Das zweite Kind - emotional ja, körperlich nein

Hallo zusammen,
Der Kleine ist nun ein Jahr alt und ich denke vermehrt über Nummer 2 nach. Ich bin 34,5 Jahre alt und gerade schwangert es so in meinem Umkreis und ich merke, dass ich auf emotionaler Seite das gleiche gerne wieder erleben möchte. Was mir allerdings sehr schwer fällt, ist die körperliche Seite. Ich habe bis zur ersten Schwangerschaft sehr gerne Sport gemacht und mir fiel es sehr schwer in der Schwangerschaft drei Gänge zurück zu schalten. Hatte auch sehr damit zu kämpfen, dass ich nach der Entbindung 10 kg mehr drauf hatte und mich sportlich erst mal wieder entwickeln musste. Nun bin ich wieder fit, habe meine Figur zurück, kann Gewichte heben und genieße es, mich ohne Rücksicht aufs das Ungeborene zu verausgaben. Darüber hinaus habe ich frisch abgestillt und genieße es sehr meinen Körper wieder für mich zu haben.
Ging es euch auch so? Darüber hinaus werde ich ja auch nicht jünger. Welche Kriterien haben euch zum nächsten Kind bewogen?

1

Für mich standen meine Figur und sowas nie im Vordergrund..
Meine Figur ist für 6 bald 7 Kinder wirklich noch voll ok Sport habe ich danach auch immer gemacht , aber mich haben Zunahme und sowas nie geärgert... gehört dazu 🫢.. Ich habe alle meine ss genossen..der kleinste ist jetzt fast 13 Monate und ich bin in der 22.ssw

2

Rein objektiv gehört das für mich auch einfach dazu. Dass der Körper nicht mehr wie vorher ist, habe ich schon lange akzeptiert. Ich habe nur mit meiner sportlichen „Leistung“ zu kämpfen. Ich weiß, das ist alles vergänglich und kommt alles zurück. Aber mir fällt es trotzdem einfach schwer.

3

Du kannst doch noch weiterhin Gewichte stemmen und regelmäßig Sport machen.
Habe ich auch noch ganz ganz lang in dieser Schwangerschaft gemacht, mit dem Ergebnis dass ich in dieser Schwangerschaft mich wirklich am fittesten fühle.
Ich hab jetzt nur damit aufgehört, weil ich aufgrund dessen, dass es meine 4. Schwangerschaft ist, häufiger Übungswehen hatte und diese als unangenehm empfunden habe.
Ich hab bis heute (komme morgen in die 34. SSW) nicht zugenommen und mir passen noch die Sachen von vor der Schwangerschaft. Dabei ist unser Zwerg aber auch bestens versorgt und keiner meiner Ärzte hat je Bedenken geäußert.

Ich hab das Stillen immer geliebt, bis der Punkt kam an dem ich wie du mein Körper für mich haben wollte. Da gab es dann immer ganz ohne schlechtes Gewissen dann die Pre Nahrung.
In einer Stillbeziehung sollen sich ja alle wohl fühlen und man hat ihnen ja dennoch eine ganze Weile das gegeben, was am Besten sein soll.

Das du Schwierigkeiten mit deinem Körpergefühl befürchtest, kann ich jetzt so das erste Mal richtig nachempfinden.
Ich hab vor dieser Schwangerschaft 30 Kg abgenommen und wirklich auch Angst gehabt vor der Zunahme. Aber ganz ehrlich ich liebe diese Kugel doch genauso so wie die drei davor.
Und das mein Körper nach der Geburt anders sein wird, stört mich tatsächlich gar nicht mehr.
Mag aber auch an meinen tollen Mann liegen, der mir immer schon das Gefühl gegeben hat, dass mein Körper so gut ist wie er ist.
Hat mich auch viele Jahre Arbeit gekostet. Und wenn ich dann doch mal schlechte Tage habe, schaue ich mir unsere 4 Kinder an und bin diesem Körper dankbar, dass er mir bald die 5 größten Lieben meines Lebens geschenkt hat. Da darf er ruhig auch nicht mehr aussehen wie mit Anfang 20 😉
Und ich weiß ja, dass ich ihn wieder formen kann und eigentlich macht mir der Prozess bis dahin dann auch Spaß.

4

Meine Erfahrung mit Schwangerschaft ist eher, dass die gesundheitlichen Probleme, sofern man welche hat, sich verstärken. Bei mir zB ist es die Skoliose. Ich war dank Sport 15 Jahre lang beschwerdefrei, jetzt habe ich leider kompletten Sportverbot, zur Woche 29 ist mein Muskelkorsett gefühlt komplett nicht mehr vorhanden, und ich habe wieder volles Programm mit meinem Rücken, Hüfte etc.

Was ich sagen möchte: wenn du sonst gesund bist (was ich dir echt sehr gönne :-)), wäre für mich „sportlich drei Gänge zurück schrauben“ oder etwas Gewichtszunahme kein Grund, deinem Wunsch nach 2. Kind nicht nachzugehen.

Bitte nich falsch verstehen: ich sehne meinen alten Körper auch herbei, bin aktuell in der 29. ssw. Zumindest weiss ich die Mobilität, Beschwerdefreiheit, Leistungsfähigkeit was ich nur unschwanger hatte, zu schätzen.

Ich würde aber meine Familienplanung nicht davon abhängig machen, bzw. andere Gründe wären da eher dazu geeignet, sich für oder gegen das 2. (oder auch das 1.) Kind zu entscheiden.

5

Hey Du,

Ich sehe es so wie Nata... Mich hält tendenziell von einer weiteren Schwangerschaft ab, dass ich in der letzten von 0 auf Insulinpflicht plötzlich Gestationsdiabetes bekommen habe und befürchte, dass es wieder passieren und meine Chancen auf DM II erhöhen könnte. Im Zusammenhang damit habe ich auch Sorge, dass es wieder durch den Diabetes zur Plazentainsuffizienz und damit Gefahr für das Baby und mich kommen könnte. Ich bin normalgewichtig, sportlich und ernähre mich gut (Vollkorn, viel Gemüse, Obst etc...) und zwar schon seit vielen vielen Jahren. Eigentlich 0 Risikofaktoren für Diabetes.... Dieses Mal waren da auch viel mehr Ödeme, Hyperemesis Gravidarum im ersten Trimester sodass ich nichtmal mehr Wasser herunterbekommen habe über Wochen etc...
Mich hat es phasenweise auch genervt, mich nicht so verausgaben zu dürfen wie sonst aber insgesamt waren das wenige Wochen - davor und danach war schon ein deutlich reduziertes Sportprogramm anstrengend genug (und im ersten Trimester war es schon anstrengend zur Toilette zu laufen...). Generell fand ich die Schwangerschaften immer mehr unangenehm als alles andere, ich verstehe dich also sehr gut.

Für mich war auch ein Faktor, dass man in meinem Bereich sofort im BV landet und man dadurch natürlich ganz schön zurückgeworfen wird. Irgendwann will man trotzdem unbedingt ein weiteres Kind und dann fühlt es sich auch trotzdem richtig an.

Ich denke, dass ein starker Kinderwunsch die Bedenken über die sportliche Leistungsfähigkeit etc irgendwann übersteigt. Wenn das bei dir noch nicht der Fall ist, bist du vielleicht noch nicht zu 100% wieder soweit (?). Wenn dein erstes Kind gerade 1 ist hast du ja auch noch Zeit.... Dein Alter ist ja auch noch alles andere als "fortgeschritten" 😉 Ich würde einfach meine Zeit mit meinem Kind und meinem wieder fitten Körper genießen und noch ein wenig warten. Zumindest wurde bei mir der Wunsch jedesmal wirklich sehr brennend wenn ich wirklich soweit war.

LG :)

6

Ich habe in der Schwangerschaft weiter Sport gemacht, natürlich gegen Ende weniger krass aber entsprechend der körperlichen Umstände habe ich mich nicht eingeschränkt gefühlt. Die Figur war nach 6 Monaten fast wieder ein Sixpack. Daher kann ich deine Sorge kaum nachvollziehen.

Was mir eher Probleme macht ist der Beckenboden nach einer sehr schweren Geburt, aber davon sprichst du ja nicht und hier wäre auch ein Kaiserschnitt in Erwägung zu ziehen.

7

Mein Beckenboden macht mir leider auch Probleme. Kann nicht mehr lange springen und lasse Wasser bei zu hohen Gewichten :( Aber ja, eure Argumente sind sehr nachvollziehbar.

8

Weshalb sind denn die grossen Gewichte so wichtig für dich? Machst du Crossfit?
Definierst du dich über die kg Zahl?
Oder kannst du vielleicht auch deine Einstellung so ändern, dass du so viel hebst wie für dich gesund ist (ohne Urinverlust)? Was genau würde passieren wenn du nur noch "so wenig" hebst?

Wenn du jetzt 30 Jahre in die Zukunft denkst. Wird es dir dann wichtig sein wie viel Gewicht du jetzt gehoben hast und wie viele Monate du weniger Sport gemacht hast? Oder wird es dir wichtiger sein ein zweites Kind zu haben?

Verstehe mich nicht falsch. Ich mache mir sehr ähnliche Gedanken wie du und verstehe deine Gefühle und Zweifel gut. Vielleicht helfen dir diese Fragen trotzdem.

weitere Kommentare laden
9

Hallo,
Ich glaube ich verstehe was du meinst. Mir ging das ähnlich und ich habe es nach dem ersten Kind auch so gefühlt. Gleichzeitig hatten wir von Anfang an einen starken Kinderwunsch für viele Kinder, und ich wusste dass beides für mich nicht gleichzeitig geht- viele kleine Kinder und gleichzeitig fit wie vor den Kindern. Wir haben uns entschieden, alle Kinder kurz hintereinander zu bekommen, aus verschiedenen Gründen, aber ein Grund war definitiv, dass ich dann quasi in einem Rutsch durch bin und danach auch sportlich wieder richtig loslegen kann. Mein viertes Kind wird geboren, wenn ich 33 bin, und ich freue mich einfach total darauf danach wieder auf Zeit laufen zu gehen, mit zielen zu trainieren und nicht immer nur „blödes“ funktionales Training zu machen das hauptsächlich darauf abzielt meinen beckenboden im Griff zu halten und den Kopf frei zu kriegen. Ich fand es zwischen den Schwangerschaften immer sehr frustrierend, Sport zu treiben, weil ich eben nicht so fit war wie ich es gewohnt war, auf vieles achten musste und zusätzlich wusste dass ich in wenigen Monaten ja ohnehin wieder schwanger sein wollte. Das war also definitiv meine größte Entbehrung während der Zeit des Kinderkriegens. So schön diese Zeit ist- ich freue mich, dass es was das körperliche und sportliche angeht bald wieder anders läuft. Und ich bin im Nachhinein auch froh dass wir alle Kinder zügig hintereinander bekommen haben- ich weiß dass es mich umso mehr frustriert hätte, wenn ich grade wieder fit gewesen wäre, wieder von vorn hätte starten sollen. So war es mental auf jeden Fall machbarer für mich.
Liebe Grüße!

11

Ja, genau deswegen war ich gestern auch an dem Punkt, dass ich dachte „Wozu den Beckenboden mühsam trainieren, wenn wir ohnehin noch mehr Kinder wollen? Dann gehts ja eh wieder von vorne los…“

14

Was hier allerdings noch wichtig hinzuzufügen ist: eine schwache Beckenboden und Bauchmuskulatur nimmt in Schwangerschaft und Geburt grundsätzlich eher und mehr Schaden als eine gut trainierte. Langfristig gesehen ist das also eine riskantere Vorgehensweise als grössere Abstände und guter Aufbau dazwischen.

Ich kann jedoch verstehen, dass das mental einer Sisyphusarbeit gleicht und man da keine Lust drauf hat. Sinnvoll wäre es dennoch.

13

Ja, mir ging es genauso. Beim 1. Kind habe ich auch noch viel Sport getrieben, sogar in der Schwangerschaft an einem Lauf teilgenommen. Mit der 2. Schwangerschaft ging das alles nicht mehr. Ich war im Fitnessstudio und musste unverrichteter Dinge wieder gehen, weil die Energie fehlte. Nach der 2. Geburt war es sowieso vorbei mit intensivem Sport. Keine Zeit, keine Erholung mehr, keine Energie. Die Kinder sind jetzt 5 und 3, ich schaffe es keine 4x/Monat ins Training, an Marathons oder andere Läufe ist nicht zu denken. Ich habe es akzeptiert, ist mir aber auch schwergefallen.

15

Ich muss mir jetzt mal meine Gefühle von der Seele schreiben. Diesen Monat haben wir nicht verhütet, kamen dank Kleinkind aber auch kaum zum Zuge. Hatten fünf Tage vor und einen Tag nach ES GV. Gestern hatte ich den temperaturabfall und hätte meine Tage bekommen sollen, aber nichts (war immer zuverlässig genau 10 Tage nach ES). Heute früh hatte ich einen krassen Temperaturanstieg auf fast 37 Grad. Ich traue mich gar nicht zu testen, weil ich eine Schwangerschaft eigentlich für ausgeschlossen hielt. Irgendwie stand das Thema zweites Kind immer mal wieder im Raum, aber so richtig klar ausgesprochen war es irgendwie auch nicht… Irgendwie belastet es mich grad doch, weil ich meine Freiheit gerade einfach so genieße :(