Sorge-/Umgangsrecht

Hallo liebe Community,
ich bin ganz neu hier und hab leider zunächst ein unschönes Anliegen.
Ich bin im ersten Trimester schwanger und "eigentlich" war das Baby geplant. Er wollte gern ein zweites Kind und ich wollte gern ein Kind haben, bevor es bei mir aus medizinischen Gründen nicht mehr klappt. Also haben wir einvernehmlich auf Verhütung verzichtet und auch alles andere entsprechend angepasst (z.B. habe ich auf Alkohol verzichtet und wir haben gemeinsam nach Babykleidung und Möbeln geschaut, aus reiner Vorfreude quasi).
Mein Partner hat bereits ein Kind aus einer früheren Beziehung, das allerdings durch eine Verhütungspanne entstanden ist, sprich definitiv nicht so geplant war wie unser Kind.
Er sieht die Kleine auch lediglich 1x pro Woche, da er und seine Ex sich darauf verständigt haben, dass sie den Hauptteil der Betreuung und Erziehung übernimmt (die Kleine lebt auch bei ihr) und er dafür ohne anwaltliches Zutun sehr großzügig Unterhalt zahlt. Grundsätzlich finde ich nicht, dass er sich im Umgang mit der Kleinen schlecht schlägt, allerdings werde ich bei der Erziehung unseres Kindes einiges anders machen und habe das auch vor der Schwangerschaft klar kommuniziert.
Nun zum eigentlichen Problem. Vor unserer Beziehung gab es in seinem Leben eine sehr fragwürdige Zeit mit viel Gewalt, Drogen und, sagen wir mal, Aktionen in rechtlichen Grauzonen. Ich hab ihn ganz anders kennengelernt und bis vor Kurzem war ich nach wie vor sicher, dass er diese Zeit und dieses Verhalten hinter sich gelassen hätte. Nun bin ich schwanger und ich erkenne ihn nicht wieder. Dass er sich nicht ganz so sehr freut wie im Vorfeld behauptet, ist dabei eher das kleinste Übel. Er fängt dauernd Streit an, beleidigt mich, unterstellt mir Untreue (was einfach nicht wahr ist), gibt mir die Schuld an allem was schief geht. Dann sagt er plötzlich Dinge wie "mit dem Baby jetzt sind alle seine Pläne ruiniert und ob mich das denn nicht interessieren würde". Er interessiert sich nicht für mein Befinden, fragt auch nicht danach, hatte keinerlei Interesse an den ersten Arztterminen oder dem Ultraschall, hält mir immer vor, ich würde ihn damit unter Druck setzen. Dann heißt es, anders als vor der Schwangerschaft, dass er nicht über's zusammenziehen nachdenken will und ich nich immer nur davon reden soll, wofür ich alles Geld ausgeben will (Entschuldigung, dass unser Baby nunmal einen Kinderwagen brauchen wird?!). Aber seit einigen Wochen ist sein Verhalten seltsam. Er trifft sich zu sehr ominösen Zeiten mit Leuten, deren Namen ich nie gehört habe und will mir auch niemals auch nur ansatzweise berichten, was die dann gemeinsam machen. Am meisten besorgt mich sein Verhalten während Streitsituationen. Laut und unruhig wurde er immer schnell, das hat mich auch sonst nicht beunruhigt. Bei jeder Diskussion wird er richtig jähzornig, schreit rum, wird extrem ausfallend und droht mir mit körperlicher Gewalt, wenn er denkt, er könne sich nicht anders helfen. Das macht mir Angst und ich möchte ehrlich gesagt nicht erleben müssen, dass er wirklich handgreiflich wird. Ich denke ernsthaft über eine Trennung nach, da ich schon ein mal in einer gewalttätigen Beziehung war und das meinem Baby auf keine Fall zumuten kann. Ich hab ihm neulich eine Art Mediation mit einem Paartherapeuten vorgeschlagen, das hat er ebenfalls lautstark und ausfallen abgelehnt. Was kann ich hier tun, um nicht das Verhältnis zum Kind schon im Vorfeld zu Schaden kommen zu lassen? Was kann ich in Sachen Umgangsrecht tun, falls sich sein Verhalten nicht wieder bessert? Ich kann mein Kind nicht guten Gewissens zu ihm lassen, wenn sich wieder mit Dealern und Kriminellen einlässt...
Liebe Grüße und danke für jeden gut gemeinten Rat!

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Du denkst über eine Trennung nac? Da müsste

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Danüsste ich nicht mehr denken!!! Ansonsten- lass dich am besten bei einer Beratungsstelle Briefen, wie du dich weiter verhältst und was du tun kannst. Alles gute.

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Danke! Ich hoffe sehr, dass er das alles plausibel erklären kann und sich auch ganz schnell wieder beruhigt. Aber falls nicht, werde ich deinem Rat wohl folgen.

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Nette Geschichte!

Ansonsten, wie wäre es wenn du mal zum Jugendamt gehen würdest?

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"Was kann ich hier tun, um nicht das Verhältnis zum Kind schon im Vorfeld zu Schaden kommen zu lassen?"

Nicht zusammenziehen. Bekommst Du das Kind nämlich in einer Wohnung mit ihm und er erkämpft sich das gemeinsame Sorgerecht, dann kann er den Auszug des Kindes verhindern und Du bist dadurch gebunden.

"Was kann ich in Sachen Umgangsrecht tun, falls sich sein Verhalten nicht wieder bessert?"

Alles schriftlich dokumentieren, was dem Kindeswohl schadet. Ich würde ehrlich gesagt den Kontakt so gut es geht einschlafen lassen. Er liebt ja weder Dich noch interessiert er sich für das Baby. Hast Du den Verdacht, er konsumiert selbst wieder?

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Ich denke nicht, dass er selbst wieder konsumiert. Was den Kontakt zu solchen Leuten aber auch nicht verharmlosen würde..
Jedes mal, wenn ich versuche, auf ihn zuzugehen und mit ihm zu spreche, wie er sich das alles denn nun vorstellt, bekomme ich als Antwort immer den ungefähren Wortlaut :
"Ich bin grad erst in die neue Wohnung gezogen, ich will nicht wieder ausziehen und überhaupt will ich keinerlei Kompromisse machen". Er stellt sich das so vor, dass ich mit dem Baby allein wohne und er dann vorbeikommt, wenn er Zeit hat (was also maximal ein mal die Woche sein wird, mehr Zeit nimmt er sich für eine andere Tochter ja auch nicht), und das ist einfach das absolute Gegenteil von allem, was er mir vor der Schwangerschaft in Aussicht gestellt hat..