ich bin immer nur die böse mama

hallo,

bitte sagt mir, dass das nur eine phase ist und es vorbei geht oder gebt mir einen tipp, was ich vielleicht falsch mache.

in letzter zeit ist es mit meiner tochter echt schwieirg. ich hab sie total lieb, wir kuscheln und spielen. in soweit ist alles in ordnung. aber, sie lässt sich von mir gar nicht mehr sagen, geht nur gegen an und beschimpft mich mit böse mama oder haut mich. dabei bin ich noch nicht mal besonders streng, es reicht schon, wenn ich ihr nicht erlaube, naschis zum abendbrot zu essen oder will, dass sie abends zähne putzt. ich hab sie nie gehauen, lege wert darauf, dass das in unserer familie nicht vorkommt und sage ihr das auch so. das andere problem ist, dass sie sofort es nicht nach ihrem willen geht in fürchterliches geheul ausbricht. auch bei dingen, über die wir doch hätte reden können. ein beispiel: sie will etwas zu trinken, ich sage "gleich", weil ich gerade auf dem klo sitze, sie fängt sofort an zu heueln, weil ich ihr nichts gebe oder sie will sich alleine anziehen, ich lass sie, sie fängt fürchterlich an zu weinen, weil ich ihr die hose nicht zumache. egal was ist, ich ich bin nur die böse mama oder ernte fürchterliches geheul.

der papa dagegen ist der liebe. klas, den sieht sie nicht so oft, weil der mehr arbeitet. aber irgendwie macht mich das schon traurig.

ich hoffe ihr habt rat für mich.

lg sonja und sarah (3 jahre 8 monate)

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Huhu,

Oliver ist genauso. Aber wir sind ne Stufe weiter. ich bin eine "Arschloch-Mama", die "tot gehen soll". Nur, weil ich ihm heute morgen nahegelegt habe, seinen Rucksack mit in den Kindergarten zu nehmen. Ich kenne das aber schon vom Großen. Überhöre es einfach, es bist nicht Du persönlich gemeint. Es ist nur ein Ausdruck von Ohnmacht. Am besten nicht drauf einsteigen. Geht vorrüber.
Deine Tochter liebt Dich!

Miri

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#schock

Dein Kind sagt so etwas wirklich zu dir?

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Wie alt ist denn dein Kind?

Das hat mein 8jähriger noch nicht mal geschafft zu mir zu sagen und wird es auch nie wagen.

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HI,
diese Erziehungsmethoden "überhören" finde ich schrecklich. Warum soll man schlechtes Verhalten überhören und ignorieren?

Meine Kinder haben diese Phase mal angefangen und das erste was ich gemacht habe war erklären, das ich das nicht mag und sie sicherlich auch nicht möchte, das ich so mit ihr rede. Das ging eine zeitlang gut. Und als unsere Tochter mal anfing wieder solche "zicken" zu zeigen habe ich mich mal auf ihr Niveau runter begeben und auch im zicken,hohen, weinerlichen Ton gesagt ich will das und das haben.

Sie war richtig erstaunt, hat mich angeschaut und gesagt "das ist aber nicht schön" und schwups haben wir uns zusammen gesetzt und es kam nie wieder vor.

Natürlich klappt das nicht immer, wenn sie mich hauen würde, würde ich ja nicht zurück hauen...#schwitz

Grüße
Lisa

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Du kannst mit dieser Methode bei "leicht-lenkbaren" Kindern ankommen (wie bei meinem Großen Sohn), aber nicht bei Kindern die mehr Temperament haben ;-)

VG nana (die auch erst einmal alles erklärt, dann einmal schimpft, dann IMMER ignoriert)

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Bitte ein Tip: Was macht man bei "nicht leicht-lenkbaren" Kindern? Solchen, mit denen jede Entscheidung der Mutter in Kompetenzgerangel ausartet?

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Hallo,

ich hoffe es ist eine Phase.. denn meiner ist genauso ;-)

Alles ist zur Zeit ein Kampf. Sage ich "Nein", sagt er "Doch". Fast der ganze Tag ist ein rumgestreite. Es fängt beim Zähneputzen an, geht beim "welche Straßenseite benutzen wir" weiter und hört beim "Ich will Süßigkeiten" auf! Am Ende bin auch ich immer die böse Mama und er heult und schreit rum. Ganz schön anstrengend #schwitz Ich denke grade in so einer Phase muss man konsequent bleiben und auch garnicht zu viel rumdiskutieren. Ich erkläre ihm ein oder zweimal wieso, weshalb, warum und wenn er dann immer noch Theater macht ignoriere ich ihn oder er kommt zum abreagieren in sein Zimmer. Das ganze kann sich allerdings schonmal ne halbe Stunde oder länger hinziehen #aerger

Wünsche dir also ebenfalls viel Kraft zum durchhalten ;-)

LG,
--Sign

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Das ist eine Phase, die die meisten Kinder mal durchmachen und die sich durch die Entwicklungsstufen zieht (ich kann mich noch gut an mich selber erinnern - war ungefähr 6, wir saßen im Auto, ich war wütend auf meine Mama und hab laut folgendes "Gebet" gesprochen: "Lieber Gott, mach doch, dass ich andere Eltern kriege!"#schock ).
Genau das Falsche in der Situation ist es, das irgendwie auch nur ansatzweise persönlich zu nehmen. Es ist - besonders in dem Alter - nicht persönlich gemeint, den Kindern fehlen noch Strategien, mit Frustration angemessen umzugehen, und das Verhalten ist eine Möglichkeit, die die Kinder austesten. Also gaaanz normal.
Nicht persönlich nehmen bedeutet nicht ignorieren. Wie ich drauf reagier, ist situationsabhängig. Manchmal überhör ich's, manchmal reagier ich. Wenn mein Söhnchen beispielsweise sowas sagt wie "du bist böse" oder schlimmer, dann wart ich erstmal, im Normalfall will er in einem Zeitrahmen von max. 5 Minuten wieder irgendwas von mir (trinken, Buch ankucken etc.) - "Mama, holst du mir...?", dann sag ich, "nein, ich bin eine böse Mama und böse Mamas kucken keine Bücher an mit ihren Kindern." Vielleicht nicht die pädagogisch wertvollste Lösung, aber bei uns wirkt das besser als Pseudogespräche a lá "wenn du sowas sagst bin ich ganz arg traurig und das willst du doch bestimmt nicht, oder?" Bei Schimpfworten gibt's Ärger, wobei ich da das Schimpfwort thematisier und nicht, dass er es auf mich "angewendet" hat (das ignorier ich dann).
Auch das Geheul - da musst du drüber stehen. Lass dich davon nicht verunsichern, du bist der Chef, es ist absolut zumutbar, dass ein Kind in dem Alter mal ein paar Minuten wartet bis es trinken bekommt wenn es sieht, dass Mama grad anderweitig beschäftigt ist - da würd ich dann doch wieder zum Ignorieren raten, gar nicht drauf eingehen auf das Geheul.
Die Papas sind immer die Lieberen, das ist auch normal. Aber echt, das klingt bei dir so als wärst du darauf neidisch - wenn das wirklich der Fall sein sollte, arbeite an deinen Einstellungen! Das ist doch toll, dass dein Kind so ein gutes Verhältnis hat zu seinem Papa, sei froh drüber und nutz es auch mal aus, lass die beiden halt mal einen Papa-Tochter-Tag machen an dem du Zeit für dich hast und entspannen kannst!
Und: wir sind die Eltern, wir stehen emotional auf einer ganz anderen Ebene als unsere Kinder. Ich liebe meine Kinder nicht, damit ich von ihnen Liebe zurück bekomme. Ich liebe sie, weil sie meine Kinder sind, Punkt. Wenn mein Kind meint, dass meine erzieherischen Entscheidungen ihm nicht passen und es deshalb mit "Liebesentzug" mir gegenüber in welcher Form auch immer reagiert, dann komm ich damit klar. Meine Aufgabe ist es, mein Kind bedingungslos zu lieben und zu begleiten und es nach bestem Wissen und Gewissen zu erziehen. Die Aufgabe meines Kindes ist, einfach Kind zu sein, mit allem Ausprobieren, was da dazu gehört.
Alles Gute! :-)

18

#pro

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Hallo,

Kopf hoch, mein Kleinster ist momentan auch so ein Giftzwerg und ja: Das ist nur eine Phase :-)

Egal was ich momentan tue, entweder bin ich doof, gemein oder unfair.
Allerdings bevorzug er dann irgendwas durch die Gegend zu werfen (was ich dann einsacke) oder gegen die Wand zu tretten (was weh tut, noch mehr Geschrei erzeugt und blaue Zehen).

LG und alles Gute

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Hallo,

meine Tochter ist zur Zeit auch oft so .

Wenn sie schreit : " Böse Mama!!!!! " sage ich " Ich liebe dich trotzdem ! " und gehe nicht weiter auf das Geschrei ein .
Meist ist ihr dann die Luft aus den Segeln genommen und in 70% der Fälle kommt sie sogar und meint sie mag mich doch .

Oder wenn sie heult ( ist ja kein weinen, eher ein heulen :-) ) frage ich sie ernst : "Warum weinst du ?" Meist antwortet sie mir und wir kommen ins Gespräch und der Ärger verfliegt .

"Schade dass du jetzte weinst, ich tue doch mein Bestes" wirkt bei ihr auch .

Die Kleinen haben viel Ärger , es ist bestimmt nicht so einfach viel zu wollen und noch nicht alles zu können und zu bekommen .

Klingt sehr nach Zuckerwattenpädagokig aber manchmal bejammer ich auch mit ihr zusammen dass z.B es im Bett keine Schoki geben darf .

" Du hast Recht Schoki wäre jetzt lecker, aber es geht nicht, der blöde Karies, ich ärgere mich auch darüber "
Wir beschimpfen dann den Karies und die möglichen Löcher in den Zähnen.

Wen du es besonders ernst sagst, oder auch weinerlich hast du ihre Aufmerksamkeit sicher .
Frustrationstoleranz muß erst entwickelt und erarbeitet werden .

Was ich jedoch sehr sehr sehr selten tue ist nachgeben , wenn etwas doof ist, dann könne wir uns zusammen darüber ärgern, ich versuche ihr zu zeigen in welchem Maße der Ärger angebracht ist ---- aber umgehen kann man es nicht .

Viel durchhaltevermögen !
Du bist sicherlich eine tolle Mama, kopf hoch !
:-)

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Hallo,

na mit Deiner Einstellung...da hätte ich als Kind auch keine Respekt.
Du bist die Mutter und mußt für Dein Kind da sein, nicht umgekehrt.
Und ein gewisses Maß an Konsequenzen sollte da schon vorhanden sein, wenn sich das Kind dermaßen daneben benimmt.

LG

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hallo,

danke für euren lieben und ausführlichen antworten. es ist schön, einerseit zu hören, dass es auch anderen müttern so geht. in meinem bekanntkreis sind viele gleichaltrige kinder, aber die reagieren immer irgendwie anders.

neidisch bin ich eigentlich nicht auf sarahs papa. ich freue mich schon, das sie ein gute verhältnis haben und er ist auch ein toller papa. das einzige, was mich stört ist nur, dass er sich echt schwer tut mit mir an einem strang zu ziehen. wenn ich verbiete, erlaubt er, wenn ich mit sarah etwas bespreche oder auch mal schimpfe, mischt er sich ein oder sagt, ich solle mich nicht so aufregen. er kritisiert mich vor dem kind. das habe ich schön öfter angesprochen und es tut ihm auch leid, aber er macht es wieder. das bekommt sie natürlich mit, was mama sagt zählt nicht, weil papa sich eh einmischt. und das macht es schon etwas schwierig.

an mangelnder konsequemz liegt sarahs verhalten, glaube ich, nicht. wie ich schon geschrieben habe, bin ich eher sehr konsequent. das liegt vielleicht auch in meiner arbeit als sonderschullehrerin. allerdings arbeite ich mit älteren kindern und tute mich vielleicht dadurch manchmal mit den verhaltensweisen einer dreijährigen etwas schwer.


aber aus euren beiträgen habe ich viel entnommen. vielen dank dafür.

lg sonja

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Mamas müssen nicht dauernd konsequent sein ;-) Sie dürfen auch mal einfach aus dem Herzen entscheiden:-)

LG Miriam