Kind 3. Klasse - Schriftbild verbessern

Liebe Community,

ich möchte gerne meiner Tochter helfen ihr Schriftbild zu verbessern. Sie lässt sich beim schreiben nicht genug Zeit. Es muss bei ihr immer schnell gehen.

Leider führt dies dazu das ihr Schriftbild unordentlich aussieht. Auch bei Zahlen ist es so das man diese manchmal nicht gut erkennt.

Die Lehrerin bemängelt auch immer das Schriftbild bei Test etc. Auf Nachfrage bei der Lehrerin hieß es allerdings nur wir sollen wenn sie was falsch schreibt sie das nochmal korrigieren lassen.

Wie kann ich ihr helfen eine schönere ordentlichere Handschrift zu entwickeln. Habt ihr Tipps? Evtl. hatte jemand das gleiche Problem mit seinen Kids?

LG

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Uah, das Schriftbild ist für mich so ein kleines Reizthema.

Bei meiner Tochter war es nur anders gelagert, aber das Prinzip ist dasselbe. Die Schreibschrift sah bei ihr super aus, aber sie war eben sehr langsam....zu langsam. Schrieb sie schneller, dann litt die Schrift. Es war also egal, wie...entweder sie war zu langsam oder eben zu "fahrig". Sie hasste den Füller (egal welcher), Schreibschrift war ihr viel zu umständlich, und verschnörkelt, die geforderte Liniatur für sie der Horror. Sie quälte sich also schrifltich eigentlich durch die Grundschule. Die Ergotherapeutin konnte auhc nix finden, woran es liegen könnte....äußerte aber genau den Verdacht, von dem ich gleich berichte. In der 4. wurde es leicht durch die Liniatur besser.

Der Schulwechsel kam, recht fix kam sie freudig nach Hause und meinte, das sie schreiben dürften wie sie wollen und auch womit wäre egal (außer Bleistift). Ich bat sie dann noch mal genau nachzuhaken, ob sie da nicht was falsch verstanden hatte, besonders was die Stiftwahl anging. Es stimmte. Ohne Füller und ohne Schreibschriftpflicht veränderte sich die Schrift meiner Tochter im Handumdrehen, nicht mal 2 Wochen später war sie damit fertig. Von jetzt auf gleich konnte sie richtig schnell und ordentlich schreiben....in ihrer individuellen Handschrift, Schmerzen ade. Sie hat eine sehr feine, kleine, klare, schnörkellose, gerade Handschrift. Sie benutzt Fineliner.

Und genau davon ging die Ergotherapeutin aus. Der Drang meiner Tochter, nach ihrer individuellen Handschrift wurde durch die eng gepressten Vorgaben der Grundschule unterdrückt.

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Besser hätte ich es nicht schreiben können. Ich hatte eine ganz schreckliche Schrift in der Grundschule. Ab der 5. Klasse durfte jeder schreiben wie er mochte und so wurde auch meine Schrift sehr viel besser.

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In ihrer Freizeit beschäftigt sie sich mit Kalligrafie, kann da total drin versinken. Aber eben nicht im Alltag, wenn es schnell gehen soll und muß.

Hätte ich noch ein Kind,d as ich durch die Grundschule begleiten würde...hm, ich würde das Thema echt mit anderen Augen sehen. Natürlich, man kann und soll überprüfen, ob es es evtl andere Ursachen haben könnte, kein Thema. Haben wir ja auch.

Eine Handschrift ist so unsagbar individuell. Da müssen sich die Kids nicht nur auf die Rechtschreibung selber konzentrieren, wenn sie es lernen, sondern zeitgleich eben auch eine bestimmte Schrift verinnerlichen....die evtl überhaupt nicht zu ihnen passt.

Aber was könnte da eine Lösung sein? Dazu fällt mir auch nichts ein....die vereinfachte Ausgangsschrift und selbstgewählte Liniatur hätte meiner Tochter schon sehr viel gebracht. Anderen Kindern würden sicherlich andere Dinge Erleichterung bringen.

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Du kannst dir Ergo verordnen lassen -- graphomotorische Probleme.
Ggfls hat sie eine zu verkrampfte Haltung eine zu hohen Tonus etc. das würde man dort herausfinden und dann Übungen zur Graphomotorik machen.

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Ihr könntet es mit dem regelmäßigen Üben der problematischen Groß- und Kleinbuchstaben angehen. Für diesen Zweck gibt es auch Schreibspiele. Tägliche Übungseinheiten von fünf bis zehn Minuten ergeben mehr Sinn.

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Wenn du (oder die Lehrkraft) das Gefühl hast, dass sie motorisch Unterstützung braucht, könnte der KiA eventuell Ergotherapie verschreiben.
Stimmt denn die Stifthaltung? Es gibt Stiftaufsätze, um die Haltung zu optimieren.
Ansonsten kann es natürlich viele Gründe haben: Ist sie eher effektiv unterwegs und legt halt nicht viel Wert auf Schönheit? Oder arbeitet sie allgemein oberflächlich und es fehlt auch an Inhalt?
Wenn es keine "tieferen" Ursachen hat, könntest du mit ihr einfach üben: Ganz klassisch in einem Schreibheft (gibt auch vorgedruckte). Hausaufgaben nochmal abschreiben lassen - also zu Hause eine gewisse Ordnung einfordern. Wenn sie zu Hause Konsequenz erfährt, bessert es sich vielleicht auch schulisch.

Bearbeitet von zweckpessimist
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Stifthaltung ist bei ihr gut. Sie drückt auch nicht zu stark oder so. Sie legt nicht viel Wert auf Schönheit. Schreiben empfindet sie als eher nervig daher beeilt sie sich immer damit sie das schnell hinter sich hat.

Ich sage ihr zwar immer das man seine Zeit eben auch nutzen soll, grade in der Schule aber so richtig ankommen tut es nicht.

Andere Dinge wo natürlich mehr Interesse ist, sind immer wichtiger :)

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Ist das bei allen Stiften etc so?

Oder nur bei bestimmten?

Denn dann könntest du auch an den Stiften was verändern ..

Also Bleistifte in anderer Härte bzw Dicke.


Statt Füller einen Tintenroller ( mit Patrone).

Dreieckform statt rund bei Buntstiften


Einfach mal durchtesten, ob andere Stifte besser in der Hand liegen und sie weniger Druck braucht bspw.

Bearbeitet von Elise22
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Es gibt so ein Übungsheft "mit spitzem Stift zu schöner Schrift". Da hat mein Großer täglich eine Seite gemacht, das hat super geholfen (in der 4 jetzt hat sich aber schon wieder so viel Schludrigkeit eingeschlichen 🙈)

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Bei meinem Kind war das ähnlich.. Schrift wie der Hahn auf dem Misthaufen. Antwort der Lehrerin : ist es richtig? Kann man es lesen? Ja, warum ich es bemängle dann..

Irgendwann 3./4. Klasse war das Kind soweit.. Innerhalb eines Tages bemerkte es dass es auch schön schreiben kann. Innerhalb eines Tages verbesserte es sich.. Ganz ohne Druck und von da an schrieb es "schöner"

Dieser Entwicklungs Schritt hat sich maßgeblich bei mir eingeprägt. Gib dem Menschen Zeit sich zu entwickeln und hilf ihm es selber zu tun in der dafür notwendigen Zeit.

Ja.. Richtig.. Es war ein Montessori Kind ☺️

Daher kann ich von meinem Standpunkt nur raten.. Gib ihm Zeit..

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bei meinem Sohn half ein richtig dicker Tinten-Minen-Stift/Roller.
von Lamy gibts da einen dicken und man kann wie bei einem Füller killern. - Mit Füller kam mein Sohn einfach nicht zurecht. (Linkshänder).

Viele schreiben mit dicken Tintenrollern besser und wenn es sich auf das Schriftbild positiv auswirkt, dann heben Lehrer auch die Füllerpflicht auf.

Selten kann man durch Üben den Wesenzug "schnell-schnell" weg trainieren.
Oft wirds wieder besser, wenn sie keine Schreibschriftpflicht mehr haben und schreiben dürfen wie sie wollen.

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Hi,

müssen die Kinder mit Füller schreiben?

Mein Sohn schreibt inzwischen mit Tintenroller (auch 3. Klasse) weil Füller und seine Schreibgeschwindigkeit nicht zusammenpassen. Er musste dann langsamer schreiben als er eigentlich wollte, damit es sauber aussah. Konnte er auch und hat er auch gemacht, aber natürlich hat er für alles dann viel länger gebracht.

Mir ist das aufgefallen, als er in Mathe die Sachaufgaben bearbeitet hat. Sie mussten da die Frage zum Text aufschreiben und die Antwort und in Mathe mit dem Bleistift, das ging viel schneller als mit dem Füller und sah trotzdem noch einigermaßen ordentlich aus (er hat etwas Probleme mit den Kästchen und tut sich schwer da die richtige Größe für die Buchstaben zu finden.) Er hat jetzt so einen Tintenroller von Frixion, den kann man mit Wärme auch killern und damit kommt er super zurecht und ist deutlich schneller geworden. Er schreibt jetzt auch wieder mehr Druckbuchstaben. Es ist gut lesbar, nicht so schön wie seine Schreibschrift mit Füller, aber die Lehrer können es lesen und das reicht. :D