Mann will mich wegen selbsthass verlassen...

Hallo ihr Lieben,
Bei meinem Mann und mir geht es seit Monaten drunter und drüber... 13Jahre zusammen, 8Jahre verheiratet, vor 5 Jahren ein Haus gekauft.
Mein Mann hat sich in den Hausumbsu gestürzt, ich mich um den Rest gekümmert und so haben wir uns ganz schön verloren. Vielleicht machte ihn das anfällig für eine Arbeitskollegin. Beide schrieben viel und trafen sich auch, um zu reden, denn sie hatte auch solche Probleme mit ihrem Freund. Natürlich fand ich es heraus... Viele Wochen hin und her. Ist die Ehe zu retten? Will er lieber vor der ganzen Arbeit und Verantwortung fliehen? Wir trennten uns und er zog zu seinen Eltern. Nach einer Woche saß er weinend vor mir. Er würde mich lieben und vermissen und ihm täte das so leid.
Wir hatten dann ein wunderschönes Wochenende, ohne Kinder und auch Weihnachten der Urlaub war schön. Bei mir kamen dann die ganze Trauer, Wut und Angst hoch, als wir wieder arbeiten mussten. Ich habe zu der Zeit sehr viel geweint und auch meine Wut raus gelassen... Er wurde von Tag zu Tag ruhiger und distanzierte sich immer mehr von mir. Mittlerweile habe ich mich gut gefangen, es tut nicht mehr so weh. Nun ist er allerdings ein eisklotz, hat eine dicke Mauer aufgebaut. Er sagt, er fühlt nichts mehr. Keine Freude, Wut, Spaß. Er müsse mich vor sich beschützen, wäre nicht gut für mich. Er würde mich früher oder später wieder wegen irgendwas verletzten und das möchte er nicht. Er würde sich lieber trennen, dann könne ich glücklich werden. Ich bin total verzweifelt. Mein ganzes Denken dreht sich nur noch um unsere Ehe. Ich liebe ihn, möchte mich nicht trennen, ich will nur meinen Mann zurück... Bleibt mir denn wirklich nur die Trennung? 😑

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Hallo,

dein Mann sagt, er fühlt nichts mehr, er hat eine einzige innere Leere, vor der er dich beschützen will. Er empfindet seinen Selbsthass so unerträglich, dass er daran denkt, dich zu verlassen.

Für mich als älteren Mann hört sich deine Schilderung verdächtig nach einem veritablen psychischen Problem deines Mannes an. Innere Leere, Verflachung von Gefühlen, Selbsthass, Aussichtslosigkeit:
All das klingt für mich sehr nach einer männlichen Depression, die sich oft anders äußert wie bei den Frauen.

Sprich ihn doch einmal auf so eine Möglichkeit an. Wenn er einer Diagnostik und Therapie nicht völlig ablehnend gegenüber stehen sollte, sehe ich bei euch durchaus Licht am Ende des Tunnels.
Leider blockieren aber viele Männer völlig, sobald man ihnen mentale bzw. psychische "Schwäche" unterstellt. Das verstehen sie oft gleicht unter übergriffiger Kritik und sie tun sich sehr schwer damit, Hilfe anzunehmen.

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Ja, genauso ist es auch. Psychogelabber wäre das und er möchte ja garnicht aus seinem Loch, weil nichts zu fühlen gerade einfacher ist.
Wie geht man als Frau damit um? Ich halte viel von reparieren und nicht weg werfen.

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Also ich werde hellhörig, wenn Männer mit der Samariter Nummer „ich trenne mich, damit du endlich glücklich werden kannst“ Nummer kommen und halte das für ganz grossen Bullshit. Entweder er ist wirklich in eine Depression abgeglitten, dann braucht er professionelle Hilfe.

Oder steckt vielleicht doch die nette Arbeitskollegin dahinter? Wenn man sich trennt, wegen einer anderen ist man natürlich bei allen der A., wenn man es aus Selbstlosigkeit tut, weil man ja nur das Beste für die Ehefrau möchte, ist man toll.

Ich wäre sehr skeptisch.

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„Oder steckt vielleicht doch die nette Arbeitskollegin dahinter? Wenn man sich trennt, wegen einer anderen ist man natürlich bei allen der A., wenn man es aus Selbstlosigkeit tut, weil man ja nur das Beste für die Ehefrau möchte, ist man toll.“

So sieht es aus. Würde das auch null glauben.

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Mir der Kollegin das wurde sauber und erwachsen beendet. Für sie ist das auch erledigt.

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Hallo. Erstmal tut es mir sehr leid für dich.

"Er müsse mich vor sich beschützen, wäre nicht gut für mich. Er würde mich früher oder später wieder wegen irgendwas verletzten und das möchte er nicht. Er würde sich lieber trennen, dann könne ich glücklich werden"

Ich persönlich mag es ja gar nicht wenn
jemand für mich entscheidet. Ich denke das ist irgendwie nur ein Vorwand.

Die Frage ist ja, wie oft warst du wütend und hast geweint in sein Beisein? Also wenn du das häufig vor ihn gemacht hast, ist es natürlich auch unfair.
Ihr solltet entscheiden, ob ihr beide an eure Ehe arbeiten wollt oder nicht. Eventuell mit ein Therapeuten.
Ohne Vorwürfe. Das du die hast ist völlig ok und selbstverständlich aber wenn ihr euch seht und du nur Wut hast und weinst..
Ihn sollte aber klar sein das es dich verletzt hat und nicht einfach so verschwindet.

Die Frage ist ja kannst du ihn verzeihen? Ist er überhaupt bemüht das weder zu kitten?

Wenn er meint das er sich trennen möchte, musst du das akzeptieren und ohne gehen lassen.

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Natürlich hat er meine Tränen oft mitbekommen. Ich hatte auch Weinkrämpfe und manchmal auch Panikattacken.
Ich finde dieses "mich beschützen wollen" und er wäre eh nur schlecht, klingt so nach totale selbstmitleid. Und er projeziert seinen selbsthass auf mich, denn ich bin ja so naiv und dumm und will ihn nicht auswerfen.

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Ja am Ende musst du halt mit ihm reden.
Entweder ihr arbeitet an euch, er mit seinen Selbsthass ob nun gestellt oder nicht. Dennoch müsstet du dann auch aufhören weinkrämpfe und panikattacken zu bekommen.

Persönlich ohne Unterstützung wird das bei euch beiden nichts. Ein Dritter kann manchmal viel besser vermitteln und ob ihr Therapeutische Hilfe einzeln braucht? Ja das wissen wir nicht.

Rede mit ihn, gebe ihn 2 Wahlmöglichkeiten.
Änderung oder Trennung. Den so geht es doch auch nicht?
Alles gute