wirklich.... Vermutlich geht es 100000 Müttern genauso und möglicherweise gewöhnt man sich irgendwann dran. Aber mir tut das alles einfach nur unendlich weh. Mein selbstbewusstes intelligentes und eigentlich sehr soziales Mädel ist da irgendwo vergraben unter der Furie und egal mit wie viel Einfühlungsvermögen, Verständnis usw man versucht an sie ranzukommen - absolute fehlanzeige.

Jup.. Kinderpsychatrie - Psychiater etc - alles schon drüber nachgedacht und versucht anzuleiern. Aus eigener Erfahrung aber bin ich da durchaus vorsichtig und aktuell ist das alles zudem ziemlich schwierig alleine Termine zu bekommen weil die völlig überlaufen sind. Also "schnell" ist da einfach keine Hilfe zu erhalten. Ausser sie will sich noch mehr blödsinn abschauen - das mit den Ritzen hat sie aus einem Film.

Könnt ihr mir mal Rat zu folgenden Problemen geben.
1) Handy. Meine Tochter hat mit dem Handy schon sehr früh mal ziemlichen Murks gemacht weshalb wir eine App drauf haben die die Nutzungszeit (teilweise) begrenzt und wo ich die Apps freigeben muss die sie haben darf. Leider schafft es die App nicht zu verhindern das sie ausserhalb der nutzungszeit angerufen wird / Bzw sie rausrufen kann. Sie macht seit Monaten die Nacht zum Tag und mich wundert das dann gar nicht das sie völlig gerädert und gereizt ist am nächsten tag.
Wir finden hier keine Lösung. Ich will ihr das Handy nicht verbietet - hier hat sie wenigstens Kontakt zu ihren Freunden bzw ihren Freund. Aber Nachts ist Schlafenszeit - vor allem wenn Schule ist. Sie muss um 5 aufstehen. Da ist um 10 schluss - Teilweise geht sie dann schlafen und stellt sich nen Wecker und ist dann die halbe nacht Wach und wir bekommen es nur durch Zufall mit.
2) Ausräubern der Küche
Ja.. ich hab mich als teenie sicher auch nicht ausgewogen ernährt und hatte keine große Lust mehr von meinre Mutter verköstigt zu werden. Meine aber räubert in ihren nächtlichen anwandlungen die Küche leer. 1 Packung Kakao in wenigen Tagen - kein Problem, ne halbe stange Toast in der Nacht kein PRoblem. Am besten mehrere Tassen milch, Kakao plus Zucker *örks*. Zum abwischen von verschüttetem wird dann teilweise frisch gewaschene Wäsche benutzt und die wieder in den Wäschekorb gelegt. Fragt man wer das Zeug leer gemacht hat und wo Ding xYZ welches man eingekauft hat hin gekommen ist "ich wars nicht" Aber wie mit theatralischem "Du glaubst mir nicht" usw. Der Ganze müll jedoch von "ich wars nicht" findet sich in ihrem Zimmer nebst Tonnen an Geschirr. Wenn wir in der Küche leerlaufen und nix mehr haben wissen wir immer genau wo das ist. Das Verbot das kein GEschirr aufs Zimmer geommern wird - ignoriert. Ich habe keinerlei Handhabe gefühlt ihr klar zu machen das das so nicht geht.
3) badezimmer. Sie hat für ihre Beinhaare schon den Rasierer meines Freundes genutzt was der natürlich ziemlich eklig findet. Kann ich verstehen. Sie hat eigene. Sie klebt Popel im Bad unter den Schrank.. schmeißt die Haare ihrer Bürste immer ganz gekonnt neben den Mülleimer wenn es überhaupt in der Nähe landet. Spülen im KLo - fehlanzeige.. Wundervoll wenn man die Kackwurst anderer betrachten darf.
Spricht man sie drauf an - "ICH WAR DAS NICHT".
Sie benutzt mein Schminkzeug während sie ihr eigenes hat. Will ich meins dann mal benutzen ist es leer, aber sie war es nicht.
Es mag ja sein das sie derzeit ne Schmuddelphase hat o.ä. aber im Haus leben halt auch noch andere Leute.

Bearbeitet von Inaktiv
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Uhh das klingt wirklich nicht schön.
Wie weit seit ihr denn weggezogen? War es beruflich nötig oder wolltet ihr Erwachsenen dorthin? Hatte sie ein Mitspracherecht?
Wie sieht die Schulsituation aus?
Wie lange kennt sie deinen neuen Partner und mag sie ihn? Gibt es Kontakt zum Vater? Ist die Schwester anstrengend und benötigt eine Menge Aufmerksamkeit? Haben sich vielleicht die Rollen brave Kleine und böse Große eingebürgert?
Verletzt sie sich selbst? Wenn ja braucht sie auf jeden Fall professionelle Hilfe.
Für mich klingt das alles nach einem unglücklichen Mädchen, das jede Chance nutzt um ihren Unmut kunntzutun. Nach einem Hilferuf, weil ihr ganzes Leben auf links gedreht wurde und die Hormone helfen sicher nicht.

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"Wollen" bezüglich dem umzug ist relativ. Es war nötig.. denn wo wir lebten gab es einfach keine bezahlbaren Wohnraum für uns. Das hätte uns auch innerhalb der nächsten 2-3 Jahre unabhängig von unserem Partner getroffen weil die Preise in oberbayern einfach explodiert sind. Also mitspracherecht konnte sie nicht haben. Nein, ihren Vater kennt sie gar nicht. Und ja ich weiß das das auch vor allem in der Pubertät schwierig ist. Aber das lässt sich nunmal einfach nicht ändern. Ich kann ihn nicht herzaubern auch hier bin ich mit ihr offen.
Mit der Bahn ist sie in 3h in der alten heimat. Theoretisch könnte sie also auch am Wochenende runterfahren. Die möglichkeit hatte ich ihr auch angeboten. ABER: Wir haben das an ihr Verhalten gekoppelt. Und hier zeigt sie einfach keinerlei ambitionen das ihr das so wichtig wäre.
Sie mag meinen Partner grundsätzlich. Ja. Mit Aber - sie versucht uns durchaus auszuspielen oder ihn als Projektionsfläche zu benutzen und steigert sich dann da rein. Wenn sie bessere Phasen hat ist alles gut, sie scherzt mit ihm, sucht auch mal seinen Rat weil er auch eine künstlerische Ader hat und sie eine unglaublich tolle Zeichnerin ist.
Ja sie verletzt sich selbst wie oben schon geschrieben. Wir reden da auch soweit möglich offen drüber.

Oh ja.. ihren "Unmut" tut sie kund - sehr ofensichtich und wehement. Und ich habe größtes Verständnis für Ihren Unmut. Aber deshalb kann man sich doch trotzdem nicht alles erlauben? Und deshalb kann ich Ihr ja nicht alles erlauben und jeder Spinnerei nachgeben? Das erachte ich sogar als ziemlich falsch irgendwie.

Mit ihrer Schwester kommt sie gut klar. Nein Brav und nicht brave rolle gibt es nicht. Die kleine ist anstrengend, ja. Aber trotzdem hätte ich genug Zeit für die Große - würde sie das halt auch "annehmen". Aber da beiße ich auf granit.

Wir hatte als das mit der SElbstverletzung anfing (noch vor dem Umzug) direkt das Glück eine Psychologin noch zur Hand zu haben welche mir auch sagte das mit der SElbstverletzung würde sie erstmal nicht überbewerten. Mittlerwelie nimmt das teilweise unschöne Ausmaße an. Ich habe wie gesagt hier schon versucht Termine zu bekommen bei Therapeuten - Monatelange Wartelisten egal ob teilstationär, stationär oder ambulant.

Bearbeitet von Inaktiv
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>>>ABER: Wir haben das an ihr Verhalten gekoppelt. Und hier zeigt sie einfach keinerlei ambitionen das ihr das so wichtig wäre.<<<

Dieses WIR springt mir irgendwie ins Auge. Ich würde gut hinschauen und aufpassen, welche Rolle dein partner spielt. Erfahrungsgemäß ist es, wenn Partner erst hinzukommen, wenn die Kinder schon keine Kleinkinder mehr sind, sondern scih auf dei Pubertät zubewegen besser, wenn diese Parnter keine Erziehungsfunktion haben. D.h. dass dein Partner zwar das alltägliche Leben betreffende Regeln und das Miteinander mitbestimmt, so wie deine Tochter auch ihre Wünsche anbringen kann, aber ERziehungsthemen "wie lang darf sie raus, wann darfs sie übers WE wegfahren usw.", das entscheidest nur du und hat mit dem parnter ncihts zu tun.

Für deine Tochter fühlen sich Grenzen teilweise an wie die größten Ungerechtigkeiten auf dem Planeten...die Beziehung zwischen ihr und deinem Partner, ist nicht gefestigt genug, um solche Ungerechtigkeiten zu tragen.

Für deine Tochter fühlt es sich oft so an wie "die ganze Welt ist gegen mich", wenn sie sich dann euch beiden gegenübersieht, verstärkt sich das GEfühl und sie wird wahlweise depressiv, oder aggressiv (mit depressiv meine ich die Stimmung, nicht die Erkrankung, also entweder wird sie sehr traurig, weil ihr alle euch gegen sie verbündet, oder sie wird sehr wütend..je nachdem was zu ihr grad passt)

die Familienkonstellation birgt ohnehin die GEfahr, dass sie sich ausgegrenzt fühlt. Die Entwicklungsphase in den sie steckt kollidiert mit dem was grad im Außen an Hürden zu bestehen ist (Umzug, entwurzelung, Freunde verloren, gEschwisterchen, Partner, VAter nciht kennengelernt....)

Selbstverletzung kann viele Gründe haben und es kann viele Funktionen einnehmen. Vom Schrei nach Aufmerksamkeit bis hin zum Spannungsabbau jedweder möglciher Gefühle. Z.B. kann so Aggression (ob gegen die außenwelt oder sich selbst) gegen sich selbst gerichtet ausgelebt werden, oder Traurigkeit verdrängt werden, Einsamkeit, Hoffnungslosigkeit....

Ich würde sie dringend auf viele Wartelisten für eine Therapie setzen lassen und mich umgehend an das Jugendamt wenden und eine sozialpäd. Familienhilfe/oder einen Erziehungsbeistand, was nötig ist prüft das Amt, beantragen. Die Familienhilfe kann mit deiner Tochter Einzeltermine machen. Hier wird es bestimmt viel um Selbstwertaufbau gehen..darum dass sie sich selbst verstehen lernt...darum herauszufinden was sie braucht und wie man sie unterstützen kann. Z.B. bei der Integration am neuen Wohnort, oder dabei ihr Erleben in der Familie im Gespräch mit dir/euch offenbaren zu können.
Und die Familienhilfe kann für dich als Ansprechpartner da sein. Ihr könnt überlegen wie der Spagat zwischen "wie zeige ihc meinem Kind, dass ich es über alles liebe und sein Wohlergehen mir das Wichtigste ist, ohne ihr alles zu erlauben und jegliche Grenzen die ihr nicht passen aufzuheben?"

Ich persönlich empfinde es immer als ersten undwichtigsten Schritt, dass Eltern an ihrer Haltung arbeiten. Es muss gelingen eine ehrliche, authentische, respektvolle, liebevolle und offene Haltung zu entwickeln, die stabil ist, auch im STreit. Das heißt nciht, dass man sich alles gefallen lassen soll. ABer es muss in Fleisch und Blut übergehen, dass ncihts was dein Kind macht unsinnige Boshaftigkeiten sind. All ihr Verhalten hat einen Sinn und ist Ausdruck ihres Empfindes. Eltern müssen emotional Aushalten lernen. Also lernen Liebe aufrechtzuhalten in den schwersten Momenten. Und sie müssen bereit sein in den unmöglichsten Momenten Vertrauen schenken zu können...Und das ist hart und schwer und es braucht oft Hilfe. Und Eltern wird eine wahnsinnige Selbstreflexion abverlangt. Man muss lernen nicht persönlcih zu nehmen, was das eigene Kind einem sagt, und aber auch lernen an anderen STellen eben schon persönlich zu nehmen und auszuhalten, dass das Kind einem sagt "du hast mich verletzt, ich habe mich alleine gefühlt, das hast du nicht gut gemacht". DAs muss man an manchen Stellen annehmen lernen und dem Kind eingestehen, dass es für das Kind so ist..egal wie viel Mühe man sich aus seiner Sicht gegeben hat. Und das tut weh.

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Vorweg, ich kenne so ein Verhalten zum Glück nicht....
Aber was gibt es denn hier für Konsequenzen?
>Sie klebt Popel im Bad unter den Schrank.. schmeißt die Haare ihrer Bürste immer ganz gekonnt neben den Mülleimer wenn es überhaupt in der Nähe landet. Spülen im KLo - fehlanzeige.. <
Meine Teenager wandern planlos im Haus umher und finden weder Wäschekorb noch Spülmaschine, aber das ist ja eklig 🤢
Verbringt ihr noch Zeit zur zu zweit, richtig was, was ihr beide gern macht, nicht einkaufen weil man was braucht?
Ich hoffe ihr findet einen Weg

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Ich versuche es regelmäßig, aber gefühlt gibt es nichts mehr was ihr Spaß macht - bzw was sie mit mir oder allgemein machten möchte was spaßt macht. Ab und an ist sie ganz die "Alte" aber das sind stunden. Ansonsten hört man sie nur lachen wenn sie in ihrem Zimmer ist und mit ihren Freunden telefoniert.
Das was ihr früher spaß gemacht hat existiert nicht mehr. Da gab es nur ihre Ponys (also echte), die auch hier bei uns leben - aber wenns nach ihr ginge wären sie schon verkauft. Das kann ich aber nicht. Es sind meine, auch wenn damals angeschafft weil sie das wollte - und ich hab sie genauso lieb gewonnen und bin der Meinung das man die Verantwortung nicht einfach "abschaffen" kann.
Das mit den Konsequenzen ist ja genau das Problem. Es bleibt nicht viel was "zieht". Handyzeit kürzen - sie hat sich schon in mein Handy gehackt um die App zu manipulieren! Was das betrifft ist sie immer noch superfit geistig und sehr ausdauernd ihre Ziele durchzusetzten.
Ihr den Urlaub bei den Großeltern und Ihren Freunden kürzen - da habe ich einfach skrupel. Brummt man ihr eine Arbeit auf kann das dann Tagelanges Theater geben weil sie es mit absicht schlampig macht, nur halb macht und dann nen Streit vom Zaun bricht wenn man sie drauf hinweist das die Arbeit nicht erledigt ist und bitte nichgebessert wird.

Ganz Ehrlich ich habe keine Ahnung mehr was ich hier an Konsequenzen noch walten lassen kann...
Wir hatten das Problem schon immer! Also unabhängig von Umzug, auch das mit dem "ich wars nicht" - sie lügt dann bis sich die Balken biegen.

Da ich ausschliessen kann das unsere kleine, mein Freund oder ich Popel irgendwo hinkleben oder das mit der Kackwurst etc - macht sie es dann sauber. Während sie tobt weil sie war es ja nicht.

Bearbeitet von Inaktiv
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1. Geschirr im Zimmer meines 14-Jährigen finde ich seit etwa einer Woche. Davor hat er den Weg in die Küche noch gekannt… Jetzt hat er ihn vergessen. Er kennt den Weg dorthin nur um sich Nachschub zu holen 😅 Ich glaube, ich werde einfach nichts dazu sagen, sondern das Geschirr einfach in seiner Abwesenheit wegräumen, es lohnt sich für mich nicht, wegen so Pillepalle Streit anzufangen.

2. Habe mich auch schon selten über einen leeren Wäschekorb gefreut… aber meistens wird er leider immer befüllt. Täglich ein komplettes Outfit. Die Freude über den leeren Wäschekorb wurde übrigens alsbald getrübt, da hatte er es in seinem Zimmer gesammelt und mir dann geballt gebracht. Toll! 😩

3. Körperhygiene: Das andere Geschlecht ruft offenbar 🤪 Er ist sehr reinlich, was seine Körperhygiene angeht.

4. Gereize, aggressive Stimmung: Jaaaaa, hier, Hilfe bitte!

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Handy

Mit einer Fritzbox kann man allen eingeloggten Geräten feste Nutzungszeiten zuteilen. Vielleicht geht das auch bei euch?

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Ich habe das Gefühl eins der Themen ist, dass wenn du konsequenter bist du Angst hast dass sie sich ritzen könnte. Und das ist eine Spirale. Hast du dir selber schon mal Hilfe bei einer Erziehungsberatung oder ähnliches geholt.

Von den Ponys würde ich sie entbinden. Wenn du sie behalten willst fein. Aber wenn ihr Hobby Tennis gewesen wäre, wäre es dir auch egal wenn der Schläger nicht mehr angerührt werden würde. Ich vermute mal du fandest die Ponys auch charmant zu haben sonst hätte sie keine eigenen bekommen sondern eine reitbeteiligung oder nur stinknormale Reitstunden. Da würde ich Druck raus nehmen vielleicht werden dadurch die Ponys wieder eine Freude oder ein Rückzugsort für sie.

Geschirr und Essen und überhaupt ihr Zimmer würde ich jetzt bevor sie zu den Großeltern fährt einmal mit ihr zusammen aufräumen und putzen. Und ganz klar sie fährt wenn das ordentlich ist und nicht das Potential hat zu gammeln. Aber ich denke sie braucht dabei Hilfe.

Und ganz allgemein kann es sein dass du sie schon in den letzten paar Jahren aus Angst vor ihrer Reaktion oder vielleicht auch aus Angst vor ihrer Abweisung einfach machen lassen hast? Beispiel mit dem Handy. Wir befinden uns hier mit dem Großen gerade in der Anfangsphase (er ist 11 und in der 5. klasse) aber das Handy wird in der Küche geladen und hat da auch zu liegen wenn Bett Zeit ist. So dass er gar nicht ewig telefonieren kann. Wecker hat er einen ganz normalen. Ist jetzt halt schwer das nach zwei drei Jahren plötzlich durchzusetzen.

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Es hört sich so an, als hätte Deine Tochter ein richtige Sinnkrise und dass sie überhaupt nicht mehr weiß, wer sie ist. Offenbar hat sie ihr Selbstvertrauen verloren und kann sich selber nicht ausstehen. Wie ätzend, wenn eine junges Mädchen so viel aushalten muss. In vielem sehe ich mich selber wieder als total anstrengende und zickige pubertierende Tochter. Im Nachhinein weiß ich, dass ich mich damals selber überhaupt nicht mochte, mich ständig verglichen habe mit (in meinen Augen) hübscheren, selbstbewussteren, coolen Mädchen. Zudem litt ich unter Mobbing. Eine schlimme Zeit, die mich sicherlich 2 Jahre arg belastet hat. ABER: Ich habe damals mit niemanden darüber geredet, reden können. Aus Scham, Verdrängung, was auch immer. Und ich hätte mit meiner Mutter schon mal gar nicht darüber reden können. Aus tausenderlei Gründen - obwohl sie mir sicher so gern geholfen hätte. Was ich sagen will: Gibt es in Deinem Umfeld eine andere erwachsene Person, die mit Deiner Tochter gut klarkommt? Eine Tante? Große Cousine? Jemand, der ihr beistehen kann und nicht aus dem direkten, engsten Familienkreis stammt?

Noch ein Gedanke: Vor 2 Jahren beobachtet bei einer Freundin: Tochter, 14 J, verhält sich 2 Jahre lang genauso wie Deine Tochter (bis auf das Ding mit der Hygiene, dafür aber sehr schrägen Klamottenstyle) aber inclusive Ritzen, Stress, Abblocken usw. Irgendwann kam es raus aus der Tochter - sie hatte das massive Probleme einer Identitätsfindung und traute sich schließlich zu sagen, dass sie transgender ist. Das muss ja nicht gleich bei Deinem Kind so sein, aber vielleicht verbirgt sich so ein grundlegendes Thema dahinter....

Bearbeitet von Nessie24
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Ja, wir hatten auch so ein Exemplar, auch wenn es ein Junge war und ist - vieles erinnert mich an das was Du beschreibst. Auch ohne Geschwister und Patchworksituation gab es dauernd Streit wegen des Handys, der Ernährung, der Ordnung, der Schule - und die wenigen schönen Momente, die wir zusammen hatten (z. B. einmal im Jahr ein Mama-Sohn-Städtetrip, immer Interesse unsererseits an seinen Hobbys - als er noch welche hatte) haben nicht geholfen.

Professionelle Hilfe erst einmal niederschwellig (Erziehungsberatung) haben wir uns schon früh geholt, das hat zwar etwas gebracht, aber unser Sohn war kreuzunglücklich einerseits und grenzüberschreitend andererseits (Vandalismus zu Hause, Diebstahl von Geld), dass wir dann doch das Jugendamt ins Boot geholt haben und darüber einen Erziehungsbeistand für ihn bekommen haben - zu dem hatte er wirklich einen guten Kontakt (und wir auch).

Jedes Kind in dem Alter will ja eigentlich normal sein, und Erziehungsberatung stößt sicher erst einmal auf Abwehr - aber sie kann auch eine Chance sein für beide Seiten, funktioniert ohnehin nur, wenn Eure Tochter da mitmacht - da sind die Wartezeiten aber nicht so lang wie bei einem Psychologen.

Bei uns war es noch ein wirklich langer Weg, weil eben zu der ganz normalen Pubertät eben eine psychische Erkrankung kam - das will ich hier gar nicht näher ausbreiten, aber es war eine wirklich harte Zeit. Der Sohn ist jetzt 20, seit 14 Monaten geht es ihm wirklich gut, er steht auf eigenen Füßen.

Ich wünsche Euch, dass es nicht so lange wie bei uns dauert, bis ihr wieder ein erträglicheres Miteinander findet.

LG