Update: Sohn 3,5 J. Wissen testen?

Hallo ihr Lieben,

ich habe mich entschieden mit meinem Sohn zum KiA zu gehen und einfach mal nachzufragen was er darüber denkt und ihn wahrscheinlich testen zu lassen.

Ich muss aber unbedingt noch etwas loswerden:

Viele von euch haben mich gefragt: "Was bringt dir ein Test?", "Gib ihm einfach deine Aufmerksamkeit", "Versuche auf seine Bedürfnisse einzugehen"

All dies mache ich bereits und ein Test würde mir insofern etwas bringen, dass ich zumindest wüsste, was er genau hat, damit ich ihn gezielt unterstützen kann.

Mir ist es egal, ob er hochbegabt oder überdurchschnittlich intelligent ist, adhs oder sonst was hat. Mich würde es nur traurig machen, dass er es deswegen schwer hat. Und umso wichtiger finde ich es, so etwas frühstmöglich zu erkennen, um die für ihn passende Hilfe zu bekommen. Weil wie bereits erwähnt stoße ich oft an meine Grenzen mit ihm, denn er braucht permanent Aufmerksamkeit, was aber natürlich unmöglich ist ihm zu bieten.

Ich hab aber echt das Gefühl, dass es manche hier irgendwie total triggert, wenn sie davon hören, dass man sein Kind darauf testen lassen will. Finde ich irgendwie merkwürdig. Es gibt bei mir zumindest einen Grund, warum ich das machen will (auffälliges Verhalten, Hinweis von Pädagogin es testen zu lassen, Überforderung, keine passenden Lösungen bisher gefunden).

Doch auch wenn jemand es grundlos macht, ist es doch völlig egal. Nur, weil man sein Kind testen lassen möchte, behandelt es man doch nicht anders. Vielleicht ist man neugierig, interessiert sich im Allgemeinen für dieses Thema. Warum wird man da so angegangen? Verstehe ich wie gesagt nicht.

Schöne Weihnachten und LGa

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In diesem Alter ist weder ein IQ Test noch ein ADHS Test irgendwie aussagekräftig. Kann man natürlich machen - wird in der vorgenannten Problematik höchstwahrscheinlich aber nicht weiterhelfen.

Verhaltensprobleme haben - vor allem in diesem jungen Alter - selten ihre Ursache in einer Hochbegabung. Für intellektuell begabte dreijährige Kinder bietet der Alltag und die Umgebung noch sehr viel Anregung und Neues zu entdecken. Permanente Langeweile und Interesselosigkeit wenn die Bezugsperson nicht anwesend ist, sprechen eher gegen eine Hochbegabung als dafür.

Es wäre wahrscheinlich sinnvoller, einen Psychologen oder eine Erziehungsberatung hinzuzuziehen.

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Ganz genau so sehe ich es auch. Habe auch im ersten Thread nicht das Gefühl gehabt, dass die TE besonders angegangen wird, nur dass die meisten eben die Testung in dem Alter nicht für sinnvoll halten.
Aggression und Anhänglichkeit wurden im ersten Thread nur am Rande erwähnt. Wenn diese Themen ein größeres Problem sind, sollte man dem natürlich nachgehen. Aber ich halte es auch für unwahrscheinlich, dass in dem Alter eine Hochbegabung der Grund dafür ist.

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So sehe ich es auch. "Begabung" an sich verursacht keinerlei Verhaltensauffälligkeiten. Solange auf die Bedürfnisse, auch(!) die kognitiven, adäquat eingegangenen wird, gibt es keinen Grund zur Annahme, dass augerechnet die Intelligenz Auffälligkeiten verursacht. Und laut Studien tut sie es auch nicht.
Insofern würde ich die Verhaltensauffälligkeiten auch konsequent angehen, aber diese eben nicht in Zusammenhang mit kognitiver Begabung bzw. daraus resultierender Langeweile bringen. Wir reden hier von einem 3,5 jährigen Kind. Selbst, wenn es 2 - 3 Jahre akzeleriert wäre, reden wir von einem kognitiven Erstklässler. Dem ist man in der Regel bzgl. Spiele und Anregungen durchaus gewachsen bzw. bietet dann Sachen für Ältere an.

Was manche triggert (wobei ich das in den Antworten gar nicht gesehen habe), ist, dass schwieriges Verhalten mit Hochbegabung erklärt wird (mein Kind ist aggressiv, weil es hochbegabt ist).

Hochbegabung ist nämlich kein Grund für Verhaltensauffälligkeiten, sondern dann eine bequeme Ausrede.
Meine Kinder haben eine Grundschule mit HB-Profil besucht. Dort gab es hin und wieder auch Eltern, die meinten, andere Kinder hätten die Störungen und Aggressivität ihrer Kinder hinzunehmen, da er/sie ja HB seien. Da aber die anderen Kinder ebenfalls HB waren, kam das Argument gar nicht gut an. Eltern, die dann nicht bereit waren an der Erziehung zu arbeiten, haben die Schule bald wieder verlassen (müssen).
Also: statt an den Auffälligkeiten zu arbeiten, diese mit HB zu erklären und von anderen zu erwarten, das hinzunehmen, triggert viele - mich auch!

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Liebe TE,
Das mit dem Kinderarzt ist eine gute Idee. Du könntest auch bei einem einer Kinderpsychotherapeut in vorstellig werden. Normalerweise wird eh ein Iq test gemacht, weil der Test an sich schon diagnostischen Wert hat, Ausdauer, Konzentration, Frustrationstoleranz.
Erziehungsberatung würde mir auch noch einfallen.
Es schadet in jedem Fall nicht eine neutrale Fachperson hinzuziehen. Ich möchte nur noch mal anmerken, dass Adhs frühestens mit 5 6 diagnostiziert werden kann. Weil du adhs erwähnt hast:)

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In diesem Alter ist die Förderung wichtiger als der Test, kein Psychologe der Welt kann dir mit 3 Jahren ein zuverlässiges IQ Ergebnis benennen.
Frag beim Kia nach Frühförderung oder Ergo, die können an den Problemen arbeiten und du kannst deine Vermutung dort ja äußern, dann schauen die da auch genauer hin.
Im Endeffekt verpasst du nichts, wenn er die Diagnose "Hochbegabung" erst mit 5 oder 6 Jahren bekommt, ersparst ihm aber womöglich eine ärztliche Tour im jungen Alter. Wichtig ist doch an den jetzigen Problemen zu arbeiten, Diagnose reicht im Vorschulalter, wenn da dann überhaupt nötig.

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Es gibt iq Tests, die ab 3 zugelassen sind. Hatten wir in der Praxis. Wie sinnvoll ein iq test im Fall der TE ist, kann ich nicht beurteilen.

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Hab auch nicht geschrieben dass es keine Tests gibt, nur dass das noch nicht 100 % aussagekräftig ist und eh wiederholt wird

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Kenne deinen ersten Thread nicht. Aber wenn’s um hochbegabung (und das feststellen davon) im Kindergartenalter geht, wäre vielleicht die Stiftung „Schlaue Füchse“ (sitzen in Wiesbaden) was. Die arbeiten z.B. auch mit unserer Kita zusammen (wohnen nicht in Hessen, aber in RLP), 2 Erzieherinnen bei uns sind ausgebildet und es wird dann spezielles Fördermaterial bereit gestellt.

Also ggf kann man den IQ nicht zuverlässig benennen, aber durchaus ermitteln, ob das Kind „überdurchschnittlich“ ist und wie man dann bestenfalls fördert ;)

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Wenn du dich im allgemeinen für das Thema - ja welches Thema? Intelligenz? Hochbegabung? IQ- Testung? interessiert, dann hole dir doch erstmal viele, ganz viele Informationen dazu, bevor du dein Kind in diese "Welt" schiebst.

Sprich mit betroffenen Eltern, wende dich z.B. an den Beauftragten für Hochbegabte in deiner Stadt, sitzt meist im Schulamt. Sprich mit Kinderpsychologen, schau auf Youtube zum Thema, da gibt es viel seriöses. All das BEVOR du mit deinem Kind irgendwas startest.

Du wirst hier " so angegangen ", weil du, ich schrieb es, den zweiten Schritt vor dem ersten planst.

Am besten wäre ein Selbsthilfekreis von Eltern hochbegabter Kinder, um die vielen Schichten der, für dich noch nicht sichtbaren, Probleme zu verdeutlichen.
...gibt es bestimmt auch online.

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Das Thema Hochbegabung ist hier immer ein heißes Eisen und triggert so manchen.

Ich weiß noch, wie ich hier vor Jahren angegangen wurde als ich nach Erfahrungen zum Klasse überspringen gefragt habe. Mein Kind sagte damals, nach 6 Wochen im ersten Schuljahr, dass es ins zweite möchte. Die Stimmen, so was kann doch kein Kind entscheiden, höre auf die Lehrer… Das habe ich leider gemacht und herausgekommen ist ein Kind, was die Schule verweigerte. Wer nicht vor solchen Problemen steht hat immer gut reden. Der Leidensdruck war immens hoch, auch bei uns Eltern, da wir uns selbst in Frage gestellt haben, ob unser Kind nun wirklich so schlau ist, wie wir beobachtet haben oder ob wir uns verrennen. Keine schöne Zeit.

Daher denke auch ich, dass der Weg zum Kia ein guter Anfang ist. Je nachdem in welche Richtung es geht empfehle ich dir nach wie vor einen Termin im SPZ zu machen. Termine sind schwer zu bekommen, man braucht viel Geduld, aber da kann man dir/euch bestimmt gut helfen, egal ob HB oder nicht. Ich finde es super, das du erkennst, dass du an deine Grenzen stößt und dir frühzeitig Hilfe holst, bevor dasKind in den Brunnen gefallen ist. Dein Kind wird vermutlich auch einen Leidensdruck haben.

Alles Gute!

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Mein Ältester wurde im zarten Alter von 4 Jahren getestet (SON-R), weil bei ihm der Verdacht einer geistigen Behinderung im Raum stand. Er sprach nämlich kaum, gleichzeitig hatte er eine deutliche Entwicklungsverzögerung von über einem Jahr. Getestet wurde, weil der EQ (Bayley) schlichtweg nicht auswertbar war. Nun, der IQ-Test bescheinigte ihm einen IQ von über 100.
Falls du erwartest, dass der Test das Wissen testen, dann liegst du falsch. Der Test testet die Intelligenz. Das ist etwas anderes. Eventuell bist du mit einem Bayley-Test besser bedient, nur der ist erst aussagekräftig über längere Zeiträume. Sowas macht aber das SPZ auch nicht grundlos. Die Tests sind sehr teuer.

Der Durchschnittliche IQ bringt dir leider gar nichts. Insofern ist jeder Test, der nur dieses Ergebnis liefert, vollkommen sinnlos. Viel wichtiger sind die Ergebnisse der Untertests. Hieraus ergibt sich dann Förderung oder Forderung in den einzelnen Bereichen. Bei meinem Ältesten habe ich mein Kind in diesen Werten wirklich erkannt. Das passte einfach. Ich würde die Werte auch niemals anzweifeln. Bei meinem Jüngsten passt das gar nicht. Das Gegenteil ist der Fall. Insofern ist ein IQ-Test einfach ein Glücksspiel.

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Habe Dir eine PN geschickt

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Eine Freundin von mir hat ein Kind, was zwar noch nicht getestet, aber ziemlich offensichtlich hochbegabt ist.
Was du hier und im anderen Thread von deinem Sohn schreibst, erinnert mich überhaupt nicht an dieses Kind.

Ich würde eher die Verhaltensauffälligkeiten untersuchen lassen.
Gerade, dass er sich alleine nicht beschäftigen kann, deutet für mich nicht auf eine Hochbegabung hin. Dazu das aggressive Verhalten - da würde ich mich mit Kinderarzt, Familienberatung o. ä. in Verbindung setzen.

Besagtes hochbegabtes Kind (bald 4) soll bald getestet werden, allerdings nur, weil es ohne Testergebnis keine Chance auf Einschulung hat, das ist aber dringend nötig.
Ihnen wurde aber deutlich gesagt, dass ein IQ-Test in dem Alter nicht sehr aussagekrätig ist und in einigen Jahren wiederholt werden muss, wenn man ein verlässliches Ergebnis möchte.