Trocken werden, mach ich was falsch? (lang)

Hallo,

zunächst möchte ich diese ersten Zeilen an die Frauen wenden, die der Meinung sind, Kinder gehören mit einem Jahr auf den Topf, man kann Ihnen das Trockenwerden antrainieren, indem man mal ein paar mal hinter ihnen herwischt und das es befremdlich ist, mit drei Jahren noch eine Windel zu tragen. Bitte lest nicht weiter und erspart mir Eure Kommentare.

#danke





So, nun zum eigentlichen Thema:

Mein Großer ist fast 3 1/2 Jahre und ich habe vor drei Tagen mal wieder das Projekt "Windelfrei" begonnen.
Mal wieder, da wir schon zwei Versuche erfolglos hinter uns hatten. Einen im Dezember, einen vor drei Monaten.

Yannick hat sich noch nie für die Toilette oder den Topf interessiert. Auch jetzt hat er keine Lust, länger als eine Minute auf der Toilette zu sitzen. Auch ist noch nicht ein Tropfen in der Toilette bzw. im Topf gelandet.

Er läuft nun seit drei Tagen tagsüber ohne Windel rum. So alle 30 - 60 Minuten frage ich ihn ob er auf Toilette muss, was immer verneint wird. Natürlich setze ich ihn trotzdem drauf. Da kommt dann nichts und er will auch meist sofort wieder aufstehen, weil ja nichts kommt. Mit Hilfe eines Buches kann ich ihn ab und zu mal länger drauf lassen, aber auch ohne Erfolg.

Nun ist es aber so, dass er kurz nach dem Toilettengang angerannt kommt und sagt, dass er eingepullert hat. Was zu meinem Ärger auch immer stimmt.

Nun stellt sich mir die Frage, merkt er es nicht, dass er muss? Es kann doch nicht sein, dass er auf der Toilette sitzt, da kommt nichts und keine zwei Minuten später hat er die Hose voll.
Manchmal ist es auch so, dass er sagt, er muss pullern aber da ist die Hose schon nass! Er gibt also erst Bescheid, wenn es nass ist.

Ich wollte uns mit dem Thema eigentlich keinen Stress und keinen Druck bereiten, aber langsam verliere ich echt die Geduld. Außerdem nehmen die dummen Kommentare von außen immer mehr zu.

Aber was soll ich denn noch tun? Mehr als fragen und ihn reggelmäßig aufs Klo setzen kann ich doch nicht. Ich kann ihn ja da nicht festtackern, bis es mal klappt.

Gibt es hier noch mehr Spätzünder?

Liebe Grüße
Erdnusssocke

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Hallo!

Was du falsch machst? Du lässt deinem Sohn nicht die Zeit, die er braucht.

Bis jetzt ist jedes gesunde Kind irgendwann trocken geworden. Lass ihm doch die Zeit.

LG

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hallo,

aslo ich finde nicht, dass alle Kinder bis 3 Jahre trocken sein müssen, hab hier allerdings neulich von einem Jungen gelsen der bis 6 Jahre nachts eine Windel brauchte - das finde ich persönlich dann doch sehr befremdlich.

Vom dem was du schreibst glaube ich, dass dein Sohn einfach noch nicht soweit ist, er bemerkt dass er Pipi musste scheinbar erst, wenn es schon zu spät ist, er ist also noch einen Schritt davon entfernt rechtzeitig bescheid geben zu können.

Vielleicht kannst du ihm zu einem Töpfchen-erfolgserlebnis verhelfen, indem du ihn beispielsweise immer nach dem Aufstehen drauf setzt, da ist meist die Blase gut gefüllt und wenn er nicht schon gerade entleert hat sind die Chancen, dass etwas ins Töpfchen geht ganz gut. Ansonsten würde ich ihn nicht regelmäßig aufs Töpfchen setzen, wenn er noch nicht bewusst Pipi machen kann, das ist eher frustrierend für ihn. Wenn es zufällig klappt, dann kannst du augiebeig loben und vielleicht ist auch was zur Belohnung drin.

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hab hier allerdings neulich von einem Jungen gelsen der bis 6 Jahre nachts eine Windel brauchte - das finde ich persönlich dann doch sehr befremdlich.

Bis 6 Jahre nachts eine Windel tragen ist völlig normal.

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mag sein, hab ja auch gesagt dass es für mich persönlich befremdlich ist, weil ich hier im unserem Umkreis kein einziges Kind kenne das in diesem Alter noch eine Windel brauchte und mir das auch für eine Kinderpsyche nicht schön vorstelle im Schulater noch nachts Windeln zu tragen. Meine Tochter ist 2,5 und schons eit einem halben Jahr trocken, seit Wochen auch schon nachts. Ich weiß, dass sie sehr früh dran ist - aber mit 6 Jahren???

Naja, wie gesagt meine persönliche Ansicht, weil ichs so nicht kenne

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So alle 30 - 60 Minuten frage ich ihn ob er auf Toilette muss, was immer verneint wird. Natürlich setze ich ihn trotzdem drauf. Da kommt dann nichts und er will auch meist sofort wieder aufstehen, weil ja nichts kommt. Mit Hilfe eines Buches kann ich ihn ab und zu mal länger drauf lassen, aber auch ohne Erfolg.

Und genau DAS solltest du lassen. Du nervst ihn damit und es klappt erst recht nicht.
Warte ab ,bis er von sich aus aufs Klo und keine Windel mehr möchte.
Das geht meist von heut auf morgen.
Und laß die anderen quatschen.Das sollte dir links rein und rechts wieder rausgehen.

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Hallo Erdnusssocke,

dein Kleiner hatte es 3,5 Jahre echt bequem - er konnte es jederzeit bewusst oder unbewusst laufenlassen. Nun ist er in einem Alter wo man sich durchaus schon dafür interessieren könnte. Er ist aber noch auf dem Standpunkt "ein funktionierendes Team (seine Windel und er) soll man nicht trennen". Er kann den Vorteil noch nicht erkennen.

Ich war auch immer der Meinung, dass Kinder ganz bestimmt alles von alleine aufgeben, was ihnen lieb und teuer ist - sei es nun die Flasche oder der Schnuller oder Mamas Brust oder aber ihre Windel. Es gibt aber Kinder, da wird man eher schwarz vom warten als dass sie das freiwillig tun ... zu so einer Kategorie zähle ich auch meinen Sohn :-)

Falsch gemacht hast du noch gar nichts. Nur ein ständiges Hüh und Hott ist nicht so förderlich. Wenn du also der Meinung bist, dass es doch ein wenig Bequemlichkeit ist und er es könnte wenn er wollte, dann bleib dran. Ich schreib mal wie ich es getan habe. Mein Sohn konnte früh gut sprechen und so erhielt ich seit vielen Monaten die Antwort auf meine Frage ob er mal aufs Klo will "Nein danke, ich hab schon in die Windel :-)"

Die ersten Tage habe ich ihn trotz ständigem Nachfragen ca. alle 30 min einen neuen Schlüppi und Hose angezogen. Nach 2 oder 3 Tagen war es dann nur noch 2-stündlich. Es hat ihn aber nicht gestört. Er kam dann einfach und hat fröhlich verkündet "hab depieselt". Auf das Klo setzen wollte er sich unter keinen Umständen. Nach 4 oder 5 Tagen hat er vormittags nur einmal eingepieselt und dann angehalten, bis er die Mittagsschlafwindel bekam - die lief dann über :-) An dem Tag ging er auch freiwillig einmal aufs Klo - mit Erfolg.

Am nächsten Tag waren wir viel im Garten und ich kam auf die glorreiche Idee, ihm zu erzählen, dass er damit auch die Blumen "gießen" könnte und die dann besser wachsen. Da ist der Knoten geplatzt und er wollte stündlich in den Garten Blumen gießen. Einmal habe ich auch heimlich Gänseblümchen auf die Stelle gesetzt und er freute sich wie ein Schneekönig über seinen Erfolg ... :-) Immer öfter ging er auch auf Toilette und so nach 3 Wochen schätze ich mal hatten wir es ohne Tränen und Druck geschafft und seither ist er ganz stolz wie Bolle. Mittlerweile erinnere ich ihn nur hin und wieder mal, weil er doch sehr ungern sein Spiel unterbricht und es versucht lange auszuhalten, so dass der erste Tropfen manchmal schon in den Schlüppi geht. Aber da ziehen wir uns halt einfach um und fertig.

Ich habe von Anfang an komplett auf die Windel verzichtet (nur zum Schlafen nicht), also auch bei Autofahrten und Kita. Die ersten Tage sollten es halt nur kurze Ausflüge sein, die normalerweise ohne Pippi machen geschafft werden. Die Kita hat super mitgemacht und das ist entscheidend.

Ich will dir nur Mut machen dran zu bleiben. Eine liebgewonnene Angewohnheit abzulegen braucht schon auch Zeit :-)

VG
B

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du beschreibst meine #rofl

lass ihn! #cool

wenn er was sagt und ist zu spät, trotzdem nicht schimpfen - das ist schonsuper, er muss nur noch das richtige timing lernen! wenn du ihn lässt wird er vermutlich ganz von allein bald kommen!

meine hat mich mit 3 jahren und 8 monaten eiskalt 4 tage vor et erwischt:
morgens ... ich muss aufs klo ...! naja, also hab ich sie drauf gesetzt, hat geklappt ...
dann: ich will keine pampers! also wäscheberg für den kiga gepackt und los gings ...
seither ist das alles kein thema mehr ... sie geht auf sie toi und basta #freu

also: weiter in geduld üben, die unkenrufer werden gucken wie lässig er das macht #pro

lg
me

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Hallo Erdnusssocke,

also ich würde folgendermaßen vorgehen. Ersteinmal würde ich dem Kleinen sagen, da es so viele Unfälle gab, sind wir wohl noch etwas zu früh dran und deshalb machen wir die Windel wieder um, bis er selbst keine mehr will. Dann ab heute wieder mit Windel. Dann würde ich 2-3 Bücher kaufen. Ich empfehle: Willi will keine Windel mehr und Moritzmopelpo braucht keine Windel mehr u.a. Dann würde ich eine Zeit lang das Thema beenden, aber immer wieder die Bücher lesen.

Zum nächsten Start würde ich einen Fisch auf ein Plakat malen und darüber Yanniks Töpfchenfisch schreiben und an zentraler Stelle in Kindes Höhe aufhängen und einige Glitzerschuppen ausschneiden. Dann würde ich ihm erklären, dass er für jedes kleine Geschäft auf dem Klo eine Schuppe und für jedes große Geschäft drei Schuppen kleben darf.
Dann geht es los (am ersten Tag am Besten zuhause bleiben und nichts vornehmen, bei uns kam es über 10 Mal zum Pieseln, ohne Nachtrinken ;O)
Wenn es klappt sehr viel loben und wenn es nicht klappt einfach wegwischen und "Macht nichts, aber beim nächsten Mal" sagen.

Bei uns hat es so bei beiden ganz locker und ohne Zwang ganz schnell geklappt .
LG

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Meiner wurde "damals" (also vor ca 2 Jahren) im März 3 Jahre alt und erst im Juli dann trocken tagsüber. Bei uns war es so, dass wir einige Tage lang das Planschbecken aufgebaut hatten und er da dann ohne Windel plantschen war. Plötzlich merkte er Sekunden vor dem Pipimachen, dass er muss. Ich habe dann ein Töpfchen in den Garten gestellt, in das er dann hineinmachen konnte. Zur Not hat er eben auch ins Blumenbeet gepieselt ;-). Nach 3 Tagen nacktpinkeln (naja, es war so warm, dass er draussen im Garten eben den ganzen Tag fast nackig herum lief) habe ich ihm dann vorgeschlagen, dass wir es nun auch ganz ohne Windel versuchen. Er war einverstanden und von dem Moment an trocken---mit gaaaaaaanz wenigen Unfällen!

Naja, er hat halt im Garten auch immer früher gemerkt, dass er gleich Pipi muss und konnte dann auch am zweiten tag schon immer Rechtzeitig das Töpfchen erreichen.

Vielleicht wartest du auch auf eine Warmwetterphase?

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Hallo

Als mein Sohn trocken warf (er wollte keine Windel mehr) fragte ich ihn auch andauernt und er verneinte kam aber immer wenn er mal mußte :-).)

Nach ein paar Tagen fiel auch mir auf das ich immer fregte.

Du hast 2 Möglichkeiten

1. Du läßt nun die Windel ab und er sagt bescheid
2. Er bekommt eine Windel bis er sie nicht mehr will und dann wird er auch auf die Toilette gehen.

LG

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Hallo,

uns ging es ähnlich, mein Sohn (geb. 02/2008) fand das Thema auch langweilig :)

Ich konnte ihn locken, indem ich ihm von Fisherprice ein Musik Klo kaufte. Ich stellte es kommentarlos ins Bad. Sohnemann fragte, was das sei, ich erklärte sehr sachlich was das ist. Er trug zu dem Zeitpunkt Höschenwindeln.
Mit dem Klo konnte ich ihn locken, er setzte sich bald einfach drauf und fand es lustig.
Dann sagte ich ihm, wenn er es schafft, da Pipi rein zu machen, gehen wir 2 los und kaufen "Große-Jungs-Slips" - denn er wollte ja nix lieber als ein großer Junge sein. Gesagt, getan. Die Slips lagen bereit, das Musikklo war unser Freund. Also Schritt 3: wenn du keine Windel mehr brauchst, weil alles ins Musikklo geht und du die tollen Slips anhast, kann der Osterhase ja die Windeln tauschen gegen ein tolles Osternest.

Und so war er dann ab Ostern tag wie nacht trocken. Seitdem hatten wir nachts 3 Unfälle und tags im Kindergarten 2, weil er auf dem Weg zum Klo vergessen hat, dass er muss....

Anreize schaffen, aber nur so nebenbei, hilft bei unserem immer gut, und alles ohne Druck - vielleicht schafft ihr es ja auch so!