Weg aus der Meckerfalle gesucht

Hallo ihr lieben,
Ich benötige euer schwarmwissen und Ideen. Seit einiger Zeit bemerke ich, dass ich mit meinem Sohn, 3,5 Jahre, fast nur noch meckere. Es ist schrecklich :( wir kuscheln und lachen auch noch und haben viel schöne gemeinsame Zeit, aber mich stört eben mein Dauergemecker.
Es geht um so Sachen wie absichtlich Lärm machen (Geschrei, trampelt, Türen unsanft öffnen und schließen,...)
Dinge unachtsam behandeln, drauftreten,
Sich alles 5x sagen lassen und dann es doch verkehrt machen,... Nervige Sachen halt.
Er kuschelt gerne, ist dabei aber so grob, dass er mir oft weh tut, und dann akzeptiert er er kaum mein nein. Seit Ewigkeiten versuchen wir durch vormachen, positiver Rückmeldung, Hand führen, drüber reden zu erreichen, dass er vorsichtiger ist. Mit eher wenig Erfolg (zwar schon besser, aber eben immer noch nicht so, dass ich das gut finden würde).
Was mich sehr aufregt, ist dass er seine kleine Schwester, 1 Jahr, herumschubst, festhält, feste quetscht, damit sie Geräusche von sich gibt. Da bin ich dran, begleite es, zeige Wege zum friedvollen Umgang, mittlerweile kennt er Wege, sie zum Lachen zu bringen, was ihm gefällt.
Es gibt von diesem Situationen dutzende am Tag, wo ich ihn ermahnte, zurechtweise, wenn er grob wird auch schimpfe.

Wie komme ich da raus? Meine Geduld ist schon mittags am Ende und ich versuche trotzdem bestimmt aber freundlich mit ihm zu sprechen. Es gelingt mir nicht gut. Mein Umgangston nervt mich selber, vermutlich würde ich auch auf Durchzug stellen, wenn ich Kind wäre.
Habt ihr Tipps?

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Hallo,

du beantwortest dir deine Frage eigentlich schon selbst: Ja, er schaltet (sehr wahrscheinlich) auf Durchzug. Er scheint in Dauerschleife "Nein / Lass das / Tu das nicht / Mach dies & das - nein nicht so, das geht so / hör auf / geh da weg / lass das liegen / lass deine Schwester in Ruhe usw." zu hören? Ja das würde ich auch irgendwann einfach ausblenden ;-).

Dazu eure Kindergartensituation.
Seit wann geht er denn? Manche Kinder brauchen einfach Zeit bis sie ankommen (bin Kitaleitung). Habe da einfach Geduld und gebe ihm die Zeit! Ich vermute mal, dass er gerade denkt er verpasst daheim etwas/ist eifersüchtig, weil die Schwester daheim bleiben "darf" - ist nicht ungewöhnlich.
Und am Nachmittag macht er dann natürlich ALLES um DEINE Aufmerksamkeit zu bekommen - egal wie - Hauptsache Mama schaut was ich mache!

Hast du die Möglichkeit regelmäßig nur was mit ihm alleine zu machen? Denke, das könnte ihm gut tun.

Geh mal euren kompletten Tag durch und schreibe dir auf in welchen Situationen du wie reagierst. Anschließend überlegen welche Reaktionen von dir "zu viel/unnötig/übertrieben" waren und in welchen Situationen du anders reagieren könntest bzw. deinen Wunsch, dass er etwas bestimmtes macht oder eben nicht macht umformulieren kannst.
Oder wie du eine Situation durch deine Handlung/Haltung/Wortwahl verändern oder entschärfen kannst.
Beispiel: Er spielt mit seiner Zahnbürste und schmiert die Zahnpasta durchs Waschbecken anstatt sich die Zähne zu putzen. Du meckerst "Hör auf damit, lass die Sauerei sein!"... Alternative: "Bitte lass die Zahnpasta auf deiner Zahnbürste" oder "Die Zahnpaste muss in deinen Mund/auf deine Zähne. Wenn du mit Zähneputzen fertig bist, kannst du gerne einen Lappen haben und das Waschbecken damit putzen!".

Zudem würde ich noch ein Plakat mit den wichtigsten Regeln gestalten. Je nachdem wie verständig er da schon ist, die Regeln zusammen besprechen, also z.B.: du bringst ein "nicht hauen & Co" und er soll auch überlegen was ihm wichtig ist.
Da würde ich dann zwei spalten machen. Eine Seite "rot" = nicht erlaubt und daneben grün = so ist es besser. Anstatt zu hauen miteinander sprechen. Und dann druckt ihr euch passende Bilder aus. Plakat aufhängen.

Anstatt zu schimpfen ein kurzes "Stopp!" und auf die Regeln verweisen, ggf. ihn zum Plakat schicken um nachzuschauen. Ignorieren finde ich grundsätzlich etwas total blödes und ist auch nicht zielführend. Bei gewissen Dingen, wie z.B.: hauen / Schwester ärgern / grob sein etc. die Aufmerksamkeit ganz gering halten. Durch das "Stopp" machst du schon deutlich, dass die Grenze erreicht ist und dann nicht weiter auf ihn eingehen. Es soll sich einfach nicht lohnen sowas zu tun im Sinne das er dafür mit Aufmerksamkeit "belohnt" wird.
Im Gegenzug dafür aber auch immer loben / bestärken, wenn es gerade gut läuft. "Deine Schwester mag es sehr, wenn du sie mit XY zum lachen bringst." und dazu ihm die Aufmerksamkeit von dir aus geben. Also z.B.: vom Kindergarten abholen und ihn fragen was ihr daheim zusammen spielen möchtet oder etwas von dir aus anbieten "Ich würde gerne XY spielen, möchtest du mit mir spielen?" DU bist da ohne das er um die "kämpfen* muss.
Wenn es klappt und sich einspielt immer wieder kleine Unterbrechungen einbauen. "Ich räume kurz die Spülmaschine aus, danach spielen wir noch eine Runde Memory!" oder "Wenn ich deiner Schwester eine frische Windel angezogen habe, können wir noch ein Puzzle machen. Schau doch schon mal welches du gerne machen möchtest!".

Das wäre so meine spontanen Ideen, vielleicht passt davon ja etwas zu euch.
Alles Gute =)

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Danke für deine ausführliche Antwort!
Das aufschreiben werde ich gleich ausprobieren! Wer weiß, ich erschrecke bestimmt, wenn ich dann sehe, wie viel unnötig gesagt wird. Ist aber gut, will es mir ja abgewöhnen.
Ein Plakat gestalten ist auch gut, das würde einiges an Gemecker sparen, nur dahin zu verweisen. Super Tipp!

Er geht erst ein paar Monate in die kita, bekommt (meiner Ansicht nach zumindest) viel exklusivzeit. Trotzdem werde ich das im Auge behalten, vielleicht ist er wirklich am kämpfen um meine Aufmerksamkeit.

Mit der Sprache bzw das erwünschte Verhalten benennen, mache ich oft, leider platzt mir halt nach x mal der Kragen und ich fahre ihn an mit "lass das" o. Ä.

Wenn ich morgen die Liste habe, weiß ich vielleicht auch bald, wann genau es zu dem Verhalten kommt und kann damit geduldiger, ruhiger umgehen.

Vielen Dank!

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Unser Sohn ist auch 3,5 und die Schwester 1. Einige dieser Themen haben wir auch, wenn wegen Ferien oder Krankheit länger alle aufeinander hocken.

Geht euer Sohn nicht in den Kindergarten? Ich glaube ein halber Tag im Kindergarten würde sehr helfen. Da kann er sich austoben und du kannst deine Nerven schonen und hast nachmittags mehr Geduld mit ihm.
Viel mit anderen Kindern interagieren hilft wahrscheinlich auch, dass er nicht mehr so auf Reaktionen der Schwester aus ist.

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Danke für deine Antwort. Er geht bereits in die kita, das machte es erstmal nur schlimmer. Er will auch nicht hin, es ist ein ewiges Geschrei beim abgeben und holen. Ich brauche diese Zeit schon zur Entlastung, aber mit der kleinen ist es auch Stress, sie kann dadurch nicht ausschlafen morgens, mittags muss ich sie auch wecken, damit wir zum abholen rechtzeitig kommen.
Ich hoffe, es wird besser, wenn er vielleicht doch Freude an der Kita findet. Er klammert halt auch extrem, was mich noch mehr stresst, ich halte das aber für normal nach der Kita, wo er mich entbehren müsste und dann danach auftanken will. Er lässt hier danach aber auch die sau raus, sprichwörtlich. Es sei denn, er wird von mir bespaßt, lesen, kuscheln, lego, regelspiele,... Selten spielt er längere Zeit allein. Das war vor der Kita deutlich besser, ich wünsche mir diese Zeit fast schon zurück 🤷‍♀️

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Es gibt dazu ein sehr schönes Buch „die Schimpfdiät.“
Ich vermute, dass dich auch der Ablauf des Tages stresst. Kind morgens wecken, mittags wecken, um pünktlich in der Kita zu sein. Vielleicht wäre es zur Entlastung aller schön, wenn du ihn nur vier Tage bringst. Zum Beispiel bleibt er Freitags immer zu Hause und ihr genießt ein langes Wochenende.

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Danke, ich werde mir das Buch ansehen.
Und ja, der Ablauf stresst mich. Zur Zeit stresst er und alle, weil er nicht zur Kita will und morgens das Geschrei schon losgeht... Das wecken der kleinen ist auch nicht optimal, sie ist leider nie ausgeschlafen und mürrisch.
Über eine vier Tage Woche denke ich mal nach.

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bei manchen Dingen kann man sich auch einfach fragen, ob man denn jetzt wirklich STEUERN muss.

Wenn du mal genau überlegst, wird es viel geben, das nicht gefährlich ist - oder schmerzhaft. Oder ungezogen.
Sondern einfach nur "lebhaft".
Bei diesen Dingen würde ich auch einfach nix mehr sagen.

Ich hab bei meinen Kindern auch irgendwann aufgehört tagsüber dauernd irgendwelche Teil-Aufräumtätigkeiten einzufordern. - Das ist dann einfach EINMAL GESAMT Abends dran. -- vieles spart nerven, wenn man einfach erst einmal einen schritt zurück geht und nix sagt oder es "laufen lässt".
du musst nicht alles regeln und auch nicht alles beherrschen.

Schiebe mal ein Wochnende "ohne nein" zwischen rein - und kuck mal, wie es läuft und wie schlimm es wirklich ist, wenn Du gar nix sagst....
Man muss nicht alles steuern. Du hast ein Kind oder? --- wenn man mal 2 oder 3 hat, dann verschiebt sich die Sichtweise und das persönliche Empfinden an Tätigkeiten, Lautstärken etc.... --- überleg mal in die Richtung und mach dich selbst vielleicht etwas mehr locker?
wenn dich dein eigenes meckern nervt. -- dann lass es doch einfach?
Wenn dir weh getan wird, stehst du auf und verlässt die Situation und machst wieder Haushalt statt weiter zu kuscheln oder zu spielen. -- Sich einfach entziehen kann auch erzieherische Maßnahme sein ohne jammern und schimpfen.

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Danke für deine Antwort. Ich versuche schon, viel einfach laufen zu lassen. Ich mache grad ne liste, wo und wann ich meckere. Ich werde mal kritisch betrachten, wo ich mir noch Gemecker sparen kann und noch mehr einfach laufen lassen.
Er macht leider immernoch viel, was unsere Einrichtung beschädigt, sich oder die Schwester verletzt oder eben trampeln. Wir leben in einem Altbau, die Leute unter uns hören es schon recht laut, wenn wir normal gehen (Pech für sie), rennen, trampeln usw. führt dazu, dass bei ihnen die Lampen wackeln und Gläser im Schrank klirren, das ist inakzeptabel für uns. Er selbst ist sehr empfindlich, wenn unsere Nachbarn mal zu hören sind. Wenn die nicht so viel rauchen würden, würde ich mal einen Nachmittag die Wohnungen tauschen und sie mal bitten, bei uns herumzutrampeln.

Den Satz, ich muss nicht alles beherrschen, werde ich mir mal zu Herzen nehmen.

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Ist deine Sohn auch an entspannten Tagen zB am We so? Ich habe beim Lesen deines Textes den Eindruck, dass er einfach sehr unter Strom steht und alles ein bisschen extrem macht? Falls dem so ist, gäbe es etwas, was ihn entspannt/ zur Ruhe kommen lässt und den Druck rausnimmt? Falls dies ein Grund wäre, würde meckern zumindest nicht zu seiner Entspannung beitragen

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Danke für deine Antwort :)
Ja, er ist immer so, auch im Urlaub. Am besten ist es, wenn er den ganzen Tag für sich allein spielt draußen. Ab und an kommt er, weil wir mitspielen sollen, das ist dann auch sehr schön. Und klar, genug essen muss auch her, für Herrn nimmersatt. Da geht auch liebevoll kuscheln, da ist er sehr süß zur Schwester, sehr umsorgend, er denkt an alle (wir haben alle verschiedene allergien, da muss sehr aufs Essen geachtet werden).
Ja, er steht sehr unter Strom, besonders, wenn etwas "außer der Reihe", passiert, besuche, Schuhe kaufen, ich muss Abwasch machen und kann nicht mit ihm spielen, Kinder, die neben ihm oder gar mit ihm spielen wollen, stressen ihn auch, schon als Baby.
Aber ich kann ihn ja nicht von allem fernhalten oder dauerbespaßen. Ich hoffe, es wird besser. Er schreit oft auf dem weg zur Kita, dass er Urlaub will, weg hier, keine Leute sehen. 🙄

Ich hab weiter unten schon geantwortet, ich werde auf mehr entschleunigung setzten.

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Ich kenne das Problem. Hier ist es leider genauso, mit einem Fünfjährigen und einem Baby (8 Monate). Mich nervt das auch extrem, ich kann mein Gemecker auch selber nicht mehr hören, aber alles einfach laufen lassen kann ich leider auch nicht.
Bei uns ist das Problem, dass der Fünfjährige (ist mein mittleres Kind) sich wahrscheinlich nach dem Kindergarten langweilt, gleichzeitig ist halt irgendwie die Luft raus und er kann sich nicht mehr so richtig anständig benehmen. Und dann nervt er auch das Baby (tut ihm nicht weh, aber will dauernd mit ihm blödeln), ist laut, nervt die große Schwester bei den Hausaufgaben, usw.

Ich denke, dass es das bei euch auch ist. Seine Kooperationsbereitschaft ist nach dem Kindergarten halt schon aufgebraucht und er müsste eigentlich reguliert werden (vielleicht ruhige Spiele oder Bewegung draußen, Buch angucken, in Ruhe kuscheln mit Mama usw) aber das ist mit Baby nicht so möglich, wie es eigentlich notwendig wäre. Dafür gibt es meiner Meinung nach keine gute Lösung. Es wird sich wohl von selbst legen, wenn alle älter sind und er mit dem Kindergarten besser klarkommt und das Baby weniger Aufmerksamkeit braucht und auch besser spielen kann. Bis dahin bleibt das so und leider dauert das wohl auch noch ein bisschen.

Aber was ich zb für mich gemerkt habe, ist, dass ich es NICHT laufen lassen kann. Nein, ich muss nicht alles kontrollieren, das stimmt, aber unnötig laut sein ist nicht in Ordnung, das Baby beim Spielen stören ist nicht in Ordnung und die Große beim Hausaufgaben erledigen auch nicht.

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Achso, was du natürlich machen kannst, ist zu schauen, ob es irgendwelche Schrauben gibt, an denen du drehen kannst. Zb nach dem Kindergarten noch ein bisschen raus oder nachmittags raus, je nachdem, wie gut das für euch funktioniert. Oder Freunde für ihn einladen, damit er jemanden zum Spielen hat. Ihn länger oder kürzer im Kindergarten lassen. Ruhezeit nach dem Kindergarten einführen. OmaOpa besuchen. Schau, was geht.

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Danke für deine Antwort.

Ach man, das klingt auch anstrengend, wie es bei euch läuft. Mit zweien, die dann gestört werden ist ja noch mehr meckerpotential da. Meiner jagt auch die Katzen öfter, als ich bisher dachte. Ist mir durch die Liste aufgefallen 😒 geht auch gar nicht.

"Seine Kooperationsbereitschaft ist nach dem Kindergarten halt schon aufgebraucht und er müsste eigentlich reguliert werden"
Da sagst du was. In der Kita zeigt er sich wohl nie so...
Ich versuche mal, mehr zu entschleunigen, kommt ja jetzt auch die bastelzeit, das mag er gern. Habe mir jetzt auch ne Regenjacke besorgt, er liebt es offenbar bei Mistwetter noch in Erde zu wühlen. Muss mal sehen, wer die Schwester in der Zeit nimmt🙃

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Das kenne ich sehr gut! Man kommt dann kaum mehr aus dieser Spirale raus. Bei uns hilft sehr gut, nach draussen zu gehen. Pack die beiden warm ein und geh mit ihnen in den Wald/Park/was ihr eben in der Nähe habt spazieren. Unsere beiden (2 und 4) drehen auf, wenn sie länger daheim aufeinanderhocken, sobald wir draussen sind, entspannen sich alle (auch ich). Wir nehmen die Zwischenmahlzeiten vormittags und nachmittags immer unterwegs ein. Oft sitzen sie dabei im Wagen und ich kann zufrieden vor mich hin schlendern und mich dem Hund widmen.

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Danke für deine Antwort.
Ja, raus gehe ich mit beiden auch gern, oft geht das auch gut.
Ich probiere es oft, in den Garten zu gehen, wenn das getrampel und gerenne überhand nimmt. Komischerweise bewegt er sich im Garten kaum, lässt sich nicht motivieren zum gemeinsamen Ballspielen, fangen o. Ä. Er sitzt dann oft einfach nur da und gräbt in der Erde. Mangelndes Auspowern ist es dann wohl auch nicht.

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Hallo,

mit 3,5 ist dein Sohn endgültig in dem Alter angekommen, in dem es mit vormachen und gut zureden nicht mehr getan ist.

Er braucht klare Ansagen und sicher auch mal ein echtes, deutliches Schimpfen. Das ist ok.
Daraus darf dann eben kein Dauergemecker werden!

Die Situation beim kuscheln ist blöd, keine Frage. Aber nur weil du gerade so harmoniebedürftig bist, darf er dir natürlich nicht weh tun. Wenn er auf das erste, noch freundliche "Nein, lass das" nicht reagiert, musst du SOFORT deutlicher werden. Dann ist das Kuscheln zu Ende, dann muss er eben neben dir sitzen, wenn es auf dem Schoß nicht geht. (Keine Angst, dadurch endet noch lange nicht eure gemeinsame Kuschelzeit, die habt ihr noch jahrelang.)

Auch bei der Schwester: SOFORT eingreifen. Ihn dort weg nehmen.

Du schreibst so viel von positiver Bestärkung, Hand führen, anleiten...
Das ist alles prima, aber doch nicht in dem Moment, in dem er der Schwester weh tut oder Türen knallt!

Das ist komplett zweierlei.
Und wenn er tobt, Türen knallt und die Schwester schubst, kannst du für dich zwar realisieren:
- er braucht jetzt Aufmerksamkeit
- er braucht eine Anleitung, was er jetzt mit seiner Schwester machen könnte
Aber bei mir gäbe es nichts davon sofort.
Sondern sofort und direkt eine klare Ansage. Ggf. mit Folgen ("du bleibst jetzt hier bei mir, neben mir" "du setzt dich auf diesen Stuhl, bis ich mit xx fertig bin").

Wenn dann das "Fehlverhalten" abgestellt ist, wechsel ich komplett die Situation. Gehe raus, hole ein neues Spiel aus dem Schrank, etc.

Also nicht:
Hör auf, deine Schwester am Arm zu ziehen > komm, ich zeige dir, was du mit deiner Schwester besser machen kannst
Sondern:
Hör auf, deine Schwester am Arm zu ziehen > kurze Pause > komm, wir spielen Duplo.
(Die Anleitung, wie er mit der Schwester umgehen kann, behalte ich im Hinterkopf. Für später, in einer anderen Situation.)

Nicht:
Hör auf, Türen zu schlagen > komm, wir machen sie zusammen leise zu
Sondern:
Türen werden nie zugeschlagen! > kurze Pause > hilf mir doch mal bei deiner Schwester, das können wir prima zusammen machen.


So, und last but not least:
Diese Ansagen zwar SEHR deutlich. Und dafür sorgen, dass sie SOFORT umgesetzt werden.
ABER auf das Nötigste beschränken.
Also nicht jedes Trampeln kommentieren, wenn es nur dich gerade nervt aber eigentlich nicht schlimm ist.
Manchmal früher eingreifen, damit man erst gar nicht kritisieren muss (der Umgang mit der Schwester ist dafür so ein klassischer Fall).


Für mich wäre das allerwichtigste, dass er dort, wo du etwas sagst, wirklich zügig reagiert.
Damit erspart ihr euch in den nächsten Jahren viel Stress.
Dafür musst du jetzt eine klare Linie finden, was ok ist (Stampfen? Trampeln?) und was nicht (Türen knallen?) und diese Linie durchsetzen. Immer, sofort und konsequent. Ohne Meckern.
Aber ohne Schimpfen und Konsequenzen, nur mit "Hand führen und vormachen" wird es leider nicht gehen.

LG

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Danke für deine Antwort.
Ja, schimpfen ab und an ist unumgänglich, ich weiß. Aber nicht in der Masse 🙉

Mit der Pause zwischen der Anleitung zu erwünschtem Verhalten werde ich mal probieren, habe es tatsächlich bisher immer gleich korrigiert.

Es sind leider immer dieselben Dinge, die mich zum meckern bringen (könnte durch die Liste schon unnötiges einsparen). Aber diese Dinge sind ständig. Trampelt bspw. Das führt für mich gefühlt zum dauergemecker. Quasi alle 10 Minuten der Satz, wir laufen hier langsam und leise. Warum zur Hölle klappt das in der Kita?! Aber die haben auch keinen 15m Flur....
Die Schwester umnieten, leider ist da gar nicht immer klar von ob das böse Absicht, eigener Schutz (er will sie schon abwehren, wenn sie nur zur Tür reinkommt, bin da aber dran) oder Kampfkuscheln mit verletzungspotential ist. Auf lieb gemeinte, aber falsch umgesetzte Annäherung möchte ich nicht loszetern, ich habe das Gefühl, da ersticke ich seine freundliche Absicht. Daher versuche ich wirklich jedes Mal direkt zu klären und ggf. zu korrigieren.

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Ich verstehe was du meinst.

Wenn so ein Trampeln nicht aufhört oder immer wieder kommt:
Seinen "Weg", sein Trampeln wirklich unterbrechen. Ihn anhalten, stehen bleiben. Erinnern.
Da reicht es nicht, wenn er die letzten beiden Schritte leise geht. Sondern mindestens den halben Weg.

Allerdings finde ich Trampeln immer noch ein schlechtes Beispiel.
Überleg mal
a) was dich daran so extrem stört
(das Geräusch? Geht etwas kaputt? Oder eher, dass du seine Wut so laut hörst?)
b) was könnte er statt dessen tun? Auf den Fußboden trampeln ist ja schon mal besser, als einen Menschen zu schlagen oder etwas an die Wand zu werfen...

LG

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Hallo
Kannst du die abholzeiten vielleicht so anpassen das du die Maus nicht immer wecken musst also entweder vor dem schlafen oder etwas später? Ich habe bei den großen einen Abstand von 2 Jahren und es war bei uns nicht viel anders. Die große Maus ist auch immer am Rad gedreht wenn sie müde war vielleicht würde da auh eine kurze Pause gut tun?
Lg

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Hallo,
Die Idee kam mir auch, leider ist die bringzeit kurz morgens. Mittags wird es hoffentlich bald besser, wenn er länger in der Kita bleibt. Leider stagniert die Eingewöhnung bzw. Steigerung der stundenzahl gerade. Aber da liegt noch Potential!