Bedenken Vorschulkind "rutscht durch den Rost"

Hallo.
Kurz erklärt.
Mein Sohn (Januar 18 geboren)geht in einen Kindergarten mit einer Gruppe von 20 Kinder von 1-6.

Er und 2 weitere Kinder sind ab Herbst Vorschul Kinder,also die ältesten der Gruppe.
Leider nur 3....in den anderen Gruppen ebenso sehr wenig Kinder in diesem Alter.

Es starten nun 7 neue Kinder...alle unter 2j.
Die Pädagogin war auch eher "semi"begeistert und ich befürchte das diese 3 "Großen"bissel ins Abseits rücken (fallen durch den Rost sagt man bei uns umgangssprachlich).

Ich bin sehr zufrieden mit dem Kindergarten,weiß auch das sie nichts dran ändern können...das diesmal so viele junge Kinder nachkommen (Geschwister etc).

Glaubt ihr sind meine bedenken gerechtfertigt?
Was wären Lösungen,habe bedenken daß mein Sohn die Langeweile dann plagt.

Wir machen natürlich Zuhause Programm,viel Bewegung täglich draußen und auch Vorschul Arbeit etc (haben schon Schulkinder)...

Das Gespräch mit der Pädagogin hat mich nur etwas stutzig gemacht,ich dachte die Kinder wären vom Alter her besser aufgeteilt.

Lg

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Finde ich nicht problematisch.
- es ist bloß ein Jahr
- es sind immerhin 3 Kinder
- außerhalb der eigenen Gruppe sieht man ja auch die anderen
- ich denke nicht, dass die Erzieher die Großen völlig außer Acht lassen, das wäre auch ein komisches Konzept
- dein Sohn wird dir wahrscheinlich rückmelden, wenn es sich total doof entwickelt, dann kann man immer noch mit der Kita sprechen

Bearbeitet von Weihnachtsbaby2020
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Huhu,

man kann es auch positiv sehen, denn wenn es nur wenige Vorschulkinder gibt, dann kann die Förderung der Vorschulkinder sehr viel individueller stattfinden als wenn’s z.B. 20 Kinder wären. Projekte und Übungen, Interessen der einzelnen Kinder, ihre Talente und Begabungen, aber auch ihre noch vorhandenen Defizite können so ganz anders bearbeitet werden. Ich hoffe es gibt bei euch eine Fördererzieherin, die sich gezielt die Vorschulkinder schnappt und mit denen sowas macht.

3

Hallo,

eine solche Situation kam bei uns in der Kita auch immer mal wieder vor. Mal waren viele „Große“, mal viele „Kleine“.

Die wenigen Großen könnten genauso davon profitieren, wenn viele Kleine da sind wie andersrum.

Beispiel: die Großen könnten viel sozialen Umgang lernen, indem sie wichtige Aufgaben übernehmen , den Kleinen helfen, Vorbilder sind, Rücksichtnahme lernen, etc. sie könnten kleine Helfer der Erzieher werden, denn diese werden mit den Kleinen natürlich viel „Arbeit“ haben.

Der Alltag sieht natürlich etwas anders aus mit vielen Kleinen: längere Zeit bis angezogen ist, Gruppenprojekte müssen altersentsprechend angepasst werden. Man könnte aber auch forderndere Aufgaben an die Großen verteilen. Das werden die Erzieher dann schon so machen.

Außerdem gab es bei uns auch altersspezifische Angebote. Ein Angebot für alle „Minis“, am nächsten Tag eins für die „Midis“ und am nächsten dann für die „Maxis“. Und natürlich die Vorschularbeit, bei der alle Vorschulkinder aus allen Gruppen zusammen kamen.

Im Garten und mit offenem Konzept sind sich auch alle Gruppen begegnet.

Ich sehen es also eher so: dein Sohn muss nicht durch den Rost fallen, wenn die Erzieher Aufgaben altersensprechend verteilen, die Großen einbinden und es auch getrennte Angebote gibt. Noch besser: ein offenes Konzept.

Liebe Grüße

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Mein Sohn (Flexi-Kind in Niedesachsen, müsste also dieses Jahr nicht zwingend in die Schule, kommt aber hin) war im vergangenen Jahr zusammen mit einem weiteren Flexi-Kind und einem "Muss-Kind" ein Vorschulkind. In der Kita selbst waren es zunächst 29, später dann 27 Vorschüler (2 Flexi-Kids gehen nun doch erst nächstes Jahr).

Sowohl in der Gruppe war Vorschularbeit gut und total toll auf die drei abgestimmt, als auch in der gesammelten Gruppe. Da hatten sie 2 kleinere Gruppen draus gemacht.

Die drei Jungs waren tatsächlich sehr gute Helfer für die Erzieher, wurden toll eingebunden und auch mindestens einmal die Woche raus genommen zusätzlich zum Vorschulprogramm in der Sammelgruppe. Außerdem haben sie mega coole Ausflüge gemacht 😀


Keine Sorge, im September stand nichtmal fest, ob unsere Gruppe nur das eine Muss-Kind als Vorschulkind hat...

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Wenn Du bisher sehr zufrieden mit dem Kindergarten bist, werden sich die Erzieher da sicher auch gute Gedanken um die Vorschulkinder machen. Je weniger, desto mehr kann dann auf die jeweiligen Interessen und Fähigkeiten der Vorschulkinder eingegangen werden, denke ich. Außerdem wird es ihnen sicher auch sehr gut tun in einem solchen kleinen Zirkel zu den Größten zu gehören. Sicher werden sie bei soviel Kleinen gut gefordert werden, Rücksicht zu nehmen, hilfsbereit zu sein, ihnen ein gutes Vorbild zu sein usw. Und wenn es gute Erzieher sind, werden sie diese Rolle der Großen trotzdem nicht überstrapazieren.
Falls ihr bemerken solltet, dass zu wenig gemacht wird, könntet ihr immer noch nachfragen, Vorschläge einbringen usw. Liebe Grüße

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Bei uns ist es genau das Gegenteil: es werden nach den Ferien 10 von 20 Kindern Vorschulkinder. Dieses Jahr waren es nur 4.

Man kann es nicht ändern. Bei uns gab es auch für die nur 4 Kinder extra Vorschulausflüge und "Unterricht".

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Du solltest es dir schleunigst abgewöhnen "durch den Rost fallen" bzw. "rutschen"zu verwenden.
Diese Redewendung ist eine der übelsten Nazi-Hinterlassenschaften, die es gibt.

Bearbeitet von survived
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Diese Redewendung ist fest im österreichischen Sprachschatz verankert. Während sie nicht aus der Nazizeit stammt, fand sie doch auch dort Anwendung. Man sprach auch im Kontext der Kohleknappheit im ersten Weltkrieg von verheizbarem Kleinmaterial, das „durch den Rost fallen".

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Ursprünglich stammt diese Redewendung aber aus Zeiten davor, da gehts tatsächlich darum, dass kleinere Dinge beim Sortieren durch den Rost fallen…Wenn Rohstoffe gesiebt werden, fallen die „Fines“ auch durch das Sieb/den Rost.
Es gibt ja leider so einige Worte oder Redewendungen, die bei Zeiten von Menschen für ihre Zwecke missbraucht werden.

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Bei uns wurden mit den Schulkindern im letzten Kitajahr einige Sonderaktionen gestartet. Und dann eben nur mit dieser Altersklasse. ZB Inlinerkurs einmal wöchentlich.
Die Polizei kam zur Verkehrsschule. Besuch der örtlichen Feuerwache.
Einmal wöchentlich schulkleingruppe Projekt: zB was besonderes basteln und so weiter.
Bei uns durften die Großen auch mal allein nach draußen zum spielen oder in die Turnhalle. Da ist dann nur ab und zu mal jemand gucken gegangen. Also hier kam definitiv keine Langeweile auf und das letzte Jahr hat nochmal richtig gut getan fürs Selbstbewusstsein und die Selbstständigkeit.
Im übrigen sind sie auch zwei Mal schnuppern gegangen im Unterricht der ersten Klasse. Und die Sozialarbeiterin der Schule hat die Kita mehrfach besucht und ein paar Spiele und Übungen gemacht, die dabei helfen, die zukünftige Klassenzusammensetzung festzulegen.

Ich glaube nicht, dass es ein Problem ist, so wenig große Kinder dabei zu haben. Sie sind ja immerhin zu dritt in der Gruppe und ein paar nur wenige Monate jüngere Kinder wird es ja sicher auch geben.

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Danke für die zahlreichen interessanten Antworten.lg