Bin einfach nur noch fertig....Tochter randaliert

E geht um meine Tochter, 4 Jahre. Sie ist nicht mein einziges Kind, aber das KInd, was mich immer
wieder an meine Grenzen bringt. Gerade wieder, ein typischer Morgen. 6 Uhr, ich stehe auf, mache Frühstück, wecke sie. Geschrei. Sofort. Sie will nicht in den Kindergarten. Gestern als ich sie abgeholt habe war alles ok, sie hat gespielt und wollte nichtmal gehen. Sie hat dort Freunde und wird auch von den Erziehern ständig gelobt, wie lieb sie ist und was sie schon alles kann.

Dann weiter. Der Klassiker- ich habe ihr Brot falsch geschmiert. Damit das Geschrei aufhört, macht der Papa ihr ein anderes. Finde ich völlig falsch, habe aber keine Lust, mich wieder mit meinem Mann anzulegen.

Dann- sie will mit dem Auto zur Kita. Da es nicht regnet hat sie die Wahl zwischen Roller und laufen mit mir. Geschrei. Ich schaffe es nicht, ihr die Jacke anzuziehen. Sie wirft Sachen rum,
stampft die Treppe hoch. Ich versuche es mit ablenken, überreden, festhalten, ignorieren.
Sie will die Jacke nur mit Papa anziehen, nein nicht die Jacke, nicht laufen, nur Auto.
Papa und ich geraten wie immer aneinander,er fährt zur Arbeit.

Einige Zeit später habe ich das Kind angezogen auf den Roller gestellt und schiebe es zum Kindergarten. Dort klammert sie sich an mich, ich schaffe es nicht sie irgendwo hinzubringen, Spielecke oder so. Natürlich rede ich mit ihr. Sie hat keine Angst oder so, sie geht schon lange
in die Kita und ist eigentlich gerne da.
Ihre kleinen Freundinnen laufen schon hinter uns her weil sie mit iht spielen wollen. Hilft nichts.
Ein Erzieher nimmt sie mir ab und verspricht mich gleich nochmal anzurufen.
Ich bin noch nicht ganz raus, da klingelt das Telefon. Sie spielt. WARUM tut sie das, was kann ich tun das es aufhört??

Sie war schon immer schwierig, ein Schreikind und Frühchen.
Mein anderes Kind ist älter und war deutlich einfacher. Die Familiensituation ist angespannt,
aber ich versuche, die Kinder aus sämtlichen Problemen rauszulassen. Ich weiß das sie vieles
merken, aber ich kann es halt auch nunmal aktuell nicht ändern und ja, ich arbeite daran.

Was soll ich tun, ich bin so mit den Nerven runter...nicht nur deswegen, aber das bringt das Faß
zum Überlaufen. Sitze gerade hier und heule.

Musste das mal loswerden. Hat irgendwer ne Idee?

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Hallo,

ich habe jetzt ne Weile überlegt ob ich antworte...vermutlich gibt es einen Shitstorm oder zumindest verurteilende Kommentare..aber was solls.

Ich habe zwei Söhne, der kleine...gleiches Kaliber. GEWESEN. er ist inzwischen fast 14. Ich berichte also aus einer Perspektive...wo ich nicht mehr mitten in dem Drama stecke und ggf. ein, zwei Erkenntnisse erlangt habe.

Aus heutiger Sicht kann ich nur davon abraten, zu viele Angebote zu machen, zu viel zu erklären und zu reden....ich kann nur davon abraten zu eiern. Von besonderer Wichtigkeit ist die Einigkeit der Eltern. Ihr müsst für euch einen akzeptablen Weg für beide finden. Die Kinder/"Solche" Kinder spüren die Schwäche der Eltern, spüren die Lücken und spielen sie gnadenlos aus. Nicht aus Böswillen oder weil sie uns ärgern wollen. Nein, sie haben ein Bedürfnis...Aufmerksamkeit zum Beispiel, aber oft auch eben suchen sie ihre Grenzen...ihren sicheren Rahmen, in dem sie sich bewegen können. Bestehen zu viele Optionen, dann fangen sie an zu taumeln....

Das ist eine harte Zeit. Ich dachte auch, ich tue meinem Kind einen Gefallen, wenn ich es "anhöre", Seine vermeintlichen Bedürfnisse (ich will ides..nee, doch lieber das etc. pp) beachte....das war nicht so. es wurde immer schlimmer. Auch die Situation zwischen den Geschwistern wurde immer bescheidener...der Große war "lieb" und pflegeleicht, fühlte sich aber zunehmend zurückgesetzt, weil der Kleine soviel Aufmerksamkeit und Energie zog.

Erst als ich wirklich ein liebes A*loch war....wurde die Situation nach und nach besser. Was das bedeutet: wenig bis keine Kompromisse/Angebote. Feste Ansagen, rechtzeitig genug: "Morgen wird tolles Wetter, wir fahren nicht mit dem Auto zur Kita". Brot falsch schmieren? Es wurde einmal gefragt, was drauf soll. Das kam drauf. Ende. War es nicht recht, hatte er die Option, sich beim nächsten Mal selber zu probieren und sein Brot selbst zu machen. Ich habe mein Kind auch schon am schneeanzug gepackt und wie eine Tasche aus dem Haus getragen. also, das klingt jetzt bestimmt bissel hart, aber ich habe einfach an viele Sachen dann keine Luft mehr gelassen. Bei all der "Strenge" war ich aber stehts liebevoll, nicht nachtragend, nicht sauer (wenn es in mir gebrodelt hat, dann habe ich kurz die Situation verlassen, geatmet und dann das freundliche warme Gesicht aufgesetzt). Das sind jetzt halt nur kleine Ausblicke und was bei uns funktioniert hat, muss bei anderen lange nicht klappen. Wie gesagt, am wichtigsten Empfinde ich die Einigkeit der Eltern. Macht der eine so und der andere so....vermittelt das wenig Sicherheit aber viel Spielraum für alles Mögliche. Meistens hilft ein Blick von Außen. Eine Familienberatung, Erziehungsberatung ...sowas. Oft ist aber wirklich nicht das Kind das Problem, sondern irgendwas in der Familie. Kinder spiegeln uns, unser Verhalten. Wenn sie sich so benehmen, dann wollen sie uns auch was sagen. Bin ich als Mutter dauernd angespannt und ggf. immer wieder in "Unruhesituationen" in meiner Beziehung, dann kann das Kind ebenso mit aggressiverem Verhalten bzw. Gegenwehr reagieren. Kinder nehmen sehrwohl die feinen Stimmungen war und können emotional überfordert sein....also muss man m. E. nicht nur das Kind beleuchten oder die Bezeihung zum Kind, sondern man muss vor allem sein eigenes Verhalten, die eigenen Emotionen und die elterliche Beziehung beleuchten.

Als ich angefangen habe, klare Takte anzusagen, Ruhe zu bewahren, mir selbst in verschiedenen Punkten den Druck genommen habe und vor allem stets liebevoll und freundlich aber eben äußerst bestimmt geblieben bin...fing das Blatt an sich zu wenden...einfach weil ich Ruhe und Sicherheit ausgestrahlt habe. (Innerlich wars oft anders....war also so bissel wie Schauspieltraining anfangs). Richtig oder falsch....keine Ahnung. Meine Söhne sind heute fast 17 und fast 14, mein Mann ist inzwischen mein Ex-Mann (wir haben eben die Paarebene zu wenig beleuchtet, daran zu wenig gearbeitet, keine Einigkeit erzielt...)....wir haben ein in aller Regel total harmonisches Zuhause und eine wirklich gute und enge Bindung...von den Wogen der ersten 8, 9 Jahre ist nichts übrig geblieben bzw. all die großen schmerzlichen Wellen sind einfach zu einem ruhigen Meer voller Liebe geworden. Bissel theatralisch, aber wahr.

verlier den Mut nicht. Alles Gute

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Von mir bekommst Du keinen Shitstorm sondern ein Danke. Ich habe das auch schon überlegt
und bin manchmal auch etwas härter, weil ich denke sie nutzt unsere Differenzen gnadenlos zu ihrem
Vorteil aus. Und auch von mir: klare Sache, in dem Alter eher unbewusst und nicht mit böser Absicht, sie will halt was sie will.
Was das mit dem Geschwisterkind angeht ist hier genauso. Sobald sie beide da sind, habe ich kaum Zeit für den Grossen und es tut mir so leid. Er hat schon Extrazeiten bekommen wenn sie im Bett ist. Schön ist das nicht.
Ja, die elterliche Beziehung ist sicher schlecht, aber aktuell ist noch nicht klar, wie das enden
wird. Wird sicher auch da rein spielen, wobei ich mir alle Mühe gebe, den Kindern nichts zu zeigen davon. Aber klar, manchmal steht sie halt doch daneben wenn man sich anblafft.
Mir macht Mut das Deine Situation wohl ähnlich war und du es ja anscheinend heil da raus geschafft hast:-)

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Ich kann dir in nahezu allem nur zustimmen! Ich hatte "das Glück" es direkt von Anfang an so zu machen und habe nie verstanden, warum man (so kleine) Kindern so viele Entscheidungen treffen lässt. Klare Ansagen haben, gerade in diesem Alter, den größten Erfolg und die Kids sind nicht überfordert.

Das Einzige, was bei uns nicht (immer) war/ist, ist die Einigkeit der Eltern. Mein Mann und ich sind da auch oft unterschiedlich, allerdings haben wir uns eher selten in eine vorhandene Situation, "eingemischt". Hat der eine A gesagt, hat der andere sich meistens erstmal rausgehalten und eventuell später seinen Kommentar zur Situation abgegeben.

Wurde sich eingemischt, hatten wir auch kein Problem damit dem anderen Part deutlich zu machen, er solle sich jetzt raushalten. Wurde das nicht angenommen, musste der andere Part, die Situation übernehmen und sehen wie er damit klarkommt. ;-)

Im aktuellen Fall, hätte mein Mann das Brot neu geschmiert, hätte er auch für den weiteren Verlauf sorgen müssen, d.h. Kind für den Kindergarten fertig machen, hinbringen, abgeben und notfalls für Anrufe aus dem Kindergarten, bereit sein. ;-) Ich hätte mich einfach komplett aus der Situation ausgeklinkt. :-)

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Ich habe leider keine Tipps für dich, hänge mich aber dran weil mein Jüngster ein ähnliches Kaliber ist. Absolut impulsiv, Geschrei und Gebrülle ohne Vorwarnung, unfassbar stur. Die anderen Geschwister sind wirklich pflegeleicht, er bringt uns schon morgens an die Grenzen. Vllt kommen ja hilfreiche Anmerkungen…

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Wenigstens bin ich nicht alleine. Ja, mal abwarten....
Ich dachte früher, mein anderes Kind wäre in der Trotzphase schon nicht einfach gewesen.
Wie witzig, so im Nachgang.

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Mein Kind ist nicht so ein großer Sturkopf, aber natürlich hatten wir auch schon Bockereien und Machtkämpfe.
Tatsächlich hilft bei uns am besten, eine klare Linie zu fahren.
Wenn unser Sohn das nicht akzeptieren will, sage ich ihm noch einmal ruhig, warum das so sein muss, und wenn er nicht freiwillig mitmacht, dass ich es dann leider einfach tun muss (z.B. Jacke anziehen, Zähne putzen, etc.).
Ich habe gemerkt, dass vieles viel besser funktioniert, wenn ich es ihn selbst tun lasse und ihn dann begeistert dafür lobe.
Das wär vielleicht für eure Butterbrot-Situation ein Ansatz, dass du deine Kleine fragst, ob sie das denn schon kann und gerne machen möchte.
Und meist ist es ja so, dass es sich in stressigen Situationen hochschaukelt, die Stimmung immer schlechter wird und dann eskaliert.
Deshalb versuchen den Stress raus zu nehmen, auch wenn es schwer ist.
Was auch gut hilft, ist, das Kind in den Arm zu nehmen und zu trösten.
Wenn euer Mädchen in der Früh schreit, dass es nicht in den KIGA will, könntest du dich ja kurz zu ihr aufs Bett setzen, sie in den Arm nehmen.
Fragen was los ist.
Ich sag dann auch so Sachen wie: „Ich weiß. Ich will auch nicht zur Arbeit. Aber da müssen wir durch, dass wir Geld haben um Essen usw. kaufen zu können.
Es wird ganz schnell vorbei gehen. Und wenn du dort bist siehst du deine Freunde und ihr geht in den Garten (das mag er besonders).
Und nach der Arbeit hol ich dich ganz schnell ab und wir gehen zum Spielplatz, malen Wasserfarben, besuchen deine Cousine, etc.“
Ich muss sagen, das funktioniert ziemlich gut.

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Das mache ich ja sogar, sie fragen. Also ok, heute nicht mit dem Brot. Aber manchmal sagt sie dann auch erst so, und dann kommt doch nicht....
Ich rede wirklich viel mit ihr. Erkläre ihr alles....vermutlich spricht sie auch deswegen so super und erklärt auch selber schon erstaunlich viel....aber das nützt nichts.
Einfach tun geht ja so bis 2...also bei meinen Kindern jetzt. Wenn ich versuchen würde, sie zum
Zähne putzen oder Jacke anziehen zu zwingen, ginge das nur sehr grob mit Gewalt. Das will
ich nicht. Sie schlägt, beisst und spuckt auch wenn man sie festhält. :-(
Klare Linie als Eltern klappt hier nicht. Ich versuche es seit geraumer Zeit damit, das die KInder
halt akzeptieren sollen das es Unterschiede gibt in dem wie Mama oder Papa irgendwas tun.
Wäre ja jetzt auch so, wenn die Eltern nicht zusammen wohnen würden.
Die wenn-dann Schiene hat bei meinem Sohn super funktioniert, bei ihr komplette Fehlanzeige.
Die brennt völlig durch, als ob ein Schalter umgelegt wird.
Gekuschelt wird eigentlich auch viel mit ihr, bis vor kurzem hat sie sogar noch bei mir geschlafen.

Bearbeitet von kroki7
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Das mit dem Kuscheln und trösten meinte ich wirklich in der speziellen Situation, wo sich das Kind so schrecklich aufführt und man am liebsten alles andere tun würde, als es zu umarmen.
Aber meist sind Kinder selbst traurig / wütend / frustriert, wenn sie sich wie kleine Bestien aufführen und brauchen genau in diesen Situationen Zuneigung und Liebe.
Versuch es mal aus, bei uns bewirkt es Wunder.
Dass das mit dem Zwingen irgendwann nicht mehr geht, glaube ich dir, aber in dem Alter würde ich das Kind dann einfach ohne Jacke rausschicken und die Jacke mitnehmen.
Dass bei deinem Kind Androhungen von Konsequenzen nicht funktionieren, ist verständlich, wenn He nicht konsequent seid.
Was hilft es, wenn du sagst: „wenn du dieses Brot nicht isst, gibt es nichts anderes!“
Und wenn dein Mann dann eine Minute später ein neues Brot macht.
Das ist für ein Kind doch super frustrierend.
Zu wissen, dass Mama und Papa Regeln aufstellen, gibt dem Kind ja auch Halt und Sicherheit.
Natürlich sind Kinder kurzfristig von unangenehmen Konsequenzen frustriert, aber sie brauchen diese Grenzen trotzdem ganz unbedingt, um sich nicht verloren zu fühlen.
Denn wenn man auf das, was Mama und Papa sagen, nicht vertrauen kann, ja auf was denn dann?
Deswegen wäre es meiner Meinung nach schon sehr wichtig, dass ihr an einem Strang zieht.
Und das heißt nicht, unbedingt deinen Erziehungsstil durch zu setzen.
Auch wenn euer Kompromiss dann etwas lascher wäre, als du dir das wünschen würdest, wäre das immer noch besser, als dieses Hin und Her.
Man darf sich da als Eltern nicht gegenseitig in den Rücken fallen, denn am Ende leiden darunter die Kinder.
Und klar gibt es bei getrennt lebenden Eltern ein paar Unterschiede, aber das ist doch ganz was anderes. Da sind getrennte Haushalte, getrennte Zeiten, und das Kind weiß genau, wer gerade das Sagen hat.
Aber wenn ihr beide unterschiedliche Methoden zur selben Zeit durchziehen wollt und euch gegenseitig in den Rücken fallt, kann sich das Kind nicht mehr auskennen.
Ich denke, dass das vielleicht die Wurzel eures Problems ist.
Alles Liebe

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Ich schließe mich "nochmalvonvorn" an......

Fahre ein klare Linie.....
"Ich möchte, dass du jetzt dein Jacke anziehst, danach laufen wir in den Kiga"

Fertig - klare Ansage und keine Auswahlmöglichkeit - oft ist wirklich schon "entweder laufen oder Roller" zuviel des Guten.

Mein fast 14jähriger hat die Phase auch mal angefangen, nicht ganz so krass, aber ich habe ihn nur wieder mit klaren Ansagen gekriegt

Mein Mann arbeitet im 24Std Dienst, das wollte unser Sohn dann ausnutzen.
Wir haben dann als Eltern Gespräche geführt, ich musste ja mit dem kleinen Trotzkopf auch klar kommen, wenn Papa nicht zu Hause ist.
Und als wir Eltern uns einig waren hat es wieder gut geklappt.....

Ich könnte dir noch viele Beispiele nennen, da ich in einen kleinen "Tante Emma" Laden mit Bäckerei arbeite.
Sobald die Eltern anfangen "magst du den Donut oder das Puddingstück, oh schau mal da ist ein Schokocroissant", dann geht das Gezeter der Kinder los und schon hast du Theater im ganzen Laden.....
Bei uns fahren die Eltern am besten mit der Ansage "du bekommst einen Donut, und wenn es den nicht mehr gibt, dann ein Schokocroissant", hier brauchst du die Alternative, sonst ist das Geschrei gross, wenn das eine leer ist.....

Aber die Kinder die die klare Linie haben, sind viel einfacher im Umgang.....

Hoffentlich hilft dir das, es ist anstrengend, aber auf einen Versuch kommt es an, es wird aber auch nicht von heute auf morgen klappen, wichtig ist, dass du völlig stur deine Schiene fährst.......

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Ich werde es versuchen, danke.Heute früh war es besser. Ein Erzieher im Kiga hat ihr was versprochen, wenn sie morgens nicht zetert. Hat geklappt!.-)
Keine Alternativen bieten kam bei mir definitiv noch nie vor, werde ich dann versuchen.

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Unser Sohn ist 4 Jahre alt und geht gerne in die Kita. Er ist eher wild und impulsiv, hat aber gleichzeitig ein sehr gutes Gespür für Stimmungen in der Familie. Vielleicht ist es bei eurer Tochter ähnlich.
Wenn unser Sohn sich so verhalten würde, wie du es beschreibst, wäre das einfach ein ganz klares Signal, dass es ihm überhaupt nicht gut geht und er ganz viel Zuwendung und Liebe braucht. Wir stehen immer so früh auf, dass wir bei Bedarf auch noch 15min kuscheln einbauen können. Bzw. 15min kuscheln gibt es eh nach dem Aufwachen, aber es gibt noch Puffer für eine zweite Portion. Es bringt ja nichts, sich von einem Konflikt zum nächsten zu hangeln, lieber gleich etwas positives dazwischen schieben und darauf hoffen, dass der Rest des Morgens dann etwas besser verläuft.

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Das kann ich so für uns ausschliessen. Ja klar merken die Kinder wenn was nicht stimmt, aber es geht ihr hier ganz klar um die Sache die sie gerade will. Es geht ihr auch gut.
So traurig es auch ist, intakte Ehe kennt sie gar nicht. Da wir aber normalerweise zumindest
freundlich, höflich,sachlich miteinander umgehen stellt sie da jetzt keine aktuellen Veränderungen fest. Die Kinder bekommen beide jede Menge Aufmerksamkeit und Zuneigung, sowohl von mir als auch von meinem Mann. Zeit hat sie morgens jede Menge. Wir stehen auf um 6 und sie muss gehen ab 7, kann auch 8.30 werden. Aber danke...
Ich kannte das von meinem anderen Kind so auch nicht.

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Bei uns gab es auch so eine Phase. Was uns oft geholfen hat, ist dann ganz viel Quatsch in solchen Situationen zu machen, anstatt streng zu werden oder auf die Forderungen einzugehen. Dann hat sie viel eher kooperiert und die Stimmung war viel schneller wieder besser.
Ich kann nur empfehlen es einfach mal auszuprobieren.

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Ja das hilft bei uns auch immer gut. Schaffen wir Eltern allerdings nur, wenn es uns selbst gerade gut geht und wir nicht total angespannt sind.

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Das ist wohl wahr.

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Ich hatte auch so ein Wutmonster.
Meines ist mittlerweile 15, wird 16. Ich kann also auch aus der "hab ich durch Perspektive" berichten.

Strenge. Knallhart.
So hart es klingt und einige werden jetzt die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, aber was anderes hat bei uns nicht mehr geholfen.
Umso mehr ich erklärt habe, umso mehr ich versucht habe auf den Großen einzugehen - umso schlimmer wurde es und es wurde zu einem regelrechten Machtspielchen zwischen uns, welches ICH klar verloren hatte. Weil ich irgendwann nicht mehr konnte und nachdem ich, wie du, an solchen Morgen auch heulend zu Hause gesessen habe, war es bei mir irgendwann vorbei.
Es gab dann eine klare Linie. ICH sage an, wo es lang geht. ICH mache die Regeln. ICH bestimme.
Bestimmte Sachen ("wir laufen morgen zur Kita!") wurden abends angekündigt und konsequent durchgezogen. Wollte er etwas nicht, wurde es trotzdem gemacht.
Weigerte er sich, seine Jacke anzuziehen? Fein. Geht auch ohne. Spätestens draußen merkte er dann, dass es kalt ist.
Er wollte sich frühs nicht anziehen? Okay, fein. Ich habe es ihm einmal gesagt. Danach ging es im Schlafanzug und Hausschuhen in die Kita. Das musste ich genau einmal durchziehen.
Was ich in keinster Weise geduldet hatte, war Gewalt gegen mich/uns. Spukte, trat er, schlug er - gab es eine Auszeit auf dem Stuhl und ich habe deutlich gemacht, dass ich mir das nicht gefallen lasse.
Ich bin konsequent und geschlossen aufgetreten, aber liebevoll. Ich habe ihn nie spüren lassen, wie genervt und wütend ich gerade bin. Ich war nicht nachtragend, aber ich habe mir auch nicht mehr unsinnig den Mund fusselig geredet.
Das musste ich einige Wochen durchziehen, danach wurde es besser und heute ist er ein super ruhiger, lieber Junge.

Werd streng. Liebevoll streng. Lass das unsinnige lange Erklären und nein, auch keine Kompromisse.
UND ihr als Eltern MÜSST an einem Strang ziehen. Da muss dein Mann eben durch, auch wenn es Nerven kostet.

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Ok, danke. Ich werde es versuchen. Keine Diskussionen mehr. Nein, ich mag auch nicht geschlagen
werden :-(, aber will man tun. Meist halte ich sie fest und sage ihr später nochmal, das es so nicht geht....sieht sie auch ein. Aber nur bis zum nächsten Anfall.

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Lass auch die Wahlmöglichkeiten weg.
"Wir laufen heute zur Kita". Punkt.
WENN sie dann ihren Roller nehmen möchte, okay das darf sie. Aber lass ihr nicht die Wahl zu entscheiden, ob sie gleich Roller oder laufen will. Sowas verwirrt eben auch und bringt sie wieder durcheinander.
Wenn sie ihrer Wut körperlichen Lauf lassen möchte, dann biete ihr Alternativen - ein Kissen, Kuscheltier usw. besprecht, dass sie diese Sachen gerne "verprügeln" darf, denen tut es nicht weh. Euch nicht mehr.

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Ich sag mal so: Das Verhalten ist herausfordernd, aber nicht ungewöhnlich.
Das eine Kind braucht deutlicher eine Orientierung als das andere.
Insbesondere wenn bei Euch gerade eher angespannte Verhältnisse sind (was immer mal sein kann), sucht sie nach Sicherheit, bzw. testet wie „stabil“ ihr seid (oder Du).
Dann will sie Dich im Kindergarten erst mal nicht los lassen…
Ich glaube es wird bestimmt wieder besser, wenn ihr Eure Spannungsauslöser wieder los seid. Dann werdet ihr wieder entspannter und gelassener und sie auch 🙂

Kinder haben einen siebten Sinn für sowas und sehr feine Antennen. Auch wenn ihr versucht Eure „Probleme“ fernzuhalten, hat sie das längst aufgenommen.

Ich drücke Euch die Daumen, dass es für Euch insgesamt bald entspannter wird 🍀

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Danke Dir!

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Zum Kind wurde ja schon viel gesagt… aber ich schreibe dir noch wie wir es handhaben, dass es wegen den Kindern zwischen uns Eltern kein Streit gibt!
Wenn ich mit den Kindern los muss, bestimme ich wie es läuft, also, der Mann „mischst“ sich nicht ein, er kann zwar helfen beim Anziehen, aber so wie es sein muss und nicht so wie das Kind es haben möchte, da ja ich nachher das „schlechte“ ausbaden müsste…
Wir hatten da auch mal Probleme damit, das Kind merkte sich natürlich bei welchem Elternteil es das bekommt, was es möchte… und es war schon recht nervig für mich! Dem Mann sagte ich dann, wenn er dem Kind das gibt, was es will, nur damit er der liebe Papa ist, darf er gerne mit dem Kind los gehen und es „aushalten“, zu Beginn hat er das nicht ganz so verstanden, irgendwann mal ging er dann raus mit dem Kind, eher schlecht als recht angezogen (aber so wie das Kind es bestimmt hat) und merkte dann, dass es völlig sche….sse war…. Jetzt funktioniert das! Man ist nicht die böse Mama oder der böse Papa wenn man die Kinder „leitet und führt“…

Auch bei anderen Sachen, manchmal hat der Mann irgendwelche „Anwandlung“ und will die Kinder „bestrafen“ mit völlig Sinnlose Sanktionen, ich sag ihm dann, er dürfe das schon machen, er dürfe sich dann aber gerne um die Kinder kümmern und ihr Gejammer anhören…. Das hilft ihm dann zu realisieren, dass zwar Konsequenzen völlig ok sind, aber sie müssen schon dem Sinn entsprechen…

Viele Männer haben natürlich manchmal leicht reden, sie verbringen ja nicht den ganzen Tag mit den Kindern und müssen die Laune der Kinder aushalten, daher haben sie manchmal komische Anwandlungen ohne an die ganzen Konsequenzen zu denken….

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Danke auch Dir. Bei uns ist es so, das mein Mann mir grundsätzlich schon zustimmt was die
Regeln für die Kinder angeht.
Er hat jahrelang berufsbedingt ziemlich wenig von den Kindern mitbekommen, jetzt ist das anders
und sein Nachgeben ist ein schlichtes : du bekommst was du willst und ich meine Ruhe.
Hat er sicherlich Gründe für, lief aber besser, als er weniger Zeit hatte- wobei ich das da unbedingt
ändern wollte. Jetzt habe ich mehr Chaos als vorher und überall fummelt er mit rum... Na super...:-(( ;-)

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Ja, jetzt hast du den Salat… aber vielleicht hilft euch ja auch irgend so eine „Einigung“ wie wir es haben. So ala, wer Chaos rein bringt muss das Chaos auch wieder auflösen! So was muss aber auch geübt werden, ich, auch jetzt immer mal wieder, will mich dann da „einmischen“ weil ich ja genau weiss, wie es enden würde, versuche mich dann aber „zusammen zu reissen“ und lasse den Mann seinen Mist selber ausbaden…

Mein Mann war für einen Monat HomeOffice zu Hause, das hat mich echt nerven gekostet! Einfach, weil er unseren normalen Tagesablauf gestört und durcheinander gebracht hat, nicht einmal mit Absicht, aber die Kinder wissen ja dass der Papa zu Hause ist, also wollen sie ihn ja auch belagern!

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