Sorge um 4-Jährigen

Unser Sohn ist 4,5 Jahre alt. Er ist an sich ein toller Junge, kognitiv und sprachlich seinem Alter voraus. Folgende Punkte machen mir Sorgen und ich bitte um Meinungen:
Vorneweg, wir erziehen ohne körperliche und psychische Gewalt. Es gibt aber klare Regeln und Konsequenzen.
- Er braucht eigentlich ständig Beschäftigung durch uns oder anderen Input. Das war nicht immer so. Mit 3,5 fing es plötzlich an, genau weiß ich es nicht. Spielzeug interessiert ihn nicht, außer er spielt mit seinen Freunden zusammen. Er hat einige Freunde im Kindergarten und kommt dort gut zurecht. Zuhause weiß er nichts mit sich anzufangen. Als Kleinkind hat ihn Spielzeug schon kaum interessiert, aber alles andere und Bücher. Er lässt sich gerne mal verlesen, hört mal ein neues Hörspiel. Wenn er spielt, dann nicht allein und auch nicht mit Spielzeug. Fußball, ein paar Gesellschaftsspiele oder er möchte kämpfen (Tiere, Star Wars, Pokemon, was er aus der Kita kennt). Ich kämpfe jedoch nicht. Ich mag es nicht. Ansonsten weiß er nichts mit sich anzufangen. Er geht zum Turnen, zum Fußball und in die Musikschule. Gehen wir nicht raus oder schlagen ihm drin nichts vor, bzw bespaßen ihn, macht er nur Unsinn (uns ärgern, absichtlich Regeln verletzen usw). Er macht gerne Vorschulhefte.

- Manchmal habe ich das Gefühl er ist permanent wütend. Er wirkt sehr schnell wütend, knurrt dann oder schlägt/tritt auch mal. Eher die kleine Schwester als mich. Er ärgert sie auch gerne.

- Was mich dazu führt, dass er eigentlich empathisch ist: Trösten usw alles vorhanden. Ärgert er jedoch seine Schwester (gestern hat er ihr ein Bein gestellt und sie fiel hin), und sie weint, kommt es vor, dass er grinst. Ist das wirklich normal? Andererseits will er unbedingt mit ihr kuscheln, was sie oft nicht will und kann das dann schlecht akzeptieren, ist aufdringlich, obwohl er selbst auch kein Kuschelfan ist, vielmehr hasst er Umarmungen (sie ist 16 Monate alt). Ich schreite da natürlich ein.

Motorisch, sprachlich, sozial ist er gut bis überdurchschnittlich entwickelt, laut Kita und Kinderarzt. Die Kita hat keine Probleme mit ihm. Er akzeptiert manchmal ungern die Regeln, das ist aber alles.

Ist jetzt etwas lang geworden, aber ich mache mir Sorgen.

Liebe Grüße

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Es fing mit 3,5 Monaten an und ist jetzt 4,5 Monate alt und die Schwester ist 16 Monate alt.

Kann es sein, dass er auf seine Schwester eifersüchtig ist?

Muss(te) er alleine spielen, damit du dich um das Baby kümmern kannst?

Geschwister streiten und das ist normal. Das Ausmaß würde ich beobachten und wie verhälst du dich dann?

Ich habe versucht, mein 16 Monate älteres Kind beim Baby mit einzubeziehen. Während ich das Baby stillte, kas ich dem Älteren etwas vor.

Ich vermute, dass dein Sohn nicht genug Aufmerksamkeit bekommt, wann er es braucht, und sucht sie sich durch negative Aufmerksamkeit.

Beschäftige dich doch direkt nach der Kita mit ihm. Dann muss die Schwester warten (ruhig etwas spielen im gleichen Raum, Kinderwagen draußen (dann nicht in der Trage)). Meine Kinder brauchten nach der Kita die Aufmerksamkeit und danach spielten sie auch für sich im gleichen Raum.

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Eifersüchtig ist er schon manchmal. Nein, er musste das nie. Ich habe ihn immer mit einbezogen, gelesen, wenn ich gestillt habe etc. Ich versuche ja mit ihm zu spielen, aber oft will er nicht oder fängt direkt an Unsinn zu treiben. Ich versuche, dem negativen Verhalten nicht zu viel Aufmerksamkeit zu schenken und mich mit ihm zu beschäftigen. Er macht es mir aber nicht einfach.

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4 jährige Kinder testen gerne aus. Das ist normal.

Kämpfen mögen viele Jungen bis ins Grundschulalter.

Konsequenzen sollte es geben, wenn er jemanden absichtlich verletzt bzw. ein Bein stellt.

Vielleicht kannst du Mal über deinen Schatten springen, und mit ihm sein Rollenspiel spielen. Dann kämpfst du mit. Vorher definiert ihr genau, wie geschlagen werden soll. Die Stöcke treffen nur den Boden oder sich gegenseitig, nie einen Menschen oder niemals höher als die Hüfte des Kindes.

Für mich liest sich dein Junge als ein ganz normaler Junge, den man wie auch alle anderen Jungen ab und zu die Grenzen aufzeigen muss und dem man auch wie alle anderen Jungen die positive Aufmerksamkeit geben muss.

Mein 4 jähriger übt sich auch gerade darin, möglichst frech zu sein. Allerdings nur zu Hause. Hier fühlt er sich sicher. In der Kita ist er immer lieb, so die Erzieher.

Die zwei Älteren 8+10 streiten sich gerne, aber sie können auch nicht ohne einander.

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Hey!

Habt ihr ihn immer bespielt oder musste er sich auch mal selbst beschäftigen?
Hat er altersgemäßes Spielzeug?

Liebe Grüße
Schoko

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Nein, wir haben ihn nie wirklich bespaßt. Es fing ja erst vor einem Jahr an. Spielzeug ist altersgemäß.

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Langweilt er sich vielleicht?

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Ich finde es jetzt nicht total ungewöhnlich für ein 4-jähriges Kind und nicht besorgniserregend oder so. Selbst spielen ist irgendwie eine Übungssache und manchen fällt es leichter, manchen schwerer. So vom Gefühl würde ich sagen, wie wäre es denn, wenn er sich häufiger mal nachmittags mit einem Freund trifft, vielleicht auch draußen? Denn er hat ja Ideen für Rollenspiele, die halt nicht gut alleine gehen und du spielst sie aber nicht mit. Oder kann er das z.B. mit Lego/Playmobil nachspielen? Du hast zum Papa nichts geschrieben, ist der da und grundsätzlich verfügbar? Vielleicht braucht er ihn mal zum "kämpfen" und auspowern? Oder gibt es bei euch sowas wie Kinderkarate? Statt Turnen oder so?

Zum zweiten Punkt kommt es mir irgendwie eher normal vor, wenn auch natürlich nicht richtig. Meine mittlere ist fast 4, die kleine auch 16 Monate. Grundsätzlich mögen sie sich, aber ich merke auch, dass sie die kleine immer mal wieder auch gerne pisackt. Bei uns nicht unbedingt verletzen (wobei sie "zurück" haut, wenn sie schlecht drauf ist und der Meinung, dass die kleine ihr weh getan hat). Aber oft, wenn sie merkt, dass ihre Schwester grade zu mir läuft, rennt sie schnell vorbei, klammert sich an mich und ruft, dass sie die erste war. Oder sie macht eine Tür zu und ich höre dann, wie sie erzählt, dass Mama nicht da ist. Nicht schön, aber ich beobachte sowas bei vieleb Geschwistern. Ich glaube, da hilft Geduld, immer wieder Ansagen, Exklusivzeit mit dem großen Kind (in der man vielleicht auch mal das spielt, was das Kind will).

Wünsche euch gute Nerven!

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Papa ist da und kämpft auch mit ihm. Ich spiele mit Playmobil und so weiter mit, biete es auch an. Karate hat er sich angesehen, wollte aber nicht. Er trifft jede Woche ein- oder zweimal nach der Kita Freunde. Bei ihnen oder bei uns. Das klappt auch gut. Ich habe aber das Gefühl, es ist nie genug.

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Ich finde sein Verhalten eigentlich nicht ungewöhnlich.
Unser Ältester hat auch lieber mit gleichaltrigen als mit den jüngeren Geschwistern gespielt. Wir sind nach der Kita immer noch mit seinen Freunden auf den Spielplatz gegangen oder im Sommer zur Plansche. Und das, obwohl sie jeden Tag vormittags und Frühling bis Herbst auch nachmittags in der Kita draußen waren.

Im Winter haben wir oft noch ein oder zwei Freunde nach der Kita mit nach Hause genommen oder er ist mit zu seinen Freunden gegangen. Ehrlich, ich finde das völlig in Ordnung, dass sie lieber mit den Freunden statt mit mir spielen wollten (ich hatte auf solche Rollenspiele, auch mit kämpfen - aber dann bitte draußen, wirklich keine Lust).
Wir hatten hier die Hütte oft voller Kinder (die Geschwister brachten ja später auch noch welche mit), aber insgesamt war das so viel entspannter als mit nöligen Kindern selbst spielen zu müssen.
Ich bin doch gar kein adäquater Spielpartner. Vorlesen, zusammen etwas kochen, backen, Gesellschaftsspiele oder nach draußen - da bin ich dabei. Aber mit Eisenbahn oder Autos spielen oder Spaß-Rollen-Kämpfe als Spiderman - nee, nee.

Lad ihm Freunde ein, dann wird es bestimmt entspannter.

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So oft es geht, ist er verabredet. Das ändert aber am Rest der Zeit nichts.

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Naja, ist es dann besser, wenn Freunde da sind?
Wenn ja, dann braucht er offensichtlich viel Kontakt - wenn nicht, musst du weiter Ursachenforschung betreiben

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Sich alleine beschäftigen können ist auch Übungssache. Einfach so das Spielzeug hinstellen und erwarten, dass das Kind damit etwas anzufangen weiß, funktioniert so ganz oft nicht. Wir haben mit unseren Kindern immer auch mal gemeinsam gespielt. Duplo oder die Briobahn aufgebaut, die Kinderküche bespielt, geknetet, gepuzzelt, gebastelt usw. Nach und nach entwickeln die Kinder dann meist auch eigene Spielideen und finden auch von selbst ins Spiel.
Ich würde da ansetzen. Eine Zeit lang gemeinsam spielen und dem Kind Aufmerksamkeit in dieser Form geben. Dann ist es ja auch okay, nach einer Weile auszusteigen und zu sagen, dass Mama jetzt xy erledigen muss.

Ich bin beim Ärgern von Geschwistern sehr konsequent und streng. Hätte mein Vierjähriger seiner kleinen Schwester ein Bein gestellt, hätte er sich etwas anhören können. Ich hätte richtig doll geschimpft und auch eine Entschuldigung an die Schwester verlangt! Ich schicke meine Kinder auch in ihr Zimmer, wenn sie sich wiederholt richtig daneben benehmen. Wir leben hier alle gemeinsam, da wird niemandem ein Bein gestellt! Mit 4 sollte das zu verstehen sein.

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Ich tippe auch auf Aufmerksamkeitsmangel/Eifersucht.

Er schwank halt immer zwischen:
Ich hab meine kleine Schwester so lieb und:
meine kleine Schwester ist ein Störfaktor.

Seine Interessen finde ich für einen 4-jährigen ziemlich "cool". Bücher, Fußball, Gesellschaftsspiele, Kartenspiele (Pokemon ist doch nicht wirklich kämpfen, sondern ein Kartenspiel?) oder spielt er gerne Kampfszenen mit seinem Spielzeug?

Das ist doch alles voll okay und normal.
Ich würde versuchen mich öfter auf ihn einzulassen und mehr Zeit mit ihm zu verbringen vor allem die Sachen die er gerne spielt.

Spielen ist für Kinder die Sprache der Liebe.
Da gabs sogar mal eine Umfrage dazu, wann Kinder sich am meisten geliebt fühlen.

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Ich finde, dass du einen ziemlich normalen 4 jährigen beschreibst, der sowie alle seine eigenen Marotten hat. Mit der Zeit wird er lernen, sich selbst zu beschäftigen. Mein fast 6 jähriger kann ich im Lego total verlieren, hat aber auch Tage, wo er mehr bespaßt werden möchte.

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Hi
Meine Tochter ist da ähnlich !
Sie ist zwar schon ein paar Jahre älter aber sie konnte nie wirklich mit Spielzeug spielen . Ich sehe den Unterschied jetzt ganz deutlich beim zweiten Kind .
Sie kann oft gar nichts mit sich anfangen. Sie braucht Sehr viel Input.
Als sie 4 j alt war hatten wir ihr so spiel Karten gebastelt. Also ihr Spielzeug auf karten und sie konnte dann da was auswählen. So hatte sie den Überblick. Aber auch das war schwierig da sie sich nie wirklich für etwas begeistern konnte.

Inzwischen liest oder malt, bastelt sie gerne. Oder macht ihre Hausaufgaben😅
Aber Spielzeug ist immer noch nicht ihr Ding.

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Ich sehe da ehrlich gesagt nichts Besorgniserregendes. Mein Sohn konnte sich nie allein mit etwas beschäftigen, wirklich nie. Mit seinen Freunden spielt er super, er macht ebenfalls gern Vorschulhefte oder jede Art von Ausflug oder Projekt. Es gibt Kinder die sind extrem auf soziale Interaktion bezogen, und für die ist alleine spielen Stress. Trotzdem sollte man das üben, bei uns klappt es inzwischen auch besser, aber mein Sohn wird auch schon 6. Aber Grund zur Sorge ist das nicht, und das ist auch nicht deine Schuld. Und mit seiner Schwester - ja, Kids streiten, ja, Kids sind auch mal gemein
. Es ist ein Irrglaube dass Kinder, die keine Gewalt erlebt haben, keine ausüben, der Mensch ist nunmal ein Tier und Ergebnis der Evolution. Du musst ihm immer wieder aufzeigen dass Gewalt ein No-Go ist und du musst auch nicht mit ihm "kämpfen" - sag ihm ganz ruhig und immer wieder dass er das mit seinen Freunden machen soll.