Unfruchtbar wegen Nickelbelastung?

Hallo!

Welche Erfahrungen habt ihr mir Nickel gemacht?

Ich habe vor kurzem festgestellt, dass ich scheinbar eine orale Nickelallergie habe. Sie hat sich so geäußert, dass ich Bläschen an den Mundwinkeln bekommen habe.
Nun habe ich zu dem Thema recherchiert und bin etwas geschockt ehrlich gesagt. Es gibt seit Jahren oder Jahrzehnten schon Studien die den Zusammenhang zwischen Nickelbelastung und PCOS bzw. Fruchtbarkeit belegen. Es gibt vom Bundesamt sogar Höchstwerte, die vorschreiben wie viel ein Topf an Nickel nach 1h Kochzeit abgeben darf. Auf der selben Seite vom Amt ist u.a. zu lesen, dass Nickel zu Fruchtbarkeitsproblemen führen kann. Logisch, es bringt einerseits das Hormonsystem durcheinander und anderseits wird ein Körper nicht schwanger wenn er "vergiftet" ist.
Auf anderen Seiten kann man erfahren, dass wir im Schnitt pro Tag die zehnfache (!) Menge an Nickel zu uns nehmen als wir es eigentlich bräuchten. Nachdem ich endlich festgestellt habe, woher ich jahrelang diese Bläschen bekommen habe, kann ich das nur bestätigen.

Nun mache ich es wie in einer der Studien und mache eine Nickel-Diät. Meine gelegentlichen Hormonpickel im Kinnbereich sind seit dem plötzlich stark zurück gegangen. Auch die Tage kommen plötzlich statt alle 31-33 Tage alle 28 Tage. Absolutes Novum für mich.
Hoffnung stirbt zuletzt, vielleicht tut sich ja nach 3 Jahren endlich was. Vielleicht war das DIE URSACHE warum es nicht klappen will 🙏

Habt ihr vielleicht ähnliche Erfahrungen gesammelt?

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Hi. Glaube es kommt drauf an was die Ursache der Unfruchtbarkeit ist. Wenn es zb verschlossene Eileiter sind, dann kann man Nickel meiden so viel man will. Da wird sich nichts tun. Ich würde eher auf Ursachenforschung gehen.

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Das wurde schon getestet. Alles okay.

Eine "Ursache" kann ja sein, dass der Körper sich "vergiftet" fühlt, was nun mal durch Metalle passieren kann. Außerdem wirkt Nickel wir ein Phytoöstrogen und bringt somit die Hormone durcheinander --> Diagnose PCOS. Die Schuldmedizin gibt einem dann halt sowas wie Letrozol, was wiederum nichts anderes macht, als in den Östrogenhaushalt einzugreifen. Es ergibt schon Sinn.

Ne andere Sache, die natürlich auch sein kann, ist wenn man über Jahrzehnte hinweg in diesem Hormone Ungleichgewicht lebt, kann es irgendwas anderes kaputt machen (zB Endometriose an den falschen Stellen). Dieses "etwas" kann dann nicht mehr so einfach rückgängig gemacht werden. Da muss dann tatsächlich die Schulmedizin ran... Aber da ich diese überraschenden körperlichen Veränderungen jetzt noch merke, seit ich diese Diät mache, hab ich noch die Hoffnung dass sich da vielleicht doch noch was tut :)
Sonst liegt Letrozol seit einem Jahr in meiner Schublade und wartet auf den nächsten Schritt :D

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Ich glaube das ehrlich gesagt nicht. Hast du noch nach 3 Jahren noch keine weiteren Untersuchen machen lassen?

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Doch klar. Bei mehreren Ärzten und zwei Kliniken gewesen. HyCosy hab ich auch machen lassen. Wurde nichts gefunden.

Nur in der letzten Klinik hab ich den Verdacht auf PCOS bekommen, weil von der langen Symptomliste 3 Punkte doch zutreffen. PCOS ist aber ein ganz typisches Symptom von zu viel Nickel. Zum Glück gibt es sogar mittlerweile Studien die das nahe legen (siehe meine Links im Kommentar weiter unten).

Und ich merke ja deutlich die Änderungen im Körper seit ich auf Nickel im Essen achte. Das passt wiederum genau zu den Beobachtungen aus einer der u.g. Studien.

Hätte mich interessiert ob jemand schon mal ähnliche Erfahrungen gemacht hat - oder es mal ausprobieren möchte :D

Bearbeitet von K1991
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Ich halte, um ehrlich zu sein, nichts von deiner Nickelthese.
Wenn du dich damit allerdings besser fühlst, dann mach das...

Aber ich habe in deiner Vk gelesen, dass ihr euch jetzt einer Kinderwunschklinik angeschlossen habt. Sehr gut, dass ihr diesen Schritt gewagt habt.

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Meine "These" ist mittlerweile sogar durch Studien belegt ;) zB:

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/34203167/

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/31215873/

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/35055805/

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Hast du die überhaupt gelesen?

Studie #1 und #3 ist von derselben Autorengruppe. Die Gruppen sind schlecht gematchet. So ist z.B. die Anzahl der Probanden in der Kontrollgruppe viel kleiner als die PCOS-Gruppe.
"the relationship is difficult to explain and, therefore, more research is needed." So etwas schreibt man einfach nicht in einer sauber publizierten Studie.
Es ist Aufgabe von Forschenden, Zusammenhänge zu erforschen und für den Leser zu erläutern.
#1 will gezeigt haben, dass PCOS-Patientinnen geringere Nickelspiegel in den Erythrozyten haben.

Studie #2 hat als Kernaussage, dass Nickel und Prolactinspiegel in PCOS-Patientinnen nicht miteinander korrelieren. Dadurch ist überhaupt nichts über Ursache und Wirkung gesagt. Dazu finde ich auch nirgends den Volltext, also jonglieren die nur mit p-Werten, von denen keiner weiß, wie du zustande gekommen sind.

Zu #3: In der Conclusion schreiben sie: "The identified increase in the level of nickel in erythrocytes in obese women with PCOS may indicate its potential role in inhibiting the processes of folliculogenesis and ovulation."
"may indicate its potential role" heißt soviel wie: "Joa... haben wir gefunden. War irgendwie signifikant... kann vielleicht bedeutsam sein. Wie genau, wissen wir aber auch nicht."

Generell müsste man wie folgt vorgehen:
1) Mit ausreichend großen Gruppen zeigen, dass PCOS-Patientinnen signifikant höhere Nickelspiegel haben als nicht-PCOS-Patientinnen.
Falls ja, dann:
2) Mit einer randomisiert kontrollierten Interventionsstudie zeigen, dass sich mit einer nickelarmen Diät (??) Symptome oder Ausprägung von PCOS bessern lässt.

Nur so hätte man eine Chance, Korrelation und Kausalität voneinander zu differenzieren.
Ganz zu schweigen von Grundlagenforschung, die überhaupt mal zeigen müsste, wie sich Nickel exakt bei Unfruchtbarkeit auswirken soll...


Es gibt den Ausdruck der Bestätigungsverzerrung: Man nimmt etwas an und sucht (und findet) dann Studien, die den eigenen Standpunkt festigen.
Wie gesagt: Wenn du dich damit gut fühlst, mach das. Aber ich würde anregen, das nicht als einzige "Therapie" zu nutzen und währenddessen wichtige Zeit zu verlieren.

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Ich kann mir das grundsätzlich vorstellen. Es gibt verschiedene hormonell wirksame Chemikalien, bei denen ähnliche Diskussionen bestehen.

So z.B. bei gewissen Filtern in Sonnencremes, Mikroplastik, alte Wasserrohre im Haus, Pestizide allg., verschiedene Stoffe im Trinkwasser, Kosmetika, Zahnpasten, Farben in den Kleidungen, aber auch in industriell hergestellter Nahrung etc.

Die Gesundheitsprobleme die damit in Zusammenhang gebracht werden, treten übrigens seit dem vergangenen Jahrzehnt weltweit verstärkt auf.

Die Liste ist sicher nicht abschließend, gänzlich klar ist es wohl alles nicht. Aber ich persönlich schaue drauf, dass ich Dinge vermeide. Z.B. Filtere ich das Trinkwasser konsequent. Aber weniger wegen der Fruchtbarkeit, die ist bei mir glaube ich sehr hoch, sondern weil bei mir genetisch Krebs wohl recht problematisch ist. Ich verzichte auf einiges, entgifte regelmäßig (meist mit Chlorella oder Spirulina), habe schon Dunkelfeld und Bioresonanz gemacht etc.

Ich würde aber auf alle Fälle auch mit Profis zusammenarbeiten aber alternativ halt trotzdem auch noch viel machen, da gibt es ja einiges. Wenns nichts nützt dann schadets ja nichts ;-)
Viel Erfolg!

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Haha, dann sind wir ja im selben Boot :) Das mir dem Wasser und auf Chemikalienquellen achten, mache ich auch :)

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Huhu,

keine Ahnung von Nickel.

Was ich dir aber definitiv bestätigen kann: eine radikale Ernährungsumstellung hat positive Auswirkungen auf den Zyklus.

In meinem Fall sogar wirklich eindeutig auf die Eizellqualität.

Heißt: bei selber Medikation vier mal so viele Eizellen für die Icsi entnommen. Fast alle reif. Fast alle befruchtet. Das war in den Icsis zuvor absolut undenkbar.

Allerdings dann auch Krankenhausaufenthalt wegen Überstimulation...

Was ich gemacht habe: eine Heilpraktikerin konsultiert, die sich mit Hormonen und Endometriose auskennt.

Gezieltes pimp my eggs auf Basis meiner Blutwerte. Darmkur. Und eben Ernährungsumstellung (auf antientzündlich). Zusätzlich noch ein paar andere Kleinigkeiten, wie Wasser aus Glasflaschen statt Plastikflaschen, da diese hormonähnliche Weichmacher und Co ins Wasser absondern.

Schwanger wurde ich dann, aber gehalten hat es erst mal nicht, erst in dem Versuch mit Prednisolon hat es dann schließlich geklappt. Sprich, Immunsuppressiva. Das ist für dich eventuell auch interessant, da das Immunsystem bei Allergikern (oder wie bei mir mit Endometriose durch chronische Entzündungen) einfach schon so dauergetriggert ist. Da hat der Körper einfach anderes zu tun, als schwanger zu werden und wehrt sich somit dagegen.

Also abhängig von der Ursache für den unerfüllten Kinderwunsch KANN sowas banales wie eine Ernährungsumstellung natürlich Wunder bewirken. Einen Versuch ist es auf jeden Fall wert. Kostet nicht die Welt und eventuell kickt auch Placebo noch ordentlich mit rein 😉

Man beachte: auf Icsi + Medikamente (Prednisolon, Progesteron, Ass, Heparin) waren wir trotzdem noch genauso angewiesen.

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Uh, das hört sich interessant an!

Ernährung hab ich schon vor 2 Jahren umgestellt inklusive vieler positiver Effekte :) Aber offenbar fehlt mir noch das letzte (?) Puzzle Stück (das hab ich auch immer an diesen Bläschen am Mund gemerkt...). Pimp your eggs sollte ich mir vlt nochmal anschauen. Als ich das erste Mal davon gelesen hatte, hat es sich ziemlich mit der Hashimoto- Diät gedeckt, nach der ich mich meistens ernähre... Der einzige Unterschied war das Timing abhängig von der Zykluszeit. Das könnte ich auch noch besser machen 🤔

Das mit dem Immunsystem wäre bei mir leider auch noch denkbar... Danke für deine Erfahrungen und Auflistung der Medikamente! ❤️