Mein Mann hat kein Verständnis für meine Überlastung

Zur Ausgangssituation: Mein Mann und ich sind seit 20 Jahren ein Paar und haben ein Kind (3). Wir sind quasi „Aufsteiger“, die ersten, die in unserer Familie studiert haben und nun Führungspositionen einnehmen. Das haben wir komplett aus eigener Kraft (teilweise gemeinsam) geschafft. Unsere Familien wohnen mehrere hundert Kilometer weg. Außer uns beiden gibt es niemanden, der etwas für uns „tut“ (außer Freunde in Notfällen). Wir haben weder Babysitter noch Putzhilfe. Wir arbeiten beide offiziell 40 Stunden in der Woche, wobei es bei meinem Mann eher 50-60 sind. Daher bleibt es meistens an mir, mich um Kind, Haushalt und alles was man wahrscheinlich unter „Mental Load“ fassen würde zu kümmern. Am Wochenende übernimmt mein Mann zwar was er kann, aber insgesamt ist das natürlich deutlich weniger als bei mir. Ihr könnt euch vorstellen, wie kräftezehrend das ist. Ich hatte seit einem 3/4-Jahr keinen Urlaub mehr (also mehr als mal nen Tag frei), weil bei mir im Job gerade Leute ohne Ende wegbrechen. Das kommt noch dazu. Und weil es noch nicht genug ist, bin ich auch gesundheitlich (chronisch) angeschlagen und habe nicht immer die Power wie vielleicht andere.
Das Schlimmste daran: Mein Mann hat null Verständnis dafür, dass ich mich sehr überlastet fühle. Ich merke, wie schwer es mir manchmal fällt, ohne Tränen durch den Tag zu kommen und von ihm kommt meistens nur ein: “Warum bist du denn heute schon wieder so schlecht gelaunt?“. Vor kurzem hatte ich an einem Brückentag Urlaub, weil die Kita geschlossen hatte. Den Tag habe ich dafür genutzt, die komplette Bude aufzuräumen, ich war einkaufen, habe dringend notwendige Erledigungen gemacht, Wäsche gewaschen, war mit meinem Sohn auf dem Spielplatz, habe mehrere Anrufe getätigt und nebenbei sogar noch wichtige Dinge fürs Büro geregelt. Und abends höre ich nur: „Was guckst du denn so bedröppelt, du hattest doch den ganzen Tag frei!“. Mein Mann kann einfach null nachvollziehen, warum ich hier teilweise auf dem Zahnfleisch krieche. Dabei wäre es mir enorm wichtig, dass das was ich mache, irgendwie gesehen und auch wertgeschätzt wird. Umgekehrt bin ich ja auch für meinen Mann da, wenn er einen doofen Tag im Büro hatte oder Ähnliches. Aber irgendwie scheint meine Message nicht anzukommen. Er versteht es tatsächlich einfach nicht. Habt ihr Ideen/Gesprächsansätze, die dazu führen, dass er meine Situation besser nachvollziehen kann (außer Drama, Scheidung, etc.)? Ihn mit Kind und allem Pipapo alleine lassen bringt gar nichts. Schmutzige Klos machen mich nervös, er kommt damit total gut klar. Wenn nichts im Kühlschrank ist, bestellt er Pizza. Diese Dinge… Er ist aber kognitiv quasi „voll auf dem Damm“, daher habe ich tatsächlich die Hoffnung dass sich etwas ändert, sobald er die Situation gedanklich durchdringt. Also: Wer hat Anregungen dazu?

2

Ich sehe es so: er kommt klar mit einem leeren Kühlschrank und wenn das WC Mal nicht blitzt und blinkt? Das ist doch super. An deinem freien Tag, was hätte hier dagegen gesprochen, auch wirklich Mal frei zu machen?
Oder anders gefragt, warum überlastet du dich völlig und bist abends total ko, statt dass du an manchen Ecken etwas kürzer trittst?
Ja ich verstehe die Situation auf der Arbeit und der Haushalt muss auch erledigt werden. Aber oft bürden wir uns freiwillig noch mehr auf. Damit wir Anerkennung bekommen? Aber zu welchem Preis denn?

Ich finde, dass du eher darauf schauen solltest, dass du die Zeit für dich besser einteilst, also wirklich auch Mal frei machen solltest, statt nach mehr Anerkennung zu buhlen
Denn 1. Wird er das nicht tun und 2. Hat er irgendwie Recht: du hattest einen freien Tag, aber halt doch wieder gearbeitet. Frage dich hier, musste das wirklich sein? Ginge der Einkauf nicht auch am nächsten Tag?
Man hat immer.viel zu tun und eine ewig lange Liste an to dos. Aber es liegt an einem selbst, diese Liste zu kürzen. Schau, wo DU was verändern kannst und warte nicht auf etwas, was der andere tun soll. Er wird es nicht machen. Aber du kannst etwas für dein Wohlergehen tun.

5

Also bin ich eigentlich selbst schuld an der Gesamtsituation oder wie soll ich diese Antwort verstehen? Sorry, aber ich fühle mich nunmal äußerst unwohl, wenn mein Klo versifft ist und ich finde es auch nicht sonderlich prickelnd, meinem Kind keine Windel mehr anziehen zu können, weil leider niemand welche gekauft oder bestellt hat. Es geht nicht um „blitzen und blinken“, es geht um hygienische Zustände und um unsere Grundversorgung, nicht ums tägliche Fensterputzen.

10

Ich sehe es wie Talullah,

Wenn du weißt du hast einen freien Tag dann mach ihn auch so weit wie es geht zu deinem freien Tag. Die ausrede Windeln und Klo zählen kein bisschen. Das sind wirklich Ausreden.
Kein Mensch wird gezwungen bei einem 3 Personen Haushalt täglich putzen zu müssen die Klos besonders wenn einer vom 3 Personen Haushalt noch Windeln trägt und der andere ja wie du meinst den ganzen Tag nicht da ist...
Und Windeln besorgt man einfach schon vorher rechtzeitig wenn absehbar ist dass sie bald alle sind.
Wir haben immer Windeln da. Spätestens sobald ich die letzte anfange, was fast nie vorkommt so spät erst, dann geh ich die Tage vor meinem freien Tag einkaufen.

Und dein Mann kann nichts dafür wenn du an deinem freien Tag Sachen machst die auch an einem anderen Tag möglich gewesen wären.

Achso und noch was. Wenn ihr so ausgezerrt seid, vielleicht mit den wöchentlichen Stunden runter gehen..bei ihm ist es ja schon etwas sehr viel. Reichen doch auch die normalen 40 Stunden vielleicht. Burnout bringt keinem was

Bearbeitet von Rosa1986
weitere Kommentare laden
1

Also ich kann dir sagen mein Mann und ich arbeiten beide Vollzeit, also auch sicher 50 Stunden in der Woche, und wir haben mittlerweile jemanden, der 20 Stunden die Woche kommt und alles and Haushalt erledigt, einkaufen fährt und vorkocht.

Die restliche Zeit kümmern wir uns beide ums Kind, zwar so dass jeder ähnlich viel Freizeit hat.

Mit deinem Mann müsstest du sprechen, dass ihr die Aufgaben so aufteilt, dass ihr ähnlich viel frei habt. Wenn er die Aufgaben erstmal in der Verantwortung hat, merkt er schon, dass sich nicht alles von selbst macht.

Und wirklich alles auslagern, was zum auslagern geht. Dafür arbeitet ihr beide Vollzeit und habt Geld frei. Haushalt, Kind und Vollzeitjob ist einfach zuviel für eine Person. Ich hätte auch einen Burnout, wenn ich das so machen würde.

So bleibt mir noch Zeit frei und mache aktuell nebenher eine Fortbildung dazu.

Bearbeitet von Cassie88
3

Ich danke dir sehr für deine Antwort! Wir würden supergerne mehr auslagern, aber wir finden einfach niemanden. Suchen seit mindestens 1,5 Jahren, aber wir haben noch niemanden Zuverlässigen z.B. als Putzhilfe gefunden. Jemanden für 20 Stunden pro Woche könnten wir uns sicherlich nicht leisten, dafür ist unser Verdienst dann doch nicht gut genug.

8

Es muss niemand für 20 Stunden sein, aber jede Stunde, die du auslagerst ist eine Stunde mehr Luft für dich.

Wöchentlich 4 Stunden oder alle zwei Wochen 4 Stunden (so hatten wir angefangen) kann eine Grundreinigung sein. Dann musst du zwischendrin nicht mehr an die Ecken ran.

Hängt euch mehr rein beim Suchen. Es gibt mittlerweile Internetseiten wie Helpling mit Bewertungen. Oder spricht Freunde oder Bekannte an, die jemanden empfehlen können. Aushang beim örtlichen Supermarkt kann helfen. Kleinanzeigensektion der Zeitung kann helfen. Wenn man sich dahinter klemmt, geht es schnell. Angelaufen wird niemand kommen.

Bearbeitet von Cassie88
weitere Kommentare laden
4

Leider weiß ich nicht wie man so einem Ignoranten erklären kann wie es ist. Ich weiß nur, das ist euer Anfang vom Ende.

Wenn er deine Aufzählungen nicht begreift, vielleicht begreift er ja dass es dir nicht gut geht. Quasi egal warum.. Es geht dir nicht gut, du bist ausgebrannt. Er sollte dich jetzt unterstützen. Vernünftig und nachhaltig (nicht einmal mit dem Kind auf den Spielplatz). Entweder er begreift das und nimmt seine Rolle als Ehemann ernst oder die Ehe wird kaputt gehen. Weil du es ihm krumm nehmen wirst dass er dich im Stich lässt, dass ihm dein Wohlbefinden egal ist, dass er dich nicht ernst nimmt und so weiter.
Gibt ihm das hier doch komplett zu lesen. Kann man das dann weiter ignorieren?
Oder gehe zum Hausarzt. Vielleicht bekommst du ein angehendes Burnout diagnostiziert. Vielleicht nimmt er das ernst.
Männer gibt es…

6

Beim Lesen deiner Antwort komme ich tatsächlich auf ein paar Gedanken. Aufgrund meiner Erkrankung bin ich sehr regelmäßig bei meiner Hausärztin. Vielleicht macht es wirklich Sinn, mal die „Medizinkeule“ herauszuholen. Es ist wirklich traurig, dass ich über so etwas nachdenken muss, aber wie gesagt: Mein Mann ist kein „Böser“. Wir waren in den letzten Jahren aber so auf Leistung gepolt, dass häufig immer noch jegliche vermeintliche Schwäche als No Go gewertet wird. Ich sehe das mittlerweile anders, aber mein Mann hat tickt teilweise leider immer noch so.

7

Hey Du,

Ich denke mit Gesprächen allein kommt man da nicht wirklich weit. Da du die zehrenden Aufgaben immer übernimmst, weiß er schlicht nicht, wie viel Arbeit so ein Kind macht. Ich würde dir raten, Mal ein Wochenende wegzufahren. Dann hat dein Mann nur Haushalt und Kind ohne den langen Arbeitstag und kein Holen/Bringen/Vesper richten etc aber auch das wird schon heilsam sein. Und auch wenn er länger arbeitet: Sobald beide zuhause sind, sollten beide gleichermaßen zuständig sein. Du pufferst ja automatisch schon ab wenn er nicht da ist. So wie es sich anhört, läufst du eventuell schon in ein Burnout oder eine Depression hinein (?). Ihr solltet euch dringend zusammensetzen und nach Entlastungsmöglochkeiten für dich suchen. Sei es durch deinen Mann oder Hilfe von Extern (Putzkraft? Au Pair? Babysitter?). Bei 2 Vollzeitgehältern müsste dafür ja etwas Spielraum sein. Und auch mental load kann man teilen! Man muss nur absprechen, wer welche Bereiche im Auge hat. Anfangs fällt dann hier und da etwas hinten runter aber nach einer Weile klappt es gut.

LG :)

Bearbeitet von awelina
27

Mein Mann ist öfter allein mit der unserem Sohn, vor allem am Wochenende, ich muss ab und zu am Wochenende arbeiten oder bin auch mal bei einer Freundin. Das ändert aber nichts an seiner Sicht auf mein Empfinden. Mein Problem ist ja nicht per se, dass er zu wenig macht. Er arbeitet sehr viel und übernimmt auch Dinge im Haushalt. Ist nicht so, als hätte er mehr Pausen und Freiräume als ich. Mein Problem ist, dass er kein Verständnis dafür hat, dass ich mich erschöpft fühle. Er redet das immer klein, was ich mache („Ist doch gar nicht so schlimm/stressig/viel“) und das stresst mich ungemein und macht mich unglücklich. Für IHN ist es kein großes Problem, 16 Stunden am Tag durchzuziehen, für mich aber schon. Er kann auch nicht richtig nachvollziehen, was es heißt, aus gesundheitlichen Gründen weniger leistungsfähig zu sein. DAS sind die Dinge die mich gerade psychisch sehr runterziehen, nicht vordergründig die tatsächliche Arbeit. Ich fühle mich durch das Verhalten sehr geringgeschätzt.

48

Ich vermute, es besteht ein Verständnisproblem. Er hat den größeren/effizienteren Akku, kann 16h durchpowern ohne erschöpft zu sein. Du nicht. Dein Akku ist kleiner, schneller leer, braucht länger zum Aufladen. Er nimmt sich als normal, als Nullpunkt und geht davon aus, dass du genauso funktionierst.
Hier fehlt es an Verständnis. Er versteht nicht, warum du dahingehend nicht so bist wie er.
Aber wir sind alle unterschiedlich, nicht jeder funktioniert gleich. Manche brauchen 8 Stunden Schlaf, manche kommen mit 5 klar. Manche brauchen viel Ruhe, andere erholen sich schnell.
Vielleicht kannst du ihm das erklären und hoffentlich versteht er es und ihr findet gemeinsam eine Lösung.

weitere Kommentare laden
9

Setzt euch zusammen und macht eine Liste der Aufgaben - aller Aufgaben die so anfallen inklusive Arzttermin für das Kind organisieren usw. Dann teilt das auf und zwar gerecht!

Dann muss er halt mal einen Tag die Woche früher aus dem Büro kommen wo ist das Problem? Ist schließlich auch sein Kind.

Wenn er wirklich 60 Stunden die Woche arbeitet ist er ja von 8 bis fast 20 Uhr oder so weg weil Anfahrt hat er ja wohl auch noch. Sorry aber das geht halt nicht dauerhaft wenn daheim auch noch was zu machen ist.

Ihr wolltet beide ein Kind und arbeitet beide Vollzeit da muss er halt dann auch mal seinen Job in den Griff kriegen. Das würde ich ganz klar so kommunizieren.

Warum schaffst du deinen Kram in 40 und er braucht dazu 60 Stunden? Priorisieren und auch mal deligieren das gehört zur Führungsposition normalerweise dazu und wenn er zu wenig Leute hat und deswegen permanent 60 Stunden schiebt dann müssen sie in dem Laden halt noch jemanden einstellen.

28

Das Problem ist, dass er noch Leute über sich in der Hackordnung hat, die es gewohnt sind, dass Haushälterinnen und Au Pairs sich um alles kümmern und natürlich auch, dass Ehefrauen nicht Vollzeit arbeiten gehen 🙄. Ich als Geschäftsführerin mit kleinem Team habe selbst entschieden, dass familienfreundliche Arbeitszeiten wichtig sind und natürlich habe ich im Notfall auch den „Luxus“ mal Termine absagen oder verschieben zu können oder spontan zu Hause zu bleiben. Bei meinem Mann hängen häufig mehrere wichtige Personen oder ein größeres Team an Meetings & Co. und es herrscht allgemein auch kein großes Verständnis für private Bedürfnisse und Verpflichtungen. Das heißt nicht, dass er deswegen nichts macht oder auch mal Kindkrank macht etc., aber es ist tatsächlich schwieriger bei ihm. Dazu kommt übrigens auch das Thema Fachkräftemangel. „Halt noch jemanden einstellen“ ist nicht immer so leicht umzusetzen, wie man es gerne hätte. Aber ich schweife vom eigentlichen Thema ab… mein Problem ist auch, ich habe es im Beitrag drüber nochmal genauer beschrieben, weniger die Aufgabenaufteilung als viel mehr die Wertschätzung.

16

Niemand wird es dir danken, wenn findige bei der Arbeit durchheizen lässt. Niemand. Urlaub steht dir zu, also nimm ihn. Und währenddessen überlegst du dir mal, ob das die richtige Arbeitsstelle ist, ob du nicht vielleicht auch Teilzeit arbeiten könntest (oder dein Mann)….

Und ja, dem gehören mal die Ohren lang gezogen. Braucht er gebügelte Hemden? Kann er selber machen. Usw

29

Er bügelt seine Hemden selbst. Das Hauptproblem ist nicht unsere Aufgabenteilung sondern die geringe Wertschätzung für das, was ich tue. Es macht mich einfach sehr traurig, dass er mir ständig suggeriert, dass meine Alltagsbelastung eigentlich gar keine ist. Wenn er dafür mehr Verständnis entwickeln würde, würde das für mich einen großen Unterschied machen.

46

Du schreibst doch aber dass du am Ende deiner Kräfte bist. Also kann es ja nicht nur an der fehlenden Wertschätzung liegen.
Denn ab und an mal gelobt zu werden, macht die Situation ja trotzdem nicht besser

17

Also zunächst mal: Respekt für das, was ihr gemeinsam erreicht habt! Meine Frau und ich haben ganz ähnliche Biographien wie ihr und ich verstehe, wie hart das ist - zumal wir auch ein kleines Kind haben.

Der einzige Rat, den ich dir geben kann: Versuche, zu priorisieren! Beispiel: Wenn das Klo versifft ist, putze das Klo. Das dauert zwei Minuten. Putze nicht das ganze Badezimmer, denn das dauert eine Stunde. Mache einfach nur das Allernötigste, damit der Laden irgendwie läuft. Plant für die große Hafenrundfahrt, also den Hausputz, einen Tag im Monat zusammen ein. Versuche, dir selbst den Druck zu nehmen, dass alles perfekt sein muss. Wenn man ein kleines Kind hat, gerät einfach das ganze Leben außer Kontrolle und es ist absolut legitim, wenn die Wohnung dann eben nicht perfekt sauber ist. Ich kenne deine Situation sehr, sehr gut. Auch wir hatten den Anspruch an uns selbst, alles perfekt zu machen, aber dieser Anspruch macht einem einfach kaputt, weil man ihn eh nicht einlösen kann. Es ist gibt es Doings, die müssen sein (Spülmaschine ein- und ausräumen, Klo putzen etc.), aber alles, was nicht lebenswichtig ist, um den Laden am Laufen zu halten, kann warten, bis Zeit dafür da ist.

Versuche auch, regelmäßig etwas für dich selbst zu tun (dein Mann übrigens genauso). Mach Sport, geh spazieren, triff dich mit Freunden whatever. Wenn du keinen Ausgleich hast, wirst du das nicht schaffen. Weiter: Verliert euch als Paar nicht. Nehmt euch Zeit für euch, habt regelmäßig guten Sex, kümmert euch um euch, kuschelt, nehmt euch in den Arm und seid einfach füreinander da. Wenn man sich geliebt fühlt, gibt einem das so viel Kraft und lässt einem diesen ganzen Bums viel besser aushalten. Außerdem besteht in solchen Situationen immer das Risiko, dass man sich als Paar verliert (und ich glaube, ihr seid schon dabei, euch zu verlieren), weil man den Gegenüber nur noch als Teammitglied und nicht als geliebten Partner sieht. Und wenn das Teammitglied eben nicht so funktioniert, wie man das erwartet, hegt man Groll gegen ihn/sie. Das ist ein großes Problem und ihr müsst da echt aufpassen.

Weiter: Hört auf, abzuwägen, wer was macht oder eben nicht ("Ich habe dies gemacht, wohingegen er schon wieder jenes vergessen hat."). Das bringt nichts. Ihr müsst anerkennen, dass euer Partner auch sein Menschenmöglichstes macht, damit der Laden läuft, aber dass es eben trotzdem nicht reicht, damit alles perfekt ist. Jeder von euch leistet seinen Beitrag und jeder von euch macht das, was möglich ist. Redet das, was der Partner macht, also nicht klein und erwartet nicht, dass der Partner alles perfekt macht.

Wie du siehst, ist ganz vieles ein reines Wahrnehmungs- bzw. Kopfproblem. Wenn ihr beide schafft, umzudenken, schafft ihr das! Alles Gute für euch.

25

Haushalt ist nicht so wichtig, Hauptsache die Kohle stimmt? So ein Mann wie du käme mir nicht ins Haus. Mein Mann ist froh, dass er ein sauberes Haus vorfindet und sein Essen auf dem Tisch steht, wenn er nach Hause kommt. So würde ich nicht leben wollen. Du bestehst womöglich noch darauf, dass deine Frau arbeitet.

36

Und wieviel Stunden pro Woche bist du erwerbstätig?

weitere Kommentare laden
19

Erst einmal pass etwas besser auf dich selbst auf. Ein dreiviertel Jahr keinen Urlaub? Gehört die Firma dir? Dankt es dir jemand? Wenn du bald mit Burnout komplett zusammen klappst, hat auch keiner etwas davon.

20

Mal ne ganz banale Frage, müsst ihr beide soviel arbeiten oder würde es finanziell auch mit weniger Stunden gehen? Ich frag mich bei so einer Konstellation immer wieso man nicht auf die Bremse tritt.
Mein Mann arbeitet 40h, davon aber viel im Home Office.
Ich habe bis jetzt zum Mutterschutz 32h gearbeitet und damit war ich schon am Limit mit Kind, Haus, und hobbies vom Kind.
Bis vor 2 Jahren habe ich 27h gearbeitet und habe dann kommissarisch, weil eine neue Filiale aufgemacht hat, die 32h gemacht.
Werde ich nicht noch mal machen.
Finanziell war das zwar nett aber ich merke jetzt, meine Tochter ist 6 und kommt in die Schule im Sommer, wie sehr sie es genießt, dass Mama nicht bis 16 Uhr unterwegs ist.
Vorher war mein Tagesablauf total durchgetaktet, zur Kita konnte ich sie nur mit dem Auto bringen, weil es zeitlich nicht anders hingehauen hat. Jetzt gehen wir zu Fuß, allein diese gemeinsame Zeit bringt uns grad enorm viel Nähe weil sie mir soviel erzählt, das hab ich total unterschätzt.

Für mich ist klar, wenn die zwei Jahre Elternzeit um sind werde ich maximal 25h machen. 8.30-13.30 Uhr. That’s it. Die Zeit gibt dir niemand zurück und 40h arbeiten kann ich immer noch wenn die Mäuse größer sind.
Zumal man ja auch bei dir ganz klar raushört, dass du nicht mehr kannst.

Bearbeitet von MrsSasch
33

Mein Mann und ich haben beide sehr viel investiert, um unsere absoluten Traumjobs zu bekommen. Wir gehen beide total darin auf und identifizieren uns damit. Wenn es nur ums Geld ginge würde ich sowieso etwas anderes machen, denn so wahnsinnig viel verdienen wir damit nicht. In Teilzeit gibt es die Jobs nicht, Stunden reduzieren ist keine Option. Aber dem Traumjob gibt man nicht leichtfertig auf. Nur arbeiten um Geld zu verdienen, das kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen.

57

Ist es denn wirklich noch ein Traumjob wenn man selber und die Beziehung daran zerbricht?

Bearbeitet von Inaktiv