Zwangsstörung

Hallo an alle.
Mir macht mein Sohn 8 Jahre alt zurzeit große Sorgen. Ich erkläre kurz.
Er findet es schon immer eklig wenn andere Kinder beim Essen einen schmutzigen Mund haben. Er achtet bei sich selbst auch sehr darauf nie einen dreckigen Mund zu haben. Aber es wird immer schlimmer. Mein Sohn kann nicht mehr weiter essen, wenn er was sieht bei anderen. Und wenn es nur ein kleiner Krümmel ist, hört er auf zu essen und wird richtig sauer weil das so eklig aussieht.
Ich weiß nicht mehr weiter.

Habe ihm oft erklärt das es bei kleinen Kindern normal sei und auch bei Erwachsenen manchmal passiert, er solle weg schauen. Aber es hilft nichts. Er hungert lieber, ihm verschließt sich der Magen oder was weiß ich. Auch in der schule isst er manchmal nicht viel weil da ein Hunger ist der mit vollem Mund spricht.

Ist das eine Zwangsstörung?
Zum kinderarzt müssen wir eh demnächst. Dem werde ich das auch mal erläutern.

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wieso soll das ein Zwangsstörung sein? imm das ganze mal lockerer, sonst wîrd es womöglich eine

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Hi,
je mehr du darauf achtest, desto mehr kann sowas zu einer Zwangsstörung führen. Hast du eine Idee wo das herkommen könnte? Ist das immer so? Also auch in der Schule oder bei Freunden?
Was ich nicht machen würde ist den Kinderarzt im Beisein des Kindes zu fragen, der Kleine scheint sich mit dem Thema schon sehr unwohl zu fühlen. Ich würde an deiner Stelle mal anrufen und das unter 4 Augen erstmal besprechen. Auch ein Schulphychologe wäre für mich eine gute Anlaufstelle

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Ja das ist eigentlich schon immer so das ihn das stört wenn jemand isst und nicht darauf achtet den Mund sauber zu halten. Er fand es eklig und wies darauf hin denjenigen aber dann wars das. Jetzt aber kann er gar nicht mehr selbst essen und vermeidet sogar zum Beispiel ein Eis zu essen wenn andere Kinder dabei sind. Er isst sein Eis dann später wenn alle fertig sind.

Ja Arzt würde ich nur unter vier Augen darauf ansprechen.
Ganz ignorieren kann man das gar nicht mehr. Weil er mich und meinen Mann das auch erzählt wie eklig der und der isst oder er halt auch nix isst.

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Mein Sohn ekelt sich davor, wenn Käse Fäden zieht. Als er im Alter deines Sohnes war und jünger, musste er sich bei dem Anblick erbrechen, ganz schlimm war es, wenn er den Käse auch noch riechen musste.

Wir haben darauf eine Zeitlang Rücksicht genommen, wenig mit Käse überbacken (sein Essen natürlich nie) und wenn dann nur mit Mozzarella oder anderen wenig riechenden Käse und ihm auch erlaubt, nach uns zu essen.

Ansonsten haben wir es aber nicht zum Thema gemacht, wir wussten, dass ihn das ekelt, da mussten wir nicht drüber sprechen.

Heute ist er 14J und mittlerweile gelingt es ihm einfach weg zu sehen und kann trotzdem dabei essen. Das war mit 8 Jahren aber noch undenkbar. Auf seine Pizza kommt aber immernoch kein Käse drauf und er würde nie und nimmer geschmolzene Käse essen ;)

In eurem Fall ist es etwas schwieriger, da ihr ja jeden Tag "gefahrlauft", dass euer Mund beim Essen schmutzig wird.
Aber vielleicht akzeptiert ihr einfach, dass er sich ekelt, benutzt Servietten auch während des Essens und hoffentlich wird es bei euch auch einfach so besser, ich drücke euch die Daumen.

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Hey!

In meiner Familie gibt es ein Kind, das ähnliche Probleme hat. Dort wurde eine Wahrnehmungsstörung diagnostiziert.

Ist dein Sohn denn untergewichtig oder minderversorgt mit Nährstoffen?

Ich würde es auch beim Arzt ansprechen- vielleicht kann man es behandeln, bevor sich die Störung manifestiert. Je schneller ihr handelt, desto besser.

Den Schuh, dass du Schuld daran wärst, wenn sich eine wirkliche Störung entwickeln würde, würde ich nicht.

Liebe Grüße
Schoko

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Kann er sich zu Hause oder auch in der Schule so setzen, dass er niemanden sieht?
Oder etwas weiter weg?
Im ersten Moment vielleicht seltsam und weniger kommunikativ - aber es könnte in Ruhe essen.

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Das kenne ich von mir. Als Kind wurde mir auch total übel und ich konnte nicht mehr essen, wenn jemand dreckig oder krümelig im Gesicht war. Ein Ekelgefühl kam auf, der Appetit war verdorben.
Ich habe mir dann angewöhnt beim Essen nur auf meinen eigenen Teller zu schauen.
So lange bis ich fertig bin mit dem Essen. Danach kann ich wieder um mich blicken.