Spielpartner - ich habe einen Fehler gemacht

Ich habe ein Problem, wo ich gern euren Rat möchte.

Wir haben Reihenhausbebauung und die Kinder der Nachbarschaft können in den hinteren Gärten frühzeitig ungestört toben und spielen, ohne ständige Aufsicht und bewegen sich beliebig hin und her.
Die Ausgangslage: unser Sohn (knapp 7) hat in der Nachbarschaft seine beste Freundin, mit 4 Wochen Altersunterschied (also auch 7), in der selben Kitagruppe. Sie sind seit eh und je als Spielteam unterwegs, tagein, tagaus von früh bis spät.

Wir haben zwei kleinere Kinder (4), die sich ganz gut integrieren und erst dieses Jahr relativ frei mitlaufen. Mal allein, mal also als 4er Team, klappt alles prima.

Nun gibt es 5 Häuser weiter ein Mädchen, vom Alter her als auch der Kita-Gruppe genau dazwischen (5,5). Sie ist Einzelkind und hatte wohl Schwierigkeiten damit, Freundschaften zu finden. Die Mutter hat psychische Probleme und kommt mit ihr allein daheim sehr an ihre Grenzen.

Vor etwa 4 Monaten kam sie teils allein, teils mit Papa im Schlepptau zu uns und wollte spielen. Unsere Kinder haben sie ignoriert, sagten sie sei blöd und nerve. Die Meinung stammt aus der Kita. In einem für die Kids anscheinend unbeobachteten Moment jedoch bekam ich mit, dass dort Mobbing vom Feinsten lief. Das Spiel-Stammteam baute Barrikaden mit Spielzeug, sodass das Mädchen nicht rein konnte. Sie beschimpften und vertrieben sie aufs Übelste. Ich war geschockt was schon im Kita-Alter ablaufen kann. Aber: das Mädchen kam trotzdem immer wieder. Ich sprach natürlich ernst mit unserem Sohn, dass sowas nicht geht: ignorieren ja, Schimpfwörter etc. nein. Federführend war allerdings die Freundin meines Sohnes. Ich informierte auch ihre Eltern und sie sprachen mit ihr. Es ging aber mehr oder weniger so weiter. Die Kinder wussten sich selbst nicht anders zu helfen, wie sie sie los werden.
An einem Tag, als die Großen nicht da waren, spielten die 4jährigen aber ganz normal mit dem Mädchen und freuten sich, dass sie da war.

Und dann kam Tag X, an dem mir das Mädel aufgrund ihrer Situation so leid tat, dass ich mich einmischte und die Großen zum Grundstück der Freundin verbannte, während das Mädchen dann bei uns mit den Kleinen spielen durfte. Unser Sohn kam dann aber später allein zurück und letztendlich waren unsere 3 und das neue Mädchen happy. Das ging dann bestimmt 2 Wochen so.

Nun das Problem: Die langjährige Freundin meines Sohnes lässt sich nicht mehr blicken. Sie spielt gar nicht mehr draußen und wenn dann allein außer Sichtweite. Das "neue" Mädchen dagegen steht ständig und immer da und lauert auf meinen Sohn, täglich nach der Kita. Ich hätte gar kein Problem, wenn sich die Freundschaft zwischen ihr und den Kleinen aufbauen würde aber nein, sie möchte den Großen. Der Große trauert extrem seiner Freundin hinterher, ich auch. Er hat das neue Mädchen nur auf meinen Druck hin ins Team hereingelassen. Er hat kein Problem, ab und zu mit ihr zu spielen. Aber sie ist sehr penetrant und, genau wie die Kinder schon anfangs sagten "nervig", hat auch als wir im Urlaub waren (sie wusste wie lange) täglich bei uns am Zaun gestanden und geschaut, ob doch jemand da ist. Ich bereue nun, dass ich sie so aktiv einbezogen habe. Mobbing, Beschimpfen und Vertreiben geht aber auch nicht.

Die alte Freundin und das neue Mädchen werden definitiv nicht zusammenfinden. Was mache ich denn nun?

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Hi,
eine Zeitlang gezielt, mit der alten Freundin verabreden und dann mit dem Auto auf einen Spielplatz fahren. Damit sich die alten Freunde wieder finden.

Die Mutter auch mit ins Boot holen, und evtl. Termine ausmachen, auch wenn es früher ohne ging, da ihr ja so nah beisammen wohnt.

Alles Gute

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Warum geht dein Sohn nicht einfach zu seiner Freundin rüber?

Und woher weißt du, dass das Mädchen täglich geschaut hat, ob ihr da ward als ihr im Urlaub gewesen seid? Mir tut das Mädchen leid. Es klingt als wäre sie etwas seltsam, vielleicht mitbedingt durch das Mobbing, vielleicht auch einach so. Sie scheint einsam zu sein und nur deine Kinder als Spielpartner zu haben. Ich verstehe schon, dass das für dich nervig sein kann, wenn sie täglich an euch klebt, aber aus ihrer Sicht betrachtet ist das nur verstädnlcih und auch traurig.

Dein Sohn soll sich halt wie gesagt einfach um seine alte Freundin bemühen. Und nicht warten, dass sie von sich aus kommt.

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Frage 2: von einer Nachbarin

Frage 1: Wenn sie überhaupt zu sehen war und mein Sohn zu ihr ging, ließ sie ihn links liegen. Er war abgeschrieben und sie suchte sich auch neue Freunde, wie er. Z.b. ihren sehr viel älteren Bruder. Das ist wohl auch in der Kita so. Sie würde daher auch keine Spielplatzbesuche eingehen.

Als das "neue" Mädchen im Urlaub war, haben beide aber einmalig wieder gespielt. Er war wieder glücklich. Alles schien gut. Aber kaum wieder da, beginnt alles von vorn.

Ja, das "neue" Mädchen wird eben auch von den Kindern als seltsam wahrgenommen. Und auch da sie trotz Beschimpfungen etc. immer wiederkommt. Ich denke auch, dass ihre Mutter sie bewusst immer losschickt, sobald sie aus der Kita heim ist, da sie ihre Ruhe braucht. Wir haben schon erlebt, dass das Mädchen nicht nach Hause konnte, da niemand da war (wohl kurz es erledigen gefahren) oder auch die Mama schlafen musste und nicht gestört werden durfte. Sie ist wissentlich psychisch krank. Für uns ist das eine ganz blöde Situation.

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Da hilft vielleicht, die alte Freundin mal einzuladen und klarzustellen, dass sie willkommen ist und du das nicht gemacht hast (das Mädchen zu Euch geholt), weil du sie nicht magst oä.
Ich denke, sie ist verletzt und vielleicht ist die Konstellation auch so, dass beide Mädels eher "den Ton angeben" und Dein Sohn insgesamt sehr (zu) gutmütig ist.

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Hallo, keine Frage, das Mädchen ist offensichtlich einsam und versucht, Deinen Sohn für sich zu "besitzen". Ehrlich gesagt bin ich in so einem Fall für ehrliche Worte: "Mia, weißt Du, der Tobi und die Sophie sind schon seit ihrer Geburt beste Freunde und wollen das auch bleiben. Tobi möchte gerne mal mit dir spielen, aber nicht wenn du die ganze Zeit hier auf ihn lauerst. Die meisten Menschen haben mehr als einen Freund/eine Freundin und Tobi's Schwestern spielen ja gerne mit Dir." Oder so ähnlich. Schwierig finde ich, das Mädchen so durchkommen zu lassen. Was lernt sie denn daraus: Ich muss nur aufdringlich genug sein, dann bekomme ich was ich will.
Die Kinder haben sich nicht umsonst so offensichtlich heftig gegen sie zur Wehr gesetzt.
Und: Bestärke Deinen Sohn, sie auch mal selbst wegzuschicken.

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Zwei 7 jährige sind einer 5.5 jährigen haushoch überlegen.
Die Kleine hat mit deinen 4 jährigen gespielt, dein Sohn hat dann selbst entschieden, dass er zurück kommen will. Du hast ihn zu nichts gezwungen.
Ich finde das ein gutes Lehrstück für die kleine Mobbingtruppe.
In ZuKunst kannst du ihn zB morgens fragen: möchtest du heute mit Hanni oder mit Nanni spielen?
Und wenn sie dann da steht, sagen, dass er leider schon verabredet ist.
Das andere 7jöhrige Mädchen aber auch mal einladen, wenn sie da ist.
Kinder müssen lernen, dass man andere nicht piesacken darf, aber auch lernen zu sagen, was sie möchten. Und du hast richtig reagiert, als du von aussen eingegriffen hast. Nun kannst du beobachten, wann du wieder locker lassen kannst oder nochmal eingreifen musst.
Kinder lernen nicht unbedingt von selbst soziale Interaktion und Lösung von Konflikten.
Finde das ein gutes Übungsfeld für euch alle.

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Ich stimme doppelhelix zu. Du hast deinem Sohn nicht befohlen, mit dem Mädl zu spielen, sondern nur getrennt, was in dem Moment nicht zusammengepasst hat. Das hätte ich nach der Vorgeschichte auch getan.
Dann ist dein Sohn alleine zurückgekommen und hat freiwillig mit dem Mädchen gespielt. Seine freie Entscheidung.
Tatsächlich würde ich jetzt in eurer Situation wohl nochmal eingreifen, um eben der 5,5 jährigen klarzumachen, dass dein Sohn halt auch noch andere Freunde hat/haben mag und nicht nur sie. Wenn sie dann verletzt ist, dann ist das so. Irgendjemand muss es ihr klarmachen und von ihrer Mutter kannst du es wahrscheinlich nicht erwarten.
Du wirfst sie ja nicht komplett aus eurer Familie, sondern hilfst deinem Sohn bei seinen Interessen. Das ist nicht verwerflich und du wirst es sicherlich empathisch und freundlich machen. Davon abgesehen, kann es aber evtl. auch tatsächlich sein, dass die alte Freundin vielleicht wirklich gemerkt hat, hmmmmm, ich spiele vielleicht doch nicht mehr so gerne mit meinem alten Freund. Sie kennen sich ja echt lange und irgendwann können sich solche alten Freundschaften in unterschiedliche Wege entwickeln.

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Ich finde super, dass du eingegriffen hast, um das Mädchen zu integrieren. Ich finde gar nicht gut, dass du das Mobbing-Verhalten deiner Kinder und derer Freunde entschuldigst ("sie wussten sich nicht anders zu helfen"). Wären es meine, hätten sie sich entschuldigen müssen und Wiedergutmachung leisten (Bild malen...)/mit mir zusammen überlegen müssen, wie sie das Mädchen weiter einbinden können.

Jetzt würde ich gar nicht mehr eingreifen, nur ein Auge drauf haben, dass das Mobbing nicht wieder losgeht. Dein Sohn ist 7, der kann selbst zu seiner Kindergartenfreundin gehen, wenn er das möchte.

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Bist du schon auf die Idee gekommen, das es vielleicht überhaupt nichts mit deiner Einmischung oder dem jüngeren Mädchen zu tun haben könnte?

In dem Alter fing hier die "Jungs/Mädchen sind doof"- Phase an....vielleicht ist das Mädel einfach weiter und steckt schon mitten in dieser (zugegeben bekloppten) Phase.

Ich würde dein Kind auch dazu ermuntern, klare Ansagen zu machen, er muß lernen sich abzugrenzen. Will er an dem Tag nicht mit dem Mädchen spielen, dann ist das völlig okay. Vielleicht ist ihm das nach deiner Ansage nicht wirklich klar. Geht sie dann einfach nicht, dann sag du es ihr. Oder sie darf gerne mit den Kleinen weiter spielen und dein Sohn muß sich eine andere Beschäftigung suchen. Mach aber auch dem Mädchen gegenüber klar, wer in eurem Garten das Sagen hat....nicht sie. Sprich mit dem Vater des jüngeren Mädchen, das dieses Rumgelungere echt nervig ist.

Dein Eingreifen war richtig und wichtig, aber glaubst duw irklich das 7jährige aus Nettigkeit mit jemandem spielen oder jemanden in den "Trupp" lassen nur weil Mama das will? Ich nicht.

Also, weg von dem Gedanken das du Schuld bist, es gibt nun mal keine Garantie das Freundschaften dauerhaft bestehen bleiben. Udn ich würde jetzt zusehen, das dein Sohn mal etwas "aus dem Haus" kommt....mit wem würde er sich denn sonst gern mal verabreden? Dadurch das die beiden jetzt nicht mehr ständig aufeinanderhocken haben sich doch sicherlich schon andere Möglichkeiten ergeben.

Ich würde auch nochmal mit den Eltern des älteren Mädchens sprechen, haben sie ne Idee warum das jetzt alles so ist? Traut sie sich vielleicht nach der Ansage nicht mehr zu euch? Das könnte man dann ja klären. Wie reagiert denn das Mädchen, wenn dein Sohn zu ihr geht, alleine?

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Das ist so verfahren, dass ich mich beraten lassen würde.

1. mit den Erzieherinnen zusammen setzen.
IN der Kita sollten sie einen Blick darauf haben, erziehungsgemäß eingreifen bzw. mit der Gruppe sprechen und euch Eltern informieren, wenn es über ein Maß hinaus geht.

Unterstützung für die Kinder, die sich genervt fühlen. Grenzen setzen, aber WIE
Grenzüberschreitungen, Ausgrenzung etc. eingreifen.

und Unterstützung für das Mädchen, Anschluss zu finden.

2. Tipps für zu Hause holen
sofern in der Kita schon angefangen wurde

Im Kindergarten in dem meine damals war, wurde 1. umgesetzt, so dass es gar nicht erst so weit kam. Ich weiß aber, dass es auch anders sein kann und es Kindergärten gibt, in denen desinteressiert weggesehen wird.

In zweiterem Fall würde ich mir Unterstützung von außen suchen.

Du möchtest handeln! Sehr gut.
Aber du weißt nicht wie?
- es ist keine Schande, sich beraten zu lassen.


Wären es nur kleinere Streits, ok.
Das Gesamtpaket würde mich auch überfordern.

Dass dein Sohn um seine Freundin trauert, ist ok. Ihn dabei begleiten ist wichtig. Dass er offen ist für das Mädchen, finde ich super.
Dass das andere Mädchen kein Interesse hat. Ok. Die Chemie passt nicht immer. Mit deinem Sohn klare Regeln aufstellen, wie ER sich verhalten kann und wen er um Hilfe bitten kann, ist wichtig.
Deine eigene Trauer nicht auf die Kinder übertragen.
Dass sie jeden Tag am Zaun steht, noch nachvollziehbar. Klare Grenzen und Verlässlichkeit können helfen.

Soweit so händelbar.

Aber da es ja schon länger ist, verfahren ist.... Dein Sohn zwischen mehreren Menschen und Gefühlen (zwei Mädchen und Mutter) und deren Erwartungen steckt, dazu kleinere Geschwister

und das Mädchen insgesamt Hilfe brauchen könnte oder Begleitung, die ich mir als Laie nicht ausreichend zu traue

würde ich mich beraten lassen.
Ich hätte Sorge, dass mal so, mal anders für das Mädchen zu instabil ist
aber ich diese Verlässlichkeit, die gebraucht wird, nicht tragen kann. Nicht alleine.
Feste Besuchstage können helfen, aber auch stressen.

Einzeln betrachtet würde ich einiges selbst hinbekommen. Verlässlichkeit, klare Regeln, Unterstützung / Gespräche mit den Erzieher/innen.
Aber in dem fortgeschrittenen Pfad und mehreren Faktoren, die für sich genommen schon komplexer sein können, würde ich das mal mit externer Hilfe aufdröseln.

Und wenn es nur ein Gespräch ist, um wieder Ordnung in meine Gedanken zu bringen und dass ich selbst auf die Lösung komme, wie ich handeln kann.
oder doch etwas mehr oder Ideensansätze wie den Kindern geholfen werden kann, einzeln und als Gemeinschaft (Gemeinschaft bedeutet auch, Grenzen zu wahren, wenn die Chemie nicht passt - ohne auszugrenzen).