Horror-Nächte seit Kindergarten-Start

Es geht um eine meiner Töchter, sie war schon immer eine schlechte Schläferin, Albträume, Nachtschreck - ich hatte einige Threads dazu. Aber jetzt hat es Ausmaße angenommen, die wir nicht mehr ertragen können.

Sie ist frisch 3 Jahre, geht seit 6 Wochen in den Kindergarten bis 14 Uhr. Eine Möglichkeit, Mittagsschlaf zu machen gibt es dort nicht. Sie hält an sich gut durch bis abends, mal mit mehr oder weniger guter Laune.
Ich arbeite 30 Stunden, an meinen „langen“ Tagen betreuen sie Papa oder Oma. Also der gesamte Tagesablauf ist anders. So weit, so scheiße.

Seit Monaten wurde sie (neben den vielen kurzen Aufwachmomenten) immer einmal in der ersten Nachthälfte wach, dann schrie sie bis zu 3 Stunden, zunächst wie in Trance, dann mit Forderungen nach bestimmten Kuscheltieren, Toilette (sie muss dann auch), anderer Schlafplatz, nur der Papa darf kuscheln etc…

Mittlerweile passiert das 3 mal pro Nacht, ihr fehlen jede Nacht mindestens 4-5 Stunden Schlaf. Morgens ist sie kaum wach zu kriegen, weint den ganzen Morgen, im Kindergarten hängt sie durch.

Im Moment weint sie seit 40 Minuten, weil sie ein Buch lesen will (gestern wollte sie spielen - haben wir nicht getan) - und wird noch mindestens 2 mal schreiend aufwachen und sich ne Stunde lang nicht beruhigen lassen. Wenn wir jetzt ein Buch lesen, will sie das in 2 Stunden wieder und um 3 Uhr noch mal. Wenn sie eine Sache nicht bekommt, sucht sie eine andere. Irgendwann schläft sie erschöpft ein.

Was vielleicht noch wichtig ist: sie bekommt die Bezugsperson, die sie einfordert. Als Alternativen zu allen Forderungen bieten wir was zu trinken an und kuscheln. Das Verhalten tritt auch auf, wenn wir mit im Zimmer und sogar im selben Bett schlafen.
Anfangs waren wir uns nicht sicher, ob sie das überhaupt mitkriegt. Seit neustem erzählt sie „ich war wach und wollte aus dem Zimmer zum
Spielen, dann wollte ich die Peppa haben und dann xy…“

Was tun? Ist es mittlerweile ein erlerntes Verhalten? Ein Muster? Auf Kuscheltiere können wir eingehen, Spiel- und Lesezeit können wir nicht leisten. Ich schlafe 4 Stunden und muss am nächsten Tag 10 Stunden arbeiten - plus mindestens ein übermüdetes Kind.
Legt sich das von allein? An den Rahmenbedingungen können wir momentan nichts ändern, daher ist die Frage, wie ihr nachts reagieren würdet, wenn das Kind so „wütet“.

Der Kinderarzt sagt, das sei normal für das Alter und den Kindergartenstart.

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Hallo,

leider habe ich keinen großen Rat.

Aber mich hat dein Post echt getriggert, ich fühle total mit dir.
Ich habe 3 Jahre lang nicht geschlafen.
Bei meinem Sohn wurde es mit etwas über 3 schlagartig besser, auch wenn er selten mal wirklich durch schläft, hat er zumindest keine Wutanfälle mehr.

Was ich getan hab.. improvisiert. Bei ihm war das machmal echt, wie du auch beschreibst, total in Trance.
Oh man, ich bin echt in stolz darauf, aber ich war mal so hilflos, dass ich total angeschrien hab. Es hat dann aber in dem Moment geholfen, ich glaube dadurch ist er aus seinem Nachtschreck/ Wut irgendwie rausgekommen.

Durchhalten, da sein.. ich bin auf keine Forderungen wie Bücher etc eingegangeb. Licht aus, wieder zusammen hinlegen.

Ganz viel Kraft euch

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Bist du ganz sicher, dass es kein Nachtschreck ist, aus dem ihr sie aufweckt und nur deshalb die Situation nachträglich erinnert wird? Bei uns ist es auch immer verwirrend, weil unser Sohn trotz Nachtschreck geantwortet hat, nur war er nicht er selbst irgendwie. Durch meine Versuche für ihn dazusein, habe ich ihn nach und nach geweckt und es ging ihm ganz schlimm und er konnte nicht mehr einschlafen. Wenn ich nicht auf ihn eingegangen bin, hat er sich nach wenigen Minuten beruhigt und friedlich weitergeschlafen (Nachtschreck halt).

Unabhängig davon, ob es Nachtschreck oder etwas anderes ist.. könnt ihr den Kinderarzt dazu bringen, dass er das Kind eine Woche krank schreibt, damit die Kleine mal wieder zur Ruhe kommt? Scheint ja gerade etwas viel zu sein für sie. Ich würde schon darauf hoffen, dass es sich von alleine legt, wenn sie sich an den neuen Alltag gewöhnt hat (vorausgesetzt es gibt im Kindergarten keine größeren Probleme). Aber auch das geht sicher leichter, wenn sie nicht mehr völlig übermüdet ist.

Was bei uns bei nächtlichen Weiterschlafstörungen am besten funktioniert, ist, dass sich das Kind ankuschelt und ein Hörbuch hören darf. Wenn man sehr müde ist, schafft man es als Eltern dann vielleicht schnell einzuschlafen und das Kind hat Nähe und Ablenkung und schläft mit etwas Glück im Verlauf des Hörbuchs auch ein.

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Ich kann eben schlecht einschätzen, ob es Nachtschreck ist und wir durch das „Reden“ alles schlimmer machen. Sie ist sofort richtig „da“, wenn sie wach wird, stürmt zur Tür und will runter ins Wohnzimmer zum Spielen. Sie antwortet auch sinnvoll, wenn wir mit ihr reden. Hast du dann gar nicht mit ihm geredet, oder immer wiederholt „les dich hin“, „ich bin da“ etc?
Sie macht jetzt ein paar Tage Kindergarten-frei bei Oma und Opa. Das ist zwar auch kein richtiger Alltag, aber mehr ist grad nicht drin. Außerdem sind beide Kinder grad zum dritten Mal krank in 6 Wochen.
Das mit dem Hörbuch haben wir schon angeboten, da ist sie komplett aus der Haut gefahren. Aber vielleicht mach ich’s einfach mal ohne zu fragen an.

Bearbeitet von kleinbuchstabe1
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Hm wenn sie richtig da ist und auf Fragen passend antwortet und euch nicht komisch vorkommt, dann ist es anders als bei uns. Mein Sohn hat schon mit mir gesprochen, aber ich hatte das Gefühl er versteht die Situation gerade gar nicht. Er schien sich nicht ganz im Klaren zu sein, dass gerade Nacht ist und er in seinem Bett ist. Dementsprechend hat er auch nur selten das Bett verlassen. Er hat sich nur im Bett aufgerichtet oder hinstellt und irgendwelche Sachen verlangt. Wenn man etwas abgelehnt hat, ist er ausgerastet, aber wenn man versucht hat es umzusetzen, war es auch verkehrt. Ich bin dann dazu übergegangen bejahend zu brummen, aber mich nicht zu bewegen und nichts zu unternehmen. Ich hab eh neben ihm geschlafen. Er hat sich dann nach ein paar Minuten Toberei wieder hingelegt und weitergeschlafen.

Vielleicht könntest du das mit dem Hörbuch so verkaufen, dass DU das gerade hören willst? Manchmal regt es die Kinder ja auf, wenn wir meinen zu wissen, was sie gerade brauchen.

Ich hoffe die Zeit mit den Großeltern hilft!

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Hi,

ohje das klingt sehr anstrengend.

Bei uns sind die Nächte auch sehr schlecht geworden seit Kiga start. Meistens wacht er nun 2x nachts auf und steht morgens total früh auf.
Allerdings macht er nachm Kiga noch einen Mittagsschlaf. Das hat natürlich Vorteile. 😄

Sonst gehen wir hier aufs spielen auch nicht ein. Es darf gekuschelt werden, getrunken, aufs Klo und Tonie gehört werden. (viele haben ja auch die App aumio und schwören drauf)

Ich denke, dass deine Tochter einfach super viel zu verarbeiten hat und dann oft wach wird. Was zur Übermüdung führt, was ja bei vielen Kindern dann zu noch weniger Schlaf führt.
Wir hatten neulich auch einen Tag ohne Mittagsschlaf und da ist mein Sohn dann nachts 4x wach geworden und ist super früh aufgestanden. 🙈

Ich denke, dass die sich schon dran gewöhnen werden. Aber das dauert natürlich ne ganze Weile.

Vielleicht könnt ihr versuchen sie dann direkt nachm kiga noch für ne Stunde schlafen zu lassen ?
Mein Sohn geht abends dann zum Beispiel trotzdem zur selben Zeit ins Bett und schläft, auch wenn er Mal bis 15.30 geschlafen hat.

Oder sonst zumindest sehr ruhiges Programm für ne Stunde oder so ? Mit lesen und tonies hören, sodass sie sich erstmal ein wenig ausruht ?

Ich drücke dir die Daumen. ✊🏻

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Ich bin beruhigt, dass es woanders auch so ist seit Kita-Start. Das lässt mich hoffen, dass es sich einpendelt.

Beide schlafen unter keinen Umständen mehr mittags, egal was wir versuchen. Aber wir haben immer eine Stunde zum Ausruhen, wenn wir nach Hause kommen. Hörspiel, Buch anschauen. Das hilft zumindest, die Stimmung bis abends zu retten.

Aumio schau ich mir auf jeden Fall an, danke!

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Ich kenne das von meiner Tochter. Allerdings hatte sie es nicht bei der Eingewöhnung im Kindergarten, sondern in den Krippen, in denen sie zuvor war. Die Kindergarteneingewöhnung verläuft gerade recht traumhaft (gemessen an den Maßstäben meiner Tochter).

In den Krippen hatten wir die Situation vor dem zweiten Geburtstag und zwischen zweieinhalb bis kurz vor dem dritten Geburtstag. In beiden Situationen war die Struktur der Einrichtung das Problem: Einmal komplette Übermüdung da erzwungener Mittagsschlaf und beim zweiten mal völlig unzuverlässige Betreuung mit täglich wechselnden Personen und täglich wechselndem Tagesablauf. Meine Tochter braucht einfach eine sehr starre Struktur. Beim zweiten mal wurde die Situation zusätzlich noch durch chronische Schmerzen verschlimmert.

Wir sind den Forderungen des Kindes nachgekommen. Nur so konnten wir es physisch überstehen. Spiele spielen wollte sie nicht, aber wir haben mit ihr quasi täglich auf dem Sofa geschlafen und hatten Hörspiele dabei an. Als sich die Betreuungssituation und die Gesundheitliche Situation gebessert hatten, wurde auch schlagartig der Schlaf besser.
Meine Tochter hat auch immer gewirkt wie in Trance, konnte sich aber auch an alles erinnern, sodass ich den Nachtschreck ausschließe.

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Liebe TE,
Also normal hört sich das in dem Ausmaße nicht an. Vorallem leiden ja alle unter dieser Situation. Ich würde einen Termin beim Kinderpsychiater vereinbaren und gegebenenfalls eine Diagnostik im Schlaflabor machen...

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Auch hier eine Stimme zur ärztlichen Abklärung. Sicher kann der Kia einschätzen, ob das noch in den Bereich des Normalen fällt (was sich für mich nicht so anhört).

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Der Kinderarzt sagt, das sei komplett normal.

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Oje, also normal hört sich das für mich nicht an und ich würde das tatsächlich auch ärztlich nochmal abklären lassen, wenn es länger besteht.
Was ich ansonsten machen würde:
Etwas am Alltag ändern:
-kein Fernsehen / Handy
-viel frische Luft und Bewegung
-geregelter Ablauf abends (z.B. essen, Zähneputzen, Gute-Nacht-Geschichte, fixe Schlafenszeit)
-abends nicht mehr viel trinken lassen und vor dem Schlafen aufs WC gehen
-etwas an der Schlafsituation ändern:
Kind weniger warm anziehen oder wärmer anziehen, Decke oder Schlafsack ausprobieren, eventuell ein größeres oder kleineres Bett, ausprobieren sie alleine schlafen zu lassen oder das nur einer von euch beiden bei ihr schläft,
Nachtlicht, Schlafgeräusche (z.B. Meerrauschen)
-ich würde in der Nacht gar nichts mit ihr machen, außer Toilette, was zu trinken geben, ein bisschen trösten (Kopf streichen, shhhhh, „Mama / Papa ist ja da“ - aber nicht viel reden) und kuscheln.
Kein Aufstehen, Spielen, Lesen oder sonstiges.
-ich würde auch auf eine Ernährungsunverträglichkeit testen lassen

Da eure Kleine jetzt schon in einem blöden Kreislauf ist, würde ich dem ganzen aber auch ein bisschen Zeit geben, bis sich das einpendelt und ansonsten das ärztlich abklären lassen.
Es gibt ja auch körperliche Ursachen für Schlaflosigkeit.