Geburt ab 34+0?

Huhu,

ich hatte die Tage ja bereits mal geschrieben, dass ich wegen verkürztem Gebärmutterhals und leichter Blutung aktuell eingeschränkte Bettruhe halten soll.
Als ich am Dienstag bei der Kontrolle diesbezüglich war, dachte ich, ich hätte mich verhört - die Ärztin sagte nämlich etwas von wegen "wenigstens während der kritischen Phase" soll ich weiterhin möglichst wenig machen und die Familie/eine Haushaltshilfe einspannen, sie sagte - glaube ich - "also bis 34+0". Ich hab irgendwie nicht geschaltet und gedacht, ich hab mich sicher verhört, weil ich im Kopf immer 37+0 als "sicheren" Zeitraum für eine Geburt hatte. Nun hat mir meine babelli-App heute aber auch erklärt, dass Ärzte eine natürliche Geburt nun nicht mehr aufhalten würden, weil das Baby sicher lebensfähig wäre.

Nun wäre meine Frage, ob jemand von euch tatsächlich so früh sein Baby bekommen hat und wie gut es entwickelt war? Dass keine Folgeschäden zu erwarten sind, ist mir grundsätzlich klar, ich fände es aber auch sehr schade, wenn man zum Beispiel noch 2 Wochen oder so im Krankenhaus bleiben müsste, um das Kind hochzupeppeln oder so. Und generell denke ich, je länger der Knirps drin bleibt, desto besser - will mir aber auch keinen Stress machen, denn der ist bekanntlich ja auch nicht gesund. Und Bindegewebe in meiner Familie ist eh so ein spezielles Ding ... könnte mir auch vorstellen, dass ich mich am Ende mit in die Reihe jener Frauen einreihe, die erst Angst vor der Frühgeburt haben und dann zwei Wochen übertragen...

Wie war das bei den Frühchen-Eltern ab 34+0 - wann kam euer Baby zur Welt, in welchem Zustand und wie schnell konntet ihr es mit nach Haus nehmen?

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Ab 37+0 ist ein Baby kein Frühchen mehr und die wenigsten Babys brauchen dann noch großartige Unterstützung.

Ab 34+0 tragen die wenigsten Babys Folgeschäden der Frühgeburt davon. Es ist also ethisch vertretbar ein Baby dann auf die Welt kommen zu lassen. Viele Babies brauchen dann aber noch Unterstützung und müssen länger im Krankenhaus bleiben. Es ist auch unbestritten, dass ein im Bauch gut versorgtes Baby bessere Startchancen hat (bessere, schnellere, problemlosere Entwicklung) je weiter es bis zum Termin im Bauch bleibt.

Bei dir ist es eben ein abwarten. Wie viel schadet DIR die Bettruhe? Psychisch? Körperlich? Und wie viel profitiert das Baby davon?
An sich wäre es durchaus anzustreben, dass du 38+0 erreichst, also den normalen Geburtszeitraum.

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Danke für die Antwort. =)
Von "schaden" für mich kann keine Rede sein. Psychisch ist es okay, meine Familie ist super hilfsbereit und entspannt, kommt gern helfen. Auf einen Zeitraum von 3-4 Wochen betrachtet wird es sicherlich für alle irgendwann etwas anstrengend, aber es geht immerhin um den ungeborenen Enkel/Neffen... da würde niemand mich hängen lassen.

Körperlich hab ich tatsächlich das Gefühl, viel mehr Übungswehen/harten Bauch zu haben, je mehr ich ausschließlich rumliege. Heute musste ich bspw. früh schon aus dem Haus, weil noch ein Blutbild anstand, und fühl mich "bauchmäßig" viel wohler als gestern, wo ich bis auf Toilettengänge und 20 Minuten Kochzeit eigentlich wirklich nur auf dem Sofa rumgelümmelt bin. Sonntag dasselbe - ich war bei den Eltern zum Osternfest, hab aber nur den Weg von der Haustür ins Auto auf die elterliche Gartenliege/an den Esstisch bewältigt und fühlte mich deutlich wohler als am Montag, wo ich fast ausschließlich rumlag. Das macht dieses rumliegen tatsächlich ein bisschen nervig, weil ich das Gefühl hab, dass mir ein bisschen mehr Bewegung viel besser täte - aber ich vermute, so oft das eigene Bauchgefühl auch gut ist, sollte ich hier wohl eher auf die Meinung der Ärztin hören statt auf mein persönliches Gefühl.

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Mein GBH war auch seit der 28. SSW grenzwertig bei 2,5 cm. Sollte mich körperlich schonen.
Seit Mitte der 34. Woche Mache ich alles wieder normal, jetzt fast 36. Woche.
Gestern Kontrolle: GMH 4 cm :D :D
Trotz der ganzen Bewegung.
Mein GMH hat sich also bei Schonung kürzer gemacht als nun unter alltagsbelastung. ;)

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Meine Tochter kam bei 37+0 genau und es war allea prima. Wir konnten dann auch nach 2 Tagen selbst gewähltem Aufenthalt das Krankenhaus verlassen.

Ich denke bei der 34+0 geht es auch darum, dass die Lunge selbstständig arbeitet. Die letzten 6 Wochen sind ja eher dazu da, dass das Baby noch etwas größer wird und an Gewicht zunimmt.
Hier mal ein Ausschnitt aus dem Internet

"Spätestens ab der SSW 35 werden die Geburtshelfer nichts mehr unternehmen, um die sich ankündigende Geburt noch aufzuhalten. Trotzdem werden die Kinder in ihren ersten Lebenstagen besonders sorgfältig medizinisch überwacht, um Komplikationen auszuschließen.

Eine Betreuung auf einer speziellen Frühgeborenen-Station ist bei den meisten dieser „späten Frühchen“ nicht mehr nötig. Ausnahmen können sich aus vorgeburtlichen Erkrankungen, Entwicklungsstörungen oder einem schwierigen Geburtsverlauf ergeben. Zur Beobachtung werden jedoch auch gesunde Kinder, die vor der 37. Schwangerschaftswoche geboren werden, für einige Tage dorthin überwiesen. "

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Richtig, ab 34+0 wird üblicherweise nichts mehr unternommen, um eine Geburt aufzuhalten, weil die Lungenreife abgeschlossen ist.

Mein Sohn kam an 34+1 durch vorzeitige Wehen mit 2210 g und 46 cm.

Es war nie kritisch. Wir hatten die typischen Startschwierigkeiten bei späten Frühchen, Temperatur halten, instabiler Puls, Neugeborenengelbsucht, Trinkschwäche.

Hat sich aber alles schnell gelegt.

Größtes Problem war die Trinkschwäche. Magensonde lag bis zum 10. Tag, entlassen wurde er am 15. Tag.

Mittlerweile ist er 16 Monate und ein ganz normal entwickeltes fröhliches Kleinkind.

Ich selbst bin ein Frühchen aus der 31. SSW und habe auch keine Schäden.

Alles Liebe 😘🍀

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Danke für deine Erfahrung!
Ich hoffe natürlich, dass mein Zwerg noch eine Weile drin bleibt. =)
Aber schön, dass bei euch alles gut gegangen ist.

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Wir hatten 36+0 einen geplanten Kaiserschnitt wegen einer durch Rhesus-Antikörper ausgelösten fetalen Anämie. Ich hatte im Vorfeld in der 31. SSW die Lungenreife und in der 31. und 33. Woche zwei intrauterine Bluttransfusionen. Bei Geburt hatte er 48 cm und 2940g.

Wir waren 5 Tage auf der Neo-Intensiv und 5 Tage auf der Säuglingsstation.

Unsere Baustellen waren zum einen natürlich die Anämie und Gelbsucht, wobei ich das mal außen vor lassen würde, das lag an unserer Vorgeschichte.

An Frühchen - Baustellen hatten wir nur das Apnoe-Syndrom mit periodischer Atmung und Sättigungsabfällen. Dagegen bekamen wir für etwa 3 Wochen Coffein und zur Sicherheit bei Entlassung einen Heimmonitor, den hatten wir etwa die ersten 3 Monate. Den ersten Tag hatte er noch etwas Atemunterstützung mit der Sauerstoffbrille. Außerdem wurde ein mildes PFO diagnostiziert, was recht typisch bei späten Frühchen ist aber in unserem Fall keinen Krankheitswert hat, wir mussten es im Verlauf nur beim Kardiologen kontrollieren lassen.

Sonst hatten wir keine Probleme. Es war direkt im OP ein kurzes Bonding möglich und Stillen klappte total problemlos, Sonde oder zufüttern waren nie nötig.

Bei der Entwicklung hängt er bissl hinterher bzw. ist halt alles etwas später als normal, Krabbeln kam mit 11 Monaten, freies Sitzen mit knapp 13 Monaten, erste Wörter noch gar nicht...unser Kinderarzt ist da aber ob unserer Vorgeschichte sehr entspannt, bisher haben wir keine Therapien oder dergleichen gemacht und ihm einfach Zeit gegeben.
Allerdings kämpfen wir mit einer erhöhten Infektanfälligkeit und chronischer obstruktiver Bronchitis, wir haben deswegen gerade einen Reha-Antrag für eine stationäre Reha bewilligt bekommen. Ob das jetzt am Frühchen - Sein liegt oder auch so gewesen wäre weiß man jetzt nicht sicher. Aber es ist natürlich ein Risiko-Faktor

Bearbeitet von Maximama90
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Danke, dass du deine Erfahrung teilst.
Ich hoffe, dein Zwerg entwickelt sich weiterhin in eine gute Richtung und lege selbst mal weiterhin fein die Beine hoch, damit meiner noch lang drin bleibt... =)

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Meine Tochter kam bei 34+3 mit 2360g. Sie atmete sofort gut und selbständig. Das Anlegen an meiner Brust hat nicht so richtig funktioniert, es war so anstrengend für sie. Am Ende hatte sie ein wenig genuckelt, aber selbstständig trinken war nicht drin. Sie ist immer wieder eingeschlafen. Den ersten Tag hat sie dann Pre aus der Flasche bekommen, ich habe dann fleißig Muttermilch für sie abgepumpt.

Wir waren insgesamt 7 Tage auf der Frühchenstation. Stillen hat dort leider gar nicht geklappt. Es lag vermutlich auch an dem Pflegerinnen, die gar keine Geduld hatten und immer mit der Magensonde gedroht haben, aber meine Maus war generell zu schwach. Aber aus der Flasche trinken lief gut, sie hat schnell zugenommen.

Das Problem war zum einen die Gelbsucht, die Frühchen ja häufig entwickeln. Dazu musste sie eine Nacht unter die Lampe. Das andere Problem war die Wärmeerhaltung. Sie schaffte es lange nicht, ihre Temperatur zu halten, aber mit steigendem Gewicht lief das immer besser.

Achso, das Stillen hat dann zu Hause super geklappt. Ich hoffe deine Maus bleibt noch lange im Bauch, ich fand die Zeit im Krankenhaus sehr belastend. Alles Gute euch.

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Danke für deine Antwort.
Ich hoffe auch, dass mein Zwerg noch lang drin bleibt... ich arbeite "fleißig" daran. Ich stell's mir auch belastend vor, solange mit Kind im Krankenhaus zu sein.
Bist du mit dem Kleinen dort geblieben, oder wurdest du irgendwann heim geschickt?
Eine Bekannte hat ihr Kind 11 Wochen zu früh bekommen und ist wegen ihrer beiden großen Kinder nun immer am pendeln zwischen Krankenhaus und Zuhause. Kann ich gut verstehen, dass sie allen Kindern irgendwie gerecht werden will, ich würde bei meinem einen, ersten Kind aber doch lieber einfach vor Ort sein...

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Ich wurde dann ganz normal nach ein paar Tagen aus dem Krankenhaus entlassen und musste dann ständig pendeln. Ich war alle 4 Stunden zu den "Fütterungszeiten" da, auch nachts meistens. Nebenbei noch alle 3 Stunden abpumpen, also ich war körperlich und psychisch nach einigen Tagen echt am Ende. Aber ich war natürlich froh, dass sie so weit fit war und wir sie nach einer Woche mitnehmen konnten.
Ich weiß gar nicht, ob es Krankenhäuser gibt, in denen Eltern auf der Frühchenstation mit aufgenommen werden. Aber bei uns musste ich auf jeden Fall immer heim zwischendurch. Ich wäre auch am liebsten einfach die ganze Zeit da geblieben.
Ich drücke euch die Daumen!!