Kita mit 1 Jahr - Fluch und Segen zugleich ?

Hallo

Meine kleine Maus ist nun 5 Monate alt und wir mit 12 Monaten in die Kita gehen. Damit ich was dazu verdienen kann und auch anderen Input bekomme (was ich wirklich brauche)

Ich freue mich da auch tierisch drauf... Andererseits habe ich ein schlechtes Gewissen, meine Maus so früh in Fremdbetreuung zu geben. :(
Aso, die kleine wird mit Sicherheit Einzelkind bleiben. Daher finde ich es auch recht wichtig, dass Sie schon früh den Umgang mit anderen Kindern lernt.

Wie sind eure Erfahrungen mit dem frühen Kita Sart?
(Betreuung durch Familie oder ähnliches ist leider nicht möglich)


Vielen Dank im Voraus :)

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Hi!
Ich bin U3-Erzieherin und Mama.
Ich kenn also mittlerweile beide Seiten und kann es soo nachvollziehen was für Gedanken einen plagen, wenn man das eigene Kind fremdbetreuen lässt.
Viele Mamis/Papis kommen zu uns mit diesen Sorgen.
Aber die Kinder gewöhnen sich meist sehr schnell daran ein paar Stunden bei uns zu sein und blühn teils richtig auf.
Wichtig finde ich aber auch die negativen Seiten nicht zu verharmlosen.
Ein Kind nimmt in dem Alter eine Personengruppe doppelt bis dreimal so groß war wie wir und eine Krippentag ist für die Mäuse genauso anstrengend wie ein Arbeitstag für uns. Und oft auch wirklich purer Stress
Oft fehlt uns Erzieherin die Möglichkeit wirklich jedem Kind gerecht zu werden.
Hier ist es ganz wichtig auf dich und dein Bauchgefühl zu hören und genau auf dein Kind zu achten.
Fühlt es sich wohl? Geht es gerne hin? Wie ist die Beziehung vom Kind zur Bezugserzieherin etc.
Ich kann von meiner Arbeit sagen ich hab eine sehr gute Bindung zu meinen Bezugskindern und geb wirklich alles, damit sich diese kleine Seele bei uns entfalten kann.
Ich wünsche euch ein Team voller motivierter Pädagogen und das deine Maus viel Spaß am Abenteuer Krippe haben wird!

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Hallo, es gibt eine Bandbreite von Erfahrungen, die du lesen wirst.

Je jünger das Kind ist, umso mehr Aufmerksamkeit und Körpernähe braucht das Kind. Fakt ist, das wird dein Kind nicht wie Zuhause bekommen. Ein Kita Alltag ist sehr, sehr anstrengend.

Jedes Kind ist individuell, ob introvertierte oder extrovertiert.
Ein Kind in dem Alter kann nicht lernen, zu teilen, nicht lernen mit andere zu kooperieren, nicht lernen in andere hineinzuversetzen. Das kommt erst alles ein paar Jahre später. Frust ist also schon vorprogrammiert. Soziale Kontakte wirst du nicht verpassen. Das garantiere ich dir.

Für uns kommt das auf jeden Fall nicht infrage.

Herzliche Grüße
🌲

Bearbeitet von Inaktiv
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Das mit der Körpernähe kommt aber auch sehr aufs Kind an. Meine Große hat Kuscheln z.B. überhaupt erst ab dem 2. Geburtstag toleriert.
Und teilen tun die meisten Kinder unter 2 noch sehr bereitwillig. Das sehe ich an meinen beiden, aber auch bei Freunden und das ist auch das Feedback aus der Kita. Erst ab 2 ist alles "meins, meins" und dann können sie aber auch schon lernen, dass teilen was gutes ist.
Und zumindest bei meinen Kindern kann ich sagen, dass die ab 2 Jahren Kooperation und Empathie gezeigt haben. Vielleicht auch, weil sie es bereits in der Kita gelernt haben.

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》Ein Kind in dem Alter kann nicht lernen, zu teilen, nicht lernen mit andere zu kooperieren, nicht lernen in andere hineinzuversetzen. Das kommt erst alles ein paar Jahre später. 《

Jahre später?
Meine Kinder sind frisch zwei und zeigen das genannte Verhalten nicht erst seit gestern.

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Mein Einzelkind ist auch ab dem 13. Monat in eine U3 Gruppe mit 10 Kindern gegangen und es hat super geklappt. Ich brauchte auch dringend wieder anderen Input und es hat uns allen total gut getan. Für uns war es die beste Entscheidung.

Wenn du eine gute Betreuung ausgewählt und da ein gutes Gefühl hast finde ich nicht, dass du ein schlechtes Gewissen haben solltest? Plagt deinen Mann das schlechte Gewissen auch? 😅

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Aus Sicht von ausserhalb Deutschlands ist das nicht besonders früh. Es steht und fällt mit der Qualität der Kita. Dort, wo unsere Tochter war, würde ich es jederzeit wieder machen.

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Für mich ist es zu früh mein Kind mit 12 Monaten in die Krippe zu geben. Ab frühestens 18 Monaten verstehe ich es schon eher, da meine beiden Mädels in dem Alter angefangen haben sich immer mehr für andere Kinder zu interessieren. Aber ich bin auch eine Mama, die gerne stundenlang mit Kinderwagen spazieren geht, Babykurse macht etc. ;-)

Aber es ist auch voll in Ordnung, wenn man früh arbeiten geht und das Kind für einige Stunden in die Fremdbetreuung gibt. Das Kind spürt ja, wenn die Mama unzufrieden und teilweise dann auch genervt vom Babyalltag ist - dann lieber ein paar Stunden Kita und dafür zufriedene Elternteile und Qualitytime von Eltern und Kind :-) Was die Betreuungszeit angeht würde ich aber schon darauf achten, dass es nicht zu lange ist - so ein Kitaalltag ist mega anstrengend für die Kinder und je kleiner die Kinder, desto fertiger sind sie dann nach der Kita. Meine Kleine ist gerade 2 geworden und geht seit 3 Monaten bis 14 Uhr in die Krippe. Sie ist danach fix und fertig. War bei meiner Großen genauso - mittlerweile ist sie aber 5 und würde am liebsten täglich bis 16 Uhr bleiben.

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Meine Kinder sind jeweils mit 16 Monaten in die Kita gekommen. Inzwischen sind sie 2,5 und knappe 5 Jahre alt.
Ich finde, dass beide von der Kita profitiert haben. Ich hätte sie zu Hause weder sozial noch kognitiv noch motorisch so auslasten können wie in der Kita und ihnen auch nicht so viel beibringen können. Auch wollte ich unbedingt wieder arbeiten, weil mir die geistige Auslastung gefehlt hat. Meine Kinder haben auch schnell Freundschaften geschlossen, die bei meiner Großen jetzt schon seit fast 3 Jahren halten. Auch ich habe tolle neue Freundinnen gefunden. Mein Kleiner geht seit Tag 1 total gerne hin, hat bis auf die ersten Trennungen auch nie geweint und liebt seinen Bezugserzieher.
Meine Große hatte von Anfang an immer wieder lange Phasen, wo sie total gerne gegangen hin und kurze Phase (bis zu zwei Wochen), wo sie großen Trennungsschmerz hat. Das ist auch jetzt im Kindergarten noch so. Und gerade Freitag Nachmittag merkt man den Kindern schon an, dass die Woche sie geschlaucht hat.

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Wir sind gerade mit 10 1/2 Monate in die Eingewöhnung gestartet. Mit einem Jahr gehe ich dann wieder arbeiten :)

Für den Umgang mit anderen Kindern bräuchte es sie jetzt denke ich noch nicht. Ein Miteinander kommt ja erst viel später.

Aber Mini findet andere Kinder total spannend und hat bisher viel Spaß am Toben / Spielen. Allerdings waren wir auch nur 10 Minuten getrennt 😂

Bisher habe ich ein sehr gutes Gefühl bei der Einrichtung :) man ist auch über die App über den Tag informiert und die Erzieher wirken offen und nett.

Wir haben aber auch klar besprochen, dass wir die Eingewöhnung nach hinten verschieben, wenn es für Mini noch gar nicht passt.

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Meiner war auch ab 12 Monate in der Kita, wir hatten das unverschämte Glück, dass die Gruppe neu aufgemacht wurde und diese mitten in Corona monatelang teilweise nur 3-6 Kinder auf zwei Erzieherinnen kam 🙈 für ihn traumhafte Bedingungen und ich hatte wirklich das Gefühl er fühlt sich wohl, er konnte schon laufen und damit konnte er auch aktiv eine Situation verlassen. Ich habe ihn so wenig wie möglich betreuen lassen, also in der Regel von 9-14 Uhr (1,5 h Mittagsschlaf).
Um ehrlich zu sein: wenn ich nochmal entscheiden müsste, würde ich unter den heutigen Bedingungen einen späteren Start so ab 2 Jahren wählen, ich hatte einfach nur keine Ahnung wie es läuft und hatte halt Glück. Aber 10 Kinder auf 2 Erzieherinnen ist eben doch sehr wenig für so einen kleinen Knirps. Wenn es nicht anders geht würde ich so wenig wie möglich betreuen lassen. Immer mit Hinblick auf die Betreuungssituation. Eine Tagesmutter mit 5 Kindern würde ich auch nicht machen ehrlich gesagt, da ist der Schlüssel ja genau so mies 🤷🏻‍♀️

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Für uns war es eine Bereicherung für die Entwicklung. Unsere ging mit 13 Monaten zur Krippe.
Die Eingewöhnung lief nach Plan. Die Trennungen waren gute 4 Wochen dennoch etwas emotional, jedoch beruhigte sie sich nachhaltig direkt und es gab nie Probleme mit Mittagsessen, Mittagsschlaf etc.

Unser Kind ging direkt von ca 8 bis 15 Uhr.

Die Entwicklung fand danach sprunghaft positiv statt. Wir waren jedes Mal erstaunt, was die da alles lernt und kann (selbst anziehen, selbst Glas einschenken und Essen auf den Teller nehmen etc).