Ich glaube mein Kind hat einr Bindungsstörung

Ich versuche mich kurz zu fassen
Mein Kind ist 5
Er kam per Not Kaiserschnitt zur Welt. Ich hatte ca 3 Monate eine Wochenbettdepression/Babyblues

Er war schon von Geburt an ein sehr sehr Pflegeleichtes Baby. Hat von Anfang an durchgeschlafen und auch Tagsüber hat er sehr viel geschlafen und sich nur gemeldet wenn er hunger hatte. Er ist zudem auch noch ein Flaschenkind das Stillen hat überhaupt nicht funktioniert.
Als er dann älter wurde, hat er sich oft ganz gern allein beschäftigt. Er hat nie wirklich nähe gesucht oder sie eingefordert. (Bei meiner Tochter, 4 Monate, ist das GANZ anders)
Wir konnten ihn schon immer einfach irgendwo lassen ohne, dass es geschrei gab. Z.b. bei Schwiegereltern oder meinen eigenen Eltern. Es war ihm immer relativ egal wo ich, oder sein Papa, sind.

Seit er 4 ist geht er in die KiTa. Die Eingewöhnung hat nicht mal 1 Tag gedauert. Dazu muss ich sagen er ist dort SEHR sozial. Er findet auf anhieb Freunde und spielt mit ihnen. Er ist ein sehr warmherziges Kind, geht zu jedem direkt hin wenn er gerufen wird und hat keine Angst (was auch nicht wirklich von Vorteil ist)

Jetzt zum eigentlichen Problem. Mein Kind trägt IMMERNOCH die Windel. Voll. Nachts und auch Tagsüber. Es gibt nichts was ich nicht versucht habe. Erst gestern habe ich es wieder versucht und ihn ohne Windel gelassen und ihm gesagt er soll bescheid sagen wenn er muss. Das tat er aber nicht. Stattdessen hat er sich, wie immer, in die Hose gemacht. Er sitzt inzwischen auf der Toilette mit einem Toilettenaufsatz (was am Anfang undenkbar war, er wollte sich der Toilette nicht mal nähern)
Nur pinkeln oder Stuhlgang machen tut er nicht da drauf. Ich hab dann Heute mit einer Freundin gesprochen die mit Kindern beim Kinderpsychologen arbeitet und sie hat gesagt, dass eine Bindungsstörung das Problem sein könnte.

Arzt sagt, er ist für sein Alter noch sehr klein und zierlich. Wir wurden zum Endokrinologen überwiesen. Vielleicht sei er hormonell noch nicht soweit. Er ist aber wirklich ein schlauer Junge und weiss genau, dass er und wie er auf Toilette müsste. Er macht es aber halt einfach nicht.

Meint ihr das kann wirklich mit einer schlechten Bindung zusammenhängen? Deutet das alles, was ich oben aufgezählt habe „, auf eine schlechten Bindung hin? Gibt es unter euch Eltern die ähnliches durchmachen oder durchgemacht haben? Ich bin verzweifelt ….

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Hallo!

Erstmal vorweg, ich bin keine Psychologin, und ich bin auch keine Bindungsexpertin.

Ich verstehe nicht ganz, warum Du an eine schlechte Bindung zu Deinem Sohn glaubst. Weil die Kita-Eingewöhnung so schnell und problemlos lief und weil er auch bei anderen bleibt? Oder weil er so ein pflegeleichtes Baby war? Oder weil er per Notkaiserschnitt zur Welt kam? Oder weil er mit fünf noch nicht trocken ist?

Vieles von dem, was Du schreibst, ist dem Charakter Deines Sohnes geschuldet. Er ist sozial, liebt es, auf andere Menschen zuzugehen. Man kann umgekehrt auch behaupten, Dein Sohn hätte eine super Bindung zu Dir, weil er sich von Dir lösen kann und viel Vertrauen hat. Aber wie gesagt, ich bin kein Experte und so, wie Du es schilderst, halte ich dies eher für nicht ungewöhnlich. Auch nicht im Hinblick auf Deine Tochter, die ja scheinbar als Baby ganz anders ist als Dein Sohn war. Ich will jetzt nicht den Spruch bringen „Jedes Kind ist anders“… aber es ist so.

Dass Dein Sohn mit fünf noch nicht trocken ist, halte ich nicht für ein Zeichen mangelnder Bindung, sondern eher für…Bequemlichkeit. Viele werden sagen, dass es normal ist mit fünf noch Windeln zu tragen. Diese Aussage sei mal dahingestellt. Du schreibst, Du hast gestern versucht, die Windel wegzulassen, aber er hätte in die Hose gemacht. Was hast Du dann gemacht? Hast Du ihm die Windel wiedergegeben? Oder hast Du ihn umgezogen und einen neuen Versuch gewagt? Kinder müssen das Trockenwerden doch erst mal lernen bzw realisieren, dass es keine Windel mehr hat. Es gibt durchaus Kinder, die sofort trocken sind und bei denen keine Unfälle passieren, wenn die Windel weg ist. Aber sehr viele Kinder müssen es üben. Einen Tag ohne Windel halte ich da für zu wenig, gerade, wenn er es nicht gewohnt ist.

Viele Grüße Fifikus

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Das mit dem Windel weglassen haben wir schon öfter versucht. Auch mehrere Tage. Er hat die Windel nicht bekommen. Ich habe ihn umgezogen und weiter. Er macht aber jedesmal in die Hose. Das geht dann so bis er schlafen muss. Und zum Schlafen bekommt er dann diese Panties Windeln die er sich selbst anzieht

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Unsere eine Erzieherin hat darüber ihre Abschlussarbeit geschrieben. Wir hatten uns Mal Tipps geholt und ein Tipp war klar waren bis sie soweit sind. Aber auch: wenn man einmal anfängt dann bitte mehr die Windel zurück geben... Was lernen die Kinder: wenn es nicht klappt kann ich zurück zur praktischen Windel... Warum sollten sie sich beim nächsten Versuch bemühen...

Ich würde die Packung leer machen, ihm immer wieder zeigen wie viele einen es noch gibt und ihm sagen dass der Hersteller leider die Produktion in seiner Größe eingestellt hat und es danach keine mehr gibt. Und dann ziehst du es durch. Bis auf einige Details finde ich das Buch ganz spannend https://www.thalia.de/shop/home/artikeldetails/A1058314564 . Hat bei Freunden von uns gut geklappt... Empfiehlt auch die oben erwähnte Erzieherin (mit dem Zusatz zu warten bis das Kind merken kann wann es muss, das sollte mit 5 aber der Fall sein, vielleicht weiß er nur noch nicht woran er merkt dass er muss. Dazu findest du in dem Buch aber gute Tipps)

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Das ganze Verhalten Deines Sohnes, das Du oben beschreibt, spricht für eine sichere Bindung.
Da er sich sicher fühlt, gibt es eben auch kein Drama, wenn Du weggehst.
Auch, dass er so sozial eingestellt ist, spricht gegen eine Bindungsstörung.
Wo der Zusammenhang zwischen Windel und Bindungsstörung sein soll, erschließt sich mir nicht. Aber wenn Du ohnehin ein endokrinologisches Ungleichgewicht vermutest, würde ich hier viel eher die Ursache suchen.
Vom Sozialverhalten wie Du es beschreibst (ich kann mich natürlich nur auf das beziehen, was ich gelesen habe) hört sich das Kind vollkommen normal an :)

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Zum Thema Windel kann ich wenig beisteuern, aber in allen anderen Punkten war mein Sohn (10) genau wie deiner.

Und du kannst mir glauben, wir hatten die gleichen Gedanken. Mit 2,5 mussten wir mal ein paar Tage weg und haben den Kleinen 2 Nächte bei Oma gelassen -- und er hat nicht 1x (!) nach uns gefragt, geschweige denn mal geweint. 😟 Das hat schon genagt.

Er ist ab seinem 3. Geburtstag freudestrahlend zu sämtlichen Verwandten (Oma, Tante...) "in Urlaub" gefahren und konnte gar nicht lang genug dort sein.🙄 Ist sofort überall "zuhause", findet überall Anschluss und "braucht" uns gefühlt nicht.

Je älter er jetzt wird, umso mehr kristallisiert sich aber heraus, dass er sich durchaus sehr eng an uns gebunden fühlt, aber einfach ein sehr sehr positiver und aufgeschlossener Mensch ist. 😅 Seine Art erleichtert ihm momentan vieles, was für andere Kinder eine große Herausforderung ist (Wechsel auf weiterführende Schule, neue Hobbies..)

Gleichzeitig kommen im Laufe der Jahre immer mehr offene oder subtile Liebesbeweise - und wir sind emotional mindestens genauso, fast sogar enger verbunden als ich mit dem liebevollen, anhänglichen kleinen Knuddelmonster von 6 Jahren😅. Der leert nämlich jeden Tag meine "Kuschelakkus" restlos aus, so dass ich abends nur noch hoffe, ein paar Stunden allein schlafen zu dürfen, bevor er wieder kommt.

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Nein, hört sich nicht nach einer Binfingsstörung an. Eins meiner Kinder war auch solch ein positives, in-sich-ruhendes Kind.
Das darf man dann auch einfach mal geniessen.
Dass er nicht zur Toilette gehen will, muss andere Ursachen haben, wenn organische Gründe ausscheiden.
Er weiß natürlich , dass du/ihr die Erwartung an ihn habt, dass er endlich das Klo nutzt, Kinder sind ja nicht blöd.
Wenn Kinder sich verweigern, hat das immer einen Grund, den die Kinder aber nicht benenne können. Diese Detektivaifgabe müssen Eltern lösen.

Könnte z.b. so etwas dahinter stecken: er kann schon deutlich mehr als ihr ihm zutraut oder machen lässt, er wehrt sich indem er euch zeigt: bitteschön, dann benehme ich mich aber auch weiterhin wie ein Kleinkind. Ihr wollt, dass ich die Toilette benutze? Pech, das brauchen Kleinkinder nicht.
Wohlgemerkt: so etwas läuft unbewusst ab, er kann das weder benennen, noch ist ihm das klar.
Aber generell wollen Kinder groß sein, wachsen: äußerlich wie innerlich. Und das Zeitfenster für Toilettengang ist ja schon ziemlich drüber (Ich hoffe, dass ich nicht ständig den einschränkenden Spruch aufschreiben muss: natürlich nur bei nicht- eingeschränkten Kindern und sämtlichen Ausnamen, die aber im Ausgangspost nicht erwähnt wurden, aber irgendjemand, der von solch einem Sonderfall betroffen ist, unbedingt anbringen glaubt zu müssen).

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Das stimmt so nicht. Die meisten Kinder sind in diesem Alter trocken, natürlich.
Aber es ist statistisch erwiesen, dass in jeder 1. Klasse ca. 2 Kinder sitzen, die noch nicht komplett trocken sind. Das betrifft keinen Sonderfall. Das sollte man dann auch einfach dazu erwähnen, unabhängig von der individuellen Ursache.
Ich meine gelesen zu haben, dass man mit 5 nichtmal unbedingt tätig werden muss in Sachen ärztliche Abklärung usw.

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Beleg bitte zu der Statistik, bin gespannt.

1 - 2 Kinder in der 1. Klasse, die "nicht trocken sind" - damit meinst du dann wie von der TE beschrieben: Kinder, die konsequent nicht zur Toilette gehen und ja, was? Windel tragen? Wir reden nicht von "Unfällen".
Und wir reden auch nicht von Inklusionskindern, richtig?

Das musst du belegen, ich bin beruflich viel in Schulen und muss auch viele schulischen Statistiken auswerten, zusammenstellen, vergleichen. Eine wie von dir erwähnte Statistik ist mir nicht bekannt, wäre aber natürlich hochinteressant.

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Du solltest dich mit solchen Sachen wirklich eher an professionelle Leute wenden. Also wirklich einen Psychologen bzw eine Beratungsstelle und kein anonymes Laienforum oder eine Freundin, die beim Psychologen arbeitet.
Niemand kann dir hier sagen, ob die genannten Dinge auf eine Störung hindeuten. Man kann auch nicht immer einfach platt sagen "die Bindung ist super, das sieht man daran, dass die Eingewöhnung so gut lief, also fühlt er sich so sicher". Ne - so einfach ist das nicht.
Prinzipiell vermuten Eltern hier in diesem Forum öfter mal schnell eine Bindungsstörung, was meistens ziemlich utopisch ist, da für eine richtige Bindungsstörung schon ziemlich was schiefgehen muss im Elternhaus. Also zB Alkohol- und Drogenkonsum, psychische Störungen, die dafür sorgen, dass man seiner elterlichen Rolle nicht nachkommen kann etc etc.
Kann das durch eine 3 monatige Wochenbettdepression entstehen? Keine Ahnung. Aber sowas ist zumindest ernster zu nehmen, als wenn Bettina meint, sie habe nun die Bindung zerstört, weil sie ihr Söhnchen einmal lauter angepfiffen hat - wenn du mich fragst. Aber wie gesagt, sowas kann nur ein Fachmensch beurteilen und Urteile diesbezüglich in diesem Forum finde ich Quatsch. Ich würde auch zunächst alles körperliche durchchecken lassen, bevor ich an die Psyche gehe, also mach das mal ruhig mit dem Endokrinologen usw.

Bearbeitet von Weihnachtsbaby2020
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Und du darfst auch nicht vergessen, dass er erst vor 4 Monaten großer Bruder geworden ist. Sowas ist auch hart für kleine Kinder.

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Klingt für mich auch nicht nach einer Bindungsst9rung, eher nach einem sozialen und vernünftigen Kind. Aber wende dich im Zweifel bitte tatsächlich qn professionelle Stellen, nicht an ein forum, nicht an eine Freundin.

Zum Windelthema ist mir folgender Satz bei dir aufgefallen "Es gibt nichts was ich nicht versucht habe" und ich denke genau hier liegt das Problem. Mach dem kind nicht so einen Druck, je mehr Dinge du ausprobierst, desto mehr verschreckst du ihn. Das kommt von selbst, muss es auch und bedarf keinem Druck von außen.

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Liebe TE,
Probleme mit dem sauber werden haben doch nichts mit einer Bindungsstörung zu tun. Echte Bindungsstörungen entstehen bei extremer Vernachlässigung, Missbrauch und Misshandlung und sind deswegen selten! Dein Sohn scheint eine gute Selbstregulation zu besitzen. Dass die Eingewöhnung so schnell lief, ist für mich ein Zeichen, dass dein Sohn sicher gebunden ist.
Das Problem mit dem trocken werden, würde ich beim kia abklären, ob eine organische Ursache dahinter steckt.

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Sauberkeitsförderung ist ein Reifeprozess und lässt sich durch nichts erzwingen. Leider versuchen Eltern es mit unterschiedlichen Methoden. Ich würde ihn einfach lassen. Er ist in anderen Dingen sehr fortschrittlich. In diesem Punkt eben noch nicht. Wo liegt das Problem? Druck raus nehmen und es akzeptieren. Glaub mir, es kommt von ganz allein, wenn ihr dem keine Aufmerksamkeit mehr schenkt.

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Bindungsstörungen sind tiefgreifende Entwicklungsstörungen, die bei extremer Vernachlässigung oder Misshandlung entstehen, oder wenn ein Kind keine Chance hat, sich sicher an eine Bezugsperson zu binden (z.b. durch ständige Inobhutnahmen, ständiger Wechsel von Pflegefamilien oder Heimen in den ersten Lebensjahren weil die Eltern z.b. schwere psychiatrische Erkrankungen haben, drogenabhängig sind...)
Die Kinder fallen u.a. durch völlige Enthemmung gegenüber Fremden auf, durch schwere Aggressionen gegenüber Anderen oder sich selbst und einer Unfähigkeit zum sozialen Spiel und Miteinander. Die Diagnose ist -ähnlich wie bei Persönlichkeitsstörungen im Erwachsenenalter - so schwerwiegend, dass wir in der KJP sehr zurückhaltend damit umgehen, sie wirklich nur bei schweren Fällen in Betracht ziehen und niemals ohne sehr ausführliche Diagnostik und längerer Behandlungsdauer vergeben würden.

Bei einem sozial kompetenten Kind ohne Trauma-Hintergrund so wie du es beschreibst würde ich keine Bindungsstörung vermuten. Die Vermutung deiner Freundin finde ich etwas befremdlich, denn gerade bei entsprechendem Fachwissen sollte auch ihr das eigentlich klar sein.

Zum Thema Sauberkeitsentwicklung würde ich bei einem 5jährigen noch nicht in Panik verfallen, sondern ähnlich wie euer Kinderarzt das jetzt tut erst mal abchecken, ob körperlich alles in Ordnung ist und dann weitersehen