Meine 5 jährige Tochter will nach Papa Nachmittag nicht mehr nach Hause

Hy Leute,

Meine 5 jährige Tochter wollte gestern am Abend nicht zu mir nach Hause. Sie hat total geweint und sich an den Papa geklammert. Mir hat es das Herz zerrissen.. 😟😟

Wir haben uns getrennt wo meine Tochter ein halbes Jahr alt war. Die Besuchszeiten sind vom Gericht so festgelegt worden, dass mein Exmann die kleine 2 ganze Tage nehmen darf und zwei Nachmittage. Wenn Ferien sind oder Urlaubszeit dann sollten wir uns zusammen reden wie es am besten passt für beide Parteien.

Die Realität sieht halt So aus das mein Exmann unsere Tochter 2 bis 3 Nachmittage im Monat nimmt. Von 14-19 Uhr. Er ruft nie an oder fragt sonst nach ihr. Der einzige Grund warum er Sich meldet ist halt der wenn er mir bescheid gibt wann er sie holen möchte. Wenn sie krank ist dann kommt er auch nicht.

Bei uns ist halt auch der Alltag da. Ich habe noch Zwei Kinder. Die mittlere ist fast drei und die jüngste ist ein Jahr alt

Mein Exmann kümmert sich nicht wirklich viel um unser Kind. Umso mehr macht mich die gestrige Situation fertig das meine Tochter nicht mit mir nach Hause wollte.

Woran könnte das liegen? Kann es sein das die ihren Papa einfach zu sehr vermisst oder dass sie sich durch ihre Schwestern zurück gesetzt fühlt?

Vielen Dank für eure Hilfe

Liebe Grüße

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Hallo,

also erstmals, bitte bringe in diese Situation nicht mit hinein, wie engagiert er ist, oder was er tut und nicht tut. Ich kann das total verstehen, dass in deinem Kopf losgeht "oh man ich kümmer mich, wenn sie krank bin ist er sich zu fein, die Alltagsarbeit hab ich und jetzt will sie lieber zu ihm". aber diese Dinge haben hier grad nichts zu suchen, denn hier geht es gerade nicht um die Beziehungs-/oder Elternebene, sondern in diesem FAll spielt sich etwas auf der Mutter-Kind BEziehungsebene ab.
Und zwar fühlst du dich zurückgewiesen, oder hast Angst, dass sie ihn lieber mag, dass es bei ihm schöner sit oder so etwas. Hol den Unmut, den du gegen den Ex evtl. hast hier nicht mit hinein, sonst wirds unnötig unschön und zum Konkurrenzkampf.

So..also 1. ich arbeite im Jugendamt und ahbe viel mit der Thematik zu tun und 2. ich bin alleinerziehend und kenne es auch aus erster Hand. Und ich kann diene Gefühle wirklcih vestehen. Aber ich kann dir nur raten, versuche nciht zu vergleichen, oder dich "Warum" zu fragen. Es ist nicht so kompliziert wie du denkst. Es war einfach eine emotionale Momentaufnahme. Sie wollte gerade nciht weg von Papa. Was nicht heißt, dass sie weg von dir wollte. Bestimmt hättest du auch mit zu Papa gedurft. Sie fand es dort einfach schön grad, sie muss sich von ihm ständig verabschieden, sieht ihn ja uach nur seltener, muss auf ihn warten, bei ihm ist sie zu besuch, bei dir ist ihr zu Hause, ein Zuhause ist einem viel sicherer, an dem muss man nciht festhalten, man weiß es ist immer da. Außerdem ist es meist so, dass die Erziehung und der alltag und die "anstrengung" bei dem Elternteil stattfindet, bei dem das Kind lebt. Das ist einfach so, aber das macht eure Eltern-Kind-Beziehung doch auch stark. Meine Tochter war bis sie 10 war nur jedes 2. WE bei papa. Klar gabs da tolle Ausflüge ...aber ich wollte keine Wochenendmutter sein, sondern eine alltags- Wochenend-Erziehungs-Streit-und Versöhnungsmutter. Der Umgangselternteil hat meist frei, wenn das Kind zu ihm kommt. So wird geplant, dass er frei hat, nciht arbeiten muss usw. Trifft auch den Elternteil bei dem das Kind wohnt nicht zu. Das Elternteil muss oftmals den Haushalt machen, einkaufen gehen, die Fenster mal putzen oder oder. Da kann das Kind nciht immer auf Platz 1 sein.

Es gibt 1000 Gründe, warum sie gerade lieber bei Papa bleiben wollte. aber, konzentriere du dich auf dich und dein Kind. Wenn ihr zwei cool miteinander seid..dann gibt es nciht mal einen grund zum Nachdenken. Wenn es bei euch zu Hause gerade stressig ist, oder anhaltende Probleme gibt, dann kannst du diesen kleinen "Vorfall" zum Anlass nehmen, um nachzudenken, ob der STress so groß ist, dass du Hilfe annehmen möchtest, oder ob du z.B .täglich eine Exklusivzeit von 20 Minuten oder so einbauen möchtest, oder bewusst am Wochenende Familienzeit einräumen möchtest.

Aber ansonsten. Es heißt wirklcih gar nciht, dass du was falsch machst, oder sie dich nicht mag und es gibt nur eine Mutter-Kind Beziehung die dein Kind hat und die wirst immer du haben. Verlgeiche nicht, das geht gar nciht...weil es nur dich als Mutter gibt. Und es ist so wundervoll und für eine gesunde Entwicklung ein Goldschatz, dass sie ihren Papa hat und so liebt und er sie auch.

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Ich fühle mich gerade soooo schlecht.
Gestern Abend war das zu Bett gehen so anstrengend wie noch nie zuvor. Sie war nur am Weinen. Zum Schluss habe ich ihr dann angeboten bei mir zu schlafen und das wollte sie dann auch.

In der Regel läuft es richtig gut in unserem Haushalt. Und ich gebe jedem Kind genug Liebe und Aufmerksamkeit. Aber das Verhalten meiner großen Tochter hat mich so zurück gesetzt und ich stelle mich gerade so in Frage...

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Ich verstehe dich wirklich sehr gut. Das ist total schwer. Bei mir war es so, dass ich ich eben auch in Frage gestellt habe, in meinem Kopf war "sie will lieber zu ihm", "ich bin nicht gut genug", "sie mag mich nicht so sehr wie ihn". Ich habe damals aber gleich mit meiner Psychologiedozentin gesprochen und es war mir auch selbst klar, dass du dieses "ich will aber beim Papa bleiben", eben all diese gerade geschriebenen Dinge in mir hochkommen, weil ich diese Ängste tief in mir habe. Weil ich diese Ängste insgesamt habe. Weil ich mich schon oft nicht gut genug gefühlt habe in meinem Leben, weil ich schon ersetzt wurde, weil ich verlassen wurde. Das ist alles in mir aufgeplatzt, als meine Tochter das gesagt hat, weil in mir die Panik losging, dass das nun auch mit meiner Tochter passiert.

Ich habe es zum Glück innerhalb kürzester Zeit geschafft das für mich zu sortieren und mir zu sagen. "moment, hier vermischst du gerade Gefühle und Ängste, die nicht zusammengehören. Bis gestern warst du dir sicher und hast gespürt, dass du eine wunderbare Beziehung zu deinem Kind hast und das ist heute nciht weg, nur weil du diesen Satz gehört hast". Und dann habe ich mich beruhigt. Dann habe ich mir gesagt "Du konzentrierst dich auf die Beziehung zwischen dir und deinem Kind. Und wenn sich die gut anfühlt, dann ist alles gut. Und wenn die sich nciht gut anfühlt, dass arbeitest du an eben dieser Beziehung. Aber das hat alles ncihts mit der Vater-Kind Beziehung zu tun". und ich habe mir gesagt "Das wichtigste ist, dass das Kind gesund und glücklich ist und jede positive Erfahrung und Beziehung ist ein Plus für das Kind. Nichts würde mich mehr traurig machen, wie wenn mein Kind traurig ist und sich z.b. vom Vater oder abgelehnt fühlt. Es ist ein Geschenk,dass er da sit und die 2 sich lieben. Das ist ein Baustein, der sie gesund hält".

Also nochmal: Konzentriere dich nur auf dich und dein Kind. Und wenn sich euer Kontakt gut anfühlt, dann ist das Ziel erreicht. Schau nicht nach links und rechts.

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Hallo,
So etwas ist schrecklich... als Mama ist man auch nur Mensch.

So "schlimm" habe ich es selbst nie erlebt, aber ich glaube das liegt an unserem 50:50 Modell. Meine hat "nur" am anfang manchmal geweint, weil sie den papa vermisst hat. War schon schlimm genug. Aber ich konnte immer auf ein baldiges Wiedersehen verweisen.

Eine enge Freundin hat sich kurz nach mir getrennt. Dort ist es deutlich schwieriger mit dem Mann- ähnlich wie bei dir.
Allerdings auch ähnlich wie bei dir - neuer Partner, stabile Verhältnisse und mittlerweile 2 weitere Kinder.

Die nachfolgende Situation ergab sich aber vor den weiteren Kindern.
Da sagte das Kind, dass es die Mama gern hätte, aber der tollste, liebste *was weiß ich* wäre der Papa...
Da musste meine Freundin auch erstmal tief atmen.

Für dein Kind ist die Situation mit dem Papa schwer. Nicht verlässlich, aber manchmal mit Sicherheit total schön.
Also das fürchterlichste was es gibt.
Sie muss gehen und weiß nicht wann sie ihn wiedersehen kann.

Und 5 ist noch sehr klein! Auch wenn es sich für dich manchmal nicht so anfühlt. So etwas zu verarbeiten ist schon als Erwachsener schwer.

Sieh es als Kompliment, dass sie dir so vertraut, dass sie ehrlich sein kann. Und nimm sie in den Arm. Solche Väter sind furchtbar.


LG, feeby

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Es ist halt auch tatsächlich so dass sie sich total auf ihn freut. Und wenn sie ihn sieht läuft sie ihm in die Arme und es ist total innig zwischen den beiden.

Aber so schlimm wie gestern war es noch nie als er sie nach Hause gebracht hat. Um ehrlich zu sein hat es noch nie ansatzweise sowas gegeben das sie sich geweigert hat mit mir zu gehen.

Ich hoffe das bleibt eine einmalige Sache. Als Mama gebe ich echt alles von mir für meine Kinder. Es tut wahnsinnig weh und man sucht echt den Fehler bei sich. Mich erschreckt auch mein Gedankengang total wie sehr ich auch Angst habe meine Tochter -Gott bewahre- zu verlieren..

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Überleg mal, das ist doch bei uns nicht anders.
Eine Freundin, die wir lange nicht gesehen haben, begrüßen wir auch überschwänglicher als die Freundin, die wir zweimal wöchentlich treffen. Und wenn wir uns von jemanden verabschieden müssen, den wir befürchten, ganz lang nicht mehr zu sehen, schmerzt das und es macht uns traurig.
Deine Tochter reagiert also absolut menschlich und nachvollziehbar.

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Sie hatte einen tollen Nachmittag und wusste nicht, wann wieder einer statt findet und dann ist Tschüß sagen halt doof. Mehr war es bestimmt nicht.

Selbst mein Kind hat das Thema. Auch 6 Jahre im Wechselmodell noch. Er hat mit seinen 8 Jahren natürlich andere Möglichkeiten alles zu benennen, aber Abschied nehmen ist immer doof.

Du bist die Mama und das ist gut und dein Kind hat ihre Basis bei dir.

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Ich hoffe du hast Recht und es steckt nicht mehr dahinter. Heute ist alles wieder normal.
Wir haben gerade gefrühstückt und jetzt malt sie. Alles im grünen Bereich. Gekuschelt haben wir. Sie hat die Nacht bei mir verbracht und sie hat es total genossen ❤️