Waldkindergarten oder „normaler“ Kindergarten???

Liebe Eltern,

unsere Tochter wird im Juni 3 Jahre alt und wird nach den Ferien in den Kindergarten gehen.
Aus verschiedenen Gründen wurde sie bisher noch nicht fremdbetreut.
Sie ist ein sehr sensibles und sehr anhängliches Kind.
Wir haben die luxuriöse Situation entscheiden zu können - zwischen einem Platz im Waldkindergarten und einem „normalen“ Kindergarten.
Beide Einrichtungen konnten wir besichtigen und beide machen einen guten Eindruck - auch von den Erziehern und der Leitungen her.
Es fällt mir nur manchmal schwer mir vorzustellen, dass unsere Tochter wirklich bei jedem Wetter draußen sein wird… Die Bauwägen (es gibt 2) werden ja wirklich fast nur bei Sturm/richtigem Unwetter genutzt.
Und im Waldkindergarten ist die Abholzeit „erst“ ab 13:45 Uhr… an 2 Tagen die Woche werde ich jedoch nicht bzw. nur sehr kurz arbeiten und könnte sie schon um 12:00 Uhr abholen… das ginge aber nur im „normalen“ Kindergarten…

Ich weiß, ihr könnt mir/uns die Entscheidung nicht abnehmen… aber ich hätte gerne ein Stimmungsbild😊
Also, wie würdet ihr entscheiden bzw. wie habt ihr vielleicht auch selbst entschieden?

Lieben Dank und liebe Grüße
Marla🌸

Wie würdet ihr euer Kind betreuen lassen?

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Wenn ich ehrlich bin bin ich pro normalem Kindergarten. Ich weiß, die meisten hier werden es anders sehen, soll ja auch jeder sehen wie er möchte. Ich kann diesem Konzept „immer draußen“ nichts abgewinnen; es kommt aber auch auf die Kinder an. Ich weiß, dass das für meine Kinder auch nichts gewesen wäre. Auch die Abholzeiten hören sich im herkömmlichen Kindergarten flexibler an, Dein Eindruck ist gut, also ich würde den ganz normalen Kindergarten bevorzugen. Die meisten Kindergärten haben auch schöne Außengelände mit kleinen Nutzgärten - also in unserem Kindergarten sind die Kinder sehr viel draußen. Aber sie machen eben auch viele Dinge, die man besser drinnen machen kann - kreatives Basteln/Malen, später dann auch Vorschulübungen, erste Schreibübungen.
Mir persönlich sind diese Dinge sehr wichtig. Basteln im Waldkindergarten - sicher, aber mir fehlt da ein bisschen die Möglichkeit für das „Feinere“, wenn Du verstehst was ich meine.

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In unserem Waldkindergarten basteln und gestalten die Kinder unheimlich viel!
Sie lernen verschiedene Maltechniken kennen, nutzen Naturmaterialien, basteln den Jahreszeiten entsprechend, die älteren Kinder schnitzen...
Sie kochen zusammen, sie bauen Hütten, sie lernen ein Feuer zu machen, sie lesen unheimlich viele Bücher.... Die Aktivitäten werden so geplant, dass die Gruppe gemeinsam einen Plan erstellt, wie was funktionieren könnte und wie man es umsetzen kann und ich denke das bereitet doch auch super auf Kompetenzen vor, die sie sich in der Grundschule aneignen sollen.

Wir haben den Waldkindergarten gewählt, weil es ein geschlossenes Konzept gibt, feste und kleinere Gruppen und ganz tolle Aktivitäten. Dass das eben draußen stattfindet, ist dann eben so 😉

Krankheiten breiten sich allerdings auch im Waldkindergarten aus 😉

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Lieben Dank für das Teilen eurer Erfahrungen!☺️ Die kleine, feste Gruppe finde ich natürlich auch super!!! Es sind nur 20 Kinder… der nächstkleine Kindergarten hier hat schon 100 Kinder…🤷🏽‍♀️

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Bei uns in der Nähe gibt es keinen Waldkindergarten, sonst hätte ich den genommen. Das wäre aber schon mein erster Punkt - wie weit sind die Kindergärten denn entfernt? Könnt ihr zu Fuß hin? Das finde ich sehr wertvoll.
Was aus meiner Sicht für Waldkindergarten spricht, wäre die Hoffnung, dass die Kinder sich weniger oft anstecken (ist ja draußen viel unwahrscheinlicher) und auch ihr Immunsystem durchs draußen sein stärken. Die ständigen Kita-Keime sind soo anstrengend, wenn man da irgendwas verhindern könnte, würde ich es sofort tun.
Ansonsten denke ich, dass es vom Kind abhängt. Unser Sohn ist bezüglich Temperatur, Wetter etc. absolut unempfindlich. Und je mehr er an einem Kita-Tag draußen war, desto besser ist seine Laune. Draußen ist er irgendwie immer entspannter.
Die Abholzeit wäre für mich kein Kriterium. Unser Sohn wollte noch nie vor 14 Uhr abgeholt werden. Er will nach dem Mittagessen noch kurz spielen.

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Lieben Dank für deine Antwort!☺️
Beide Kindergärten sind etwa 2,5km entfernt…zum Laufen etwas weit, aber in der Not machbar und sonst vielleicht mit dem Fahrrad… der Kindergarten bei uns um die Ecke hat einen extremen, bekannten Personalmangel und ein teiloffenes Konzept, weshalb er für uns (unsere Tochter) nicht in Frage kommt.
Aber ja, sie ist auch ohne Fremdbetreuung ständig krank und sehr Infektanfällig… einer der Hauptgründe für mich FÜR den Waldkindergarten… die Hoffnung, dass es dort nicht ganz so schlimm wird…😬 und ich hoffe natürlich auch, dass sie irgendwann gerne länger in der Kita bleibt, nur für das erste Jahr, dachte ich, wäre es eventuell gut mit flexiblen Abholzeiten…🤷🏽‍♀️ Ich habe mit der Leitung des Waldkindergarten gesprochen und es wäre natürlich möglich sie vorm Essen (ca. 12:30) abzuholen, da die Kinder dann wieder beim Bauwagen sind… aber unsere Tochter würde als Einzige dann früher abgeholt werden und es ist halt eigentlich nicht so vorgesehen…

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Hallo.

Wir haben damals mehr oder weniger zufällig einen Platz im Waldkindergarten bekommen - nachdem unsere Tochter mit knapp 3 im normalen Kindergarten sehr unglücklich war. Ich hatte anfangs ähnliche Bedenken. Bei Wind und Wetter draußen auch im Winter ob das so toll ist. Was ist mit malen und basteln etc? Nachdem der andere Kindergarten aber absolut keine Option mehr war haben wir es einfach ausprobiert.

Und es war die beste Entscheidung. Unsere Tochter geht jetzt seit 3,5 Jahren in den Waldkindergarten und ist dort sehr zufrieden. Mit der entsprechenden (aber teueren) Kleidung ist das draußen sein nie ein Problem gewesen. Sie hat in der Zeit unglaublich viel gelernt und geht jeden Tag gerne hin. Der Zusammenhalt in der Gruppe ist super. Ebenso finde ich die etwas "strengeren" Regeln Klasse. Basteln tun sie sehr viel. Zudem schnitzen und Werken. Aktuell ist sie in der Vorschulgruppe. Da machen sie ein Mal in der Woche zusätzliche Aktionen.

Letztlich steht und fällt jedes Konzept mit dem Team, dass es umsetzt. Wir haben ganz tolle Erzieher*innen, die sich sehr für die Kinder engagieren. Das war in dem normalen Kindergarten in dem wir vorher waren.nicht der Fall. Aber das liegt letztlich wie gesagt nicht am Kindergarten sondern am Team.

Liebe Grüße

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Lieben Dank für deine Antwort!☺️ Die macht mir Mut!😊
Hast du für die Kleidung besondere Empfehlungen? Besondere Marken? Viel Wolle/Seide wahrscheinlich drunter…aber was drüber???

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Hier eine Stimme für den Wald.
Wir hatten keine echte Wahl und ich war dem Waldkindergarten gegenüber anfangs sehr skeptisch. Die ganze Zeit draußen, bei jedem Wetter-wie sollte das gehen?Unser Kind war viel lieber drinnen und ich konnte mir das nur sehr schwer vorstellen.

Jetzt, nach über 1,5 Jahren, kommt für mein zweites Kind nur diese Kita in Frage.
Unser 1. Kind ist zuvor im Regelkindergarten nicht angekommen, vom Typ her eher sehr sensibel und geräuschempfindlich. Es liebt den Kindergarten im Wald, kennt jeden Schleichweg und baut mit Wonne Tipis, in denen man picknicken oder lesen kann.

Womit man allerdings rechnen muss ist, dass die passende Outdoorkleidung natürlich kostenintensiver ist als die Kleidung für eine „normale“ Kita.

Alles Gute für deine Entscheidung!

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Ach Gott ich lese gerade dein Beitrag " sensibles geräuscheempfindliches Kind" als ob ich es geschrieben hab und meine kam auch 1 Jahr lang einfach nicht im normalen Kiga an.

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Lieben Dank für das Teilen eurer Erfahrungen! Unsere Tochter ist sehr ähnlich… sie möchte sogar wegen des normalen Handrührgerätes Kopfhörer und sagt schon immer es sei ihr oft zu laut, zu viele Leute etc… und ja, oft sagt auch unsere sie möchte drin bleiben und nicht rausgehen, weshalb ich auch Bedenken habe wegen des Waldkindergartens…😬
Umso schöner zu hören, dass eure Tochter da aber so gerne hingeht☺️
Hast Du Empfehlungen für gute Outdoor Kleidung?

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Ich habe nicht abgestimmt weil ich glaube es kommt aufs Kind an.

Meine Große war im normalen Kiga es gab damals noch keinen Waldkiga bei uns. Der wöchentliche Waldtag war immer ein Highlight. Sie war aber mega glücklich im normalen Kiga. Das offene Konzept war genau ihres sie war überall "unterwegs" und kannte jeden.
Dann kam unsere zweite selbstverständlich meldete ich sie im gleichen Kiga an bei den gleichen Erzieherinnen. Was soll ich sagen die kam nie richtig an. Gut dann noch Corona Lockdown direkt nach der Eingewöhnung das erste Kiga Jahr Chaos. Aufeinmal wurde ein Waldkiga aufgemacht ihre Erzieherinnen wollten dorthin wechseln. Ich war traurig sie auch und hat beschlossen das sie auch in den Wald geht. Supi dachten wir Zuhause, genau das Kind mit dem wir ständig diskutieren weil sie nicht raus will zum spazieren usw.

Du wirst es nicht glauben das Kind ist komplett aufgeblüht seit 1 Jahr sowas von glücklich im Wald. Sie hat noch nie gemotzt und wollte nicht egal wie das Wetter war. "Mama es regnet doch nicht es tröpfelt nur" OK :-)
Die richtige Kleidung und die Kinder haben Spaß. Und ich bekomme soviel gebastelt .... Mobiles , Steckenpferde usw Blumen , es wird Tee gemacht aus den gesammelten Hagebutten.
Sie ist jemand der es ruhig mag und das Laute im Kiga und gewussel weil offenes Konzept war ihr nix. Es war ihr immer zu laut und viele Kinder.... Jetzt hat sie Ruhe im Wald und wenn es ihr mit den Rambos in der Gruppe zu laut wird geht sie einfach an eine andere Ecke vom Wald. Die Ruhe im Wald ist selbst für uns Eltern spürbar. Wenn ich morgens noch joggen gehe und die Sonne aufgeht es ist schön.

Für uns war es die beste Entscheidung die unser Kind eigentlich selbst getroffen hat.

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Lieben Dank für deine Antwort! ☺️ Unsere Tochter klingt sehr ähnlich wie eure 2. Tochter… ein offenes oder teiloffenes Konzept ginge für sie garnicht… sie ist schon immer sehr geräuschempfindlich und auch schnell reizüberflutet… sagt auch oft es sei ihr zu laut oder es seien ihr zu viele Leute…
Von daher machen mir Beiträge wie deiner großen Mut, dass es im Waldkindergarten für sie passen könnte 🙏🏽

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Bei uns im Regelkindergarten sind die Kinder auch sehr viel draußen. Aber nicht um jeden Preis. Das würde meiner Tochter auch nicht gefallen. Waldkindergarten wäre nichts für sie. Ich finde die Mischung machts. Wir sind selber allerdings nachmittags auch viel draußen im Garten oder auf Spielplätzen, Wald oder direkt am Meer (Nordsee), da sehe ich die Notwendigkeit vormittags nicht so...

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Lieben Dank für deine Antwort!😊 Wenn ich direkt am Meer leben würde (*Neid*😄 wir wohnen direkt bei Frankfurt am Main) würde ich das wohl auch anders sehen…
Abgesehen von der Empfindlichkeit unserer Tochter (Geräusche, Reize), die für den Wald spricht, kann ich ihr dieses Naturerlebnis vermutlich eher nicht bieten…da ich auch selbst nicht so der Naturbursche bin (plus etliche Allergien und so)🙈

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Die Kita meiner Kinder ist keine reine Waldkita (schon alleine durch Rahmenbedingungen wie die langen Öffnungszeiten nicht möglich, da müssen "feste" Räumlichkeiten vorhanden sein), aber sie sind sehr viel draußen bei jedem Wetter, essen auch regelmäßig draußen etc.

Meine Kinder sind begeistert und deutlich seltener krank, seit das Konzept nach Corona umgestellt wurde.

Lärm sollte draußen auch ein geringeres Problem sein als in geschlossenen Räumen.

Sie sinnlichen Erfahrungen sind auch super - wie riecht alles, wenn es nass, trocken, verschneit etc. ist, wie fühlt sich Holz/Erde/Moos etc.pp an...? Solche machen sie im Waldkindergarten natürlich in einer anderen Häufigkeit.

Wo ich aber zustimmen muss - gute Outdoorkleidung geht ins Geld. Meine Erfahrung ist, dass viele billige Sachen den Anforderungen nicht unbedingt standhalten.

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Lieben Dank für deine Antwort! Ja, auf etwas weniger Kranksein würde ich beim Waldkindergarten auch hoffen, weil unsere Tochter auch so, ohne Fremdbetreuung, schon sehr oft krank und leider sehr infektanfällig ist…😬

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Für diese Entscheidung müsste ich vieeel mehr über den "normalen" Kindergarten wissen. Was wird denn da so angeboten?

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Huhu, also der normale Kindergarten ist schon einer der (für uns) besseren hier. Der ist schon bewusst ausgewählt… wegen des geschlossenen Konzepts. Jede Gruppe hat sogar einen eigenen Ausgang zum Außenbereich. Es gibt einen Turntag, Waldtag und einen Kinderchor und für die „Vorschüler“ englisch. Es sind 4 Gruppen à 25 Kinder… Es ist ein katholischer Kindergarten. Das war für uns allerdings nebensächlich…
Der Waldkindergarten hat allerdings auch einmal die Woche Musiktag und einmal die Woche kommt ein English native speaker zum „Englische lernen“., und im Waldkindergarten sind nur 20 Kinder… da unsere Tochter so sensibel, geräuschempfindlich und schnell reizüberflutet ist kamen wir überhaupt auf den Waldkindergarten… weil er klein ist und natürlich viel „leiser“

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Als großen Vorteil eines Waldkindergartens besonders bei einem sensiblen Kind sehe ich die ruhigere Atmosphäre bzw geringere Lautstärke. Es kann getobt, gelacht, gespielt werden und ist trotzdem lange nicht so laut wie indoor. Selbst die Geräusche des "normalen Spielens" (Toben, Streiten, Heulen noch nicht eingerechnet) hat bei vielen Kindern in einem Raum einen gewissen Geräuschpegel. Das kann ziemlich anstrengend sein. Outdoor verfliegt das viel mehr.
Ansonsten gibt es sicher für beide Einrichtungen pro und contra und ihr müsst gucken was zu eurem Kind am besten passt.

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Huhu, wir haben uns nun vergangene Woche - unter Anderem wegen dem Thema Lautstärke/Reize - für den Waldkindergarten entschieden und hoffen jetzt sehr, dass es die richtige Entscheidung für unsere Tochter ist😬🙏🏽

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Ich wünsch euch sehr, dass es die richtige Entscheidung ist und sich eure Tochter wohlfühlt 😊 Was Lautstärke und Reize betrifft, ist der Waldkindergarten sicher eine gute Wahl