Verlustängste bei 6 jährigem, wie kann ich ihm helfen?

Hallo zusammen

Dies ist mein erster Beitrag, ich bin sehr gespannt, ob mir jemand ein paar Tipps hat, wie ich mit der Situation umgehen kann.

Mein Partner hat zwei Söhne, 6 und 9 Jahre alt, aus einer früheren Ehe. Bis vor einem Monat haben die Kinder bei der Mutter gelebt und waren nur an einigen Tagen die Woche bei uns. Nun hat die Kindsmutter vor etwa 2 Monaten plötzlich die Obhut an den Vater abgegeben. Sie hat starke psychische Probleme, hat ihre Wohnung verloren und sieht die Kinder nun nur noch ab und zu für kleine Ausflüge oder maximum einen Nachmittag am Stück.

Nun zeigt der kleinere Sohn meiner Meinung nach Anzeichen von Verlustangst. Er kann nachts nicht mehr schlafen, kommt immer wieder zu uns um uns zu fragen, ob es uns gut geht. Auch tagsüber ist er in sich gekehrt und gleichzeitig sehr anhänglich. Er betont ungewöhnlich oft, dass er Papa sehr lieb hat. Zudem hat er immer wiederkehrende Bauchschmerzen entwickelt und sogar zweimal erbrochen letzte Woche. Wir gehen heute zum Kinderarzt und die Kinder besuchen nun eine Kunsttherapie, um mit dem Erlebten umgehen zu lernen.

Meine Frage ist nun, ob es etwas gibt, was wir zuhause tun können, damit er nachts wieder schlafen kann und nicht mehr täglich an Bauchschmerzen leiden muss. Es ist nicht absehbar ob und wann bei der Mutter wieder etwas Stabilität einkehren wird.

Die Situation ist auch für meinen Partner und mich eine Belastungsprobe, ich bin erst 24 Jahre alt und bin von einem Tag auf den anderen zu 100% Stiefmutter geworden. Dass der kleine nachts bei uns im Bett schlafen will, ist für mich schwierig. Das ist vielleicht egoistisch, ich weiss, aber die Kinder sind nunmal nicht meine und ich habe Mühe zu schlafen, wenn sie bei uns im Bett sind. Ich weiche nun auf die Couch aus aber das ist für unsere Beziehung auf Dauer auch nicht schön.

Ich würde den beiden Kindern gerne helfen, bin aber im «Eltern sein» sehr unerfahren und weiss mir nicht so recht zu helfen.

Ich danke euch für eure Unterstützung

Liebe Grüsse
Noemi

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Hallo,
das ist sicher für euch alle eine schwierige Situation.
Hast du eine eigene Wohnung, in die du vorerst ausweichen könntest? Oder lebt ihr komplett zusammen?
Falls ihr eine gemeinsame Wohnung habt, würde mir einfallen:
-Mann schläft auf Matratze / Gästebett im Kinderzimmer
- Ihr stellt ein Kinderbett ins Schlafzimmer, dann hättest du mehr Platz und könntest besser schlafen.
Ansonsten hilft da vermutlich im Moment nur, es aushalten, für die Kinder da sein, ein offenes Ohr haben…entweder dein Partner allein oder eben ihr beide, je nachdem wie du es kannst und euer Verhältnis ist.
Mehr kann man denke ich, neben einer Therapie, erst mal nicht machen. Die Ängste sind ganz normal und der Prozess braucht einfach seine Zeit. Die primäre Bezugsperson ist von jetzt auf gleich kaum noch vorhanden, das war 6 bzw. 9 Jahre der Fels in der Brandung. Sowas belastet eine Kinderseele einfach.
Ich hoffe ihr bekommt das hin und dass es euch allen dann bald wieder besser geht! 🙂

Bearbeitet von whocares