Wie im Fußballtraining Disziplin fördern?

Hallo,

bin gradein bisschen außer mir. Unser Chef- Fußballtrainer hat eine Rundmail geschrieben, dass wohl paar Jungs im Fußballtraining dermassen aufdrehen, sich nicht an die Anweisungen des Trainers halten, andere Kinder ärgern und sogar die Trainer beschimpfen und bespucken. Aus diesem Grunde wollen die TRainer die Jungs (1.Kläßler) härter anpacken und auch wenn es sein muss, sie "hart anpacken und vom Fußballfeld befördern". Dazu wollten sie nun das Okay von uns Eltern.

Ich finde das ja nun keine adäquate Antwort auf Disziplinlosigkeit. V.a. sind die Co- Trainer selbst noch recht jung (Oberstufenschüler) und ich glaube damit könnten sie sich rießen Ärger einfangen.

Aber wie könnten sie dann reagieren?

Ich würde solche Kinder, die sich selbst nach einem Gespräch mit den Eltern nicht bessern , aus dem Verein schmeißen. Denn Spucken und Beleidungen geht nicht!

LG

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Hallo!
Wenn sich Kinder beim Fussballtraining meines Sohnes daneben benommen haben, mussten sie erst einmal auf der Bank sitzen. Es reichte schon, wenn ein Kind ein anderes ausgelacht hat, weil es zum Beispiel kein Tor geschossen hat. Weil sie gerne trainieren wollte hat sie das geärgert. Wenn das Verhalten zu heftig war (Trainer beschimpfen etc.) war das Training für das Kind sofort zu Ende. Dadurch herrscht wirklich Disziplin, die Kinder mögen ihren Trainer sehr und sie haben Spaß am Training.
LG Silvia

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1-2 Kinder scheinen jedoch nicht zu hören, wenn sie eine Auszeit vom Trainer bekommen, sondern werden wohl frech, beleidigend und haben wohl schon mal gespuckt.

Und was macht man da dann wenn man von so einem jungen Kind so bloß gestellt wird, es nicht auf einen hört?

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Hallo,

bei uns im Verein wäre das Training für die Kids sofort beendet, die Eltern könnten es abholen. Sollte es sich häufen verhängt unser Trainer auch schon mal längeres Trainingsverbot.
Das klappt eigentlich immer.
Sollte das aber auch nicht helfen hilft nur der komplette Ausschluss aus der Gruppe bzw. des Trainings.

LG Steffi

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Tja, sowas liebe ich. Die Eltern, die es nicht fertig bringen, ihren Kindern Anstand beizubringen, fordern am lautesten, dass Schule/Verein es tun und schreien als erste, wenn das Verhalten der Kinder Konsequenzen hat.

Unser Verein ist da konsequent. Disziplinlosigkeit wird nicht geduldet, die Kinder repräsentieren schließlich den gesamten Verein und wenn sie sich daneben benehmen, fällt das auf alle zurück. Wer sich bei meinem Mann - und den anderen Trainern - daneben benimmt, sitzt beim nächsten Spiel auf der Bank. Das wissen die Jungs und öfter als ein Mal ist das auch keinem 'passiert'.

Als Trainer würde ich mir da überhaut kein Einverständnis der Eltern holen, obwohl es natürlich löblich ist, dass er es tut. Ich halte mich bei meinen Jungs aus dem Training raus, das ist Sache ihrer Trainer. Ich weiß ja, dass mein Mann oft mal an die Decke gehen möchte wegen diverser Eltern. #schein

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Naja, einfach rausschmeißen - damit machst du es dir zu einfach. Denn ein Verein soll ja der Gemeinnützigkeit dienen und besonders solche auffälligen Kindern eine Möglichkeit bieten, soziales Verhalten zu erlernen. Genau solche Kinder sollen aufgefangen werden.

Mein Sohn spielt ebenfalls Fußball, mein Mann ist einer der beiden Trainer und solches Danebenbenehmen würde er auf keinen Fall dulden. Allerdings würde er diese Kinder auch nicht "hart anfassen" - wenn damit körperliches Anfassen gemeint ist. Eher würde er die Kinder vom gemeinsamen Training kurzerhand phasenweise ausschließen und sie (im schlimmsten Fall) die gesamte Trainingszeit laufen lassen - das kann tatsächlich sehr befreiend für den Kopf sein ;-) Wenn ein Kind immer und immer wieder nach einem Fehlverhalten in die Runde geschickt wird und erst wieder mitmachen darf, bevor es eine gewisse Anzahl Runden absolviert hat, lernt es sehr schnell, welches Benehmen okay ist und welches nicht. Und Fitness und Ausdauer schadet im Fußball ja auch nicht.

Ansonsten gibt es natürlich jede Menge Disziplinierungen, die sich fernab von "hart anfassen" bewegen. Absolut legitim finde ich es auch, wenn Trainer die Eltern mit ins Boot holen und ihnen ihren Filius eine Zeitlang zur Betreuung während des Trainings geben, also kann der Junge nicht mitmachen. Das wurmt die meisten. Und die Eltern wirken meist in der Zeit auch nochmal auf die Kinder ein.

Naja, und der Trainer sollte natürlich (bietet sich jetzt gerade in der Hallensaison an) mal theoretische Inhalte zum Thema "Sozialverhalten in einer Mannschaft" machen. Denn auch der Trainer ist Teil einer Mannschaft und gehört genau so wenig bespuckt und beschimpft wie die Kameraden.

Ich muss sagen, dass wir sehr froh sind, eine sehr liebe Mannschaft zu haben und Disziplinierungen eher selten sind (eher haben es manchmal die verpeilten Eltern nötig ;-)).

LG
cori

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Ohja verpeilte Eltern haben wir auch regelmäßig.

An manchen Tagen könnte ich dann das Telefon gegen die Wand klatschen, weil in 5min Takt angerufen wird, wann am nächsten Tag Turnier ist. Obwohl mein Mann Mails und Briefe schickt, es auf Fb steht und den Eltern das beim Abholen erzählt.

Ich werde dann auch noch regelmäßig genervt per Whatsapp, weil meine Jungs mit den meisten Jungs in die selbe Klasse gehen;-)

Lg

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hehe, ich weiß schon, warum ich kein Whatsapp habe ;-)

Bei uns funktioniert es mit den Rundmails eigentlich sehr gut: die meisten lesen sie und wenn es mal um die Orga von Hallenturnieren usw (Arbeitseinsätze oder Back-Beiträge) geht, sind die meisten immer dabei. Du hast halt immer wieder deine "Pappenheimer", die sich nicht beteiligen, dann aber ganz schnell dabei sind, wenn es um die Teilnahme an der Weihnachtsfeier oder um die Geschenke-Auswahl fürs Kind geht :-[ DAS NERVT

Auch nervt, dass manche Eltern es einfach nicht schaffen, vor Turnieren abzusagen, wenn sie sich kurzfristig entschließen, doch was Interessanteres vor zu haben und nicht kommen wollen. Die Mannschaft meines Sohnes ist mit unter 10 Kinder eher knapp besetzt und wenn zu solchen "lautlosen Absagen" nochmal ein Krankheitsfall dazu kommt, ist die Mannschaft schon aufgeschmissen. So ist es schon vorgekommen, dass sie bei Turnieren mit einer Person weniger antreten... für die restliche Mannschaft immer sehr schade... Aber das kennst du ja sicher alles...

Aber was solls... ist ja alles fürs Gemeinwohl ;-) Mein Mann und ich motivieren uns gegenseitig immer wieder und sagen uns, dass wir es ja auch für UNSERE Kinder tun. Das hilft meist.

So, nun habe ich genug genörgelt. Wie gesagt: wenigstens haben wir nicht solche Haudegen in der Mannschaft :-)

LG
cori

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Huhu,

mein Mann ist selber Fußballtrainier, trainiert momentan 2-3 Klasse, davor Kita und 1. Klasse.

Bei den jüngeren ist Disziplin ja noch nicht so, wie bei 2-3 Klasse.

Er schickt momentan seine Kinder laufen, wenn sie Quatschen, andere ärgern, dazwischen sabbeln etc.
Kinder die mehr Ärger machen, werden von Turnieren ausgeschlossen und ggf. auch vom Training.

Absprechen tut er das aber mit den Eltern nicht mehr. Es gab zu Anfang eine Ansage, dass die Kinder nur mitkommen die Leistung bringen und die auch immer zum Training kommen (wir haben bzw. hatten nämlich ein paar wo die Eltern der Meinung waren, die Kinder müssten nie zum Training und dürfen dann immer spielen) und dass bei Zoff eben Training oder Turnier ausgesetzt wird. Natürlich sagt er den Eltern schon, wenn das Kind sich bescheiden benommen hat, aber Konsequenzen etc. werden von ihm verhängt egal ob das den Eltern dann gefällt oder nicht.

Bei uns ist es aber auch noch was anderes, da die meisten Kinder in 2 Klassen gehen und wir so auch viel Feedback bekommen.

Lg

P.s. hart anpacken oder vom Fußballfeld befördern musste er noch kein Kind, die spuren (wenn dann auch widerwillig) ohne dass er die Kinder anfassen muss. Da muss er eher aufpassen, dass er beim Training ohne Blessuren überlebt ;-)

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Ausschluss vom Training und Spiel, und schnell merken sie wie der Hase läuft

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Die Frage ist, was meinen die Trainer mit "hart anfassen"? Körperlich zu werden ist natürlich nicht erlaubt, auch wenn die Trainer noch Teenager sind.

Aus dem Verein zu werfen ist nicht die Lösung aller Probleme. Gerade solchen Kindern soll ja auch vermittelt werden, was Sozialverhalten innerhalb einer Gruppe bedeutet und wie man sich in eine solche integriert. Und auf dem Spielfeld gibt es genügend Möglichkeiten, für Disziplin zu sorgen. Ich wundere mich, dass hierzu die Eltern befragt werden. Wie können nicht betroffene Elternteile (die zudem beim Training wahrscheinlich nicht einmal anwesend sind) über die Disziplinierung fremder Kinder entscheiden???

Bei uns werden Zappelphilipp und Co. ein bis zwei Runden um dem Platz geschickt. Wer nicht zuhört, Quatsch macht, andere ärgert.....hat lt. Trainer anscheinend noch zu viel überschüssige Energie. Nach ein paar Extrarunden werden auch die ruhiger und konzentrierter. Wer frech wird, fliegt vom Platz und darf sofort duschen oder auf die Bank. Ganz genau wie im Spiel. Wer den Schiedsrichter anpöbelt, wird vom Platz gestellt,

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Also ich verstehe jetzt aus dem Kontext (1. Klässer, Fussballtraining) heraus unter "Härter anpacken" in erster Linie mal Maßnahmen wie "Einem Kind 'zur Strafe, oder einfach auch, damit es wieder etwas runterzukommen' mal 1-2 Runden um den Platz drehen zu lassen respektive, wenn alle Stränge reißen, einem Kind zu sagen, dass es jetzt duschen und sich umziehen kann und - wenn das Kind dann immernoch rumpoltert - es notfalls am Arm nehmen und in die Kabine zu befördern und allen Beteiligten, egal ob Erwachsene oder Heranwachsende, aber immer dabei berücksichtigen werden, dass es sich um 1. Klässler handelt.

Das wären jetzt zwar keine Maßnahmen, die ich Eltern in so einer Situation empfehlen würde ... aber ich denke, es tut Kindern in dem Alter ab und an auch mal ganz gut in der Entwicklung, wenn die 2x in der Woche für 90 Minuten lang auf Erwachsene stoßen, die vielleicht auch mal etwas unpädagogischer mit gewissen Konflikten umgehen und einfach auch mal die Erwartungshaltung an den Tag legen, dass Kinder ab und an einfach auch mal zu hören haben. Das muss natürlich alles im Rahmen bleiben; aber, wenn ich schon Jemanden 6-7-Jährige Kinder anvertraue, unterstelle ich einfach mal, das man diese Person sorgfältig genug ausgesucht hat, damit das einfach auch im Rahmen bleibt.

Und für den Fall, dass es da 1-2 Kinder gibt, bei denen das ein Dauerzustand ist, dass es irgendwie nicht klappt, würde ich persönlich so einem Kind einfach sagen, dass es die nächste Woche nicht zum Training kommen braucht, da es nicht wird mittrainieren dürfen. Wie das Kind dass dann seinen Eltern erklärt ... weiß ich nicht, ich bin mir aber sicher, dass sich besagte Eltern dann am nächsten Tag ohnehin telefonisch bei mir melden würden, weil die Fragen werden, warum denn in der nächsten Woche das Training ausfällt. Aber ganz grundsätzlich hätte ich jetzt an einem Trainer nicht die Erwartungshaltung, dass er dort dann von sich aus den Kontakt mit den Eltern sucht und deren Erziehungsprobleme löst. Denn mE ist das ein Problem zwischen "Kind" und "Trainer" ... da bedarf es keine Mami, die mit dem Kind drüber redet, dass es aber gar nicht nett ist, diese bösen Worte zu dem Trainer zu sagen, wenn man sauer ist ... da reicht es mE, wenn der "Trainer" dem "Kind" vermittelt: "Du darfst hier nur mitspielen, wenn du dich an die Spielregeln hältst. Die Entscheidung, ob du mitspielen möchtest oder nicht, liegt bei dir ganz alleine."

Und Spielregeln wie "andere Kinder nicht auslachen", "andere Kinder nicht ärgern" oder "auf dem Spielfeld ganz grundsätzlich erstmal den Anweisungen des Trainers folge zu leisten" etc. etc. halte ich für extrem wichtig. Das sollte für jedes 6-7-Jährige Kind eine Selbstverständlichkeit sein, dass solche Spielregeln existieren, dass man sich an solche Spielregeln zu halten hat und vor allem auch: Das es Konsequenzen haben wird, wenn man sich nicht an diese Spielregeln hält. Egal, ob der Trainer da vielleicht auch mal etwas "lauter" rumbrüllt; ein Kind vielleicht 1-2 Strafrunden um den Platz drehen muss; vielleicht, dass sich das Kind für den Rest des Trainings auf die Bank setzen und zusehen kann und vielleicht auch, dass ein Kind einfach mal eine Woche lang nicht mittrainieren darf, wenn es ausartet.

Was es hier aber meiner Meinung nach nicht bedarf, ist eine Spielerkind-Mami, die einem erwachsenen Trainer jetzt alternative "Erziehungsratschläge" im Umgang mit Erstklässlern gibt.

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Wenn es deinen Sohn nicht betrifft, dann hälst Du dich raus.

Mein Mann (Abteilungsleiter Fussball, Jugendtrainer und selbst Fussballer) findet nichts schlimmer als Eltern, die sich in Belange einmischen, die sie gar nichts angehen.

Und ich kann das nachvollziehen, denn was juckt es die Deutsche Eiche wenn sich die Sau dran scheuert?

Es ist so so schwierig Trainer für den Jugendbereich zu finden, da fehlen Eltern, die meinen sie wüssten alles besser gerade noch.

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Hmmmm

es gibt da ja zwei Dinge...

So wie du es beschreibst, geht es weniger um Disziplinlosigkeit als um "sich daneben benehmen" - zweiteres wird bei uns auch nicht geduldet - da gibt es ganz schnell ne Zweiminütige Auszeit.... Danach geht es dann meist wieder... Und unter "sich nicht benehmen" fällt alles - von auslachen - über hart (also mit Absicht) foulen - oder auch über alle Maßen Quatsch machen... Nach den 2 Minuten bei Mama auf der Bank geht es aber meist wieder - gerade weil auch die Kids verstanden haben, dass das nicht geduldet wird. Und das dulde ich als Elternteil beim Fussballtraining genauso wenig wie hier zu Hause oder im KiGa oder sonstwo,... Es wird niemand ausgelacht, getreten, angespuckt oder sonstwas! Da die Eltern beim Trainig noch mit dabei sind, wird das aber auch unterstützt - und ja - im Zweifelsfall nimmt der Trainer ein Kind auch auf den Arm und trägt es zur Mama... Aber halt kindgerecht...

Was ich jetzt eigentlich unter Disziplinlosigkeit verstanden habe, ist, dass die Kids nicht richtig mittrainieren - keine Lust haben - oder ähnliches. Das ist in dem Alter (bei den Bambinis) ja doch noch was anderes... Grad mit meinem Sohn (jetzt 5) hab ich da auch grad des öfteren Diskussionen - er will mal gar nicht - oder bei nem Tunier (zugegeben bei 30°C) hat er sich auch mal an den Rand gesetzt und mitgeteilt, dass er zu müde sei... Das ist dann doch noch mal was anderes... Sie sind halt doch noch klein... Klar, rede ich da mit meinem Sohn (meine Tochter ist eher der ehrgeizige Typ - da gibt es solche Probleme eher weniger) - aber manchmal ist es halt schwierig...

LG
Frauke