Im Haushalt helfen

Unser erstes Kind war/ist sehr fordernd, manche würden sagen anstrengend.
Das Kind wird 6 und ist mittlerweile recht verständig und umgänglich geworden.

Weil wir bisher froh waren, wenn der Alltag einigermaßen klappt, haben wir "Extras" irgendwie ausgelassen.

Extras wären so Dinge wie Wäsche in Korb, Zimmer aufräumen, Bett machen, Spülmaschine ausräumen ... Dinge, die das Kind jetzt gut machen und Helfen kann.

Ich will das jetzt einführen!
Ist das sinnvoll über ein Belohnungssystem oder ist das kontraproduktiv?

Ich würde Punkte sammeln lassen und am Ende der Woche ne Packung Pokemon Karten, oder ein Eis kaufen, etc. pp.

Ich würde es lieber nicht über die Belohnung machen. Aber wie bewegt man sonst ein störrisches Kind dazu, wenn die Eltern das vorher kaum gefordert haben?

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und wieso hat das Kind solche Sachen nicht spielerisch gelernt.
ein Bett machen finde ich zum Beispiel übertrieben, weil es geschüttelt wird.
und belohnt werden nur Bonussachen.
eigenes Zimmer aufräumen geht schon früher, eventuell mit Hilfe

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s.o. Absatz 1+2

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Ich würde es vorerst nicht über ein Belohnungssystem versuchen (da müsste ich schon sehr verzweifelt sein), da Belohnungssysteme den "echten" Gründen, sich am Haushalt zu beteiligen, ihre Kraft nehmen. Die Tätigkeiten würden dann irgendwann nur noch für die Belohnung gemacht und dann kann sehr gut eine Phase kommen, wo sich ein Kind denkt "mir doch egal die Belohnung", oder "ich bin nicht käuflich".

Was die echten Motivatoren sind, hängt natürlich von eurer genauen Situation ab. Ein Wunsch nach Selbständigkeit von Seiten des Kindes scheint aktuell nicht vorhanden zu sein? Dann ist es vielleicht der Wunsch der Eltern nach Entlastung? Dann würde ich das auch so vermitteln: "In letzter Zeit wird es uns Eltern mit der Hausarbeit etwas zu viel und wir brauchen mehr Unterstützung. Wie wär's, wenn wir uns mal als Familie zusammensetzen und überlegen, wie wir den Alltag besser regeln können, damit wir uns hier alle wohl fühlen? Lasst uns eine Liste machen, mit allem, was jede Woche getan werden muss und dann besprechen wir gemeinsam, wer welche Aufgabe übernehmen möchte." Ihr als Eltern strahlt die Erwartungshaltung aus, dass alle mitarbeiten, so wie ihr sonst sicher auch die Erwartung ausstrahlt, dass alle Zähne putzen, nach dem Toilettengang die Spülung drücken und ähnliches. Oder habt ihr für andere Dinge eh schon Belohnungssysteme im Einsatz?

Hilfreich ist es oft, wenn das Kind nicht nur die "langweiligen" Aufgaben bekommt, sondern welche, bei denen es sich gefordert fühlt (z.B. den Abwasch machen, beim Kochen für einzelne Dinge alleine zuständig sein, zum Bäcker gehen). Gleichzeitig kann es sein, dass 6-jährige bei vermeintlich einfachen Aufgaben wie chaotische Zimmer aufräumen noch Unterstützung brauchen und alleine überfordert wären, was natürlich sehr schlecht für die Motivation wäre. Also lieber erstmal dabei sein und unterstützen, bis es alleine gut klappt.

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Für alltägliche Arbeiten solltest du keinesfalls ein Belohnungssystem einführen.
Zieh dein Kind mit ein in diese Arbeiten, das sollten sie eigentlich von klein auf spielerisch lernen.
Egal ob Müll ausleeren, Wäsche aufhängen, Spülmaschine ausräumen - die meisten wollen dann doch eh lieber mithelfen, als nur sich langweilend daneben zu stehen.
Sowas, wie sein Teller abräumen, oder Spielsachen zurückräumen müssen sie doch im KiGa auch (schon) machen, da sollte es zuhause ebenfalls abverlangt werden.
Dafür gibt´s auch keine Belohnung - außer die vorausgegangene Mahlzeit#mampf:-D
Denn wie willst du dann damit umgehen, wenn dein Kind ablehnt, im Gegenzug eben auf die Belohnung dankend verzichtet?
Allein das Bett machen oder das Zimmer aufräumen müssen, könnte ein 6-jähriges überfordern - keine Ahnung wie es in dem Zimmer aussieht.

Die "Belohnungen" waren bei uns der (nicht alljährliche) Urlaub, Ausflüge oder z. B. die jährliche Dult, wo jeder sich eine Bruder- und Siku-Maschine aussuchen durfte, darauf waren meine Söhne ganz wild in dem Alter.

Ich würde sagen, es wird höchste Zeit, Kind mit einzubeziehen. Wie gesagt - manche Aufgaben müssen sein, da gibt es kein Rütteln dran, bei manchem "darf" es mithelfen und dann gibt es noch "Fleißaufgaben" über die man sich als Eltern auch mal richtig freut und gern belohnt.

Es gab bei uns vom Kindesalter an Aufgaben, die die Kinder übernehmen mussten (Müll rausbringen, Wäsche in den Keller bringen, Katzen oder Hasen füttern, usw. usw.....) Klar, musste man da auch mal "dahinter" sein und es gab Zeiten, wo es überhaupt nicht klappte. Und nicht jedes Kind hat denselben Ordnungssinn bzw. kann stets strukturiert damit umgehen. Manche sind chaotisch....

Ich würde sagen, dass es zur Erziehungsarbeit dazugehört, den Kindern die Alltagsaufgaben nahe zu bringen, genauso wie man ihnen das Fahrradfahren beibringt oder beim Lesen und Einmal-Eins lernen mithilft.

LG

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Es gibt Dinge die sollten selbstverständlich sein und auch nebenbei ablaufen.
Ich finde es sehr komisch dies mit Belohnung zu honorieren,wir gehen hier liebevoll und respektvoll miteinander um und wissen zu schätzen was innerhalb der Familie geleistet wird damit es allen gut.
Vorleben!
Mitmachen lassen!
Ich habe in 27 Jahren niemanden hier die Socken hinterher tragen müssen,wir leisten hier alle etwas,auch mein Mann als Vater macht zu 100% den Haushalt und was erledigt werden muss.
Die Kinder wurden selbstverständlich in alles mit einbezogen und vom ersten Tag beim Aufräumen&Co begleitet.
Ich würde jetzt damit anfangen und nicht locker lassen bis es verinnerlicht ist.
Wir laufen raus….bitte nimm den Müll mit
Kannst du mir bitte den Wäschekorb bringen….gemeinsam Wäsche versorgen.
Wir gehen einkaufen…holst Du bitte die Einkaufstaschen und im Laden dem Kind Aufgaben geben vom Einkaufszettel.
Bitte schmutziges Geschirr in die Spülmaschine….auch ausräumen gemeinsam.
Ich finde nichts schlimmer als Kinder die auf die 18 zugehen und immer noch Mutti alles hinterher räumt und dem Vati gleich mit….
Auch eines meiner Kinder war sehr fordernd,aber gerade dieses Kind hat strenge und klare Regeln gebraucht an dem Punkt und die gab es selbstverständlich liebevoll aber konsequent.

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Hallo,
bei vielen Dingen haben unsere Söhne von klein auf geholfen, so gut es eben ging.
Und ich denke, mit 6 Jahren wird es Zeit, dass Euer Kind lernt, dass Mama und Papa nicht
alles alleine machen können. Vor allem muss es lernen, dass die Hilfe im Haushalt selbst-
verständlich ist und nicht irgendwie über ein Belohnungssystem (bekommen Du oder Dein
Mann eine Belohnung dafür?).
Bei Dingen wie wie dreckige Wäsche in den Wäschekorb zum Waschen legen (oder nach dem
Waschen "Socken-Memory" spielen, um die Wäsche schrankfertig zusammenzulegen),
Spülmaschine ein- oder ausräumen, kann auch ein Kleinkind gut helfen. Beim Zimmer aufräumen
haben wir lange unterstützt, ebenso beim Betten machen bzw. Betten beziehen (beim
Beziehen braucht selbst unser 13jähriger manchmal noch Unterstützung, Bettwäsche kann
manchmal sehr widerspenstig sein ;-)). Beide Söhne haben aber auch gerne von klein auf meinem Mann
im Garten geholfen....das war (und ist heute auch noch) wesentlich beliebter aus Hausarbeit #augen
Aber es ist uns letzten Endes auch egal, ob sie im Haushalt helfen oder meinem Mann im Garten
oder sonstigen Arbeiten rund ums Haus. Hauptsache, sie helfen in irgendeiner Art und Weise.
Bei Euch könnte man es vielleicht doch über eine Art Belohnung machen, die in der Art ist "Wenn Du mir hilfst,
bin ich schneller fertig, ich habe dann mehr Zeit für Dich und wir können dann ein Spiel spielen,
ich kann Dir etwas vorlesen, wir haben Zeit für den Spielplatz....", so etwas halt.
Auf jeden Fall wird es Zeit, dass Euer Kind langsam lernt, dass sich alle irgendwie zuhause engagieren
müssen.
LG
Elsa01

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es wird einfach darum gebeten, - mitgemacht und fertig.
Anfangs macht man es zusammen, - dann macht das Kind die hälfte alleine fertig und irgendwann alleine.

Warum schon vorher über ein Punktesytem nachdenken?
Ich halte generell nix davon, Kinder zu "kapitalistischen Punktesammlern - ich mach es nur gegen Belohnung"-Menschen zu erziehen.

Sowas sollte echt schlimmen besonderen und ganz seltenen Dingen vorbehalten sein, wenn überhaupt.
Ich denke, Kinder machen irgendwann alles nur in "Gegenleitung" und nicht, weil es dazugehört, im Haushalt zu leben, und jeder sich beteiligt.

Gerade Haushalt mithelfen, aufräumen, Tisch denken, Wäsche runter tragen, im Garten helfen etc.... sollte von Kleinauf eine Selbstverständlichkeit sein im Kindgerechten maß. und zwar Ohne Gegenleitung: die Gegenleitung ist nämlich Essen und ein trockenes Dach über dem Kopf und eine gelassenere Mama, wenn die die Arbeit nicht ganz alleine machen muss.
Wenn Ihr das bisher nie gemacht habt, dann fangt einfach langsam jetzt an. -- und natürlich gibts mal Widerstand. -- gibts bei uns bis heute hier und da auch -- aber wir bleiben da konsequent. -- die zustehenden Aufgaben haben feste Zeiten oder sind eben durch die Aufgabe festgelegt. -- da geht es dann eher um den Verlust von Privilegien, wenn man sich weigert, die Selbstvertändlichkeiten zu tun, --als dass man von vorneherein schon mit Belohnungen arbeitet.

Meine Kinder haben mit 6 einzelne Dinge auf Zuruf gemacht. -- selten "was festes". -- sie haben immer mitgeholfen den Tisch abzudecken oder einzudecken.
Oder mal die Mülltüte runter gebracht. --Anfangs wars eben der saubere Papiermüll, -- später auch die anderen Tüten. -- Den Stinkebio haben sie erst mit 10 oder so in den Garten gebacht. Nicht wegen dem Biostink --sondern weil dei Tonne eben riecht wie sie riecht und Fliegen hat usw....

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Es ist nicht so einfach mit drum bitten und mitmachen. Es gibt Kinder, da hast du damit einen 3 stündigen wutanfall provoziert.


Und dazu:
“ da geht es dann eher um den Verlust von Privilegien, wenn man sich weigert, die Selbstvertändlichkeiten zu tun, --als dass man von vorneherein schon mit Belohnungen arbeitet.“

Da muss ich widersprechen. Positive Bestärkung in Form einer kleinen Belohnung ist doch besser als negative Bestärkung und etwas schönes und liebgewonnenes wegfallen zu lassen.

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Privilegien verlieren wäre ja eine Strafe.
Da bin ich eher bei Belohnungen, auch und obwohl mir bewusst ist, dass das durchaus kontraproduktiv ist bzw. sein kann.

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Hi,
ich kann dich gut verstehen, wir haben auch so einen 5,5-Jährigen und sind froh, wenn es halbwegs läuft.
Wir arbeiten an den Basics: Tisch decken oder abräumen helfen, dreckige Wäsche in den Wäschekorb, mal den Papiermüll rausbringen. Als Kleinkind hat er eigentlich ganz gerne geholfen, aktuell ist alles langweilig. Kochen findet er noch ganz spannend.
Liebe Grüße

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Danke dir für dein Verständnis. Darauf arbeiten wir auch hin!

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Ich habe gerade hier gar Gefühl, dass der Großteil sich gar nicht vorstellen kann, dass man mit einem so fordernden Kind nicht t mal eben "von anfang an" die Hilfe vei der Hausarbeit einzufordern.
Zum einen wählt man seine Kämpfe sehr sehr weiße. Zum anderen geht es oftmals einfach schneller es allein zu machen, aks ewig zu diskutieren.

Ich würde langsam anfangen.

Hier ist die eiserne Regel : Jeder räumt seinen Teller in. Die spülmaschine, dss ist dad mindeste. Meist entwickelt es auch, dass alle gemeinsam abdecken.
Auch Wäsche in den Korb muss sein.

Oft sage ich auch ganz klar, dass ich eben Keine Zeit mehr habe was zu lesen oder zu spielen, wenn ich alles allein machen muss 🤷.
Unsere Devise : viel Hände, schnellesEnde.

Auch wichtig: frag nicht "kannst du den Müll rausbringen?" Sondern ordne an 😂

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Danke dir! 😅
Ich glaub man kann das auch schwer nachvollziehbar oder verstehen. Andere Kinder sind mit Sicherheit auch sehr anstrengenden und fordernd. Aber unseres legt nochmal ne gute Schippe drauf.
Schön ist es zu sehen, dass wir nicht komplett behämmert sind, weil sich Kind 2 gerade als normal anstrengend entpuppt. 😉

Ja, wir sind an den Basics ... ich werde die Zeitkarte spielen. "Wenn wir das flott zusammen machen, schaffen wir noch n Eis." Oder so.
Damit fühle ich mich ganz gut.

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Ja. Wie oft habe ich gehört "andere kinder haben aber auch mal Wutanfälle /keine Lust/sind anstrengend..."... Genau. "MAL", nicht täglich 3-6 mal. Es ist immer mehr als mal. Bei unserer Tochter hat sich jetzt mit 7 ADHS herausgestellt...

Ich finde die Idee gut, es auf Zeit zu machen. Und, das hatte ich anfänglich vergessen zu sagen, ich finde es total ok für den Einstieg mit einem Belohnungssystem zu arbeiten.

Wir arbeiten eng mit der Schule zusammen und die haben dort für unsere Tochter einen "Verstärkerplan". Immer 2 Wochen ein "Problem".
Daheim ginge es z. B. 2 wochen jeden tag einen passenden smiley fürs teller abräumen, Tisch decken, Müll rausbringen... Was euch halt wichtig ist. Dann gibt es, je nachdem ne Belohnung. Bei uns hat das mit dem Mäppchen, dass immer chaotisch war, gut geklappt und auch als es ne Belohnung gab, jetzt mehrere Monate später geht es immer noch gut, ohne weitere Belohnung. Es kann ein Anreiz sein...

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Mein Kind ist 8 und ich mach mir da gar keinen Kopf.

Mal bitte ich ihn um was, mal eben nicht und dann mach ich das.

Das einzige wo ich manchmal den "Erpresser" spiele ist, dass das Zimmer begehbar sein sollte, wenn er an den Fernseher will.

Ansonsten hat mein Kind keine festen Aufgaben.
Finde ich aber auch nicht dramatisch.
Wenn er den Geschirrspüler ausräumen würde, würde fast alles rum stehen, da er gar nicht an die Schränke kommt und da habe ich keinen Platz für.
Er kam aber trotzdem durchaus schon von allein auf die Idee, mir zu helfen :-)

Ich plane ihn da mehr ein, wenn er älter ist. So wie meine Eltern es gehandhabt haben, als ich ein Kind war: es lag ein Zettel auf dem Tisch, was ich zu tun habe, wenn ich aus der Schule komme.

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Seh ich ähnlich.
Ist ja nicht so, dass man 18 Jahre lang lernen müsste, wie man eine Spülmaschine ausräumt😉. Meine Söhne sind schon etwas älter und helfen jetzt auch freiwillig, obwohl sie nie mussten.