Beziehung einseitig öffnen - Hat das bei euch funktioniert?

Hallo,

mich würde interessieren, ob jemand schon mal die Beziehung fürs gleiche Geschlecht geöffnet hat und ob das funktioniert hat. Mein Mann ist nicht bisexuell veranlagt, ich (wahrscheinlich) schon. Ich würde gerne mal mehr mit einer Frau ausprobieren, einen Dreier möchte ich aber nicht. Mein Mann hat dann gesagt, ich kann mich gerne auch alleine nach einer Frau für einen sexuellen Kontakt umschauen.
Kann das funktionieren? Also ich sage ihm natürlich Bescheid, wenn ich mich mit jemanden treffe und es ist klar, dass unsere gemeinsame Zeit und unsere gemeinsamen Interessen im Vordergrund stehen.
Trotzdem frage ich mich, ob das wirklich funktionieren kann oder ob das früher oder später zu Probleme führt. Das möchte ich nämlich auf keinen Fall!

Vielen Dank schon mal für eure Antworten.

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Bei einigen mag es funktionieren, bei anderen nicht.

Auch wenn dir dein Mann momentan das Freizeichen gegeben hat, könnte es sein, dass er das einseitige Zugeständnis eines weiteren Sexualpartners für dich, und nicht für ihn, als ungerecht empfindet und sich dann irgendwann eine Frau sucht. Dann, wenn er sich (sexuell) vernachlässigt fühlt, weil du dich anderweitig austobst, oder wenn ihr einen anderen Konflikt habt.

Ich empfinde ein Ungleichgewicht in einer Beziehung immer als schlecht. Und jeder fremde Sexkontakt birgt Risiken - man kann sich verlieben, man kann den Ehepartner verletzen......

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Ja genau, dieses Ungleichgewicht stört mich auch. Andererseits ist es ja abgesprochen, und irgendwie ist es auch blöd, wenn ich ihm nicht glaube, dass es für ihn in Ordnung ist.
Am Anfang unserer Beziehung (so im ersten halben Jahr) hatten wir gleich ein "Vertrauensproblem", weil ich auf einem Festival (auf dem er nicht dabei war, weil Tickets vor der Beziehung gekauft), einem anderen Mann an der Hand gehalten habe, damit wir uns in der Masse nicht verlieren. Ich fand das in dem Moment okay, habs ihm aber direkt erzählt, weil ich nicht wollte, dass ers von anderen Seiten rangetragen bekommt. War jetzt erstmal kein Problem. Bis EIN JAHR später jemand ihm das wirklich erzählt hat, und dann wars plötzlich ein Problem. Deswegen hatte ich es ihm ja gleich erzählt. Wir haben viel geredet und konnten das Problem überwinden. Mittlerweile sind wir 6 Jahre zusammen und wegen dieses Vorfalls denke ich aber auch, dass er sich bewusst ist, was das bedeutet. Ihn hat halt irgendwie vor allem gestört, dass andere das mitbekommen haben. Er meinte, wenn ich mit einer anderen Frau unterwegs bin, denkt sich niemand was und das scheint ihn zu beruhigen.
Mal schauen, ich bleib auf jeden Fall vorsichtig. Grundsätzlich bin ich jemand, der Sex und Liebe sehr gut trennen kann, ich hatte in meinen Single Zeiten immer Affairen - aber halt mit Menschen, die ich sexuell sehr anziehend fand, aber aus anderen Gründen für eine Beziehung ungeeignet.

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Eine Freundin von mir lebt das so mit ihrem Mann seit ungefähr 15 Jahren. Bedingung: das Kind wird außen vorgelassen. Also es wird niemand mit nach hause gebracht. Ansonsten sind beide mit dem Modell zufrieden.

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Das kann funktionieren, unter bestimmten Bedingungen: oberste Priorität hat die Ehrlichkeit. Mit dir selbst und mit deinem Mann bzw. Der anderen Frau.

Also, schau auf deine Gefühle, wie geht es dir damit, bist du dabei, dich zu verlieben, etc.? Mit deinem Mann solltest du ebenfalls offen reden. Wie geht es ihm damit, mit der Vorstellung, dass du Sex mit jemand anderem hast (lustigerweise finden viele Männer eine andere Frau ok, während ein anderer Mann tabu wäre. Selbst beim Thema Fremdgehen)
Aber auch der anderen Frau gegenüber musst du ehrlich sein, dass du verheiratet bist, dass du dich eher auf körperlicher Ebene ausprobieren willst und keineZweitbeziehung suchst

Lasst euer Kind und euer Heim außen vor. Triff dich dann bei der anderen.

Und sobald sich einer von euch dreien damit unwohl fühlt, müsst ihr schauen.

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Ich bin da sehr skeptisch. Ich bin selbst bisexuell und habe die Erfahrung gemacht, dass viele Menschen den Anteil der gleichgeschlechtlichen Neigung runterspielen. Als wäre man Hetero mit Spezialeffekt und als ob man den gleichgeschlechtlichen Teil nicht ernst nehmen müsse. Daher kommt auch oft die Einstellung, dass Sex mit einer gleichgeschlechtlichen Person kein Fremdgehen sei - ist ja alles gar nicht so ernst gemeint, nur ein bisschen verruchte Neugier. Ich will das deinem Partner nicht unterstellen, das ist lediglich meine Erfahrung.

Ich bin verheiratet und lebe meine bisexuelle Neigung nicht aus, das kommt für mich nicht in Frage. Genau so wie ich auch mit allen anderen Männern der Welt nichts anfange, lasse ich eben auch die Finger von allen Frauen. Sex mit Männern und Frauen ist für mich gleichwertig, und ich sehe nicht ein, warum man mir für das Eine einen Freifahrtschein ausstellen soll, während das Andere tabu ist.

Falls ihr euch dafür entscheidet, die Beziehung dahingehend zu öffnen, solltet ihr wirklich ehrlich über die Bedeutung gleichgeschlechtlicher Sexualkontakte sprechen. Es ist NICHT dasselbe, wie wenn man als Teenie mit der besten Freundin rumknutscht, das muss euch klar sein.

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Ja, ich bin eben auch skeptisch. Als mein Mann das das erste Mal vorgeschlagen hat, hab ich das auch überhaupt nicht ernst genommen. Weil wir irgendwie noch mal das Thema Frau mit Frau angeschnitten hatte, hat er das nochmal wiederholt.
Ich weiß nicht, ob er vielleicht Angst hat, dass ich unzufrieden werde? Ich muss ihn da auf jeden Fall nochmal ansprechen, irgendwie ist es blöd, wenn ich seine Gründe nicht verstehe.

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Eine sehr tolle, hilfreiche Antwort!