Kind möchte nicht in den Kindergarten, schreit zuhause

Meine Tochter, bald 4 Jahre verweigert seit dem Wechsel von der Krippe in die Kindergartengruppe den Kindergarten. Die Eingewöhnung wurde intern vorgenommen, da es die gleiche Einrichtung ist. Sie geht dort seit September hin.
Es sind nur 9 Kinder dort und nur ein Mädchen, mit welchem sie ab und zu spielt, ansonsten ist sie bei den Erzieherinnen und für sich allein. Meine Tochter ist sehr sensibel, lärmempfindlich und introvertiert, auch wissbegierig und wirkt vom Sprechen viel älter, emotional ist es das Gegenteil, sie kann sich sehr schlecht regulieren, das spielt sicher auch eine Rolle. Zudem kam im Sommer das Geschwisterchen auf die Welt, die Krise haben wir auch noch nicht ganz überwunden, es gibt immer noch Tage mit Eifersucht und Verlustängsten, obwohl sie so viel Aufmerksamkeit bekommt..
Sie klagt seit einigen Wochen über Bauchschmerzen und schreit auch sie will nicht in den Kindergarten. Ich lasse sie dann manchmal Zuhause, das geht aber natürlich nicht immer.
Sie meint es ist dort langweilig, es gibt sehr viel Freispiel und wenig Angebote. Zuhause muss ich fast immer mit ihr mit spielen, sie kann sich also nicht gut alleine beschäftigen, was sie in Kindergarten dann aber tun soll.
Laut Erzieherinnen ist alles in Ordnung, sie käme nicht leicht ins Spiel, sei für sich und suche immer Kontakt zu den Erzieherinnen.
Wenn ich sie abhole wirkt sie aber nicht sehr glücklich und sie will ja auch nicht gehen, ich weiß nicht was ich tun soll. Ich habe ja keinen Einblick wie es dort abläuft. Habe aber kein gutes Gefühl mehr.
Vielleicht hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und kann dazu etwas raten.
Vielen Dank!

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Kennst du die anderen Kinder/Familien aus der neuen Gruppe und kannst dir ein Bild von den anderen Kindern in der Gruppe machen?

Sind im gesamten Elementarbereich nur 9 Kinder, davon 7 Jungs? Das ist natürlich eine etwas unglückliche Konstellation.

Das habe ich nicht verstanden: "Wenn ich sie abhole wirkt sie aber nicht sehr glücklich und sie will ja auch nicht gehen, ich weiß nicht was ich tun soll." Meintest du, sie wirkt nicht unglücklich, also möchte noch dort bleiben?

Kannst du beim Bringen und/oder Abholen nicht einfach mal etwas trödeln (Wechselklamotten ein- und aussortieren oder so) und mal ein bisschen spicken, wie der Ton ist, was da so gemacht wird? Ich hab das ab und zu gemacht, wenn ich das Gefühl hatte, es läuft nicht rund. Auch nachmittags, wenn die Kinder oft im Garten abgeholt wurden (o.k., jetzt im Winter wohl eher selten) hab ich mit anderen Müttern/Eltern/ErzieherInnen gequatscht und dabei mal geschaut, mit wem meine Kinder so spielen. Da gewinnt man ja doch einen Eindruck.

Hast du Vertrauen zu den ErzieherInnen, zur Leitung und guten Kontakt?

So ab ca. 4 Jahre wollten meine Kinder eigentlich jeden Tag mit ihren Freunden spielen, auch nach dem Abholen aus der Kita, sodass wir dann entweder noch Kinder mit nach Hause oder auf den Spielplatz genommen haben oder meine Kinder gingen mit zu den Freunden. Wir hatten auch zu den Eltern der Freunde guten Kontakt.

Kannst du nicht das Mädchen aus ihrer Gruppe mal zu euch nach Hause mitnehmen (wenn deine Kleine das möchte)? Wie sieht es denn mit den Kindern aus ihrer alten Krippengruppe aus? Gibt es da Freundschaften, die du fördern kannst und wann rücken diese Kinder denn nach?

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Vielen Dank für deine Antwort! Es ist so, dass in dieser kleinen Gruppe 3-4 Jährige sind und oben dann noch eine Gruppe 4-6. Wegen Platzmangel.
Wenn ich sie abhole laufen die Kinder da eigentlich alle nur durch die Gegend( ist nach der Ruhephase) die Jungs jagen sich im Spielzimmer, da dürfen die wohl wildere Spiele veranstalten. Es sind noch drei andere Mädchen dabei, davon sagt ihr aber nur eines zu, die anderen beiden sind auch ein Jahr jünger, also gerade drei geworden, ein Mädchen kann kein Deutsch. Es findet zur Abholzeit nie eine Aktivität statt, außer Malen. Es gibt auch keinen Plan wo festhalten wird, was gemacht wird ich habe den Verdacht dass außer Freispiel und Morgenkreis nicht viel statt findet. Die Erzieherinnen sind auch ruhige Persönlichkeiten und eigentlich schon sehr freundlich, sagen aber nur, dass meine Tochter sehr ruhig ist, für sich ist und schwer ins Spiel findet, sehen da kein Problem oder Handlungsbedarf. Es gab auch viele Krankheitsfälle und Notbetreuung wie überall wahrscheinlich. Meine Tochter hat eher Interesse an älteren Mädchen und Erwachsenen, da ist sie offener komischerweise. Die Jungs sind ihr zu wild. Ich dachte die kleine Gruppengröße ist ein Vorteil, aber wenn es nur Kinder sind zu denen sie keinen Draht findet ist es ja richtig blöd. Generell gibt es in der Kita viele Kinder die kein Deutsch können, was ja nichts heißt, aber Kontakt zu den anderen Eltern ist dann auch nicht so leicht. Ich treffe beim Abholen auch selten andere Eltern. Beim Elternabend waren neben mir nur noch zwei andere Eltern anwesend, Feste werden von vielen nicht besucht, das sagt auch schon was aus. Das eine Mädchen wollen wir nächste Woche zu uns einladen.

Privat haben wir leider wenig Kontakt zu anderen Kindern, in unserer Familie sind wir die einzigen mit Kindern und in der Turngruppe ist auch häufiger Wechsel. Wir wohnen in der Innenstadt, da sieht man selten immer die gleichen Kinder und es ergibt sich kaum engerer Kontakt. Nachbarschaftskinder gibt es auch nicht, da wir in einer befahrenen Straße wohnen, im Haus sind auch keine anderen Familien mit kleineren Kindern. Alles nicht ideal.
Zu anderen Sportkursen möchte sie nicht, da die ohne Eltern statt finden und das traut sie sich nicht. Es gab eine kurze Phase , da wollte sie Kontakt zu Kindern auf dem Spielplatz aufnehmen, da sollte aber dann auch ich fragen wie sie heißen und Spielen kam dann nicht wirklich zustande.
Sie hat nicht viel Übungsmöglichkeiten außerhalb des Kindergartens leider 🫤

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Das klingt leider nicht nach einer guten, engagierten Kita und anregender Umgebung für dein Kind.

Ich kenne es so, dass eigentlich jeden Tag nach dem Frühstück 'raus gegangen wurde - meist zwei Gruppen zusammen. Es gab einen Garten in unserer Kita, aber dort durften maximal 2 Gruppen sein, obwohl er Platz für mehr gehabt hätte. Maxime der Leitung war: es gibt zwei U-Bahnkarten, jede Menge schöne Spielplätze in der Umgebung und einen riesigen Park - die Kinder müssen sich austoben auf unserschiedlichstem Terrain und alle 4 - 6 Wochen macht jede Gruppe einen Ausflug per Öffis. Immerzu drinnen hocken oder nur Garten - kommt nicht in Frage!
Außerdem hingen an den Gruppentüren Wochenpläne mit den täglichen Aktivitäten und der wöchentliche Speiseplan, für alle Eltern einsehbar.
MMn steht und fällt alles mit einer engagierten Leitung.

Was kannst du tun? Wäre ein Gruppenwechsel zu den älteren Kindern möglich? Falls ja, würde ich fragen, ob du mal hospitieren kannst vorher.

Ich glaube, sonst würde ich mich nach einer anderen, besseren Einrichtung umsehen, auch wenn es zur Zeit schwer ist. Aber ihr wohnt in der Innenstadt, da sollte es ja durchaus mehrere Kitas, Kinderläden etc. geben und es ziehen ja immer mal wieder Leute um.
Tip: Ich würde mir die Eltern der infrage kommenden Einrichtungen vorher mal anschauen.

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