Mutter-Kind-Heim Erfahrungen?

Ich bin Schwanger und muss wahrscheinlich bald in ein Mutter-Kind-Heim einziehen. Ich habe ehrlich gesagt etwas Angst davor, weil ich schon in Kinderheimen aufgewachsen bin und es sehr schlimm war. Und ich habe furchtbare Angst davor, dass mein Baby zu Unrecht mir weggenommen wird :(

Wie war eure Erfahrung dort?
Habt ihr euch wohl gefühlt?
Wie lange wart ihr dort?
Sind die Regeln sehr streng? Also gab es schnell Konsequenzen, wenn man einen Fehler gemacht hat?
Wie war euer Tagesablauf?
Hattet ihr ein eigenes Zimmer mit Baby? Hattet ihr ein eigenes Bad, oder gab es ein Gemeinschaftsbad (Habe einen Hygienezwang, daher frage ich)?
"Muss" man sich mit den anderen verstehen, oder wird es dann als schlecht gewertet?

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Eigene Erfahrungen hab ich nicht. Aber meine Mutter hat beruflich ab und zu mit diesen Heimen zu tun und eigentlich empfinden die Klientinnen sie als hilfreich.

Sieh es nicht als Strafe, sondern als Hilfe! Und dein Baby nimmt dir keiner weg, denn Sinn und Zweck ist ja, dass du erlernst, es alleine zu schaffen 😊

Nur Mut!

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Ich habe dort selbst gearbeitet. Also es wäre schon nicht schlecht, wenn du die andere Mütter nicht verprügelst, aber ansonsten ist das ziemlich schnuppe, ob ihr Freunde seid. Bei uns hatte jeder seine eigene "Wohnung", mit Wohn/Esszimmer, Schlafzimmer, ggf. Kinderzimmer und Bad. Wir hatten Klienten, die nach 3 Wochen ohne Kind wieder ausgezogen sind und welche, die seit 8 Jahren inzwischen in einer Außenwohnung sind. Und alles dazwischen.
Regeln kommt auch drauf an - diebwerden halt festgelegt und das unterschiedlich stark. Auch Tagesablauf ist super individuell - du musst halt so schnell wie möglich einen Kita/Tamuplatz haben (da wird dir aber bei geholfen) und arbeiten gehen. Wann genau du ein Treffen mit deinen Betreuuern hast, wie oft am Tag, ob du noch Therapien und Gruppenangebote hast, wird ebenfalls individuell festgelegt. Das Ziel ist es aber natürlich nicht das Baby wegzunehmen, sonst würde man dir nicht so einen Heimplatz besorgen (der den Steuerzahler verdammt viel Geld jeden Monat kostet), wenn man nicht denken, würde, dass du es nicht schaffen kannst. Vermutlich bist du am Anfang aber eh erstmal in Clearing, da ist der Ablauf etwas anders viel Erfolg!

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Danke, für deine Antwort. Prügeln würde ich schon nicht. Nur, bin ich eine introvertierte, ruhige Person, und meine Sachbearbeiterin meinte, dass ich unbedingt auf andere zugehen muss und sprechen muss, auch wenn ich mich mit denen nicht verstehe und sie hatte dann erzählt, dass man schon deshalb die Kinder weggenommen werden kann.

Ich hab Angst, dass meine Bemühungen gar nicht ausreichen, und man mir deshalb das Kind weggenommen werden kann.
Gab es dort Mütter, die eher nicht so gesprächig (introvertiert) waren, wo du gearbeitet hast?

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Ich kann deine Sorge gut verstehen.
Vielleicht kannst du mit den Mitarbeitenden dort vereinbaren, dass du Unterstützung brauchst beim knüpfen von sozialen Kontakten. Schliesslich sollten die Mütter dort ja auch individuell gefördert werden - je nach dem was sie brauchen. Das setzt allerdings voraus das du das auch willst.

Als Eltern wird man gezwungen Kontakte mit andern Eltern, Lehrpersonen etc. zu pflegen, auch wenn einem das nicht so leicht fällt und man manchmal sehr tolerant sein muss.
Versuche dir vorzustellen wie es dann nach dem Mutter-Kind wohnen für dich wäre in Bezug auf die "unfreiwilligen" sozialen Kontakte, die das Leben mit Kindern mit sich bringt. Genau das kann manchmal eine der grössten Herausforderungen für Eltern sein.

L.G