Enkelkind will nicht essen im Kindergarten

Hallo ihr Lieben, meine Enkelin 3,5 Jahre ist 2 Jahren im Kindergarten, zuerst Kita dann dieses Jahr bei der nächsten Gruppe bei den gleichaltrigen. Sie ist was Essen anbetrifft, sehr eigen, ist nur wenige Nahrungsmittel und trinkt nur Wasser, bei gemeinsamen Essen in der Familie hat eigentlich immer alles geklappt, seit 2-3 Monaten wird ihr Verhalten immer wählerischer. Mit Zwang erreicht man nichts, sie ist auch sehr stark in ihrer Persönlichkeit. Ab und an wenn man sie aus ihren Spielen stört, sie im Auto einschläft und wecken muss, gibt es Schreikrämpfe vom feinsten, die auch mal eine Std andauern. Alles reden und einwirken nützt da nichts, wir sagen ihr dann wir gehen aus dem Zimmer und wenn sie sich beruhigt hat, kann sie immer rufen. In unserer Familie wird das Essen nicht nur als schlichte Nahrungsaufnahme zelebriert, sondern als Genuss und Zusammenkommen als Familie und Gemeinschaft. Sie verweigert zur Zeit das Mittagessen im Kindergarten, jedesmal wenn das Essen kommt, fangt sie zu weinen an. Ihre Brotzeit isst sie mal mehr mal weniger. Wir sind verzweifelt, und haben die Befürchtung das sie an einer Essstörung leidet. Habt ihr Tipps Anregungen?

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Ist sie irgendwie sehr dünn oder woher kommt die Sorge? Geht es nur um das wählerisch sein? Haben die Erzieherinnen Bedenken geäußert?
Und was hat das schreien nach dem aufwecken mit dem Essen zu tun? 😅

Also für mich hört sich das relativ normal an, erst recht für 3,5 Jahre. Ich glaube eher, dass sie durch das erzwungene Essen und das - wahrscheinlich - dauernd drüber Gerede zu einer Esstörung bringt.

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Sie ist schon bissle dünn, zur Zeit wächst sie wie verrückt, hat lange Beine aber jetzt unterernährt würde ich nicht sagen. Sie isst halt wenig, nascht nicht so viel, mal ein Happen Schocki, 3-4 Gummibärchen oder je nach Laune 1/2 Überraschungsei.

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Unser Kind wurde in der Zeit auch immer wählerischer und pickt sich nur die Sahnestückchen heraus. Wenn man die weglässt und auch die Mengen, zum Beispiel beim Frühstück, reduziert werden bei uns auch andere Sachen etwas besser gegessen. Mittagessen ist bei uns auch grad schwierig: mag ich nicht. Wir sind zufrieden wenn wenigstens irgendwas gegessen wurde, nur Soße oder nur trockener Reis.

Du würfelst verschiedene Themen durcheinander. Überlegt mit dem Kindergarten zusammen was ihr machen könnt. Kommen von dort Vorschläge?

Wie sehen es die Eltern?

Deine Vorstellungen über familiäre Bräuche sollten bei ihr erstmal zweitrangig sein. Nein, reden oder Zwang nützen nichts, in ein paar Jahren vielleicht ;-)

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Mein 2. Kind hat auch eine „sehr starke Persönlichkeit“. Wecken endet ihr auch in einem sehr sehr langen Schreikrampf. Manche Kinder sind eben so. Das wird ja mit 5 nicht mehr so sein.

Grundsätzlich kann man da wenig machen. Wieso bist du denn so verzweifelt? Ist sie zu dünn sodass ihr euch Sorgen machen müsstet? Dann würd ich das ja noch verstehen. Wenn das Gewicht aber okay ist, dann wird sie diese Phase überstehen.

Dass euer Essen eher eine nette Zusammenkunft ist, ist ja eine tolle Sache. Das ist bei uns ebenso der Fall…eigentlich. Mein 2. Kind hat hier aber alles auf den Kopf gestellt. Zwischen 2 und 3 gab es beim Abendessen nur Geschrei…das war wirklich nicht mehr schön. Jetzt mit 3,5 kann er immerhin ein wenig sitzen bleiben, isst weiterhin wählerisch aber er isst. Und dann darf er mit dem großen Kind aufstehen wenn sie fertig sind. Das ist schon nicht immer einfach. Er muss dann vorher auf den Schoß. Und meine Große isst wirklich nicht ewig. Das mit der längeren Zusammenkunft hab ich aktuell aufgegeben weil es sonst nur Geschrei gibt. Aber die Tendenz wird bei uns endlich besser. Aber mit 5 wird das sicher anders aussehen.

Manchmal muss man Kompromisse eingehen weil manche Charaktere eben anders sind. Mein 1. Kind isst alles und ist unkompliziert. Es ist oft so, dass sie wählerischer werden. Die Trotzphase ist mit 3,5 auf dem Höhepunkt. Bei uns war es eben zwischen 2 und 3.

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Ich bin unglücklich darüber weil meine Tochter ( die Mama) sich sehr den Kopf zerbricht darüber, was das schlimme ist, das meine Enkelin sagt sie will nicht mehr in den Kindergarten. Entweder wurde sie dort gezwungen zu essen oder bestraft dafür, das sie nichts essen wollte. Das erfahren wir nächste Woche hoffentlich, wenn Elternabend ist. Amelie ist 101 cm und wiegt ca 11 kg, Mal sehen was da raus kommt, ich werde euch berichten.

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Hast du dich bei den Zahlen vertippt? Denn so wäre sie ja Untergewichtig…wurde das beim Kinderarzt schon thematisiert?

Bezüglich Kindergarten. Habt ihr ein Elterngespräch oder einen Elternabend wo alle Eltern dabei sind und man allgemeine Dinge klärt? Macht unbedingt einen Termin zum Elterngespräch aus. Bestraft werden sollte nie jemand, wenn man nicht isst. Aber sich halt mit hin setzen. Das gehört schon dazu. Vlt findet sich ja eine Lösung. Wenn sie wirklich so untergewichtig ist, würde ich ihr Essen mit geben als Notlösung. Oder eine 2. Brotdose einpacken, falls Brot besser geht zur Zeit. Wichtig ist ja dass sie überhaupt genug essen.

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Bei uns gibt's Kinder in der Kita, die essen weder was bei den Zwischenmahlzeiten noch Mittagessen in der Kita, muss also nicht zwangsläufig eine Esstörung sein, manche Kinder sind auch einfach nur sehr mäkelig.
Das mit dem Schreien wenn sie geweckt werden, finde ich jetzt auch nicht untypisch! Verstehe nur nicht, warum man sie dann alleine in ihrem Zimmer bleiben muss, was soll das bringen!? Ist meiner Meinung nach total menschlich das Verhalten & sie sollte dafür nicht bestraft werden.
Würde mich mit ihr auf die Couch kuscheln & dann den Fernseher anmachen & dann dürfte sie ihre tägliche Fernseherzeit haben.
Das hat bei uns immer sehr gut funktioniert, wäre ja vielleicht Mal einen Versuch wert.

"In unserer Familie wird das Essen nicht nur als schlichte Nahrungsaufnahme zelebriert, sondern als Genuss und Zusammenkommen als Familie und Gemeinschaft."
Es ist schön, richtig & wichtig Zuhause gemeinsam zu Essen & das sollten sie/ ihr auch beibehalten.
Sollte aber selbstverständlich sein & muss kein Thema daraus gemacht werden, falls ihr das Zuhause macht.
Sowas kann ein Kind nämlich vielleicht auch verunsichern,... .

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Ich denke, dass die Esserei im Kindergarten, genau wie das Schlafen bei kleineren Kindern, auch ein Indikator dafür ist, wie gut sich das Kind dort aufgehoben fühlt und angekommen ist. Ich würde da also eher das Gespräch mit den Erziehern suchen und sehe das als deren Aufgabe an.

Wenn es das nicht ist, dann sehe ich da aber auch keinen Grund zur allzu großen Sorge. Dass Kinder in dem Alter mäkelig sind, ist ja nicht ungewöhnlich. Bei meinem Sohn ist es zB umgekehrt - der haut in der Kita rein beim Mittagessen und isst dafür oft sehr wenig bis gar nichts aus seiner Brotdose. Das kommt einem dann angesichts einer 8 stündigen Betreuung dann auch sehr wenig vor.

Worauf es aber doch ankommt, ist, dass sich das Kind normal verhält und normal entwickelt. Mein Sohn hat deswegen nicht annähernd Probleme mit seinem Gewicht. Also d.h. wenn der Kinderarzt keinen Alarm schlägt und zu Hause in einem mäkeligen Rahmen okay gegessen wird, dann würde ich das gelassen sehen.

Was die Wutanfälle damit zu tun haben, ist mir nicht so klar, finde es aber für das Kind oberflächlich betrachtet schade, dass es dabei allein gelassen wird.

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Ganz alleine wird sie ja nicht gelassen, ich lasse die Türe offen, oder aber ich stehe im Raum. Manchmal schreit sie Geh weg. Da geh ich dann raus und sage ihr, das das nicht so toll ist was sie jetzt macht, sage auch wenn sie mich braucht dann bin ich da. Alleine lassen tu ich sie nicht, das soll ja keine Strafe sein, ich sperr sie auch nicht zur Strafe in ihr Zimmer. Davon halte ich nichts. Amelie hat manchmal eine kurze Zündschnur, sie ist eigentlich zu 80% ein fröhliches und lustiges Kind, für ihr Alter denke ich ist sie klug, versucht immer alles alleine zu machen, ja nicht helfen, nur wenn sie es mag. Sonst reißt die Zündschnur 😅😂befasst sich mit Ausdauer mit musischen Sachen, puzzelt, malt und liebt Knete und Co , zählt bis 20( das wurde ihr aber nicht eingetrichtert) und liebt Musik, singen und tanzen.Wir versuchen sie nicht einzuengen, zeigen ihr aber gleichwohl Strukturen auf. Natürlich sprechen wir mit ihr über ihr Verhalten, sie soll ja wissen das dies keine Lösung ist. Sie plappert viel, ist manchmal zum kugeln, sie kann auch klar sagen wann sie etwas nicht möchte. Wir versuchen stark zu sein, ist aber nicht immer möglich.

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Zu viele Köche verderben den Brei & so kann es auch bei der Erziehung sein!
Weil dann das Kind überhaupt nicht mehr weiß, was jetzt Sache ist!

Klar, wenn das Kind was macht, was es nicht machen soll & die Eltern sind gerade nicht da oder es sich in Gefahr bringt & du dann was sagst, vollkommen richtig & okay!

Aber solche Sachen wie
"Ganz alleine wird sie ja nicht gelassen, ich lasse die Türe offen, oder aber ich stehe im Raum. Manchmal schreit sie Geh weg. Da geh ich dann raus und sage ihr, das das nicht so toll ist was sie jetzt macht, sage auch wenn sie mich braucht dann bin ich da. Alleine lassen tu ich sie nicht, das soll ja keine Strafe sein, ich sperr sie auch nicht zur Strafe in ihr Zimmer. Davon halte ich nichts"

Oder

"Wir versuchen sie nicht einzuengen, zeigen ihr aber gleichwohl Strukturen auf. Natürlich sprechen wir mit ihr über ihr Verhalten, sie soll ja wissen das dies keine Lösung ist."

Gehen mir als Oma zu weit!
Solche Erziehungssachen sind für mich Aufgaben der Eltern.
Du solltest dich vielleicht Mal etwas zurück nehmen.
Auch die Sache mit dem Essen, dass du dir Sorgen machst verständlich, aber alles weitere ist eigentlich auch Sache der Eltern.

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Hi,

mein Sohn war in dem Alter auch noch sehr wählerisch.

Als Baby hat er eigentlich alles an Brei gegessen, allerdings nichts selbst gekochtes nur die Gläschen.

Dann hatte er eine Phase in der er nur Fleisch gegessen hat und Brot. Am liebsten Mettbrötchen mit dem Opa. Das Highlight für Kind und Opa am Freitag :D Aber er wollte keine Nudeln, Reis, Kartoffeln, etc.
Danach hatte er eine sehr kurze Phase, so ca. 1,5 Monate, in denen er Beilagen und Fleisch gegessen hatte. Danach folgte eine lange Phase, gut 1,5 Jahre in denen er nur noch die Beilagen gegessen hat.

Als er in den Kindergarten gekommen ist, hat er ab und an mal ein Stück Fleisch gegessen, mal ne Wurst, mal ein Stück von unserem Schnitzel. Da ich aber im Kiga kein Mittagessen gebucht hatte, hab ich ihn dort beim Imbiss angemeldet, da gibt es einfach belegte Brote. Er hat dann einfach ein Brot gegessen, mal ein Stück Apfel dazu (neben Banane das einzige Obst das er isst) oder Gurke (das einzige Gemüse).

Neues hat er nicht probiert. Der Kiga hat alles angeboten, gab ein Buffet und er hatte so immer die Möglichkeit, aber das ganze ging immer ohne Zwang und wenn er nur einen Minibissen probiert hat und es dann liegen gelassen hat, weil es ihm doch nicht geschmeckt hat, war das immer ok. Da gab es nie böse Worte sondern ich hab immer die Rückmeldung bekommen, so dass er es auch gehört hat, dass er ganz mutig war und heute das und das probiert hat.
Mit 4,5 wurde er dann mutiger und hat auch mal Müsli probiert und Apfelmus. Und auch so alle 2 - 3 Wochen zu Hause mal was. Geschmeckt hat es ihm meist trotzdem nicht, aber er hat immerhin probiert.

Inzwischen ist er 8, knapp 1,33 m und hat 24 kg und ist damit der leichtestes in seiner Klasse. Aber er hat seinen Speiseplan in den letzten 1,5 Jahren deutlich erweitert. Ist jetzt auch Nudelauflauf, ab und an mal Sauce, Bratwurst und Schnitzel mag er gerne. Gestern hat er mich tatsächlich gebeten, mal Karotten zu holen, er will die mal wieder probieren. Wir das erste sein, was heute in den Einkaufswagen wandert :D

Er kommt jetzt auch immer und zeigt mir mal Gerichte in Zeitschriften und will mal dies und jenes probieren. Auch wenn ihm natürlich nicht alles schmeckt, versuche ich alles zu besorgen, damit er probieren kann und vielleicht was Neues entdeckt. Es macht das Kochen auch leichter, wenn man nicht ständig überlegen muss, ob jetzt was dabei ist, was das Kind mag.

Was das Essen in der Familie angeht. Wir essen jeden Abend zusammen 3 x die Woche mit Opa und Schwager/Schwägerin. Die Kinder dürfen aber jederzeit aufstehen wenn sie fertig sind und müssen sich nicht an den langweiligen Gesprächen der Erwachsenen beteiligen, außer sie wollen es natürlich, was beim Großen inzwischen öfter mal vorkommt, dass er einfach zuhört oder noch was erzählen will.

Ich würde den Druck einfach komplett rausnehmen und gar nicht mehr über das Thema reden. Es ist ja sicher bekannt, was sie isst und dann wird eine der Sachen immer zum Essen dazu gemacht. Sie kann sich dann raussuchen was sie nimmt. Wie gesagt, mein Sohn hat sich sehr lange hauptsächlich von Nudeln und Kartoffelbrei ernährt. Er ist trotzdem gesund und munter und fit.

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Ist sie das Essen der Einrichtung oder was ihr ihr mitgebt?

Kommt mir bekannt vor

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Hey!

An deiner Stelle würde ich mich daraus halten. Es wurde schon gesagt, dass du mit Erziehungsansätzen ankommst, die auch in meinen Augen den Eltern obliegen.

Würden die Großeltern meiner Kinder online über ihr Gewicht und die Essgewohnheiten schreiben und dazu noch die Namen nennen, hätte ich ein riesiges Problem damit.

Lass das Kind essen oder auch nicht. Es gibt immer Phasen, in denen die Kinder mehr oder weniger essen. Vielleicht ist der Appetit geringer oder etwas anderes interessanter.

Unser K1 ist gerade auch sehr mäkelig und isst uns zu wenig. Aber ich weiß, dass das Gewicht wie die Größe auch auf der 50. Perzentile ist.
Sollte deine Tochter beunruhigt sein, wäre der erste Ansprechpartner der Kinderarzt.

Als ich klein war, hatte ich noch eine gleichalte Cousine. Sie und ich waren beide sehr dünn. Bei ihr wurde es zwar auch angemerkt, aber die Mutter hat sich Einmischung verbeten.
Auf mich haben sich alle gestürzt. Bei allen Feiern zu Hause wurde über mein Gewicht lamentiert. Als hätten sie sonst keine anderen Themen gehabt. Ich hatte nicht viel Appetit und habe morgens nur ein halbes Brötchen gegessen, oft mein Butterbrot in Kita und Grundschule liegen gelassen.
Meine Oma hat meine Mutter wuschig gemacht. Ich MÜSSE essen, sie solle anderes Essen anbieten. Dann gab es Nutella, Weißbrot mit dick Butter und Sahne in die Milchflasche.

Genau das sind heute meine Baustellen.
Ich habe die meiste Zeit meines Lebens mit dem Gewicht zu kämpfen. Ein gesundes Hungergefühl habe ich nicht entwickelt, weil ich immer über meinen Hunger hinaus essen sollte.
Meine Cousine ist übrigens schlank geblieben.

Daher: Halt dich zurück und thematisier vor der Enkelin weder Gewicht noch Essgewohnheiten. Deine Tochter solltest du auch nicht wuschig machen. Lasst sie essen, wie sie mag.
Im Zweifel sollen die Eltern mit dem Kinderarzt sprechen. Zitat unseres Arztes: "Die Natur lässt niemanden verhungern." Im Zweifel wird der Arzt den Eisenwert messen. Das fällt mir zuerst ein.

Eine Essstörung fällt nicht vom Himmel, sondern wird durch Fokus auf Gewicht, Aussehen und Essgewohnheiten anerzogen.
Also das, was man bei dir gerade herausliest.

Liebe Grüße
Schoko

Bearbeitet von schokofrosch