Frage zur Montessori Grundschule

Hallo,

meine Tochter soll im kommenden Jahr eingeschuhlt werden.
Wir haben in unsere Nähe eine Montessori Grundschule.

Wer hat Erfahrungen?
Welche Voraussetzung muss meine Tochter mitbringen?
Welche Vorraussetzung müssen wir als Familie mitbringen?

Danke für Info
Sylvia

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Hallo,

ich habe keine Kinder in der Montessori-Schule, werde sich auch nicht dort einschulen, aber sie werden in einen Montessori-Kindergarten gehen und ich hab mich ne zeitlang mit der Thematik beschäftigt.

Ihr als Familie solltet hinter dem Konzept stehen, euch auch die Schule genau ansehen, ob der Name "Montessori" dort auch wirklich gelebt wird oder als Werbename missbraucht wird.

Ansonsten wird von den Familien ein gewisser Einsatz erwartet, also Arbeitseinsätze etc.
Und diese Grundschule ist natürlich nicht kostenlos.

Deine Tochter sollte auf jeden Fall recht selbstständig sein und ein großes Maß intrinsischer Motivation mitbringen, sollte keine sein, sie man permanent zu Allem anhalten muss.


Liebe Grüße,
delfinchen

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hallo delfinchen,


hier in nrw sind monteschulen ganz stinknormale grundschulen. städtisch und nicht privat oder elterninitiativ- also ohne schulgeld! und auch arbeitseinsätze gibt es nicht, außer normale elternabende und kuchenverkaufstände bei festen!


lg marci

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Hallo marci,

das stimmt so nicht ganz.

Unsere Tochter ist auf einer "normalen" städtischen Grundschule, die montessoriangelehnt arbeitet. Da zahlen wir natürlich kein Schulgeld, es ist aber auch keine "echte" Montessorischule. Es gibt auch städtische Grundschulen mit "echten" Montessoriklassen.

Genauso gibt es aber auch in NRW Montessori-Schulen, die in freier Trägerschaft sind - häufig als e.V. Und da muss dann auch gezahlt werden. Meistens ist das aber nicht als Schulgeld deklariert, sondern man muss halt dem Verein beitreten und finanziert die Schule über den Vereinsbeitrag mit. Einen Teil der Gelder bekommt die Schule in dem Fall aus öffentlichen Mitteln, der Rest läuft, neben den Vereinsbeiträgen, über Spendengelder oder Sponsoren. Auch Hilfe in Form von Arbeitskraft wird an diesen Schulen erwartet.

Theoretisch wäre aber auch in NRW die ganz klassische Variante mit Schulgeld und Co. denkbar (vielleicht gibt´s das sogar?) - letztlich ist es doch immer nur die Frage, wie man das Ganze verpackt und wie man es nennt...;-)

Viele Grüße, Alex

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Hallo,

Mein Sohn geht in einer Regelschule die einen Montessorizug hat in die Dritte Klasse dieses Zuges. Diese Klasse ist nicht mit allen 4 Grundschulklassen gemischt sondern nur 1 und 3 (bzw nächstes Jahr dann 2 und 4).

Schau dir die Schule an, Hospitire dort und rede mit Eltern, Lehrern und der Schulleitung. Deine Tochter muß offen sein und neugierig, wenn sie auch noch eine gewisse Selbstsicherheit hat ist das von Vorteil, bei richtiger Unterstützung bekommt sie diese aber dort auch. Du mußt bereit sein auch mal an dem einen oder anderen Abend deine Zeit zu opfern um ggf. neues Material herzustellen oder vorhandenes zu reparieren. Bei uns zwei bis drei Termine in Jahr. Im Regelfall wird deine Tochter mit deiner (eurer) Begleitung zu einem Gespräch eingeladen und dort sehen die Lehrer (Schulleitung) ob sie (oder Ihr) geeignet sind, auch werden die Kinder meist mehrmals in die Klassen eingeladen bevor der Kindergarten vorbei ist damit man eben sehen kann ist es gut für das Kind oder nicht. So wird es bei uns gehandhabt und ist mir aus der Montessorie Initiative bei uns am Ort auch von anderen Schulen so erzählt worden. Rede mit den Erzieherinnen in deinem Kindergarten darüber was meinen diese ist diese Schulform für deine Tochter geeignet, sofern im Kindergarten bekannt ist was das für eine Schule ist.

Was gibt es für weiterführende Schulen bei euch? Auch nach Montessorie oder "nur" Normale? Wird in der Montessorieschule bei euch nur in Freiarbeit gearbeitet oder gibt es auch Regelunterricht? Was m.E. nach wichtig ist wenn ab Klasse 5 eine Regelschule besucht wird.

Kennst du Eltern deren Kinder dort waren und schon in Klasse 5 oder weiter sind wie ist der Anschluß an die Montessorieschule gelungen. Auch das sind Punkte die man nicht vergessen sollte denn was kommt danach?

Für ihn ist es sehr gut dort. Er hatte wenig Vertrauen in sein Können und ich wollte ihm ermöglichen Vertrauen in seine Fähigkeiten zu fassen was durch das selbstständige Arbeiten in der Freiarbeit möglich ist und auch hervorragend funktioniert hat. Da dies eine staatliche Schule ist (wir bezahlen kein Schulgeld!) müssen sich die Lehrer grundlegend am Lehrplan orientieren und auch Noten vergeben (das entspricht nicht Montessori, ist aber, da bei uns ab Klasse 5 eine normale Schule folgen wird, gute Vorbereitung). Ca. die Hälfte des Unterrichtes wird in Freiarbeit nach Maria Montessori gehalten die andere Hälfte ist "Regelunterricht" mit Themen vorgabe. Mein Sohn ist Mathematisch begabt und kann dies dort auch ausleben und wird gefördert, da er schreibfaul ist wird seine Begeisterung für Mathematik auch ab und an etwas gebremst und er muß dann auch mal eine Aufgabe behandeln die Lesen und Schreiben im Vordergrund hat darf sich aber das Thema aussuchen. So hat er in Kl 2 ein Referat über fleischfressende Dinosaurier erarbeitet und nun ist er an Ritterburgen dran. So werden Defizite in den unbeliebten Bereichen verhindert und trotzdem kann er noch selbst mitbestimmen was er macht.

Die Notengebung erfolgt in den Fächern in denen Freiarbeit gemacht wird (Mathe, Deutsch, Sachunterricht) nicht nur wie gewohnt nach Klassenarbeiten. Wenn ein größeres Thema in der Freiarbeit gemacht wurde zählt dieses auch wie eine Klassenarbeit und es kommt durchaus vor das unterschiedliche Kinder die Klassenarbeit zu einem z. B. mathematischen Bereich an unterschiedliche Terminen im Jahr schreiben. Das bedeutet mehr Arbeit für die Lehrer, da es ja unterschiedliche Arbeiten sein müssen, aber die Kinder müssen nur über das Jahr gesehen alles erarbeiten was im Lehrplan vorgesehen ist und nicht alle zur selben Zeit was ihren Interessen und Lernfenstern zu Gute kommt. In Musik Religion, Englisch, Sport Bk und Schwimmen erfolgt die Notengebung wie gewohnt.


Ich hoffe der Roman ist jetzt nicht zu lang geworden und ich konnte helfen

Grüße

Samirja

P.S. Aus welcher Gegend kommst du?

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Danke,

für Deine Info.

Ich komme aus dem Münsterland, Kreis Coesfeld.
Die Schule wäre im Nachbarort.

Ich denke wir werden in den kommenden Tagen an eine Informationveranstaltung teilnehmen.

Sylvia

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Münsterland ist NRW, oder? Ich bin aus BW und es ist ja Bundesweit etwas unterschiedlich was Noten, Lehrplan usw. angeht.

Wegen Schule im Nachbarort, es muß dir auch bewußt sein du MUSST jeden Tag fahren, wenn kein Bus fährt. Bei uns wäre es echt deutlich einfacher wenn ich sagen könnte so nun los ab in die Schule und der Sohnemann kommt dann auch alleine nach hause, aber ist nicht 6 km sind dann doch zuviel.

Wir fühlen uns dort wohl, mein kleiner geht im nächsten Jahr auch dort hin und dann sind nochmals vier Jahre fahren angesagt. Ich glaube aber sie haben einen besseren Start und nehmen mehr mit für ihr ganzes Leben als in der Regelschule vor Ort, zumindest bei uns, das muß nicht überall gleich sein.

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Hallo,
also wir haben hier eine Schule, die zwar keine richtige Montessori Schule ist, aber daran angeglichen arbeitet. Inwieweit das nun zu einer richtigen Montessori Schule vergleichbar ist, kann ich nicht sagen. Meine Meinung stützt sich daher auf die hiesige Schule.
Hier ist es so, daß in der Grundschuel alle Klassenstufen zusammen unterrichtet werden. Weiterhin läuft wohl einiges deutlich mehr in der Eigenverantwortung des Kindes.
Und ganaus das ist es auch, weshalb ich das jetzt von vornherein ausschließe für meine Kinder. Die brauchen deutlichere Ansagen. So war es bei mir selber in der Schule auch.
Bei meiner ältesten Tochter kommt hinzu, daß sie relativ klein ist und körperlich nicht unbedingt zu den Frühentwicklern gehört. Da wäre es in so einer altersgemischten Gruppe wohl schon so, daß sie irgendwie untergehen würde. Zumindest hätte ich diese Bedenken. Darum käme es für mich jetzt nicht in Frage.
LG
kiddymummy

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Genau das Gegenteil ist der Fall!

Die Großen werden zu sehr sozialem Verhalten gegenüber den Kleinen angeleitet. Sie übernehmen für die Kinder zwei Klassenstufen darunter sogenannte Patenschaften und sind die ersten Ansprechpartner bei unklarheiten im Unterricht (Freiarbeit). Erst dann kommt die Lehrerin. So lernen die Kleinen auch Kinder können selber was gut machen und es muß nicht immer der Erwachsenen sein der hilft, und die Großen lernen auf andere einzugehen und zu helfen vorallem wenn diese nicht so weit sind.

Wenn ein Kind mit der Situation selbst eine Arbeit zu wählen nicht klar kommt bekommt es von der Lehrerin eine der Situation angemessene Anzahl von Möglichkeiten aus denen es dann das wählen kann was ihm am besten gefällt.

Aber jedes Kind ist anders und evtl. ist das für dein Kind wirklich nichts, nur sind Meiner Erfahrung nach deine Bedenken eben nicht immer berechtigt.

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Ich vergaß es gibt bei uns drei Montessori Klassen eine gemischte von Stufe 1-4 und zwei in der nur 2 Klassenstufen 1+3 und 2+4 unterrichtet werden.