Wie kann ich meine Erwartungen an meine Kinder zurückschreiben?

Ich habe das Gefühl ich erwarte zu viel von ihnen. Sie sind 3 und 5 und machen sehr viel Quatsch. Ich bin nur am Ermahnen. Ich möchte, dass sie später selbstbewusste Erwachsene werden die auch gut in der Schule sind. Ich lese viele Bücher vor, ich beantworte ihre Fragen und ich nehme mir Zeit für sie, sehr viel Zeit sogar.
Mut Quatsch machen meine ich dass sie in der Wohnung herumrennen, sie klettern auf unserem Bett herum usw. Eigentlich finde ich das nicht schlimm, sie hauen sich ja nicht gegenseitig und sie beschimpfen sich nicht. Aber der Quatsch fängt schon früh morgens an, auch wenn ich sie in den Kindergarten bringe machen sie weiter. Aber ich glaube ich habe das Gefühl dass andere erwarten dass meine Kinder sich benehmen sollen.

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Kurze Verständnisfrage: was hat auf dem Bett rumklettern und durch die Wohnung rennen damit zu tun, ob sie später selbstbewusst werden oder gut in der Schule sind? Vor allem wenn Schule und erst recht Erwachsen sein noch weit weg sind. 🤔

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Ich meine damit, dass ich nicht zu viel schimpfen möchte, da das ja schlecht fürs Selbstbewusstsein ist. Mit schlecht in der Schule meine ich auch, dass viele Kinder, die "auffällig" sind, sofort abgestempelt werden als Problemkinder und dann auch Probleme bekommen kn der Schule. Kannst du mir da folgen?

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Also hast du Angst, dass deine Kinder in der Schule negativ auffallen und deshalb schimpfst du jetzt schon bei jeder Gelegenheit, was deiner Meinung nach dann dazu führt, dass sie wenig Selbstbewusstsein haben werden?

Ich denke, da ist sehr klar wo du ansetzen musst: weniger schimpfen. Kinder machen nun mal Quatsch, aber solange sie sich selbst oder andere nicht verletzen und nichts mutwillig kaputt machen, kann man das doch tolerieren. Klar muss es Regeln geben, aber man muss auch nicht alles reglementieren. Wenn sie Zuviel Energie haben muss man halt rausgehen und sie da toben lassen.

Mein Gefühl sagt mir, dass es wahrscheinlich auch weniger darum geht was andere von deinen Kindern denken, sondern eher was sie von dir als Mutter denken. Das würde bedeuten, dass du an deinem Selbstbewusstsein bzw Selbstwert arbeiten musst. Es ist nun mal nicht die Aufgabe der Kinder, dass wir Eltern uns über sie, ihre Fähigkeiten oder ihr Verhalten profilieren können.

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Wow, keine Beschimpfungen und kein hauen ? Ein Träumchen. 😄

Meine Kinder sind etwa jünger als deine fast 4 und fast 2 und hier bricht ab und zu der dritte Weltkrieg aus.
Also Beleidigungen sind hier (zum Glück) auch nicht so in. Aber hauen, schubsen, beißen, alles dabei.
Die beiden rennen und toben und klettern und hüpfen den lieben langen Tag und zwischendurch schubsen sie den anderen mal vom Sofa oder hauen sich oder setzen sich auf den anderen drauf oder ziehen sich an den Haaren.
Und trotzdem würde ich sagen, ganz normales kindliches Verhalten. Geht vorbei.

Kinder in dem Alter können noch nicht stundenlang still sitzen. Im Kindergarten (und zu Hause) werden sie schon drauf vorbereitet. Aber vielen Kindern in der ersten Klasse fällt das nicht schwer und das ist auch okay.

Mach dir keinen Stress, deine Kinder sind gut so, wie sie sind.

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Wie bei uns 😅🙈 3&5

Beleidigungen ‚du Pups‘ gekontert mit ‚du Stinkepups’ 🤣🤣 fangen auch langsam an 🥲

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Unsere Söhne sind elf Monate auseinander, zwei und drei Jahre alt. Wenn sie nur auf dem Bett hüpfen oder durch die Wohnung laufen, bin ich glücklich. Wir müssen ständig eingreifen, weil sie sehr rabiat miteinander umgehen. Spielzeuge werden aus der Hand gerissen und um Dominanz zu zeigen, wird der Bruder anschließend noch mit dem Spielzeug gehauen. Wir ermahnen, schlichten, erklären. Ich gehe nicht davon aus, dass sie sich in zwei, drei Jahren immer noch so verhalten werden.

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Ok, du verwechselst da was. Du verwechselst angepasste Kinder mit blindem Gehorsam. Ein angepasstes Kind lernt durch Vorleben soziale Kompetenz, durch es mit 5 und 3 noch nicht hat. Du musst deinen Kindern in dem Alter nicht so viel vorlesen, sondern ihnen erst mal zeigen wie man sich ausleben kann. Also Trampolinhüpfen, Kindersport- und Spielgruppen. ... nur ein bewegter Körper lernt gut, denn due viele Bewegung hilft, den Gehirnhälften das Zusammenspiel zu ermöglichen. Je weniger sich Kinder bewegen, umso schlechter arbeiten auch ihre Gehirnhälften zusammen. Und wenn sie genug gute Bewegungensmöglichkeiten un Optionen haben, die sie auch bei Bedarf selber irgendwann machen können, dann kann man anfangen, zu erwarten, dass sie das kanalisieren. Und bis zur Schule müssen sie dann einfach gelernt haben, wann sie ganz bewusst Gas geben können und wann die sich ruhig verhalten können.

Dazu kommt, dass Kinder in dem Alter besser am realen Leben lernen. Also raus in den Wald, in die Natur, Bauernhof, Baustelle und beobachten, sehen, fühlen, hören. Und bewegen bewegen bewegen. Deine Kinder klingen wie Vögel in einem goldenen Käfig.

Das klappt dann nur nicht, wenn ADHS vorliegt. Diese Kinder scheitern dann aber dennoch nicht zwangsläufig in der Schule, sie haben nur andere Stärken und Schwächen als das, was die Norm ist. Unser ADHSler ist ein Einser bis zweier Drittklässler, macht seine Hausaufgaben eigenständig, ist offen für 'jetzt üben wir das Diktat nochmals und wiederholt vor Tests teilweise selbständig. Also schon das was msn einen guten Schüler nennt , wenn man darunter halt nicht erwartet, dass er der angepasste traumschüler ist.
Und wie Zarathustra sagt, man muss noch Caos in sich tragen, um einen tanzenden Stern gebären zu können.

Bearbeitet von DORFkind77
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Oh ja das mit dem blinden gehorsam ist so ne sache. . Ich wurde leider so erzogen. Ich Musste gehorchen, ohne wenn und aber und wenn ich gefragt habe warum dann wurde gesagt weil ich es sage. Glaube das liegt auch dran dass meine Eltern es selbst nicht besser wussten. Ich bin gelernte Erzieherin, habe bei meinem 1 Sohn auch versucht alles nach Lehrbuch zu machen, er ist auch sehr geduldig, kann sich sehr gut ausdrücken und ist einfach nders als der Andere. Da hab ich den Faden irgendwie verloren. Muss auch sagen mir wurde immer reingequatscht. Und ich habe mir immer viel zu viele Gedanken gemacht dass ic alles richtig mache.

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Du fragst ja wie du deine Erwartungen herunter schrauben kannst:
Am besten schaust du deine eigene Kindheit an und reflektierst diese.

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Das meiste verdränge ich. Aber im großen und ganzen hab ich mich in meiner Kindheit nie dazugehörig gefühlt. Meine Mutter war den ganzen Tag beschäftigt mit aufräumen und putzen und arbeiten, unter meinen Geschwistern gab es nur Streit und wir wurden auch geschlagen, also es hat auch schlicht und einfach an Liebe gefehlt.
Schwierig sowass aufzuarbeiten

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Nicht so oft ermahnen. Solange es nichts gefährliches ist einfach auch mal machen lassen..

Mein Mann meckert zum Beispiel immer wenn es dreckig wird.. Mein Gott das kann man sauber machen.. Zuahae sag ich recht wenig da kann er einfach er selbst sein..
Er darf auf Bett und Couch springen.

Du bist von deinen Kindern anscheinend getriggert weil du es also kind nicht durftest..

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Überlege dir bei all den Situationen, in denen du ermahnst: "Warum ermahne ich? Was ist eigentlich schlimm daran?"

Und dann erkennst du von selbst, wann du auf das Ermahnen verzichten kannst und wann nicht.

Beispiel:
Auf dem Bett hüpfen:
Du hast Angst, dass das Bett kaputt geht - ist das eine legitime Angst, weil Bett schon mehrfach auf- und abgebaut? Dann so erklären, dafür ist die Couch aber ok.
Oder gehen sie gern gedankenlos mit dreckiger Kleidung auf die Couch zum Hüpfen? Dann erkläre, dass es schwierig ist, eine Couch zu reinigen, und es nur mit sauberer Kleidung genehm ist.
Oder geht es darum, dass du Angst hast, dass sie runterfallen? Oder durftest du es auch nicht?

Wenn es um Erziehung geht, die du selbst erlebt hast und durchbrechen möchtest, empfehle ich "Das Buch von dem du dir wünschst deine Eltern hätten es gelesen".

Geh in dich und versuche immer herauszufinden, warum du ermahnst/du die Regel aufgestellt hast und inwieweit das gerechtfertigt ist. Wie jemand schrieb: Kinder machen Dreck, sind mal laut, leben oft im Hier und Jetzt.

Es sollte Regeln und Grenzen geben, die auch (zumindest meist) erklärbar sind und strikt eingehalten werden. Aber manchmal ist die Antwort auf die Frage "Warum habe ich die Regel aufgestellt?" nur: "Weil ich auch so erzogen wurde/weil es bequemer ist/weil ich gern mehr Ruhe hätte " etc. Und da kann man ansetzen. Die Kinder räumen die Essstühle umher? Ok, dürfen sie, aber danach dürfen sie auch zurückschieben. Oder sie dürfen es nicht, weil der Boden verkratzt? Dann wären Filzgleiter vielleicht für den Seelenfrieden aller empfehlenswert.

Alles Gute!

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Auf dem Bett hüpfen dürfen sie nicht weil es mir wichtig ist das wenigstens unser Schlafzimmer ordentlich aussieht. Sonst müsste ich Gefühlt 100 mal am Tag das Bett machen. Auf der Coutch lasse ich sie herumtoben, solange sie nicht drauf herumrennen sondern krabbeln. Wir haben ne große Couch die sehr einladend wirkt aber da sind schon oft Unfälle passiert weil drauf herumgerannt wurde.
Danke für deine Hilfreiche Antwort. Ich habe früher viel mehr drauf geachtet dass sie sich genug austoben, dass wir viel draußen sind aber in letzter Zeit lasse ich das ein bisschen Schleifen ehrlich gesagt...

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Zwecks Austoben:
Vielleicht könnt ihr zu Weihnachten einen Hindernis Parcour schenken? Ringe auf dem Boden zum hüpfen, Stangen zum drüber hüpfen/unten durch krabbeln, Gongsteine zum Balancieren, ein paar große Kissen extra für den Boden... ein Krabbeltunnel...
Ich geh im Moment auch nicht mehr so gern raus zum Austoben, obwohl die Maus es bräuchte. 😅
Je nach Platz gibt es auch tolle Klettergerüste für drinnen, z. B. von Rina Gym. Freunde von uns haben eins und die Mädchen (7 und 5) lieben es. Dafür haben wir leider keinen Platz.

Zwecks Schlafzimmer: wäre es dann vielleicht sinnvoll, die Tür abzuschließen? Dann kämen sie dort nicht rein und die Ermahnungen fallen weg.

Alles Gute!

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Ich verstehe dich gut. Meine 3,5 jährigen Zwillinge machen momentan auch ständig Blödsinn und ich bin manchmal ziemlich genervt davon, vor allem aus der Summe an Situationen.

Vorhin waren sie kurz alleine Im Wohnzimmer und liefen auf dem Sofa rum. Unseres ist auch sehr groß und ich erlaube es ihnen, solange es nicht zu wild wird und sie zu zweit oder zu dritt meinem drauf rum rennen zu müssen. Sie haben noch einen 4,5 jährigen Bruder, der zwar auch anstrengend sein kann, aber viel weniger Unsinn macht.

Jedenfalls waren sie im Wohnzimmer und als ich dazu kam, erzählten sie mir stolz, dass sie auf den Boden gespuckt hätten. Der Große holte Tücher und die beiden mussten putzen. Die Flüssigkeit auf dem Boden kam mir komisch vor, weil sie so weißlich war.
Sie erwähnten dann, dass sie was an der Wand gemacht hätten und ich fragte, ob sie was abgerissen und in den Mund genommen haben, was bestätigt wurde.
Laut ihnen nahmen sie Mentos von der Wand und spuckten das Mentos dann auf den Boden.... 🤦

Und solche oder ähnliche Dinde machen sie oft, vor allem zu zweit oder mein kleinerer Sohn alleine. Ich möchte eigentlich auch nicht ständig meckern, aber es fällt mir schwer. Ich habe die letzten Tage auch versucht mehr mit ihnen zu machen, wie basteln, vorlesen, spielen, backen. Aber vor allem mein 3,5 jähriger Sohn hat gerade null Geduld und nervt die ganze Zeit rum, wenn er nicht sofort alles bekommt was er will. Sei es Blatt und Stift, Essen, dass er abgewaschen wird usw. Aber ich habe halt 3 Kinder und da muss er auch mal warten. Doch stattdessen schreit er rum und ich verliere die Lust mit den dreien was zu machen. Meistens lasse ich ihn dann was anderes spielen und meine Tochter geht entweder mit, oder darf bei in der Küche bleiben, je nachdem was sie will oder ob sie auch rum schreit. So mache ich einige Dinge nur mit dem Großen, die ich eigentlich mit allen dreien machen wollte, aber mein kleiner Sohn verdirbt sonst wirklich fast alles.

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Das hört sich auch ziemlich anstrengend an. Ich frage mich wie das die mütter machen die noch mehr kleine Kinder haben.
Danke für deine Antwort.

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Bei mehreren kleinen Kinder ist es zwar schwieriger, aber manchmal gibt es auch gute Momente und man bekommt jeden irgendwie sinnvoll beschäftigt. Wenn ich Glück habe kann ich auch mal mit allen dreien zusammen was malen oder basteln oder jeder puzzelt was, aber sobald einer oder zwei meinen Quatsch machen zu müssen, wird es natürlich schwierig. Und dennoch möchte ich ein 4. Kind, also überwiegt am Ende trotzdem das Positive. 😉

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Unsere Tochter ist noch etwas jünger.
Meine Schwiegereltern haben uns mal einen Tipp gegeben, den wir immer zu beherzigen versuchen.
Wir überlegen immer: Warum ermahne ich? bzw. Warum möchte ich ermahnen? Und dann: "Wie kann ich das Bedürfnis/den Wunsch des Kindes auf andere Weise realisieren?"

Also: Rumhüpfen auf dem Bett ...
Da habe ich die Sorge, dass die Betten das nicht mitmachen, die sind schon ewig alt.
Aber: Das Kind hat überschüssige Energie, die es loswerden möchte bzw. muss. Es jetzt aufs Sofa setzen und eine Geschichte vorlesen, würde der Sache nicht helfen. Also: Runter ins Foyer/in die kleine Sporthalle/nach draußen. Rumrennen, ggf. aufs Trampolin, einfach anders toben lassen.

Stört mich das rumgekletter, weil "das macht man nicht", dann überdenke ich noch mal, warum "man das nicht macht".
Ein Wirbelwind sein und sich benehmen können, widersprechen sich nicht. Wenn du miterleben würdest, wie die Lütte hier durch die Wohnung tobt - da fürchte ich manchmal, dass gleich die Nachbarn sagen, dass es zu laut ist. Aber sonntags im Gottesdienst ist sie brav.

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Hör dir mal auf Spotify das gewünschteste wunschkind an.
Dort wird vieles erklärt, vor allem in Bezug auf die eigene Erziehung als Kind und wie sie sich unausweichlich auf die eigene Erziehung auswirkt. Man kann dafür eigentlich nichts und muss aktiv dagegen steuern. Also evtl bist du so weil du so früher erzogen wurdest und musst jetzt durch die Einsicht aktiv dagegen steuern:)