Quieken, hauen, brüllen

Wenn unserem Sohn (3,5) etwas nicht passt, was wir gerade tun oder sagen, wenn er nicht seinen Willen bekommt, tickt er seit einigen Tagen total aus. Er quieckt lauthals herum und haut wild um sich...

Habt ihr Tipps wie wir damit umgehen können?

Einiges funktioniert schon (Impuls umlenken, ruhig auf ihn einreden, in Ruhe lassen bis er sich beruhigt hat). Bin offen für mehrInput ;)

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Ich bin ein Freund von klaren Ansagen und Konsequenzen bei Schlagen, Treten, Beißen... mein Kind hat genau 1x nach mir gehauen. Danach war die Sache erledigt. Ich habe laut "Aua! Das tut mir weh! Wenn du haust, mag ich nicht mit dir spielen." gesagt und bin weggegangen. Mein Kind war ziemlich verdattert und kam dann zu mir. Wir haben kurz drüber geredet und die Sache war damit gegessen.

Jedes Kind ist anders und du musst finden, wie dein Kind da zu händeln ist. Aber grundsätzlich denke ich, dass konsequentes Abbrechen der entsprechenden Situation durch ein klares Stop-Signal und Weggehen gut funktioniert. Denn das ist ja gerade das, was das Kind mit dem Hauen NICHT bezwecken will. Daher lernt es, dass es mit Hauen nicht das erreicht, was es möchte und wird - früher oder später - damit aufhören. Wichtig ist, immer die gleiche Reaktion zu zeigen, so dass das Kind Ursache und Wirkung versteht. Und dann durchhalten.

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Zusatz: es geht dabei nicht darum, das Kind zu "bestrafen", sondern ihm zu zeigen, dass jeder Mensch - wie es selbst - eine eigene Grenze hat. Und wenn es die überschreitet, reagiert der Gegenüber. Entweder, es lernt das jetzt schon durch dich, oder halt im Kindergarten in der Interaktion mit anderen Kindern. Es war mir immer wichtig, dass mein Kind das kontrolliert von mir lernt und nicht mit unvorhersehbaren Reaktionen von Gleichaltrigen im Kindergarten.

Wenn Mama nämlich immer mit viel Verständnis, Zuwendung und Ruhe darauf reagiert, geht das Kind davon aus, dass alle um es herum ebenso auf diese Handlung reagieren. Es hat Aktion und Reaktion als gegeben abgespeichert. Und dann muss es das in der Interaktion mit Gleichaltrigen noch mal neu lernen und ist vermutlich erstmal vor den Kopf gestoßen, wenn eine heftige Gegenreaktion erfolgt.

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Das hatte mein Sohn auch. Er ist jetzt 4,5 und hat sich viel besser unter Kontrolle wenn was nicht nach seiner Schnauze geht.

Mit hat es geholfen wenn ich mich mit ihm hingesetzt habe und wir erstmal ein Glas Wasser getrunken haben. Den vor rotem Kopf hat er das ganz vergessen. Dann hab ich ihn in den Arm nehmen können.
Wir haben über die Gefühle gesprochen, auch wie es mir geht wenn er mich hauen will und einen Kompromiss gefunden. Z.b später auf den Spielplatz oder was auch immer. Manchmal musste er aber auch halt aushalten, weil's dann eben Mal keine Kugel Eis gab oder so.

In man brauch manchmal einen langen Atem aber mit 3,5 verstehen sie Dinge noch nicht so wie wir Erwachsenen.

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Wenn eine Situation am eskalieren war habe ich auch meinen Sohn in sein Zimmer gebracht und gesagt wenn er es zulässt nehme ich ihn gerne in den Arm zum trösten. Das hat oft geholfen. Er hat dann endlich mit sich reden lassen oder erstmal gekuschelt bis er wieder reden könnte vom heulkrampf.

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Ignorieren und erwünschtes Verhalten verstärken.

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Generell bin ich ganz bei dir, nur das manches sich nicht ignorieren lässt.

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Mein Sohn ist noch kleiner, daher weiß ich nicht, ob es für dich hilfreich ist. Ich betone immer, dass ich sehe, dass er wütend ist und auch warum. Wenn er weiß, dass ich weiß, was ich „falsch“ gemacht habe und dass er wirklich wütend ist, beruhigt ihn das. Es wird natürlich auch betont, dass er nicht schlagen darf und er am besten versucht zu sagen, was ihn stört.