Abgestillt wegen kaputter Brustwarzen

So, jetzt will ich doch mal meine eigene Geschichte zur Diskussion stellen, ich bin zwar zufrieden mit meiner Entscheidung, aber möchte dennoch gern Meinungen dazu hören - rein interessehalber. Und auch, damit manche hier mal wissen, wieso ich es so doof finde, wenn man angemault wird, weil man früh abgestillt hat.

Als ich unseren Teo im Krankenhaus bekam, war ich (auch vorher schon) wild entschlossen, ihn zu stillen. Weil Muttermilch unumstritten das Beste fürs Baby ist. Nun hab ich leider sehr flache Brustwarzen und meine Hebamme meinte schon vorher, da müsste man viel Geduld haben und die für mich und das Kind richtige Anlegetechnik finden, damit das klappt.

Tja, klappte leider von Anfang an überhaupt nicht. Ich habe in der ersten Woche mit fünf verschiedenen Stillberaterinnen und zwei Hebammen zusammen versucht, mein Kind zu stillen - er bekam auch die Milch, die ich hatte, aber ich selbst ging zunehmend am Stock, weil die Brustwarzen total kaputt waren. Es fing damit an, dass sie wund und heiß waren und es tierisch schmerzte, wenn ich ihn anlegte (egal wie) und endete damit, dass ich auf beiden Seiten mehrere Risse hatte und weder stillen noch abpumpen konnte, ohne dass jede Menge Blut mit rauskam.

Ich habe dann nach drei Wochen Schmerzen, Nervenkrieg und Weinen abgestillt, weil ich es a) selbst nicht mehr aushalten konnte und b) mein Kind nur noch frustriert und unzufrieden war. Diese ganzen Stillberaterinnen und Hebammen haben jedenfalls einhellig gesagt, dass es schlicht nicht stimmt, dass jede Frau stillen kann und es nur auf die Anlegetechnik ankommt, weil manche halt auch sehr gierig trinkende Kinder haben und die empfindlichen und nicht optimal ausgelegten Brustwarzen (oft auch Schlupfwarzen) das einfach nicht mitmachen. Und dass das kein Drama sei!

Wie auch immer, ich war ziemlich traurig und hatte natürlich auch Selbstzweifel in den ersten Tagen, weil das nun doch nicht geklappt hat mit der Stillerei. Im Nachhinein bin ich aber sehr froh, dass ich abgestillt habe, weil es uns beiden letzten Endes deutlich besser ging. Und mittlerweile bin ich auch der Auffassung, dass sich keine Mutter dieser Welt so quälen muss, nur um stillen zu können. Es gibt ja auch Alternativen.

Also Leidensgenossinnen, macht aus euren Herzen keine Mördergruben, man sollte meiner Meinung nach unbedingt stillen, wenn es geht - aber wenn es nicht geht, dann lässt man es halt sein! Feddich!

Liebste Grüße aus dem verschneiten Bremer Umland sendet
Anni

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Hallo,

das ist 1a unsere Geschichte! Nur mit weniger Stillberaterinnen, dafür noch 2 Brustentzündungen. Habe nach 11 Tagen abgestillt und ab da konnte ich mein Baby genießen! Man muss nicht auf Teufel-komm-raus was erzwingen, wenn es einem dabei nicht gut geht!

Alles Gute, Jule

2

Ich finde es müssen sich beide Parteien wohl fühlen! Und das war ja bei dir nicht gegeben, weil du Schmerzen hattest. Ich finde jeder sollte selbst entscheiden und sich nicht verrückt machen was andere sagen;-)
Auch Flaschenkinder werden gesund groß und bekommen genau so viel Liebe wie Stillkinder.
Ich stille z.B. voll und bin auch froh über meine Entscheidung, aber manchmal bin ich auch nicht ganz glücklich. Länger wie 1 Jahr möchte ich nicht stillen, je nachdem hör ich sogar schon früher auf. Mal sehen wie weit mich mein Gewissen bringt.
Habe halt die Sorge, das ich dann immer ein schlechtes Gewissen habe, weil ich ja noch stillen könnte.
Anderer seits denke ich auch, das ich ihn ja dann mindestens ein halbes Jahr gestillt habe und es ihm ja an nichts fehlt...
Ich schweife wieder ab, aber wie du siehst, man macht sich manchmal einfach zu viele Gedanken^^
lg pebbelz

3

Wer hat Dich denn angemault? #kratz

Ich habe gesucht und nichts gefunden!

Du hattest ja auch auf mein "Auuuuuua" Thread geantwortet und ich würde alles, wirklich alles geben, wenn mein Kleiner eine Flasche nehmen würde. Ich habe es die letzten zwei Tage wieder probiert. Unmengen an Geld für andere Sauger, eine andere Milch-Marke etc. ausgegeben, mit dem Ergebnis, daß der Kleine die Flasche weghaut und so lange schreit bis ich ihn anlege. Und ja, mein Nervenkostüm ist gerade nicht das beste - ich bin erkältet und habe mega Kopfschmerzen und wenn mein Lütter erstmal anfängt mit Schreien...

... PUH

Du hast Recht, Stillen sollte man nur wenn beide Parteien zufrieden damit sind.

Ich bin es nicht mehr #schmoll

LG, R. #winke

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Du bist so nett, wieso mussten wir uns früher immer anzicken? Verstehe ich gar nicht mehr ;-)

Gute Besserung!!! LG

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Ich auch nicht!

#hicks

#danke für die Genesungswünsche

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Hallo Anni,

mein Gott bin ich aber erleichtert, dass ich nicht die Einzige bin, die schon nach drei Wochen abgestillt hat#zitter.

Meine Geschichte ist fast so ähnlich wie deine. Habe flache Brustwarzen und auch sonst war ich schon immer ziemlich empfindlich an den Brüsten. Die waren praktisch nur zum Anschauen da#hicks. Angefasst zu werden etc. habe ich schon noch nie gemocht #schock (ins Detail möchte ich nun nicht gehen. Kannst dir ja bestimmt vorstellen, worauf ich hinaus möchte#rofl)

Auf jeden Fall wollte ich aber auch unbedingt stillen, habe auch diese Tortur mit den gerissenen, wunden und blutigen BW im KH über mich ergehen lassen. Es hieß ja irgendwann solle es besser werden mit den BW. Als ich dann zu Hause war wurde es auch nach einer Weile besser mit den BW.

Mein Problem und der Grund warum ich nach 3 Wochen abgestillt habe, war folgendes:

Auch nach einstündiger Stillmahlzeit wurde meine Maus nicht satt, da meine Milch noch nicht ausreichte. Spätestens nach einer halben Stunde kam sie dann wieder. Also habe ich sie mit der Flasche zugefüttert. Praktisch nach jeder Stillmahlzeit. Und jaaaa....... ich weiß, das war auch genau der Fehler, den ich hätte nicht machen sollen. Ich sollte sie jedesmal anlegen, Angebot und Nachfrage, ich weiß ich weiß....

Also war ich in einem Teufelskreis. Ich kam einfach nicht damit klar, sie jedesmal anlegen zu müssen - und zwar wochenlang, damit sich das alles einspielt. Ich las hier öfters, dass Frauen zum Teil bis zu 6 Stunden (nur mit kurzen "Pausen" dazwischen) gestillt haben. Und das wollte ich einfach nicht. Irgendwo sollte das "normale" Leben auch weitergehen und da hätte ich einfach nicht stundenlang auf der Couch sitzen und stillen können.

Ich war ziemlich hin- und hergerissen und habe mich am Ende fürs Abstillen entschieden. Musste aber auch ganz dolle weinen, weil ich von meiner eigenen Ungeduld so enttäuscht war und dass mir das Stillen trotz allem irgendwo auch Spaß gemacht hatte#schmoll#heul. An sich vermisse ich dieses Innige mit meinem Baby schon. Wie es an meiner Brust gesaugt hat, dabei eingeschlafen ist usw.

Aber auf Dauer wäre es für mich einfach nicht vorstellbar gewesen. Im Großen und Ganzen bin ich auch froh abgestillt zu haben.#winke

LG
Gülcan

5

Ich habe auch ziemlich flache Brustwarzen und auch für mich war es eine Tortur die ersten paar Wochen zu stillen. Auch ich hatte blutige und wund Brustwarzen, extreme Ansaugschmerzen und konnte am Anfang nur im liegen mit Brusthütchen stillen. Allerdings stille ich jetzt noch mit 6 Monaten voll, aber die Kinder werden auch größer und es hat sich mit entsprechender Milchmenge viel vereinfacht.
Klar ist es Einstellungssache, wenn man von Anfang an nicht will, ist das okay, wenn man nach 3 Wochen nicht mehr will ist das auch okay. Ich habe mich auch belehren lassen, dass es wohl Kinder gibt die nicht so gerne an die Brust wollen #gruebel
In Zeiten von sehr gut nachgebildeter Ersatzmilch werden alle Kinder groß.
Aber wenn man stillen will, muss man durchhalten, es ist für einige Frauen wirklich ein Spießrutenlauf. In manchen Fällen klappt es dann, in anderen scheinbar nicht.
Die meisten Frauen (nicht alle!) aber, die sagen sie können nicht stillen, haben einfach nur die Flasche Beratung bekommen, oder gar keine.
Lass dir doch nicht ans Bein pinkeln, du bist zufrieden, dein Kind wahrscheinlich auch- alles super!
LG

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Hallo Anni

Bei mir hat es 8 Wochen gedauert bis ich schmerzlos stillen konnte! Ich war oft nah dran abzustillen...diese Schmerzen brauch ich dir ja nicht zu schildern! Also ich kann deine Entscheidung gut nachempfinden!

Ein schlechtes Gewissen braucht niemand haben! Jeder macht es so wie er es möchte! Und basta!;-)

Lg Nadine mit Vincent#verliebt

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Hallo!

Inwiefern möchtest du deinen Thread zur Diskussion stellen? Welche Aspekte sollen wir diskutieren? Was ist deine Frage dazu an uns? Also: woruf soll die Diskussion schlussendlich hinauslaufen?

Wäre (für mich) gut, das zu wissen. Es ist ja schon ein Unterschied, ob du Leidensgenossen suchst, Erfahrungsaustausch wünschst oder die Frage: "Hättet ihr auch so gehandelt?" in den Raum stellst.

LG littlelight

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Hey du.

Also für mich war meine Entscheidung wie gesagt richtig, aber ich finde es dennoch interessant, andere - gern auch andere - Meinungen dazu zu erfahren. Ganz einfach aus dem Grund, weil das Thema immer wieder kontrovers diskutiert wird und ich eigentlich auch gern wüsste, was die kompromisslosen Stillverfechterinnen meinen, wie weit man gehen muss oder wieviel Schmerz man ihrer Meinung nach aushalten soll - und mit welcher Begründung. Bislang kam immer nur das Argument, dass Muttermilch das Beste für das Kind ist (seh ich auch so) und dass man das irgendwie aushalten muss (das sehe ich nicht so). Vielleicht weißt du ja eine sachliche und vernünftige Antwort?

LG Anni

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Also ich bin nicht der Meinung, dass man Schmerzen oder Stress aushalten MUSS. Man ist keine "schlechte Mutter", wenn man nicht stillt. Um eine gute Mutter zu sein muss man sehr viel mehr leisten. Für mich gehört zum Beispiel ein liebevoller und vor allem auch respektvoller Umgang mit dem Baby/Kind dazu. Falls es das ist was du meinst, wesewegen man Schmerzen einfach aushalten muss laut "kompromisslosen Stillverfechterinnen", wobei ich glaube, dass das bei Flaschenmamis oft nur so ankommt und gar nicht so gemeint ist. Tips zum Durchhalten gebe ich zB nur, wenn ich das Gefühl habe, dass die Mama eigentlich nicht abstillen will oder mit sich hadert. Jemand der klar sagt: "Ich will nicht stillen" oder "Ich will das nicht aushalten." wird von mir nicht gesagt bekommen: "Doch, das musst du!".

Ich persönlich hätte wohl nicht "so schnell" oder besser "so früh" aufgegeben. Für mich (für mich ganz persönlich!) wäre es nicht die richtige Entscheidung gewesen. Ich hätte mich damit nicht wohlgefühlt, das weiß ich, weil ich auch viele Startprobleme mit dem Stillen hatte. Ich stand auch vor der Packung Ersatznahrung und habe mit mir gehadert, aber ich habe mich dabei nicht gut gefühlt und bin froh, dass ich mich dagegen entschieden habe. Ich hätte es mit Sicherheit bereut. Für mich ist Stillen nicht nur der Zusammensetzung der Muttermilch wegen die beste Entscheidung. Für mich sind auch alle anderen Aspekte wichtig: die besondere Nähe, die Bindung, die leichter aufgebaut wird, das Mehr an Haut-an-Haut-Kontakt und schlussendlich einfach die Natürlichkeit.

Wenn es sich für dich aber richtig anfühlt und du dich insgesamt damit wohlfühlst, ist es natürlich ok nicht zu stillen. Ich kann das akzeptieren. Nachvollziehen oder verstehen kann ich es aber nicht. Einfach, weil es für mich keine gut Lösung gewesen wäre. Ich stecke aber auch nicht in deiner Haut. Jede Mami hat eine andere, ihre ganz persönliche Belastungsgrenze.