Lügen bei Konfession, um KiGa-Platz zu bekommen???

Hallo Ihr Lieben,

ich gehöre zwar noch nicht hierher, aber ich denke, ihr könnt meine Frage aus Erfahrung besser beantworten als meine Mädels im Kleinkind-Forum.

Bei uns geht es jetzt los mit den Kindergartenanmeldungen, die Plätze sind rar, und es ist bekannt, dass man gerade bei den kirchlichen Einrichtungen eigentlich nur dann gute Chancen auf einen KiGa-Platz hat,wenn man derselben Konfession angehört (es kommen ca. 3 Anmeldungen auf 1 Platz bei uns).

Mein Mann und ich sind beide katholisch, aber schon lange ausgetreten, unseren Sohn Ben haben wir auch nicht getauft, da wir nicht gläubig sind. Wir würden ihn aber trotzdem gern in einem christlichen Kindergarten untergebracht wissen, da wir denken, er soll den christlichen Glauben auf diese Weise ruhig kennenlernen und dann später selbst entscheiden, ob er der Kirche beitreten möchte oder nicht.

Eine Freundin von mir meinte nun, ich soll bei der Anmeldung einfach lügen und sagen, mein Mann wäre je nach Kindergarten evangelisch/katholisch und nicht ausgetreten, um so bessere Chancen auf einen Platz zu bekommen. Sie selbst habe das auch so gemacht, das könnten die gar nicht überprüfen und würden es auch nicht tun. Ich habe aber irgendwie Hemmungen, da rumzulügen, zumal ich befürchte, dass das sehr wohl herauskommt. Aber meine Freundin meint, das wäre Gang und Gäbe, dass da bei den Anmeldungen gelogen wird, um einen Platz zu bekommen, und wenn ich ehrlich bin, kriege ich halt keinen Platz.

Wollet daher hier mal nachfragen, ob das wirklich so ist? Hat jemand von Euch oder Euren Bekannten auch bei der Anmeldung gelogen und dadurch dann den Platz bekommen, ohne dass das rausgekommen ist oder man aufgeflogen ist?

Ich trau mich nicht...

LG
Claudia mit Ben *28.12.05

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Unser jüngster Sohn wird mosiaisch erzogen und bei unserem katholischen Kindergarten reichte es, das er "überhaupt" einem Glauben angehört.

Es war nicht wichtig, das er katholisch war.

Ich denke zwar auch, daß solch eine Lüge niemand kontrolliert, aber mir wäre nicht wohl dabei.

Gruß Hezna #klee

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Hallo.
schon in der Verfassung steht: Die Würde des menschen ist unantastabr.
Soll auch heißen:Nur weil es ein kath.Kindergarten ist,dürfen sie katholische Kinder NICHT bevorzugen!!!!!
Das ist Rechtwidrig!!!!
Es muß der Reihe nach gehen!

Mein Sohn st auch in einem kath.KiGa obwohl er nicht getaruft ist.und wir sind nicht in der Kirche drinnen.
Das steht gar nicht zur Diskussion.

Ob Du flunkern sollst oder nicht überlass ich Dir.
ich würde es nicht tun,sondern steh zu dem was wir sind bzw nicht sind!
Hätte er mit Begründung ja nciht kath.zu sien den platz nciht bekommen hätte ich nen Anwalt eingeschaltet.

Liebe grüße biene

http://www.neugebauer-online.de.tl

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Hallo,
ich würde ehrlich bleiben, meistens kommt doch die Wahrheit ans Licht.
Wir sind beide in der Kirch unser Kind ist getauft und hatten trotzdem Probleme einen Kindergartenplatz zu bekommen, ich meine es hat mit Ach und Krach geklappt.

Ich würde an deiner Stelle das Kind an so vielen
Kindergärten anmelden wie es möglich ist.

Ich wünsche dir viel Glück bei der Suche.#klee

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Liebe Biene,

es ist verfassungswidrig, wenn es sich um Einrichtungen in öffentlicher Trägerschaft handelt.

In kirchlich getragenen Einrichtungen, die auch kirchlich finanziert werden, ist es aber nicht verfassungswidrig.

Auch öffentliche Grundschulen (also von Dir und mir finanziert), die sich einem Bekenntnis angeschlossen haben, lehnen bei einem Anmeldeüberhang Kinder ab, weil sie nicht der richtigen Religion angehören (in NRW) und haben dafür die Durchführungsverordnung zum Schulgesetz NRW als Rechtsgrundlage.

Auch ich war sehr erstaunt und habe mich entsprechend beim Ministerium beschwert - bislang leider ohne Reaktion.

LG
Nusch

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Hallo du,

bei uns ist das auch so gewesen, dass die Konfession zwar eine Rolle spielte, aber in erster Linie wurde Geschwisterkinder bevorzugt oder jene Eltern, die berufsmäßig auf einen KiGa-Platz angewiesen waren.

Meine Kinder waren beide in einem katholischen Kindergarten und es gab auch türkische Kinder, die nicht katholisch waren - sicher auch evangelische oder konfessionslose...

Also das muß zwar jeder selber wissen, aber ich würds nicht machen. Lügen haben kurze Beine...

lg bambolina

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Huhu,

also bei uns ist das so dass selbst in den Kirchlichen Kindergärten es keinerlei Rolle spielt welche Religion ein Kind angehört.

Würd bei sowas auch nicht lügen, bringt eh nichts.

Lg Jule

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Hallo

natürlich wissen die ob du zu der Kirchengemeinde gehörst.

Mein Sohn ist evangelisch ich nichts und er ist im katholischen Kiga.

Ich würde meinen Sohn nicht mit einer Lüge groß werden lassen.

Gruß Arienne

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Danke für Eure Antworten.

Tja, bei uns ist es leider wirklich so, dass die Kindergärten da nach der Konfession gehen, auch wenn sie es nicht dürfen, aber sie haben es meiner Freundin tatsächlich bei einer Anmeldebesichtigung auch Nachfrage gesagt, erst zählt die Konfession, dann die Stadtteilzugehörigkeit, dann die soziale Komponente (Eltern berufstätig ja/nein, alleinerziehend oder nicht usw.)! Alle Anmeldungen müssen bis Ende des Jahres eingegangen sein und im Februar entscheidet dann ein Gremium, wer aufgenommen wird und wer nicht. Und das wird eben von den v.g. Faktoren abhängig gemacht. Dass es da nach der Reihenfolge der Anmeldungen geht, davon keine Rede. :-(

LG
Claudia

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Die nicht-staatlichen Kindergärten dürfen sehr wohl nach Religionszugehörigkeit schauen bei der Vergabe von Plätzen. Das ist ihr gutes Recht.

Ob du deinen Sohn vorleben möchtest, dass Lügen der richtige Weg ist um im Leben weiterzukommen.....nun, das mußt du selbst entscheiden. Bei uns kommt das spätestens bei der Schulanmeldung eh raus, denn da muß man die Taufurkunde mitbringen wegen Religionsunterricht.

Mein Großer ist übrigens in einem katholischen KiGa, obwohl wir nicht katholisch sind. Bei uns geht es auch nach dem Alter des angemeldeten Kindes- je älter desto eher kriegt es einen Platz. Und natürlich werden auch Geschwisterkinder bevorzugt.

LG;
Lucy

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Taufurkunde bei der Schulanmeldung???

Mein Sohn wurde im September eingeschult und mir mussten nichts dergleichen vorlegen.

Wir bekamen an der Einschulung diverses Infomaterial, Formulare zum Ausfüllen u.a auch in welchem Reli-Unterricht das Kind teilnehmen möchte - zur Auswahl standen, rk, ev und islamisch

lg bambolina

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Hallo Claudia,

Mina ist im Kindergarten St. *** und vor dem Essen wird ganz selbstverständlich gebetet, so ist das nun mal hier in Bayern. Ich bin konfessionslos und mein Mann ist evangelisch, wenn es darum gegangen wäre dass sie nur hindarf wenn sie katholisch ist, dann hätten wir uns das auch zurechtgelogen, wie soll ich anders arbeiten gehen, für unseren Kleinen gibt es nicht mal ne Krippe der kommt ab Januar zur Tagesmutter. Also ich würde lügen... Wenn Ihr sowieso katholisch aufgewachsen seid, dann kennt Ihr Euch doch eh mit den Besonderheiten aus, wie soll das dann rauskommen dass Ihr nicht in der Kirche seid. Wir waren übrigends an St. Martin auch mit dem Kindergarten in der Kirche, ich hör mir das halt an und dann geh ich wieder raus. Ich hab damit kein Problem. Und wenn unsere Kinder groß sind dann dürfen sie selbst entscheiden ob sie katholisch wie die anderen Kinder, evangelisch wie der Papa oder konfessionslos wie die Mama sein wollen.

LG Tanja mit Mina und Malik

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Bei uns spielt die Konfession keine Rolle - was mich sehr ärgert.

Wenn sie eine Rolle spielt, würde ich aber nicht lügen. Ich empfinde sowas als Betrug und hätte kein gutes Gewissen dabei.

Gruß Julia

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Hallo Claudia,

ich finde es völlig daneben, hier zu lügen. Wenn du die Vorteile in Anspruch nehmen willst, dann kannst du ja in die Kirche eintreten, um den Kindergarten mit zu unterstützen.
Ich hab auch noch nie gehört, dass das normal und üblich sein soll, zu lügen...

LG Sriver