Unterstellung eines Klassenkameraden

Hallo,
Wir haben einen 10jährigen Pflegesohn, der seit letztem Jahr die 5.Klasse des Gymnasiums besucht.
Eigentlich von Anfang an hat er mit einem neuen Mitschüler immer wieder Ärger.

Ich muss dazu sagen, dass unser Sohn eher eine geringe Frustrationstoleranz hat und sich schnell provozieren lässt, dies war auch schon in der Vergangenheit so. Er wird nicht körperlich, aber definitiv wird er laut und hört auch nicht auf zu diskutieren; das letzte Wort muss er haben.

Dieser besagte Mitschüler hat das Recht schnell herausgefunden und macht sich einen Spaß daraus unseren Sohn zu provozieren; auch die Rückmeldung der Lehrkräfte.

Kurz vor den Weihnachtsferien kam es jetzt dazu, dass dieser Junge eine "Pechmünze" erfunden hat und diese immer wieder in der Kleidung von unserem Sohn verschwinden ließ, dieser wurde dann natürlich laut und schmiss das Geldstück durch den Klassenraum. Es ging immer so weiter und dann kam eine Lehrkraft dazu und der andere Junge hat behauptet,dass unser Sohn ihm das Geld geklaut hätte. Nach einem aufklärendem Gespräch (auch mit anderen Schülern) kam aber die Wahrheit ans Licht. Die Sache wurde geklärt und in den Ferien haben wir dann ausführlich mit unserem Sohn darüber gesprochen, dass er dem anderen aus dem Weg gehen soll so gut es geht und einfach direkt Hilfe einer Aufsicht dazu holen soll.

Jetzt bekam ich am Wochenende auf einmal einen Anruf des Vaters von dem Jungen.
Unser Sohn hätte angeblich das Fahrrad seines Sohnes umgetreten und beschädigt.
Ich hatte viele Fragen, die mir alle nicht beantwortet werden konnten.
Wann soll das passiert sein?
Warum wurde es nicht in der Schule gemeldet?
Wie hat denn der Junge reagiert? Ich meine der Junge ist doch auch als sehr impulsiv aufgefallen und jetzt lässt er sein Fahrradbeschädigen,fährt nach Hause und sagt es seinen Eltern?!

Unser Sohn ist fassungslos und fühlt sich zu Unrecht beschuldigt! Da er mit dem Zug fährt, wäre er gar nicht bei den Fahrrädern (stimmt ist die andere Richtung), außerdem wäre er jeden Tag mit einem Kind aus der Paralellklasse nach Hause gefahren (dieses Kind bestätigt die Aussage unseres Sohnes).

Ich habe also mit dieser Faktenlage den Vater nochmal kontaktiert und dieser war zwar sehr freundlich,hielt aber nichts davon die Jungs zusammen an den Tisch zu setzen und das ganze zu klären. Auch wollte er die Schule nicht involvieren; die Jungs sollten nur erfahren, dass wir Erwachsene uns austauschen und den Rest unter sich klären, der Schaden am Rad wäre ja auch nicht weltbewegendes.

Ich sehe das total anders! Es ist schon wieder eine Falschaussage und ungerechtfertigte Anschuldigung und davor muss ich Unser Kind doch schützen, oder?

Andersrum: Wenn unser Sohn das Rad beschädigt hat (glaube ich aber nicht) wäre dies doch auch etwas was ich erzieherisch klären müsste...das kann man doch nicht so laufen lassen oder sehe ich das zu verbissen?

Ich bin echt am überlegen die Schule da mit einzuschalten?!
Wie seht ihr das?

Liebe Grüße

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Ich würde die Schule involvieren. Dem Vater würde ich klar sagen das du dir Wahrheit wissen möchtest. Dazu gehören beide Kinder an den Tisch. Dazu Sozialarbeiter oder Lehrer. Beide Jungs scheinen sich nicht viel zu nehmen. Der Vater hat wahrscheinlich aus einer Emotion heraus das Gespräch gesucht, hat jetzt aber kein Bock mehr auf Stress.
Nein, ich finde nicht das du übertreibst. Und ich finde du solltest deinem Pflegesohn zeigen das du ihm glaubst. Wenn er doch gelogen hat, dann wird er was draus lernen. Und wenn er eben nicht gelogen hat, dann hat er gelernt das du zu ihm hälst. Nebenbei nehmt ihr dem anderen Kind den Wind aus den Segeln.

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Ich denke ich werde tatsächlich das Gespräch zum Klassenlehrer suchen; er kann es ja dann ggf an die Schulsozialarbeiterin weiter leiten.

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Ich würde dem Vater freundlich mitteilen, dass die Beantwortung dieser Fragen notwendig ist, um den Sachverhalt zu klären. Ohne Klärung des Sachverhaltes können Sie als Mutter doch gar nichts zu dem Geschehen sagen.

Wenn der Vater möchte, dass die Jungs das unter sich klären, muss er sich doch nicht einmischen. Möchte er, dass die Eltern involviert sind, sollte er die Fragen beantworten und dann sieht man weiter.

Ich würde das also so an ihn zurückspielen und wenn da nichts kommt, erstmal gar nichts unternehmen.

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So habe ich es telefonisch versucht. Es kam immer nur "Wir waren ja beide nicht dabei und können nur die Auskunft der Kinder nehmen." Ja dem ist auch so, aber hier geht's ja um eine Sachbeschädigung oder um eine falsche Verdächtigung und da sollte man wohl was unternehmen aus meiner Sicht.
Ich hatte eher den Eindruck, dass nicht mit unserer Reaktion gerechnet wurde und man dann versucht hat aus der Sache wieder raus zu kommen, als gemerkt wurde, dass wir das nicht so stehen lassen möchten.
Ich weiß also wirklich nicht ob 'nichts unternehmen" richtig ist.

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Was konkret fordert der Vater denn von ihrem Sohn? Was sollen die Jungs klären?

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Ich würde die Schule involvieren, da die Fahrradständer ja sicher zum Schulgelände gehören

Und wenn das Rad wirklich beschädigt wurde

Muss ja der eigentliche Übeltäter gefunden werden

Bevor es noch mehr Räder trifft

Bzw weißt du so ja gar nicht, ob es an dem Tag zu mehreren Beschädigungen gekommen ist ..und ggfls ein anderes Kind es macht aus Wut über besagtes Kind?


Ob der andere Vater das auch so sieht wäre mir egal...

Er beschuldigt ja auch einfach deinen Sohn ohne Grund/ Beweise

Nächstes Mal kommt wieder was - Schultasche kaputt oder so was...wer weiß


Und eigentlich sollte ja auch dem Vater daran gelegen sein, dass der Schuldige gefunden wird

Das alleine finde ich komisch....

Oder hat der Vater ggfls selber Zweifel daran, dass sein Kind die Wahrheit sagt...

denn sonst würde er nicht dagegen sein, dass die Schule davon weiß

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Also der Junge behauptet,dass unser Sohn ihm hinterher gerannt wäre zum Fahrrad und vor seinen Augen in das Rad getreten hat.

Aber schule kontaktieren,werde ich definitiv.

Danke für den Zuspruch!

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Das seh ich genauso: irgendwas scheint faul zu sein.

Bearbeitet von lovingmum
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Du könntest auch erstmal
mit dem Vertrauenslehrer der Schule sprechen

und ihn um Rat fragen

Wenn du nicht gleich zur Schulleitung möchtest ..

Dann hast du eine Meinung von Seiten der Schule ohne es offiziell zu melden

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Ich würde mit dem Sohn erst mal zu Hause, ggf. sogar im Rollenspiel, Reaktionen üben. Auch das "ScheiX-egal-Gefühl" üben.

Bei der Sache mit dem Geld hätte er z.B. zum Lehrer gehen können und sagen können, dass ihm immer wieder fremdes Geld in die Tasche gesteckt wird und er dann des Diebstahls bezichtigt wird. Was er dann machen soll, wenn das Geld sofort wieder in seiner Tasche landet, sobald er es raus wirft.

Also, erst mal die Lehrer mit ins Boot holen.

Zu Hause üben, gelangweilt zu sagen "ich will dein dreckiges Geld nicht! Nimm es zurück! Ich habe genug sauberes Geld!"

Bei der Sache mit dem Fahrrad stellt sich mir die Frage, ob der andere Junge wirklich hier Ansätze von Mobbing zeigt und deinen Sohn bewusst in Schwierigkeiten bringen will, oder ob jemand anderer ihm das Fahrrad kaputt gemacht hat, dessen Namen er aber nicht kennt oder ob das Fahrrad kaputt gegangen ist, er das aber nicht zugeben wollte.

Auf jeden Fall würde ich die Lehrer mit ins Boot holen und den KL bitten, mit den beiden Jungen mal ein kurzes Gespräch zu führen. Zu fragen, wer welche Probleme mit dem anderen hat. Auch den Vater würde ich ggf. noch mal zurückrufen und ihn bitten, seinen Sohn zu fragen, welches Problem er denn mit deinem hat.
"Er hat herausgefunden, dass man ihn gut provozieren kann und nutzt das jetzt aus" - kann sein, klingt aber nach extrem unterfordertem Schüler. Warum hätte er es nötig, das auszunutzen? Hat er eventuell Angst, selbst Mobbingopfer zu werden? Hatte er Angst vor deinem Sohn und wollte ihn deshalb zum Opfer in der Klasse machen?
Ja, es gibt Schüler, die aus purer Freude und Langeweile mobben, aber meist steckt doch mehr dahinter.

Hat dein Sohn mindestens einen Freund in der Klasse? Dann soll er den mal ansprechen und ihn bitten, sich hinter ihn zu stellen. Also, z.B. zu sagen "du hast ihm jetzt schon wieder dein Geld in die Tasche gesteckt - möchtest du das verschenken? Langsam wird es wirklich langweilig!"
Oder eben bei Diebstahlbeschuldigungen direkt rufen "er hat nichts gestohlen, X hat ihm das Geld immer wieder in die Tasche gesteckt!"

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Unser Sohn bekommt seit längerem schon Ergotherapie und Psychotherapie, dort wird bewusst an seinem Selbstbewusstsein und seiner Wahrnehmung trainiert. Da werden halt solche Themen wie impulsivität und Frustrationstoleranz angegangen. Er hat auf Grund seiner Erkrankung ( FASD) halt leider auch äußerliche Auffälligkeiten und sichtbare Defizite, da wird man leicht zum Mobbingopfer.
Ich will seine Erkrankung aber gar nicht in den Fokus stellen. Persönlich kenne ich diese Typen Jungs auch aus meiner Schulzeit. Ich wurde selbst nie gehänselt, aber ich weiß das diese Täter sich das schwächste Glied rauspicken und sofort erkennen.

Das er das sofort raus hatte und seitdem bewusst ärgert, habe ich mit nicht selbst überlegt, dass ist Auskunft vom Klassenlehrer gewesen nach dem Vorfall vor den letzten Ferien. Der Lehrer benennt aber halt auch ganz klar, dass unser Sohn sich dann halt auch nicht einfach rauszieht aus der Situation, sondern sich auf die Palme bringen lässt. 😕

Mir ging es aber jetzt ganz speziell um den Vorfall und ob ich es auf sich beruhen lassen soll oder auf eine Klärung plädieren soll, halt zur Not mit der Schule im Boot.

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Hi,

will der Vater nur, dass sich die Jungs aus dem Weg und ignorieren/in Ruhe lassen? Dann: Ja, wir sagen es XY(Eurem Pflegesohn) noch einmal und fordern ihn dazu auf. Gleichzeitig informieren wir die Schule, wenn es da zu Beschädigungen an den Fahrrädern kommt. Wir möchten nicht, dass hier falsche Verdächtigungen entstehen.
Gibt es einen Schaden am Fahrrad? Dann Eurer Haftpflichtversicherung für Euren Sohn melden. Die wehren unberechtigte Ansprüche ab, wenn sich die Fragen zum Hergang so unterscheiden.

VG

A

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Update:

Unser Sohn kam gestern ziemlich gefrustet von der Schule zurück. Der Mitschüler hätte ihn zwar komplett ignoriert, was ihm recht wäre, aber er hätte auch nicht das Gespräch gesucht; geschweigedenn eine Entschuldigung ausgesprochen.
Gestern Nachmittag hatte er dann Ergo und hat da besprochen, dass er einen Termin bei der Schulsozialarbeiterin vereinbart, damit das geklärt wird. Er will das nicht auf sich sitzen lassen.

Ein bisschen stolz bin ich wohl🙂

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Das klingt doch gut. Die Schulsozialarbeiterin kann da bestimmt vermitteln. Viel Erfolg!