Draußengruppe oder normale Kitagruppe?

Unser Zweijähriger wird im Herbst in die Kita gehen. Wir haben die luxuriöse Situation zwischen einer Draußengruppe und einer normalen Gruppe wählen zu können. Grundsätzlich bin ich für beides offen. Mein Kind ist auch sehr gerne draußen. Die Draußengruppe hat auf dem schönen Außengelände einen beheizten Bauwagen und verbringt den Vormittag bis ca. 13.00 Uhr draußen. Bei sehr schlechtem Wetter (Gewitter, starker Frost) nutzt die Gruppe auch die normalen Kitaräume.
Wie würdet ihr entscheiden?

Meine Bedenken für die Draußengruppe: Im Bauwagen ist es doch eher eng... Gehen sich die Kinder da bei 5 Stunden Starkregen nicht doch gegenseitig auf den Keks? Frieren die Kinder bei Kälte nicht doch irgendwann ziemlich? Wird die Feinmotorik auch ausreichend gefördert? Grobmotorisch ist mein Sohn sowieso sehr fit, da bräuchte er gar keine Förderung. Die Erzieherin machte einen sehr netten und kompetenten Eindruck! Ich hätte auch kein Problem damit, die ganze teure Outdoorkleidung zu kaufen.

Nachteil drinnen: Die Erzieherin war sehr nett, sprach aber wirklich schlecht Deutsch... Wie seht ihr das? Ist das nicht ein Problem, so wegen des sprachlichen Vorbilds und so?

Bin dankbar für alle Meinungen!

Bearbeitet von WelcheGruppe
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Ich würde die Draußen-Gruppe nehmen. Es ist ja erwiesen, dass unsere Kinder tagsüber viel zu lange drinnen sind. Und ich beobachte bei meinen Zwillingen, wie gern und ausdauernd sie ganze Nachmittage draußen in der Wildnis verbringen. Die Chance auf so einen Platz würde ich mir nicht entgehen lassen!

Je nachdem, um wie viel Uhr du dein Kind dort abgibst, ist die Zeit bis 13 Uhr ja nicht sooo ewig lange. Warme Kleidung schützt gegen Kälte, vor allem die Füße müssen warm sein, dann friert man nicht so schnell.

Und die Feinmotorik schult man doch gerade draußen so gut. Alles mögliche sammeln, Steine stapeln, Blätter auffädeln, es gibt draußen 10x mehr und besseres Material zum Spielen und lernen als all die tollen Montessori-Spielsets für drinnen.

Was mich nur wundert: Du sprichst immer nur von einer Erzieherin pro Gruppe. Warum?

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Es gibt immer eine feste Erzieherin pro Gruppe, die Gruppen sind auch entsprechend klein.

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Ich finde das ehrlich gesagt schwierig, egal wie klein die Gruppe ist sollte die Erzieherin nicht dauerhaft allein sein, insbesondere in der Außengruppe.

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Puh. Ich bin auch Erzieherin und kein Fan von Außengruppen (also für mich persönlich, für die meisten Kinder ist es toll).

Für mich wären Erzieherinnen, die schlecht deutsch sprechen, ein Nogo. Je nachdem wieviele Stunden dein Kind dort sein wird, hört es dann stundenlang Akzente und falsche Grammatik und verinnerlicht das? Vorlesen, Lieder singen, Fingerspiele, das alles setzt ja eine gute Sprache voraus. Wenn das nur eine oder zwei Erzieherinnen wären, von mir aus. Aber alle? Das kann ich fast nicht fassen und zeigt, wieweit der Kollaps des deutschen Kita-Systems bereits fortgeschritten ist.

Nimm lieber die Außengruppe. Auch dort lernen Kinder Feinmotorik. Vielleicht sogar besser als in einem herkömmlichen Kindergarten.

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Ups, verlesen. Ich hab das so verstanden, dass ALLE Erzieherinnen schlecht deutsch sprechen. Sorry.
Ist die eine die Bezugserzieherin? Sind noch andere da? Wenn ja, sehe ich das weniger dramatisch.

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Es sprechen nicht alle Erzieherinnen dort so schlechtes Deutsch, aber die Bezugserzieherin, die mein Kind in der normalen Gruppe hätte.

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Ich wäre so und so für Außengruppe.

LG

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Gibt es denn nur eine Erzieherin in der Gruppe? So schlecht kann das Deutsch doch sicher nicht sein, wenn sie die Ausbildung geschafft hat?

Für meinen Großen wäre eine Draußen Gruppe absolut nichts, er hasst Würmer, Nacktschnecken und solche Viecher 😂
Ansonsten finde ich die Idee gut

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Wie siebdie Ausbildung geschafft hat, weiß ich nicht. Aber die Grammatik ist wirklich sehr fehlerhaft...

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In der Ausbildung spielt die Grammatik doch kaum eine Rolle --- Ausarbeitungen laufen über den Computer also Rechtschreibüberprüfung.
Deutsch als schritl Prüfung ist auch kein Ding..

Als unsere Kids im Kiga waren gab es auch Praktikantinnen mit wenig Deutschkenntnissen ...trotzdem haben sie die Prüfung geschafft -- nach den einzelnen Noten fragt keiner....

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Hey!

Was ist denn sehr schlechtes Deutsch?
Beherrscht sie Genitiv und Dativ nicht?

Wieviele Kinder sind in einer Gruppe? In unserer alten Einrichtung waren mindestens 2 Erzieher bei 9 Kindern, nun sind es 2 bis 3 bei 21.

Liebe Grüße
Schoko

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A

Bearbeitet von talulah27
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Ich fänd ein Mittelding gut:
Den Großteil des Tages draußen, aber bei starker Sonne oder Regenwetter rein in den richtigen Raum. Klar können sie bei 35 Grad auch in den Bauwagen, aber dort wird es dann vermutlich wie im Treibhaus sein.

Unter der schlecht sprechenden Erzieherin kann ich mir nichts vorstellen.

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Hallo!
Frag mal dein Kind. Generell bin ich auch für draußen, aber es gibt Kinder, die wollen lieber einen Drinnenkindergarten. Und manche Kinder sind eher, wie soll ich sagen, wetterempfindlich. Die jammern oft z.B. wegen Wind. So ein Kind sollte eher mehr drinnen sein dürfen- finde ich. Es soll sich schließlich wohl fühlen.
Wegen dem Akzent oder der Grammatik würde ich es nicht ablehnen. Oft sind die Erziehungskräfte mit Migrationshintergrund auch toleranter und offener. Meiner bisherigen Erfahrung nach zumindest.
Die Kinder sitzen auch nicht da und die Erzieherin erzählt stundenlang irgendwas. Es kann auch sein, dass sie nur nervös ist wenn sie sich mit Erwachenen, wie den Eltern unterhält, da denkt sie in ihrer Muttersprache und muss gleichzeitig übersetzen, weil sie etwas verkrampft dabei.
Ich kenne ein Kind, das den ganzen Tag im Kindergarten ist bis 16:30 Uhr. Die Erziehungskräfte in ihrer Gruppe sprechen einwandfrei. Die meisten Kinder sprechen auch gut, auch wenig Dialekt, trotzdem spricht das Kind grammatikalisch falsch, wie die Mutter. Es hat sich in der ganzen Kindergartenzeit kaum geändert. Der Vater ist in Deutschland geboren und spricht einwandfrei. Deshalb glaube ich, die Mutter ist in dem Punkt am Wichtigsten. Darüber würde ich mir keine Gedanken machen.
Alles Gute!

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Ich persönlich würde jederzeit die Außengruppe nehmen. Die sensorischen Eindrücke aus der Natur sind sehr wertvoll für Kinder. Mit Umstellung des Konzepts unserer Kita auf Naturkita waren beide viel seltener krank.

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Wir wechseln gerade weg von einem Draußenkindergarten. Vorab: Ich liebe diesen Kiga. Die Erzieher sind toll, das Konzept ist toll, aber meine zweite Tochter kommt im Winter überhaupt nicht klar dort. Trotz wirklich guter Outdoorkleidung. Meine erste Tochter war auch dort und kam besser klar. Es ist also seeehr kindabhängig.

Was sind Vorteile meiner Meinung nach:

Geräuschpegel und Platz: Gerade für sensible Kinder toll, weil es meist weitläufiger ist und die Kinder nicht so wahnsinnig vielen Reiten ausgesetzt sind

Bezug zur Natur:
Ich finde Kinder bekommen einen intensiven Bezug zur Natur. Lernen viele Tiere und Plfanzen kennen. Bewegen sich ganz selbstverständlich in der Natur. Spielen viel, frei und kreativ mit Sachen, die sie in der Natur finden.

Nachteil: Ganz klar das Wetter für uns. Im Sommer oft sehr heiß mit der Bitte die Kinder abzuholen, im Winter monatelang kalt. Es gibt Kinder, die bei -2 Grad Höchsttemperatur und ggf noch feuchter Wetter Freude draußen haben, aber es gibt eben auch Kinder für die es dann nur eine Tortur ist.

Ich würde an deiner Stelle fragen, wie es mit einem Wechsel in eine Drinnengruppe aussieht, wenn dein Kind nicht gut klar kommt. Feinmotorik finde ich kein Nachteil. In unserem Kiga wird draußen gebastelt, dh schneiden etc ist kein Problem. Meine größere Tochter ist mittlerweile ein Sxhulkind und es gab nie Probleme

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Wie sind denn deine Erfahrungen mit dem finanziellen Mehraufwand für Outdoorkleidung und der Wascherei/Dreck aus? Finde das Konzept an sich auch toll, mir graust es aber ein wenig davor, dass mir mein Kind pro Saison drei Matschhosen verschleißt und täglich den Wald mit nach Hause bringt...

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Ich versteh nicht warums ständig solche "Extreme" geben muss. Wie kommt man auf einen reinen Wald oder Aussenkindergarten. Warum nicht einfach wetterangepasst viel draußen sein und fertig? Hört sich vermutlich zuwenig fancy und innovativ an.

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Daaaaaaaanke!!!! 1000 Herzchen!

Dennoch: wenn ich nun vor dieser Wahl stünde, würde ich es vom Kind abhängig machen. Liebe TE, du kannst deinen Sohn einschätzen. Wäre es was für ihn, bei Wind und Wetter draußen zu sein? Das kann dir hier im Forum niemand beantworten, nur du kennst dein Kind. Ich habe zwei sehr unterschiedliche Kinder. Bei unserer Großen hätte ich mir so etwas vorstellen können, bei der Kleinen überhaupt nicht.

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"Warum nicht einfach wetterangepasst viel draußen sein und fertig"

Die Frage ist durchaus berechtigt, aber ich erinnere mich da an eine Situation aus der Grundschulzeit meiner Tochter: Es wurde Tage im Vorfeld schon besprochen, dass es an besagtem Tag (anfang Dezember!) in den Wald geht, dass die Kinder Schneehosen o.ä. anziehen sollten... Die Kinder bekamen diesbezüglich einen Zettel mit und haben am Tag vorher auch noch einmal gesagt bekommen, wie sie sich zu kleiden hätten. Trotzdem kam ein Mädchen in einer dünnen Leggins und Halbschuhen in die Schule.
Ich denke, es gibt reichlich Eltern, die sich nicht vorstellen können, an einem regnerischen Tag mit den Kindern rauszugehen. Und wenn dann ständig ein Teil der Kinder nicht passend gekleidet ist, funktioniert so ein Konzept einfach nicht. "Schlechtes Wetter" definiert nun einmal jeder anders.

LG

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