Phimose, wie damit umgehen?

Huhu,

mein Größter hatte nun seine J1 Untersuchung und bekam leider die Diagnose Phimose (verengt + verklebt) ...

Das war schon mal ein Thema, danach hat er eine Creme bekommen, die die Dehnung unterstüzten sollte. Leider hat das nur sehr kurz geholfen und jetzt ist es wohl noch enger als vorher und soll am Donnerstag operiert werden...

Er lag noch nie unter dem Messer und ist sehr aufgeregt. Am Dienstag nehmen wir uns aber noch eine Zweitmeinung ein.
Habt ihr das bei euren Jungs schon hinter euch und wie haben sie drauf reagiert? Haben sie die OP gut überstanden und waren sie schnell wieder fit?

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Hallo,
Mein Sohn war 6 Jahre, daher nicht vergleichbar, aber die ultimative Erleichterung war eine Unterhose mit Plastikschale vorn. Er konnte nichts direkt daran vertragen.
Unser Sohn sollte zudem täglich baden, um den Verband langsam abzulösen.

Wir hatten auch mehrere Meinungen eingeholt, aber es war so verklebt, dass wir nicht mal innen wirklich Creme auftragen konnten.

Es ist nicht ohne, sekbst mit 6 Jahren hatte unser Sohn daran zu knapsen.

Alles Gute und eine schnelle Heilung
Love

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Das ist ein guter Tipp. Danke!

Ja, bei ihm ist es ähnlich eng. Also vor Jahren war es schon so, dass man die Eichel durch die Öffnung sehen konnte, aber sich gar nichts bewegt. Dadurch war Creme und Salbe auftragen auch sehr schwierig

Wie hat euer Sohn die OP vertragen? Bei meinem wird es die erste OP und die erste Vollnarkose. Habt ihr es ambulant gemacht?

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Genauso war es bei meinem Sohn auch, wobei man die Eichel wirklich kaum sehen konnte.
Wir haben es nach Empfehlung der Kinderärztin bei einem Kinderchirurgen machen lassen.

Ich bin jetzt ehrlich und hoffe, es ängstigt dich nicht. Die Voraussetzung ist bei euch auch eine andere.

Mein Sohn war sehr schockiert, sls er begriffen hat, dass ein Stück weggeschnitten wurde und wollte es unbedingt wieder drangenäht haben. Wir waren maximal überfordert, damit hatten wir nicht gerechnet.
In die Wanne ging er, teilweise mit langen Diskussionen, aber es durfte niemand an den Verband. Er bekam dann sogar noch 2 Extratage gewährt, um den Verband selber zu lösen , aber es ging für ihn einfach nicht. Das Schlimmste war, dass wir ihn dann zum Entfernen fixieren mussten und das war so übel, dass mir jetzt noch schlecht wird, wenn ich daran denke. Er hatte so eine Angst und Panik, ist direkt danach schreiend aus der Praxis in eine kleine Fußgängerzone gerannt und hat dort 30 min auf einem Blumenkübel gesessen und hat angefangen zu schreien, wenn wir näher als 3 m an ihn rankamen.

Er hatte auch fast ein Jahr ein extrem überhöhtes Schamgefühl, hat sich nicht mehr vor uns umgezogen und hatte große Panik vor Umziehsituationen in der Schule.

So, durchatmen. Ihr habt eine eine Ausgangslage und ein anderes Verständnis. Dein Sohn ist mit der OP einverstanden? Er weiß, was passiert und dass anfangs alles extrem empfindlich sein wird? Das sind 2 wichtuge Grundlagen. Vielleicht hatte er durch die Phimose auch schon Probleme wie ballonieren beim Urinieren oder Schmerzen bei der Erektion oder vermehrt Entzündungen?

Die Narkose war kein Problem ( ist j a auch nichtso lang) , es ist problemlos verheilt ( obwohl der Verband nach den Kamillebädern und den zusätzlichen Tagen richtig ekelig war), er hat einen kleinen Saum und er hat sich daran gewöhnt -von der Empfindlichkeit und auch mit den Erkenntnissen, dass es auch andere gibt, die so aussehen wie er. Da er erst 9 Jahre alt ist, kann ich nichts Weiteres berichten ;-).

Vielleicht braucht dein Sohn statt der Plastikschalen eher enge Unterhose, sodass der Penis fixiert ist.
Ich würde die Plastikschalenunterhosen evtl vorab bestellen. Egal, ob er sie letztendlich nutzt. Die Zeit bis zur Lieferung war bei uns furchtbar.
Wir hatten 2 und ich hab die benutzte immer direkt gewaschen und aufgehängt für den nächsten Tag. So ist es nicht so teuer.

Eine gute Aufklärung deines Sohnes vorab durch dich oder den Arzt sollte auf jeden Fall sein.

Liebe Grüße
Love

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Hallo,

aus medizinischer Sicht lässt sich das Problem, wenn es bei der J1 (12-14jährige) noch besteht, nicht mehr mit Salben und Dehnen lösen, sondern nur noch durch die OP. Dabei muss auch beachtet werden, das ständiges Untersuchen und Behandeln im Intimbereich durch außenstehende, möglicherweise von den Jungen auch falsch wahrgenommen wird, wenn aus deren Sicht, kein Problem besteht oder dieses als solches nicht wahrgenommen wird. Die einzige Komplikation ist die sog. Paraphimose oder spanischer Kragen, d.h. wenn die Vorhaut hinter die Eichel rutscht und nicht mehr vorgeholt werden kann, dann muss man handeln. Hier würde ich ihn sensibilisieren.

Spätestens wenn er die erste Freundin hat, wird er selbst zum Arzt gehen ...

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Sorry, aber diese Aussage ist aus der von dir zitierten "medizinischen Sicht" nicht zu halten. Vergleiche dazu bitte mal die gerade erst wieder aktualisierten Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie.

Gemäß zahlreicher groß angelegter Studien kann sich das Lösen der Vorhaut, sowohl was die Verklebungen als auch die Enge betrifft, bis weit in oder gar nach der Pubertät hinziehen, ohne dass da medizinisch durch OP's eingeschritten werden müsste.

Und mit Verlaub: Diese Aussage, "spätestens wenn er die erste Freundin hat, wird er selbst zum Arzt gehen", zeugt von einer ziemlichen Ignoranz dieses Themas.
Denn es ist wie mit allem in diesem Bereich: Auf die Technik kommt es an. Man kann auch mit einer totalen Phimose völlig befriedigenden und erfüllenden Sex haben, der weder weh tut noch sonst irgendwie eingeschränkt ist. Man muss halt nur wissen wie. Das ist keine Kunst und kein Hexenwerk, aber die gängigen Informationen dazu lauten ja stets, "das geht nicht", so dass quasi jeder Jugendliche mit Vorhautverengung völlig verunsichert wird und denkt, er sei sexuell behindert, was er nicht ist!

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Das hat mit Ignoranz nichts zu tun, sondern mit der selbstbestimmten Entscheidung des Jungen, ob er mit der Phimose leben möchte oder wie eine Korrektur oder OP dann auszusehen hat. Hier auch einmal auszuprobieren, wie sich Sex anfühlt, gehört sicher zu der Entscheidungsfindung dazu.

Die Frage ist auch, inwieweit die toatale Phimose bei der Hygiene einschränkt, aber das ist dann auch seine Entscheidung, nicht mehr die der Eltern ...

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Unser Sohn war 9 Jahre bei der OP. Es war ok. Die OP wurde ambulant beim Urologen gemacht. Beim Aufwachen hatte er große Probleme und ist panisch geworden. Da brauchte er noch Hilfe der Anästhesistin, die ihm noch mal was gegeben hat. Nach einer Stunde konnten wir nach Hause.

Zum Lösen des Verbands sollte er auch in warmem Wasser Baden. Er hatte auch große Angst und hat geweint und plötzlich fiel der Verband ab.

Wir sollten die Wunde mit einer Menge Betaisadonna behandeln und dann locker den Verband drum. Wir haben zwei große Tuben verbraucht. Dadurch hat es nicht so fest geklebt.

Wenn er auf Toilette musste, hat er warmes Wasser über den Penis laufen lassen. Den Tipp kenne ich noch aus der Schwangerschaft.

Die ersten Tage waren blöd, aber dann ging es schnell besser.

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Bei uns steht ähnliches an...
Konntest du dabei bleiben bis er eingeschlafen ist? Das war so der Grund warum wir es lieber beim Urologen als im Krankenhaus machen möchten.

Wie lange bleibt der Verband denn dran?