schüchternheit frage der erziehung?

hatte heut en elterngespräch im kiga. meine tochter ist jetzt 4 jahre alt und fremden gegenüber sehr schüchtern. auch menschen, die wir kennen is sie anfangs sehr zurückhaltend.
heut meinte die leitung aus dem kiga, es liegt an der erziehung.
glaubt ihr sowas auch? ich war als kind sehr zurückhaltend. jetzt im erwachsenen alter lass ich mir nicht die butter vom brot nehmen!
lisas papa is auch ehr zurückhaltend.
aber liegt es daran wie wir sie erzogen haben? seit einem jahr lebt lisa nur bei mir. wir sind vom vater getrennt! er holt sie aber regelmäßig.
ich soll sie mehr oder weniger zwingen, dass sie guten tag sagt, wenn wir in ein geschäft gehen. sie soll ihre brötchen selbst bestellen.
welches 4-jährige kind macht das denn? ich denke die wenigsten. oder was sagt ihr?
bin echt platt!

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Hallo,

ich denke, dass es zum Teil eine persönliche Eigenschaft ist. Es gibt die Zurückhaltenden so wie die Draufgänger.

Ich glaube aber, dass man ein Kind durchaus auch mal herausfordern sollte, in dem sie kleine Aufgaben bekommt wi zB selbst beim Bäcker was bestellen, an der Kasse etwas selbst bezahlen, was man alleine ausgesucht hat etc. So handhabe ich das zB auch. Nicht weil mein Sohn schüchtern ist, sondern um ihm die Möglichkeit zu geben, selbst etwas machen zu können.
Ich glaube, bei schüchternen Kindern gerät man schnell in Versuchung, ihnen zu schnell DInge abzunehmen und das Kind bekommt die Gelegenheit, sich hinter seiner Schüchternheit zu verstecken.

LG
Sakirafer

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julian hat zum 3ten Geburtstag einen Geldbeutel bekommen und bestellt schon lange seine Brezel selbst, eigentlich seit er das auch formulieren kann ... seit kurzem bezahlt er sie eben auch selber... oder wenn er sein Thomas-Heft will, dann holt er es selbst im Kiosk und legts dem Kassierer alleine hin und ich steh nur hintendran....

also in diesem Punkt würd ich sagen, ja -- kinder in dem Alter machen das schon, wenn man sie lässt und anregt/schickt ...

ich habe Julian schon sehr früh zu nem Menschen hingeschickt, wenn er was wissen wollte (den Ober, wann es essen gibt z.B.) oder ihn selbst sagen lassen, was er trinken möchte beim bestellen usw....

ein bisschen ist Umgang mit Menschen schon Erziehung, - aber eben, die Art und weise, wie man umgeht .... trotzdem gibt es Schüchterne oder ruhige Kinder, die sowas nicht mitmachen oder nicht wollen, -- das ist dann was anderes....

Aber ja: probieren muss man es und kinder sollte man zu solchen Gelegenheit alleine machen lassen ...

Versteh mich nicht falsch, - ich mein jetzt nicht, dass ihr was falsch gemacht habt, - ich wollt nur erzählen, wie es gehen kann ... das setzt immer voraus, dass die Kinder eben von sich aus nicht verschüchtert sind und sowas eben nicht mitmachen, - aber dazu anleiten sollte man sie schon früh, ja ... und das würd ich jetzt einfach mal schleunigst anfangen..., in diesem kleinen Teil hat die Erzieherin vielleicht recht, auch wenn das vielleicht unglücklich formuliert war...

#winke Tanja

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zb an ihrem geburtstag hat sie geld von meiner tante bekommen und durfte sich davon was kaufen. also ab zu toys mit uns (was ein grauen)
und als sie sich entschieden hat durfte sie auch selbst bezahlen! hat sie auch. aber sie würde nie zu nem fremden gehen und sagen ich möchte eine apfelschorle oder so. gestern waren wir eis essen. die kellnerin fragt, was wir wollen und lisa hat es auf der karte gezeigt. aber kein piep!
und hier zu hause quatscht sie mir en knopf an die backe

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gestern waren wir eis essen. die kellnerin fragt, was wir wollen und lisa hat es auf der karte gezeigt. aber kein piep!
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Ist doch aber völlig okay, immerhin hat sie sogar bestellt :-)

Meine Tochter hat in dem Alter auch nicht mit kellnern gesprochen, heute ist sie die erste, die ihre Sachen bestellt ;-)

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"heut meinte die leitung aus dem kiga, es liegt an der erziehung. "

Das ist der größte Quatsch, den ich je gehört habe #klatsch

"ich soll sie mehr oder weniger zwingen, dass sie guten tag sagt, wenn wir in ein geschäft gehen. sie soll ihre brötchen selbst bestellen. "

Ich korrigere meine obige Aussage, denn das ist ja noch größerer Quatsch #klatsch#klatsch#klatsch
Es gibt doch nochts Schlimmeres, ein schüchternes Kind so unter Druck zu setzen.
Immerhin reden wir hier von einem 4jährigen Kind, nicht von einem 14jährigen.

Ganz ehrlich:
wenn die Erzieherinnen meines Sohnes oder gar die Kindergartenleiterin so einen unqualifizierten Quatsch von sich geben würden, würde ich mir schon Gedanken machen, ob mein Kind im Kindergarten gut aufgehoben wäre.

"jetzt im erwachsenen alter lass ich mir nicht die butter vom brot nehmen! "

Na, beim Elterngespräch hast du dir schon ein wenig die Butter vom Brot nehmen lassen, aber ich kann dich verstehen, ich wäre genauso perplex von so einer Aussage gewesen.

Wenn du ansonsten mit dem Kindergarten zufrieden bist und deine Tochter sich dort wohl fühlt, weil man sie NICHT zwingt zu grüßen o.ä., würde ich die dumme Aussage des Kindergartens einfach ignorieren.

Wenn du befürchten musst, dass der Kindergarten mit der Schüchternheit deiner Tochter nicht feinfühlig genug umgeht, solltest du über Alternativen zu eurem Kindergarten nachdenken und außerdem ein ernstes Gespräch mit den Erzieherinnen/Kindergartenleitung führen.

Mein Sohn war übrigens auch lange Zeit extrem schüchtern, und ich habe ihn nie gezwungen, andere Leute zu grüßen.

LG,
J.

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Ich glaube nicht, daß es an der Erziehung liegt, sondern eine Wesenssache ist.

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ich war als kind sehr zurückhaltend. jetzt im erwachsenen alter lass ich mir nicht die butter vom brot nehmen!
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Wie bei mir.

Mein Bruder (ist auch nicht anders erzogen als ich) war schon immer völlig anders als ich.
Ich habe auch als Baby und Kleinkind extrem gefremdelt, mein Bruder so gut wie gar nicht.

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ich soll sie mehr oder weniger zwingen, dass sie guten tag sagt, wenn wir in ein geschäft gehen. sie soll ihre brötchen selbst bestellen.
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Ich würde es nicht tun.
Meine Tochter (7) hatte auch sehr gefremdelt, meine Eltern sagten immer nur, sie hätte das von mir, nur wäre ich noch schlimmer gewesen ;-)
Ich habe sie nie gezwungen andere ansprechen zu müssen.
Und heute mit 7 ist sie völlig anders geworden. Erstmal ist sie zwar auch zurückhaltend Fremden gegenüber, aber das ist doch eher gut.
Wer will schon, daß sein Kind auf jeden Wildfremden freudig zurennt?
Da würde ich mir aber Gedanken machen.


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welches 4-jährige kind macht das denn? ich denke die wenigsten.
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Meine hat es jedenfalls nicht gemacht, ich kenne auch sehr wenige, die sich alles trauten, scheint eher eine Ausnahme zu sein.


Heute geht meine Tochter aber längst auch allein zum Kiosk oder Bäcker und kauft etwas ein.
Das ändert sich alles, auch von allein.

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danke!
wenn ich so kritik bekomme in der erziehung schlägt das aufs gemüt!
im kiga läuft in letzter zeit einiges komisch.
aaaaaber das gute in ein paar monaten ziehen wir um und dann gehts in einen anderen kiga. hoffe, bekomme en platz!
neue stadt, neues glück!

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Ich nochmal:
wie erzieht man denn Schüchternheit an? Es wird wohl niemand sein Kind dazu ermuntern, nicht zu grüßen, etc.

Ich habe meinen Sohn nicht darum gebeten, sich ängstlich hinter mir zu verstecken, wenn ich unterwegs war und Nachbarn getroffen habe #augen

Mehr, als ein schüchternes Kind zu ermuntern, sich doch bitte dies oder das zu trauen, kann man nicht machen. Schüchternheit ist keine Erziehungsfrage, sondern angeboren.

LG,
J.

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man muß es einfach im Keller einsperren und den Kontakt zu anderen Menschen verindern #cool

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genauso machen wirs!
nein natürlich nicht!
lisi hatte immer viel kontakt zu kindern. wir haben einen festen freundeskreis und mit denen treffen wir uns regelmäßig!
spielplatz, indoor, schwimmen, zu hause, geburtstage usw usf. also an kontakt mangelt es uns nicht!
früher natürlich krabbelgruppe. also sie ekennt auch andere menschen ausserhalb ihrer wohnung!

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Hallo,

dass es ausschließlich eine Frage der Erziehung ist, ist es sicher nicht - wenngleich man durch sein eigenes Verhalten aber darauf einen Einfluss nehmen kann, wie sich dieser angeborene Charakterzug entwickelt, wobei er sich sicher nicht komplett "abstellen" lässt - warum auch.

Die Kinder lernen durch Beobachtung und Nachahmung. Wenn du es ihr also vorlebst, dann wird sie es eines Tages auch übernehmen. Dass du sie zu bestimmten Sachen animieren kannst, ist auch klar - zwingen haben die bestimmt nicht so gemeint, sondern dass man bestimmte Sachen üben muss.

Dass mit dem Guten-Tag sagen kann man auch sanfter beginnen, nämlich dass sie immer Tschüss sagen soll, wenn ihr geht (da steht sie nicht in der Erwartung, dass sie jemand anspricht). Warum sollen schüchterne Kinder nicht auch normale Umgangsformen lernen - es geht hier nicht um einen Eingriff in ihren persönlichen Bereich.

Frag sie doch einfach jedes Mal, ob sie sich ihr Wunschbrötchen oder den Kuchen, den sie möchte selbst bestellen will. Wenn sie nicht will auch gut, aber vielleicht macht sie es dann beim 20. Mal, wenn ihr immer zum gleichen Bäcker geht und die Bäckersfrau immer nett lächelt :-) und dann wird sie sehr stolz sein, dass sie das geschafft hat.

Nehmt es doch nicht immer gleich als Angriff, sondern als Anregung um über eigenes Verhalten nachzudenken. Was ihr dann mit der Anregung macht ist doch euch überlassen.

VG
B

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Mhm,

ich finde es liegt u.a. sicherlich sehr am jeweiligen Wesen - quasi angeboren :-). Aber ansonsten find ich sehr wohl, dass ein Kind seine Sachen beim Bäcker selbst bestellen kann. Meine Kids machen das schon lange (der Große seit er 2 ist und die Kleine seit 1,5 - "Brezel" und "bitte" und "danke" geht seit dem schon gut), natürlich gibt es auch Tage an denen sie nicht wollen, aber "können" tun sie das schon lange. ich sage eben immer: So, nun sag der Verkäuferin noch was du magst ....

Grüße

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Hallo!

Viele Dinge sind vererbt, nicht nur die Haarfarbe, Größe usw. sondern auch die Tendenz zu bestimmten Verhaltensweisen. Das heißt nicht, dass diese nicht beeinflusst werden können, aber eine bestimmte Tendenz ist da. Dazu kommt, was die Eltern im Alltag vorleben.
Ich schreibe das jetzt bewusst überspitzt: Sind die Eltern der "Hans-Dampf-in-allen-Gassen", mischen in sämtlichen örtlichen Vereinen mit, haben einen großen Freundeskreis, mit dem sie sich oft treffen, haben auch sonst viele Kontakte, gehen auf einer Feier, bei der sie fast niemanden kennen, locker auf Fremde zu usw. ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass das Kind sich ebenbfalls extrovertiertes Verhalten "abschaut".
Sind die Eltern hingegen selber eher zurückhaltend, haben einen festen Freundeskreis, fühlen sich aber z.B. auf einer Feier, bei der sie fast niemanden kenne, eher unwohl, mischen nicht "im Dorfleben mit" usw, sind die Kinder auch häufug eher zurückhaltend.

Ich war als Kind wirklich sehr zurückhaltend. Meine Mutter wollte mich unterstützen und hat mich in allerbester Absicht zur musikalischen Früherziehung geschickt. Dort musste man häufig einzeln alleine etwas machen, z.B. vor der Gruppe auf einem Xylophon die Anzal der Silben seines Namens anschlagen usw. An etliche solcher Sachen kann mich mich erinnern - mit einem ganz schlechten Gefühl! Es war schlimm für mich, "gezwungen" zu werden, solche Sachen zu machen.
Oder in der Grundschule hat eine Lehrerin die Musiknote davon abhängig gemacht, wie gut wir singen können. Dazu mussten wir uns einzeln vor die KLasse stellen und singen. An dem Tag war ich aus Angst wirklich körperlich krank, so dass ich die Singerei nachholen musste. Eine Freundin durfte mitsingen, aber das hat nicht viel gebracht. Seitdem kann ich nicht bzw. nur mit sehr viel Überwindung singen, wenn andere mich hören (auch vertraute Personen außer meiner Kinder). Das hat mir z.B. bei der Leitung einer Krabbelgruppe wirklich Probleme gemacht.#

Was ich damit sagen will... Zwinge Dein Kind nicht zu etwas, wobei es wirkliche Probleme hat! Natürlich sollte Dein Kind langfristig lernen, andere zu grüßen. Aber das kann man auch erstmal mit vertrauten Personen "üben" bzw. das Grüßen vorleben. Du kannst auch irgendwann kindgerecht erklären, dass es bestimmte Höflichkeitsregeln gibt, die (eigentlich) für alle gelten und die auch Deine Tochter langfristig lernen sollte, damit andere sie nicht für unfreundlich halten. Aber zwingen würde ich sie nicht!!

Mein großer Sohn ist auch sehr zurückhaltend. Seit etwa dem 5. Geburtstag traut er sich immer mehr zu, grüßt von sich aus andere usw. Das hat er auch ohne Zwang gelernt. Manchmal "vergisst" er es und wenn ich ihn darauf hinweise (leise!) ist er sehr beschämt und bekommt den Gruß nicht aus sich heraus. Ich zwinge ihn nicht, weil er es mit Sicherheit noch lernt. Ich habe ja gesehen, welche Fortschritte er im letzten Jahr diesbezüglich gemacht hat.

LG Silvia

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ja, das mit dem singen usw kenne ich! lisa singt für ihr leben gern! aber halt allein oder wenn ich dabei bin. sind mehrere dabei schämt sich sich! wenn sie was will, flüstert sie es in mein ohr! *flüster* mama ich hab durst!
ich war genauso. aber ich bin jetzt erwachsen und kann auch sagen, wenn ich durst habe!
ich werd es mal versuchen sie mehr zu ermutigen!
ich frage sie oft, ob sie nicht bestellen will oder was auch immer. aber wenn sie nein sagt? ich kann und will sie nicht zwingen!guten tag und tschüß find ich auch wichtig. und bitte und danke sowieso! das macht sie aber eigentlich schon!
aber manchmal glaub ich, dass der kiga immer wieder neue sachen sucht!

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Deine Tochter ist gerade mal vier Jahre alt. Ganz viele Kinder, auch die sonst eher extrovertiert sind, bestellen z.B. noch keine Brötchen beim Bäcker oder grüßen im Geschäft. Sie hat wirklich noch Zeit, das zu lernen! Natürlich ist es wichtig, dass sie es lernt, aber kein Mensch nimmt es einem kleinen Kind "krumm", wenn es im Geschäft nicht Guten Tag sagt! Sie kann es doch wirklich erstmal bei vertrauten Personen üben und nur dort würde ich es erstmal anregen. Aber Zwang bringt nichts, dann kommt zur "Schüchternheit" (ich mag dieses Wort gar nicht, denn Zurückhaltung ist ja nicht nur schlecht) ggf. noch der Widerstand gegen Deine Forderung.
Leite sie an, aber nicht mit Druck!

Mein großer Sohn grüßt jetzt ziemlich selbstverständlich und sagt dabei nicht nur "Hallo" sondern verwendet sehr oft den Namen mit. Das macht er von sich aus und ohne Druck.

Ermutigen, eigene Bedürfnisse hörbar zu äußern, finde ich schon wichtig, also dass sie Dir z.B. im Restaurant hörbar sagt, was sie trinken möchte und Du es bestellst. Das ist der erste Schritt dazu, dass sie sich igrendwann traut, ihr Getränk selber zu bestellen.

Aber Druck würde ich niemals ausüben. Das bringt nichts.

LG Silvia

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Schwachsinn. Zu allem.

Mein erster Sohn war bis vor kurzem SEHR schüchtern. brauchte ne gewisse Zeit zum "auftauen"!

Mein 2. Sohn ist das genaue gegenteil.

Beide werden gleich erzogen. :-)

Kinder sind verschieden. Das sollte mal langsam in die Köpfe mancher Erzieherinnen die 1970 gelernt haben.....

VG Nana