Erziehung / Erpressung?

Hallo ihr Lieben,

geht es euch auch so, dass ihr eure Kinder quasi erpresst damit sie etwas machen?
Zum Beispiel 'räume bitte deinen Teller ab' und wenn dann ein nein zurückkommt, 'sonst darfst du heute kein Fernseher gucken'

Wenn dem nicht so ist.... Wie macht ihr es?
Bin um Ratschläge dankbar

2

Teller und TV haben nichts miteinander zu tun. Was stört es den Fernseher ob da ein Teller steht? Das ist Erpressung.

Und dann gibt es logische Konsequenz. "Wenn du den Teller nicht weg tust, haben wir keinen Platz am Tisch ein Spiel zu spielen. Wäre doch schade. Also tu den Teller weg und such dann gleich ein Spiel aus."

3

Das ist noch viel besser als mein dreckiger Teller Sprich! 🙈😁

4

Ja ihr habt Recht
Das hat nichts miteinander zu tun. Ich sage sowas weil die Kinder halt gerne TV schauen. Hab ihnen schonmal die Konsequenzen dargestellt, wenn das Geschirr nicht weggeräumt wird. Aber stört sie nicht.
War auch nur ein Beispiel.
Aber auch andere Beispiele haben , wie ich nun merke, auch nicht immer etwas gemeinsam.
Ist nicht immer einfach eine Konsequenz zu finden, die zur Situation passt.

weitere Kommentare laden
1

Hallo,
Ich glaube ich mache das schon, aber kann dir keine konkreten Beispiele gerade nennen, leeres Hirn 🙄
Teller abräumen, sonst kein TV ist für mich aber keine gute Konsequenz.
Ich würde an diesem Beispiel sagen „Dann bleibt der dreckige Teller stehen und du musst am Ende wieder da draus essen. Punkt.“ 😅
Solange es nicht absolut wichtiges und essenzielles ist (was für jeden anders ist) dann kämpfe ich da nicht lang drum.
es tut mir Leid das ich dir jetzt nicht viel helfen kann 🙈

9

Tischabräumen gehört zum Essen dazu. Fernsehen gibt es erst nach dem Essen. Leider können wir daher mit dem Fernsehen erst beginnen, wenn wir mit dem Essen (einschließlich Abräumen) fertig sind.

Wäre das eine Konsequenz oder auch Erpressung.

21

Deine Argumentation klingt wie eine logische Konsequenz. "Tisch abräumen, sonst gibt es heute kein Fernsehen" nicht. Es kommt also auch auf die Argumentation an

7

Meine Kinder sind noch jünger (4 und 1), aber die Frage stellt sich ja ab dem Kleinkindalter. Ich zwinge meine Kinder nicht dazu, Aufgaben zu erledigen. Etwas anderes ist es vielleicht, wenn es um Hände waschen nach dem Toilettengang geht, oder ums wechseln einer übervollen Windel. Das sind halt Sachen, die mir unumgänglich scheinen, also greife ich auf Zwang zurück.

Ansonsten habe ich nicht vor, meine Kinder zu erpressen oder zu Dingen zu zwingen. Ich bin den Meinung, dass ich gar nicht das Recht dazu habe.

Wenn mich das Geschirr auf dem Tisch stört, kann ich darum bitten, dass es abgeräumt wird, aber Bitten sind keine Befehle und dürfen verneint werden. Natürlich kann ich mit den Kindern über die natürlichen Konsequenzen sprechen, z.B. dass ich auch mal eine Pause brauche und es mir damit nicht gut geht, oder dass ohne Mithilfe Zeit und Energie für andere positive Dinge fehlen, oder dass ich dann das Gefühl habe, nicht wertgeschätzt zu werden. Dann kann man gemeinsam nach Lösungen suchen. Vielleicht wollen die Kinder ja auch lieber an anderer Stelle Aufgaben übernehmen. Ich habe zum Beispiel als Kind viel lieber das Essen zubereitet als direkt danach mit vollem Bauch herumzuspringen. Vielleicht sogar Aufgaben, die die Kinder (ich weiß das Alter nicht) selbstbestimmt übernehmen können und tatsächlich herausfordernd sind und sie stolz machen, anstatt immer der Hilfsarbeiter zu sein. In dem Buch "Das gewünschteste Wunschkind aller Zeiten treibt mich in den Wahnsinn: Gelassen durch die Jahre 5 bis 10" wird das super erklärt.

Jedenfalls, wenn die Kinder die Bitte ablehnen, habe ich ja wiederum die Wahl es selbst zu machen oder das Geschirr stehen zu lassen. Wer bestimmt denn, wann Geschirr abgeräumt sein muss? Zählt die Meinung der Eltern automatisch mehr als die der Kinder? Ich habe auch schon Studenten erlebt, die den Tag über ihr Geschirr haben stehen lassen und dann eigentlich ganz effektiv abends alles zusammen eingesammelt haben. Hat auch funktioniert. Nur weil wir Eltern bestimmte Ansprüche haben, haben wir meiner Meinung nach nicht das Recht, diese dann anderen aufzuzwingen.

32

Also so ganz gehe ich da nicht mit dir mit. Klar soll man seine Kinder nicht erpressen, ich denke, da werden fast alle zustimmen. Aber dennoch müssen sie sehr wohl lernen, dass es Regeln im Alltag gibt, an die ALLE sich halten müssen. Und sie müssen auch lernen (bzw. können Kinder sowas tatsächlich oft schon sogar besser als Erwachsene!), dass man fair miteinander umgeht und sich gegenseitig in einer Familie hilft. Niemand in der Familie sollte sowas wie "das Dienstmädchen" sein, sondern jeder muss mithelfen. Nur so haben alle genügend Zeit, auch GEMEINSAM eine schöne Zeit zusammen zu verbringen.

Ob die Aufgabenteilung nun so aussieht, dass die Kids vor dem Essen beim Zubereiten helfen und dafür beim Abräumen nicht mehr helfen müssen oder eben umgekehrt, finde ich auch Jacke wie Hose. Hauptsache sie lernen, mitzuhelfen und Ordnung zu halten (was so so soooooo wichtig auch für ihren Einstieg später in ihre eigenen 4 Wände ist!).

Ich musste als Kind nie wirklich helfen und hatte sehr viele Jahre lang richtig Probleme, meinen eigenen Haushalt zu führen, weil ich es nie gelernt hatte und nie helfen musste. Erst seitdem ich selber Mutter bin, habe ich es wie in einem Crash-Kurs lernen müssen. Hat aber auch paar Jährchen gedauert bis es nun endlich richtig gut klappt.

Deswegen mein dringender Rat: Kinder nicht erpressen, aber sehr wohl sollten sie helfen müssen. So wie jeder, der im selben Haus wohnt. Sicherlich müssen die Kids noch nicht so viel machen wie die Erwachsenen, aber auf jeden Fall ist Beteiligung gefragt.

33

Es gibt andere Wege Kinder zur Mithilfe zu motivieren, ohne Erpressung. Vielleicht übernehmen sie dann nicht genau die Aufgaben, die die Eltern sich wünschen, aber das finde in Ordnung.

8

Hallo!

Finde es ganz schlimm direkt die Keule herauszuholen und quasi direkt eine Strafe anzudrohen. Das mache ich nur bei Gefahr in Verzug. Beispiel: Hör auf mit dem Stuhl zu kippeln, das kann böse enden, sonst kannst du gleich aufstehen und später weiter essen.“

Eine andere Möglichkeit bietet sich an wenn man nach einer Aufforderung merkt, dass das Kind sich widersetzt, es zu Kenntnis zu nehmen und bei einer späteren Bitte oder Erwartungshaltung auch so zu reagieren.

Ein weiteres Beispiel:
Mein Sohn kommt zu mir und sagt: „Ich hab keine Hose mehr zum anziehen.“
Ich: „Du wolltest mir ja nicht bei dem Hausputz helfen, da hatte ich auch keine Lust zu waschen.“

Ich versuche in meiner Familie immer zu verdeutlichen, dass wir ein Team sind und alle mit anpacken müssen wenn es um Verweigerung bei der Hausarbeit oder Erledigungen geht.

Geht es um Hausaufgaben, freche Verhaltensweisen, Manieren, funktioniert das nicht. Da musst du dann schon mal sagen „verhälst du dich im Geschäft nochmal so, war ich das letzte Mal mit dir Sachen für dich kaufen!“.

Ich versuche immer einen Machtkampf nicht direkt damit zu gewinnen, dass ich die Erwachsenenkarte ziehe und die „am längeren Hebel“-Karte. Wenn es wirklich nicht mehr anders geht und das Kind nicht einsichtig ist und auch noch provoziert, muss eben die „Keule“ ausgepackt werden. Dafür sind wir Eltern und müssen uns den Respekt und die Anerkennung dafür gegenüber manchmal auch dadurch wieder herstellen.

Alles Gute dir!

LG
Tedd

10

Gleiches mit Gleichem zu vergelten, ist doch aber genauso schlimm.
Das sind sinnlose Machtspielchen, für Kinder nicht berechenbar und absolut unfair.
Wie man damit (oder durch Fernsehentzug) Respekt herstellt, ist mir schleierhaft.

Bei dem Absatz mit dem Team geb ich dir Recht.

11

Ohne Ankündigung und ohne dass das Kind die Möglichkeit hat, selbst rechtzeitig die Hose zu waschen, finde ich diese Konsequenz richtig fies und schlimmer als TV-Verbot. Erpressung ist es ja trotzdem. "Wenn du nicht alles tust, was ich sage, räche ich mich und du stehst dann ohne Vorwarnung irgendwann blöd da."

15

Danke für die zahlreichen antworten und Meinungen.
Also das mit dem Teller war wirklich nur ein Beispiel. Es geht eher ums Allgemeine. Jemand schrieb was von Hände waschen oder Windel wechseln oder oder oder .
Aber ich konnte gute Ansätze mitnehmen, dafür danke... Wie zb. Ein Team sein. Und klar das habe ich auch schon. Vorher gemacht. Die Kinder mit einbeziehen, mithelfen. Also die Erpressung als letzte Instanz.
Meine Kinder sind fast 6, 3 Jahre, 3 Monate.
Ich werde nun mehr darauf achten Konsequenzen zu ziehen, die mehr mit der Situation zu tun haben.

16

Super!
Ja es ist wirklich nicht immer leicht und manche Situationen einfacher als andere 😅
Ich würde lügen wenn ich sage das bekniend alles immer korrekt abläuft, manchmal fehlt mir Zeit Wissen einfach die Ruhe 😅

18

Ja vor allem wenn man dann schnell handeln muss.... Dann kann man nicht lange überlegen was man nun sagt.

17

Bei K2 war es ausreichend zu erwähnen wie ecklich das aussieht wenn der stehen bleibt oder einen Kompromiss einzugehen das er den Teller und ich das Besteck einräume. Mit dem kann man ganz gut reden oder er lässt sich locken.
Bei K1 bleibt das Geschirr dann halt stehen, spätestens wenn sie es mit der Hand abspülen muss um noch einen sauberen Teller zu bekommen sieht sie es ein. Man muss sie noch ab und an erinnern aber dass sie sich weigert kommt mittlerweile nicht mehr vor.

Das ist aber auch eine der wenigen Sachen die hier ohne Erpressung läuft, Medien sind da halt ganz praktisch und mir oft lieber als die logischen Konsequenzen. ... die K1 oft gar nicht Interessieren, es bei meinen 0 Lerneffekt gibt oder die alle betreffen würden. Bei Sachen die einfach getan werden müssen braucht es für mich auch keinen Zusammenhang, erst die Arbeit dann das Vernügen.

... wir haben vorher auch anderes probiert und für uns und besonders K1 ist es so viel Stressfreier.

Bearbeitet von kunigunde2.0
20

In dem Alter habe ich das auch so gemacht. Egal, was du jetzt für Tipps bekommen hast, was echt zählt für die Erziehung ist authentisch zu sein !!
Fang nichts an, was nicht du bist.

Wenn die Kinder 12 werden, dann ist es Zeit diese Methode von Grund auf zu ändern, aber jetzt noch nicht. Es gibt einfach so viele Dinge, die " normal" sein müssen, bevor es in individuelle geht...

22

Kinder machen doch vieles, was sie nicht dürfen, nur deshalb nicht, weil Konsequenzen drohen. Wenn sie wissen, dass sie zb für Klingelstreiche Hausarrest kriegen und das Risiko besteht, erwischt zu werden, überlegen sie sich das zweimal, wenn morgen der beste Freund Geburtstag feiert...

Bis sie aus Überzeugung von verbotenen Dingen Abstand nehmen oder selbst einsehen, dass es ihre und nicht Mutters Aufgsbe ist, drn Teller abzuräumen, das dauert. So gesehen ist jede Konsequenz durch die Eltern eine Art nachwirkende Erpressung.

Was anderes ist natürlich die Warnung vor eineg schlechten Note, wenn das Kind seine Hausaufgaben nicht macht. Kommt diese tatsächlich, kann die Mutter nichts dafür und die Lehrerin ja irgendwie auch nicht.

23

Definitiv.

Ich nutze die Erpressbarkeit mit TV/Konsole durchaus.
Allerdings nicht freiweg.
Hier geht es um ganz einfache Dinge: Zimmer mal was aufräumen, duschen gehen.... im Endeffekt verkauft als: Erst die Arbeit, dann das Vergnügen, aber wie man es auch immer nennt: Es ist ein Machtspiel.